Schneeberg von Westen:
Über steile Wiesenhänge auf das Klosterwappen
Wenn man bei einer Gipfeltour auf den Schneeberg (Abb. 1), den höchsten Berg Niederösterreichs, dem großen Rummel, der meist im Bereich zwischen der Bergstation der Zahnradbahn und dem Gipfelkreuz herrscht, aus dem Weg gehen will, kann man ohne große technische Schwierigkeiten über die Westseite auf den Schneeberg aufsteigen. Um sich knapp 350 Hm und eine Stunde beim Aufstieg und etwa 45 Minuten beim Abstieg zu sparen, empfehlen wir die Benützung des Sesselliftes, der von Losenheim zur Edelweisshütte führt.
Von unserem Ausgangspunkt, der Sessellift-Bergstation (1.210 m), sind es dann nur wenige Höhenmeter hinauf zur bewirtschafteten Edelweißhütte (Abb. 2) und weiter Richtung Westen zur Sparbacherhütte, die seit einigen Jahren keinen Gastronomiebetrieb mehr anbietet. Kurz vor der Sparbacherhütte zweigt links der unter kletterfreudigen Bergsteigern beliebte Fadensteig ab. Dieser führt sehr steil durch Felsengelände hinauf auf das Wiesenplateau des Schneebergs und wird in Wanderführern durchwegs als "technisch schwierig" ("schwarz") gekennzeichnet. Trittsicherheit und auch Schwindelfreiheit sind daher am Fadensteig unbedingt erfordert.
Unser Wanderweg führt rechts an der Sparbacherhütte vorbei und weiter als markierter Waldsteig leicht abwärts zu einer Lichtung auf der Nordseite des Schneebergs mit schöner Sicht zu den Wiener Voralpen (Abb. 3). Weiter auf einem breiten Weg und dann wieder auf einem Steig gelangt man nach rund 30 Minuten von der Sessellift-Bergstation auf der Nordwestseite des Schneebergs zu einer breiten Forststraße. Auf dieser geht es nun teilweise recht steil auf den Sattel zwischen Schneeberg und dem teilweise recht felsigen Kuhschneeberg (Abb. 4). Nach rund einer Stunde vom Ausgangspunkt verlässt man die Forstraße wieder und erreicht nach weiteren 15–20 Minuten auf einem am Anfang neu angelegten Steig und nur mehr leicht ansteigend den Fleischer Gedenkstein (1.528 m). Von hier hat man einen schönen Blick die teilweise recht steilen Wiesenhänge hinauf bis zum Gipfel des Schneebergs (Abb. 5).
Vom Fleischer Gedenkstein gibt es nun drei alternative, steile Aufstiegswege zur Gipfelregion des Schneebergs. Um zu diesen zu gelangen zweigt man beim Fleischer Gedenkstein links ab und steigt durch ein schmales, steiniges Tal kurz zu einer weiteren Weggabelung auf. Links geht es auf dem Schauerstein-Steig zur Fischerhütte und von dort zum Gipfelkreuz am Klosterwappen. Rechts geht es zunächst zur Heinrich Krempl Hütte (1.561 m) und dann links weiter durch Latschen zum Wurzengraben. Desto höher man ansteigt, desto imposanter wird der Blick Richtung Westen (Abb. 6). Kurz bevor man nach rund 30 Minuten unterhalb des Schauersteins (Abb. 7) den engen Grabeneingang erreicht, zweigt rechts der am Anfang nur schwer erkennbare Steig (Orientierungssinn!) in den Schneegraben ab. Dieser führt zunächst im Graben und verlässt diesen dann auf der steilen, rechten Seite. Vom oberen Rand des Schneegrabens geht es dann – bereits mit Blick hoch hinauf zum Gipfel (Abb. 8) – steil weiter zur Einmündung des Aufstiegsweges, der von der Kienthalerhütte auf den Gipfel führt. Auf diesem geht es dann rund 180 Hm steil hinauf zum Gipfelkreuz (Abb. 9) auf das Klosterwappen (2.076 m), von wo uns ein großartiger Rundblick (Abb. 10) (Abb. 11) (Abb. 12) in alle Himmelsrichtungen erwartet. Einziger Wehrmutstropfen: Speziell an sonnigen Wochenendtagen muss man den wenigen Platz im Bereich des Gipfels oft mit Heerscharen von Wanderern teilen, wobei die meisten von diesen von der Ostseite aufgestiegen sind.
Egal, für welche der drei steilen Aufstiegsvarianten man sich entscheidet, für die rund 550 Hm vom Fleischer Gedenkstein zum Gipfel benötigt man rund 1½–2,0 Stunden. Das bedeutet, dass man für den gesamten Aufstieg von der Sessellift-Bergstation auf den Schneeberg, bei der man mit der kurzen Gegensteigung zu Beginn etwas mehr als 900 Hm bewältigt, rund 2¾–3¼ Stunden einplanen sollte.
Zur Rückkehr zum Ausgangspunkt am Aufstiegsweg benötigt man ca. 2,0–2½ Stunden. Es besteht aber auch die Option Richtung Osten mit Blick zum Waxriegel (Abb. 13) zur Bergstation der Schneebergbahn abzusteigen, zuerst mit dem "Salamander" nach Puchberg am Schneeberg und dann weiter mit einem öffentlichen Autobus wieder zur Talstation des Sesselliftes nach Losenheim zu fahren. Dazu verwendet man vom Klosterwappen entweder den zuerst recht steilen und etwas steinigen, dann aber flacher werdenden Wiesensteig über den Ochsenboden, der direkt zum Damböck Haus führt oder man wandert am Gipfelkamm Richtung Norden zum Fischerhaus und steigt dann Richtung Osten am breiten Karrenweg zum Damböck Haus ab. Beide Varianten führen dann am Karrenweg weiter rechtsseitig um den Waxriegel zur neu errichteten Bergstation der Zahnradbahn, die sich nahe dem Elisabethkirchlein (Abb. 14) befindet. Für den Abstieg vom Gipfel des Schneebergs zur Bergstation der Zahnradbahn benötigt man je nach Variante etwa 35–45 Minuten. Bevor man dann mit der Zahnradbahn abwärts nach Puchberg am Schneeberg fährt, sollte man noch vom benachbarten Berghaus Schneeberg die Aussicht Richtung Osten (Abb. 15) genießen.
Geogr. Länge/Breite: 15°48‘56‘‘‘/47°47‘33‘‘
Rechtswert (UTM): 561085 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5293540 m (Zone: 33 N)