Roßeck/Mugel:
Am Nordrand des Gleinalm-Gebietes
Die beiden Gipfelziele dieses Wandertipps, das Roßeck und die etwas niedrigere Mugel (Abb. 1), liegen am Nordrand des Gleinalm-Gebietes, das zu den Grazer Hausbergen und genau genommen zu den Lavanttaler Alpen zählt. Das ist ein wenig überraschend, da das Lavanttal viel weiter südwestlich in Kärnten liegt. Bekannt ist die Region Gleinalm einer größeren Bevölkerungsgruppe leider vor allem durch den gleichnamigen Autobahntunnel, der mehrmals im Monat in den Verkehrsnachrichten erwähnt wird. Doch diese Region ist auch ein vorzügliches Wandergebiet. Besonders beeindruckend ist bei der nachfolgend vorgestellten Route unter anderem der großartige Blick zum Hochschwab, den man Richtung Norden sehr gut vom Kamm, der unsere beiden Gipfelziele verbindet, genießen kann.
Den Ausgangspunkt dieser Rundtour erreicht man, wenn man von Niklasdorf, das im Murtal zwischen Leoben und Bruck an der Mur liegt, auf einer schmalen Bergstraße südlich durch den Niklasdorfgraben etwa 3,5 km aufwärts fährt. Dort befindet sich der Parkplatz (ca. 880 m), von dem wir unsere Tour starten. Dieser wird auch als der "Sommer"-Parkplatz bezeichnet, denn rund einen Kilometer davor und ca. 150 Hm tiefer steht ein größerer Parkplatz zur Verfügung, der ganzjährig benutzbar ist.
Bevor man die Wanderung taleinwärts zu einem meist geschlossenen Schranken beginnt, kann man sich auf einer übergroßen Schautafel (Abb. 2) über die vielen Tour-Optionen im Wandergebiet Mugel informieren. Wenige Schritte nach dem Schranken biegen wir links von der ab hier für PKWs gesperrten Straße ab und wandern auf breitem, leicht ansteigendem Weg talauswärts kurz bergan. In einer markanten Linkskurve stoßen wir auf einen querenden, markierten Steig, in den wir rechts einbiegen. Ab jetzt in Richtung Süden geht es um einiges steiler hinauf auf einen Kamm. Unser Aufstiegsweg führt uns nun eben und recht rasch zu einem Forstweg, der aber bald schon in einen Steig übergeht. Über Stock (Baumwurzeln) und Stein geht es jetzt steiler aufwärts, bis unser Steig erneut in eine Forststraße übergeht, die wir aber nach einem kurzen Anstieg nach rechts verlassen. Das Gelände wird zunehmend steiler, wobei eine Steilstufe mit einer langgezogenen Serpentine überwunden wird. Dann wendet sich der Steig nach links und nach der zweimaligen Querung einer Forststraße erreichen wir bei einem Viehzaun den unteren Rand eines ausgedehnten Almgebietes. In einem Rechtsbogen überqueren wir eine steil ansteigende Wiese, bei der ein Aufstiegsweg aus Oberaich in unseren Weg mündet. Nach einer kurzen Flachpassage erreichen wir etwa 60-75 Minuten vom Ausgangpunkt, in denen wir knapp 400 Hm aufgestiegen sind, auf einer großen Almwiese eine Almhütte und ein Wegkreuz (1.277 m), die in Plänen als Hüttenanger bezeichnet werden. Von hier hat man einen schönen Blick hinauf durch den Silberbrunngraben zum Kamm, der das links befindliche Roßeck mit der Mugel verbindet, zu dem wir jetzt weiter aufsteigen werden.
Am oberen Ende der Hüttenanger-Alm bietet sich Richtung Norden erstmals ein Blick zur Hochschwab-Region (Abb. 3). Nun wieder im Waldgelände, führt uns unser steiniger Steig - einen steilen Hang querend - aufwärts. Dabei wird unser Aufstiegsweg an einer Stelle etwas schmäler, was aber kein Problem darstellt. Nach einer weiteren Forststraßen-Querung (ca. 1.410 m) erreichen wir in einem baumlosen, steil nach oben verlaufenden Graben das "Silberne Bründl" (Abb. 4). Nun für kurze Zeit Richtung Westen wieder im Waldgelände und dann Richtung Süden geht es nach der Querung einer Forststraße hinauf zum Silberbrunnsattel (ca. 1.540 m), wo wir bei einer Wegkreuzung nach etwa 1¾-2,0 Stunden den Kamm zwischen Mugel und Roßeck erreichen. Wir halten uns links und steigen Richtung Osten auf dem Kammweg gemächlich, abwechselnd über Wiesen- und Waldgelände, zum bewaldeten Gipfelaufbau des Roßecks (Abb. 5) auf. Bevor es nach einer Forststraßen-Querung (ca. 1.600 m) recht steil im Waldgebiet hinauf zum Gipfel geht, sollte man den wunderbaren Rundblick - speziell zum Hochschwab-Gebiet im Norden - ausgiebig genießen. Oben angekommen, öffnet sich der Wald und man erreicht - sich bei einer Weggabelung links haltend - nach ca. 20-25 Minuten vom Silberbrunnsattel das Gipfelkreuz (1.664 m, Abb. 6) des Roßecks. Um hier heraufzukommen, musste man fast 800 Hm bewältigen. Leider ist der Rundblick auf Grund der umstehenden, inzwischen hoch gewachsenen Bäume sehr eingeschränkt.
Es geht nun Richtung Westen wieder steil hinunter zum Kamm und auf diesem zur wesentlich aussichtsreicheren Mugel (Abb. 7). Schon auf dem Kammweg genießt man Richtung Südwesten einen tollen Blick über die vielen Gipfel des Gleinalpengebietes - zum Beispiel zum Speikkofel (Abb. 8) - und zum schon weiter entfernten Zirbitzkogel. Beim Silberbrunnsattel nach rund 15-20 Minuten angekommen, besteigen wir nun die Mugel. Zunächst auf breitem Weg mäßig ansteigend, wird es nach Einmündung in eine Forststraße zunehmend steiler. Kurz bevor wir nach etwa 15 Minuten vom Silberbrunnsattel den Gipfelbereich (zusätzlich ca. 100 Hm) erreichen, zweigt rechts ein Steig von der Forststraße ab und führt uns steil und direkt zum Mugelschutzhaus (Abb. 9) und zum modern gestalteten Gipfelkreuz (1.630 m, Abb. 10), die sich neben einer kleineren Sendeanlage befinden. Wie bereits beschrieben, ist die Aussicht von der an sonnigen Wochenenden meist sehr gut besuchten Mugel um einiges spektakulärer als vom benachbarten Roßeck, obwohl der Gipfel um 34 Hm niedriger ist. Sehr schön zu sehen sind von hier Bruck an der Mur, Kapfenberg und das Mürztal bis zum Semmering (Abb. 11).
Um zum Ausgangspunkt zurückzukehren, steigen wir jetzt Richtung Norden steil auf breitem Weg im Wald ab. Nach etwa 10 Minuten zweigen wir links ab und erreichen den oberen Rand einer ausgedehnten Wiese. Vor uns befindet sich nun eine mächtige Sendeanlage mit der Hochschwab-Region im Hintergrund (Abb. 12). Überhaupt gibt es von dieser Wiese, über die es jetzt auf einem markierten Pfad abwärts geht, sehr schöne Ausblicke. Links von uns Richtung Westen liegt Leoben unter uns und dahinter sehen wir die östlichen Ausläufer der Niederen Tauern rund um den Seckauer Zinken sowie die felsigen Gipfel der Eisenerzer Alpen (Abb. 13). Richtung Osten blickt man noch einmal nach Bruck an der Mur, zum Mürztal und nördlich von diesem zur Hohen Veitsch, der Schneealpe und der Rax. Kurz bevor man zur Sendeanlage (1.429 m) gelangt, wechseln wir vom Wiesenpfad auf eine Forststraße. Nachdem wir den Sender auf der linken Seite passiert haben, zweigen wir links auf einen Weg zu einer nahen Jagdhütte ab. Dann geht es Richtung Nordosten teils über offenes Gelände, teils im Wald hinunter zur Jausenstation Ochsenstall (ca. 1.210 m). Wir queren die Forststraße und steigen kurz, recht steil und etwas mühsam zu einem Querweg ab, in den wir rechts einbiegen. Diesen verlassen wir gleich wieder nach links und steigen auf einem schönen Waldweg weiter in den Niklasdorfgraben ab. Nach Querung der ebenfalls abwärts in den Graben führenden Forststraße wird ein steiler Waldhang mit Hilfe einer langgezogenen Serpentine überwunden. Auf diesem Wegstück sind wieder viele Baumwurzeln zu übersteigen. Bei einer Jagdhütte erreicht man den Niklasdorfgraben und wandert nun gemütlich auf der Forststraße zurück zum Ausgangspunkt, den man von der Mugel in etwa 1¼-1½ Stunden erreicht. Wenn man um einiges bequemer, aber zeitlich nur unwesentlich länger (ca. 15-20 Minuten) absteigen will, kann man ab der Sendeanlage auch die Forststraße benützen. Noch bevor man auf dieser ins Waldgelände gelangt, hat man Richtung Osten einen schönen Blick zum Aufstiegsweg auf das Roßeck (Abb. 14) mit dem östlich des Murtals und südlich des Mürztals liegenden Rennfeld und dem Hochlantsch im Hintergrund sowie steil hinunter nach Bruck an der Mur (Abb. 15)
Geogr. Länge/Breite: 15°11'21''/47°22'34''
Rechtswert (UTM): 514280 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5247010 m (Zone: 33 N)