Wandertipps > Kärnten > Großer Rosennock
Großer Rosennock:
Sagenumwobener Nockgipfel
Großer Rosennock Abbildung 1
Abb. 1

Der Sage nach befindet sich im Inneren des Großen Rosennocks (Abb. 1), des zweithöchsten Gipfels der Nockberge – der steirische Eisenhut ist mit 2.441 m nur einen läppischen Meter höher –, ein Goldschatz. Auch wenn keiner weiß, wo man diesen findet, lohnt sich eine Bergtour auf diesen nicht allzu schwer zu besteigenden Nockgipfel auf alle Fälle: Alleine schon wegen der schönen Aussicht vom Gipfel in alle Himmelsrichtungen!

Ausgangspunkt der nachfolgend beschriebenen Tour ist das Erlacherhaus (1.636 m, Abb. 2) beim Talschluss des Langalmtals, das man nördlich von Radenthein und weiter von Kaning aus erreicht. Am oberen Ortsende der kleinen Gemeinde führt eine recht schmale, schlecht ausgebaute Straße in das Tal. Vorbei an einigen in den Sommermonaten bewirtschafteten Hütten (Aichholzerhütte, Veidlhütte und Petodnighütte) gelangt man nach rund 7,5 km zum Erlacherhaus, wo auch einige Parkplätze zur Verfügung stehen. In den Sommermonaten fahren auch Wanderbusse bis zum Talschluss.

Vom Erlacherhaus geht es – vorbei an einer Weggabelung – zu Beginn ein längeres Stück auf einer Forststraße fast eben wieder talauswärts. Dann steigt die Straße etwas an und wendet sich bei einer felsenflankierten Rechtskurve Richtung Westen. Hier genießt man erstmals einen schönen Blick auf die endlos scheinenden Wiesenhänge des Großen (links) und Kleinen Rosennocks (Abb. 3). Nach einer Linkskurve gelangt man ca. 20–25 Minuten vom Ausgangspunkt zu einer wichtigen Weggabelung (ca. 1.730 m): Auf beiden bergwärts führenden Wegen (Nr. 170 bzw. 171) kann man zu unserem Gipfelziel gelangen, wobei der linke Aufstiegsweg (Nr. 170) technisch zwar einfacher, der Alternativweg (Nr. 171) aber landschaftlich wesentlich reizvoller ist. Deshalb entscheiden wir uns für den Aufstieg für den rechten Weg (Nr. 171). Zunächst geht es ein paar Minuten eher gemütlich zu einer Alm, dabei hat man den felsigen Aufbau mit der Zunderwand (Abb. 4) des Predigtstuhls vor sich. Dann wird auf breitem Weg mit Hilfe einer Serpentine eine erste Steilstufe überwunden. Nach Durchschreiten eines Gatters führt unser Wiesensteig – nun mäßig ansteigend – dem Talschluss unterhalb des Kleinen Rosennocks entgegen. Bei einer weiteren Weggabelung halten wir uns links und steigen nun durch Latschen steil auf einem steinigen Weg weiter aufwärts. Im oberen Bereich dieser Steilstufe ist auch Blockwerk zu übersteigen und daher Trittsicherheit gefordert. Nach etwas über einer Stunde vom Erlacherhaus steht man dann vor dem idyllisch gelegenen Nassbodensee (2.029 m, Abb. 5), der sich unterhalb der felsigen Seite des Großen Rosennocks befindet.

