Falkenstein:
Niedriger, aber markanter Felsgipfel
Bereits beim Ausgangspunkt des nachfolgenden Wandertipps in Schwarzau im Gebirge thront unser späteres Gipfelziel fast etwas furchteinflößend im Norden vor uns. Steil und felsig wächst der Falkenstein (Abb. 1) aus dem Schwarzatal. Obwohl nur knapp über 1.000 m hoch, hat man vom höchsten Punkt einen wundervollen Blick zu den niederösterreichischen Kalkalpen, zum benachbarten Obersberg und zu den nördlich davon gelegenen Gipfeln der Gutensteiner Alpen. Der Weg hinauf ist trotz vieler Felsen im fast senkrecht nach oben führenden Gelände technisch gar nicht so schwierig. Unser nachfolgender Wandertipp lässt sich in drei Varianten absolvieren: als Kurz- (Aufstieg auf den Falkenstein und auf dem selben Weg retour) bzw. Langtour (mit zusätzlichem Aufstieg auf den Handlesberg) oder als mittellange Wanderung (Aufstieg auf den Falkenstein und mit kleinem Umweg retour), die wir hier beschreiben.
Am Ostufer der Schwarza befindet sich ein kleiner Naturpark, bei diesem gibt es auf seiner Westseite neben der Bundesstraße B 27 einen kleinen Parkplatz (ca. 610 m) mit dem beschriebenen Blick zum Falkenstein. Zuerst geht man ein paar Schritte Richtung Norden und überquert rechts auf einer Holzbrücke die Schwarza. Nach der Brücke links führt unser breiter Weg vorbei an einem Kinderspielplatz und dann rechts in ein felsiges Seitental (Abb. 2) und zu einem Steig, der links vom Weg abbiegt. Eine Forststraßen-Querung später zweigt dieser Kurzsteig gleich wieder rechts auf die Forststraße ab. Diese führt zunächst Richtung Osten und dann nach einer Kurve kurz etwas steiler ansteigend Richtung Norden. Wenige Minuten später beginnt dann rechts der "richtige" Steig, der angenehm steil Richtung Osten auf der linken Talseite aufwärtsführt. Nach einem ersten Felsen, der problemlos zu umgehen ist, nähert man sich Felswand, die man entlang wandert. Etwa 25–30 Minuten vom Ausgangspunkt kommt man bei einem kleinen Marienbild zur Schlüsselstelle (ca. 760 m) unseres Aufstiegs, die aber auf einem Holzsteg (Abb. 3) schnell und einfach überwunden wird.
Unser schmaler Steig führt nun – teilweise etwas steiler und steiniger – die Felsenwand entlang aufwärts. Rund 5–10 Minuten später endet bei einem Aussichtsplatz der Aufstieg durch das Felsengelände und der Steig führt nun fast eben im Wald weiter Richtung Osten. Nach insgesamt ca. 45–50 Minuten von Schwarzau im Gebirge kommt man zu einer großen Weggabelung (ca. 825 m). Rechts kann man entweder auf einer Forststraße oder – etwas später abzweigend – über einen Steig und dann wieder auf der Forststraße zum Ausgangspunkt absteigen. Geradeaus geht es – verbunden mit einem schönen Ausblick – hinauf zum Handlesberg, links steigen wir auf einer Forststraße zum Falkenstein auf. Vorbei an einem verfallenen Haus und einer Jagdhütte führt diese in einer weit auslaufenden Serpentine angenehm ansteigend in ca. 25–30 Minuten zu einer weiteren Weggabelung, die auf einem Sattel (ca. 965 m) liegt. Wir verlassen links die Forststraße und steigen in ca. 10 Minuten auf einem anfangs steileren Waldsteig rund 50 Hm hinauf zum Mini-Gipfelplateau des Falkensteins, auf dem sich auf 1.013 m neben zwei Tischen mit Sitzbänken auch ein Gipfelkreuz (Abb. 4) befindet. Vorsicht beim Ausblick, es gibt keinen Schutz bei den senkrecht abfallenden Felsen! Westlich von uns und gar nicht so weit entfernt steht der Obersberg (Abb. 5). Im Südosten liegt der mächtige Schneeberg, im Süden die Rax, im Südwesten der niederösterreichische Teil der Schneealpe und tief unter uns ist Schwarzau im Gebirge zu sehen (Abb. 6), (Abb. 7). Für den gesamten Aufstieg vom Ausgangspunkt, bei dem man etwas über 400 Hm bewältigt hat, benötigt man kaum mehr als 75–90 Minuten.
Da es keine andere Möglichkeit gibt, muss man zunächst in rund 5 Minuten zur letzten Weggabelung absteigen. Auf dem rechts liegenden Aufstiegsweg ist man dann in rund 60–75 Minuten wieder beim Ausgangspunkt. Wir wandern geradeaus auf der hier leicht ansteigenden Forststraße und erreichen nach ungefähr 10 Minuten den mit ca. 1.025 m höchsten Punkt unserer Tour, an dem sich der links von uns liegende Wald etwas öffnet und schöne Blicke zu den Gutensteiner Alpen (Abb. 8) zulässt. Im Nordwesten reicht der Blick sogar bis zum Ötscher (Abb. 9). Die Forststraße verliert in weiterer Folge wieder etwas an Höhe, ab der nächsten Weggabelung, bei der wir uns geradeaus halten, steigt der Weg wieder etwas an. Nach etwa 30 Minuten vom Falkenstein biegt von rechts der direkte Aufstiegsweg auf den Handlesberg in die Forststraße ein. Von hier (ca. 1.020 m) sind es noch rund 350 Hm und 75–90 Minuten für den Aufstieg auf den 1.370 m hohen Gipfel bzw. 60–75 Minuten für den Abstieg.
Wir aber zweigen rechts ab und müssen abwärts mit gebotener Vorsicht eine kleine, etwas steinige Steilstufe überwinden. Unser Steig führt nun – den steilen Hang querend – hinunter zu einer Wiese, die "wild" – also ohne sichtbaren Weg – überquert wird. Dann folgt ein zuerst mäßig, dann steiler abwärts führendes Waldstück, das uns mit einer Serpentine zu einer Forststraßen-Querung führt. Etwas steiler steigt man nun zum schon etwas maroden, ehemaligen Hof Grubenfranzl (Abb. 10) ab, der auf einer größeren Lichtung steht. Von hier sind es – nun wieder auf einem breiten Weg – nur wenige Schritte zu der Weggabelung, bei der wir beim Aufstieg Richtung Falkenstein abgebogen sind. Wir halten uns nun links und kommen schon bald zur nächsten Weggabelung. Am einfachsten ist es, geradeaus auf der Forststraße weiter abzusteigen.
Wir aber halten uns halblinks und queren – hier ist Orientierungssinn gefragt – leicht aufwärts eine große Wiese. Dafür braucht man gute Augen, denn die nächste Markierung ist rund 150 m entfernt. Von dort geht es nun auf dem linken Rand der sich nach oben verschmälernden Wiese weiter aufwärts. Hier lohnt es sich, sich umzudrehen und Richtung Nordwesten nochmals einen Blick auf den hier eher sanft wirkenden Falkenstein (Abb. 11) zu werfen. Kurz führt uns der Steig durch einen Wald, dann zu einer weiteren, aber kleineren Wiese und zu einer Forststraße, die wir aber bald wieder nach rechts verlassen. In einem stetigen Auf und Ab wandern wir weiter Richtung Süden, wobei wir auch an der Frauengrotte vorbeigehen. Langsam beginnt unser auf einer schmalen Geländestufe liegender Steig wieder abwärts zu führen. Nach einem Steilstück, einer Forststraßen-Querung und einem kurzen, angenehm abwärts führenden Wegteil verbindet sich unser Steig wieder mit der Forststraße, die wir vor etwa 30–35 Minuten bei der großen Wiese verlassen haben.
Die Forststraße wendet sich zuerst Richtung Westen und dann Richtung Norden und führt vorbei an einer Leiter, die steil aufwärts zu einer weiteren Höhle führt. Etwa auf Höhe der beschilderten Abzweigung rechts zur Herrengrotte zweigt links der markierte Steig talwärts ab. Wir aber bleiben auf der Forststraße und steigen – mit Blick zum Falkenstein (Abb. 12) – flott unterhalb der Felswände (Abb. 13) zum Naturparkzentrum (Abb. 14) ab. Mit etwas Ortskenntnis kann man im letzten Teil auch einen der vielen parallel führenden Wege wählen, alles, was abwärts führt, bringt uns retour nach Schwarzau im Gebirge. Nun noch über eine Betonbrücke über die Schwarza und man ist nach ca. 1¾–2,0 Stunden vom Falkenstein mit etwas über 150 Hm an Gegensteigungen wieder beim Ausgangspunkt.
Geogr. Länge/Breite: 15°42'15''/47°48'49''
Rechtswert (UTM): 552730 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5295855 m (Zone: 33 N)