Gemeindealpe:
Mitten im schönen Mariazeller Land
Die Berge rund um den berühmten Wallfahrtsort Mariazell gelten als Außenposten sowohl der Wiener als auch der Grazer Hausberge. Sie sind daher beliebte Wanderziele für Tagesausflüge und speziell an sonnigen Wochenenden immer gut besucht. Mittendrin befindet sich die 1.626 Meter hohe Gemeindealpe (Abb. 1), die bis zur Schließung der Liftanlagen Mitte der 90er Jahre auch ein beliebter Skiberg war. Mit der Eröffnung eines zweiteiligen, modernen Sesselliftes wird man die frühere Position als eines der meistbesuchten Skigebiete der Ostösterreicher vielleicht wieder zurückgewinnen.
Der Ausgangspunkt der nachfolgend beschriebenen Tour, der Seewirt am westlichen Ufer des Erlaufsees (ca. 830m), liegt zwar bereits auf steirischem Boden, aber der überwiegende Teil des Weges und natürlich auch der Gipfel der Gemeindealpe befinden sich in Niederösterreich. Vom Seewirt geht es wenige Minuten auf einer schmalen, asphaltierten Straße in westlicher Richtung bis zu einer Weggabelung. An sich könnte man beide angebotenen Wegvarianten wählen. Doch ist die Strecke über das Zellerrain wesentlich länger, so entscheiden wir uns für den rechten Weg, der uns zu einer Brücke über die Erlauf und dem mächtigen Lindenhof führt. Weiter geht es links auf der blau markierten Forststraße ca. 10 Minuten nur leicht ansteigend in den Steinbachgraben. Dann verlässt unser nun breiter Wanderweg die Forststraße und führt uns zum Erlauf-Ursprung (Hinweistafel, Abb. 2). Ab jetzt wird der Steig wesentlich steiler, schmäler und steiniger, bleibt aber stets gut begehbar. Schnell gewinnt man an Höhe, wobei der Weg nach wenigen Minuten von der rechten auf die linke Grabenseite wechselt. Nach der Überwindung eines Weidezauns führt uns der Weg in nun etwas felsiges Gelände, das auf steinigem Pfad rechts umgangen wird. Nach rund einer Stunde vom Ausgangspunkt beim Seewirt quert man bei einer kleinen Lichtung eine Forsttraße (Achtung: Nicht von den Hinweisschildern verwirren lassen. Blaue Markierung auf einem Stein am Boden suchen!) und kommt zu einem aufgelassenen Marmorsteinbruch (Abb. 3). Dessen Material wurde auch zum Bau der Basilika von Mariazell verwendet. Entlang und in weiterer Folge vorbei an Felswänden führt der nun teilweise steilere und steinige Steig hinauf auf eine größere Lichtung und anschließend durch ein Waldstück zu einer weiteren Weggabelung.
Der linke Weg führt zum Zellerrain; wir aber wählen den rechten Weg (nun rot markiert), der hinauf zu einer Forststraße führt. Hier hat man nun den westlichsten Punkt der Tour erreicht, unser Weg führt rechts auf der Forststraße Richtung Norden in ca. 30 Minuten teilweise über schönes, almenreiches Gelände und nur noch schwach ansteigend zur Jausenstation "Auf der Brach" und etwas darüber zum "Eisernen Herrgott" (1.458 m, Abb. 4) mit einem prachtvollen Blick auf die steil abfallenden Südhänge des mächtigen Ötschers (Abb. 5).
Jetzt geht es in einem ständigen Auf und Ab entlang und teilweise auf einem schmalen Kamm nach Osten , dem steilen Gipfelaufbau der Gemeindealpe entgegen. Der Steig ist dabei anfangs etwas ausgesetzt, aber gut und sicher begehbar. Richtig steil ist dann der letzte Wegteil kurz vor dem Ziel hinauf zum Gipfel der Gemeindealpe. In nur 15 Minuten werden mit vielen Serpentinen (Abb. 6) die letzten rund 150 Hm (Höhenmeter) überwunden. Dann steht man oben am nicht allzu großen Gipfelplateau der Gemeindealpe und kann die wundervolle Rundsicht, die im Osten bis zum Schneeberg, im Süden zur Hohen Veitsch und zum Hochschwab und im Westen zu den Gesäusebergen reicht, genießen. Nur im Nordwesten scheint der Ötscher (Abb. 7) ein unüberwindbares Hindernis zu sein. Am Gipfelplateau selber befinden sich neben dem Terzer Haus und der Bergstation des Sesselliftes, der von Mitterbach hier heraufführt, leider auch zwei große Sendestationen, die das "Berggefühl" ein wenig schmälern. Zum Gipfelkreuz (Abb. 8) selber führt in ca. 3-5 Minuten ein steiniger Kammweg durch Latschengelände. Vom Ausgangspunkt beim Seewirt benötigt man für den beschriebenen Anstieg ca. 2½-3,0 Stunden und überwindet dabei mit den Gegensteigungen am Kammweg zwischen "Eisernem Herrgott" und Gipfelaufbau der Gemeindealpe rund 850 Hm.
Beim Abstieg zum Erlaufsee führt unser Weg zuerst zur Mittelstation des Sesselliftes. Egal, ob man den markierten Steig über die Südseite, die neu angelegte Sandstraße oder direkt über die Skihänge (bzw. in Kombination) absteigt, es ist auf jeden Fall sehr steiles Gelände zu überwinden. Daher benötigt man für die über 300 Hm vom Gipfel zur Mittelstation nur eine knappe halbe Stunde. Großartig ist dabei, egal, welche Abstiegsvariante man wählt, der Blick auf die östlich gelegenen Wiener Hausberge, den Erlaufsee und den Wallfahrtsort Mariazell (Abb. 9) mit seiner eindrucksvollen Basilika. Bei der Mittelstation rechts vorbei führt unser weiterer Abstiegsweg nun auf einem gut begehbaren, teilweise etwas steileren Waldweg abwärts Richtung Süden. Dabei werden immer wieder Forststraßen gequert. Unser rot markierter Waldsteig mündet weiter unten in einen etwas breiteren Weg, der uns zuerst etwas steiler und dann fast eben dem Erlaufsee (Abb. 10) näher bringt. Auf einem Flachstück in einem Jungwald verlässt unser markierter Steig wieder den breiteren Weg und führt uns, die Südhänge des Wurzen Kogels querend, langsam hinunter zum Erlaufsee. Wenn man das Ufer nach etwa 1½ Stunden Abstieg (800 Hm) erreicht hat, ist unsere Tour aber noch nicht zu Ende. Um zum Ausgangspunkt beim Seewirt zu gelangen, muss man nun wieder Richtung Westen, vorbei an Villen und Gutshöfen,die Seepromenade entlang marschieren. Nach ca. 15-20 Minuten gelangt man so erneut zum Lindenhof und zur Erlaufbrücke. Von hier geht es auf der schon vom Beginn der Tour bekannten Straße zurück zum Seewirt.
Die beschriebene Tour auf die Gemeindealpe ist zwar teilweise sehr steil, aber gut und sicher begehbar. Bei Nässe und rutschigen Bodenverhältnissen ist vor allem am steilen Gipfelaufbau Vorsicht angeraten! Ohne Pausen muss man für diesen diese Wanderung rund 4½-5,0 Stunden Wegzeit einplanen.
Geogr. Länge/Breite: 15°15‘35‘‘/47°47‘28‘‘
Rechtswert (UTM): 519460 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5293125 m (Zone: 33 N)