Zur Fortsetzung unserer Tour wird der kleine See bergseitig umwandert, bei einer Weggabelung wenige Schritte weiter besteht die Möglichkeit, über steile Wiesen wieder zum Ausgangspunkt abzusteigen. Wir halten uns rechts und queren auf zuerst noch steinigem Steig die steilen Osthänge des Großen Rosennocks. Dann aber lassen wir die Felsen hinter uns und gelangen wieder auf Wiesenböden. In einer kleinen Mulde wendet sich unser markierter Steig bergwärts und wir überwinden eine weitere Steilstufe. Damit erreichen wir eine große, abschüssige Wiese, auf der wir nun über 300 Hm bis zum Gipfelkreuz aufsteigen. Kurz nachdem wir das langgezogene Wiesengelände erreicht haben, vereinigt sich unser Aufstiegsweg mit der alternativen Aufstiegsvariante. Nun geht es rund 45–60 Minuten stetig steil aufwärts. Unser Steig wendet sich dabei zuerst auf die rechte Seite zur nördlichen Abbruchkante, wobei nun schon rund 200 Hm unter uns der Nassbodensee und im Hintergrund die östlich von uns gelegenen Nockberge (Abb. 6) zu sehen sind. Weiter oben öffnet sich dann der Blick zum Dachstein. Ständig begleitet uns hier auch der Blick hinüber zum kleineren Bruder unseres Ziels, zum Kleinen Rosennock (2.361 m). Nochmals durchschreitet man ein Viehgatter und schon kurz danach erscheint vor uns der kleine Gipfelaufbau des Großen Rosennocks (1.440 m) mit dem Gipfelkreuz (Abb. 7). Ein sensationeller Rundblick erwartet uns, wenn wir das kleine Gipfelplateau nach rund 2¼–2¾ Stunden, in denen man ziemlich genau 800 Hm bezwungen hat, bestiegen haben. Wer sich ein wenig auskennt, kann im Westen neben dem Ankogel sogar die schneebedeckten Hänge des Großglockners erkennen. Unzählige Gipfel sind bei schönem Wetter im 360°-Format zu erblicken, wobei die Sichtachsen hunderte Kilometer umfassen. Besonders beeindruckend ist der Blick zu den Hohen Tauern (Abb. 8) und auch Richtung Süden (Abb. 9) und Norden bis zum Dachstein (Abb. 10)!

Für die Rückkehr zum Ausgangspunkt steigt man in etwas mehr als 30 Minuten die rund 300 Hm zu jenem Platz ab, wo beim Aufstieg die beiden Varianten wieder zusammengekommen sind. Nun bleibt man – sich rechts haltend – am Steig Nr. 170 und wandert gemütlich rund 10 Minuten nur mehr mäßig absteigend zu einer Mulde, wo die nächste Weggabelung auf uns wartet. Wir biegen links ab und steigen auf einem zwar breiten, aber steilen und steinigen Weg rund 15–20 Minuten ab, immer den felsigen Predigtstuhl (Abb. 11) vor uns. An der Stelle, wo der Steig vom Nassbodensee sich mit unserem Weg vereint, wird unser Abstiegsweg wieder leichter begehbar und führt uns hinunter zur im Sommer bewirtschafteten Feldhütte (Abb. 12). Von hier sind es nur wenige Minuten zu der Weggabelung, bei der wir uns beim Aufstieg für eine der beiden Varianten entscheiden mussten. Auf der Forststraße kehrt man dann zurück zum Ausgangspunkt beim Erlacherhaus. Für den Abstieg muss man ca. 1¾–2,0 Stunden einplanen.

HM/Zeit:
Vom Erlacherhaus über den Nassbodensee auf den Großen Rosennock etwa 800 Hm in rund 2¼–2¾ Stunden (Aufstieg) bzw. über die Feldhütte ca. 1¾–2,0 Stunden (Abstieg)
Zeitraum:
Mai–Oktober
Anforderungen:
Technisch einfache, nicht allzu lange Tour auf Forststraßen, Karrenwegen und Almsteigen. Vorsicht im Bereich des Nassbodensees – hier sind Trittsicherheit und Schwindelfreiheit notwendig!
Highlights:
Rundblick vom Gipfel des Großen Rosennocks; der Nassbodensee und der Talschluss mit der Zunderwand
Anfahrt:
Von Radenthein in Kärnten (B98 Villach/Spittal an der Drau, B88 von Bad Kleinkirchheim) nördlich nach Kaning und weiter vom oberen Ortsende ca. 7,5 km zum Talschluss des Langalmtals zum Erlacherhaus
Einkehr:
Erlacherhaus, unterwegs keine Einkehrmöglichkeit! (Aichholzerhütte, Veidlhütte und Petodnighütte im Langalmtal)
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 13°44'59''/46°52'04''
Rechtswert (UTM): 404695 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5191380 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/3106
Herzlichen Dank an unsere Sponsoren: