Kreuzberg:
Inmitten der Wiener Alpen
Umgeben vom Semmering-Gebiet im Südosten, der Rax im Westen, dem Schneeberg im Nordwesten und vom Kurort Reichenau an der Rax im Norden verfügt der Kreuzberg (Abb. 1) über eine prominente Lage inmitten der Wiener Alpen. Obwohl nicht sehr hoch – an seinem höchsten Punkt gerade mal 1.094 m hoch – erfreut er sich bei Wanderern größter Beliebtheit. Das liegt einerseits an der Speckbacher-Hütte, die an der höchsten Stelle des Kreuzberges liegt und für ihre Gastlichkeit und ihre Küche weithin bekannt ist, und andererseits an dem großartigen Panoramablick, der sich im Umfeld der Hütte bietet. Beim nachfolgenden Wandertipp handelt es sich zwar um eine eher kurze Tour, die aber auf Grund der Steilheit des Geländes beim Auf- und Abstieg hinsichtlich Anstrengung nicht zu unterschätzen ist!
Der Ausgangspunkt (ca. 545 m) dieser Wanderung liegt im kleinen Ort Edlach am Fuße der Rax. Schon auf dem großen Parkplatz nahe dem Feuerwehrhaus und dem Strandbad ist der mächtige, von Norden nach Süden lang gezogene Rax (Abb. 2) gut zu sehen. Wir aber wandern auf der Dr. Konried-Straße in die andere Richtung (nach Osten) und überschreiten auf einer Brücke den Preiner Bach. Gleich bei der ersten Kreuzung zweigen wir rechts Richtung Süden in die Camillo Kronich-Straße ein. Schon bald geht es vorbei an einem Gedenkstein (Abb. 3), der an Dr. Theodor Herzl, einen prominenten Bewohner von Edlach, erinnern soll. Am Ende der Camillo Kronich-Straße geht die Ortsstraße in einen befahrbaren Weg über, den wir nach wenigen Schritten links – wieder Richtung Osten – verlassen. Der rot markierte Mariensteig führt uns in den Wald und dann mit Hilfe zweier Serpentinen zu einem breiten Weg, den wir queren. Zunächst wird es etwas steiler, dann folgt ein ebenes Wegstück, von dem wir links auf einen Serpentinensteig abbiegen. Weiterhin teilweise recht steil geht es Richtung Südosten zu einer asphaltierten Straße, auf der man auch mit dem PKW zur Speckbacher-Hütte zufahren kann. Eine bunt bemalte Kuh am Straßenrand weist auf einen nahe gelegenen Landwirtschaftsbetrieb hin. Wir queren die Straße und steigen – nun recht steil – im Wald weiter aufwärts. Nach rund 40–45 Minuten vom Ausgangspunkt stößt unser rot markierter Weg auf einen grün markierten Weg (ca. 820 m), der von Reichenau an der Rax zur Speckbacher-Hütte und auf den Kreuzberg führt.
Hier kann man nun entscheiden, ob man etwa doppelt so lange auf dem "bequemen" Weg (grün markiert) oder Richtung Süden auf dem steilen, rot markierten Steig aufsteigt. Wir entscheiden uns für die zweite Variante. Zunächst geht es zum rechten Rand einer großen Lichtung mit Blick in einen Graben und dann weiter im Wald sehr steil aufwärts. Bei einer Linksbiegung wird unser stets gut begehbarer Steig dann immer flacher und führt uns in ein sehr schönes, von Birken dominiertes Waldstück (Abb. 4). Nach einer erneuten Forststraßen-Querung und einem nicht sehr langen Flachstück wartet auf einer Lichtung wieder ein kurzes Steilstück auf uns, wobei man rechts Richtung Westen die Rax sehr schön sieht. Am oberen Ende dieses steilen Wegteils überschreitet man die 1000-Meter-Grenze. Wir biegen rechts in einen Weg ein, den wir aber schon bald wieder links verlassen. Nun geht es abwechselnd steil und weniger steil weiter und wir gelangen bei einem quer zu unserem Weg stehenden Schranken zu einer Weggabelung. Wir wandern geradeaus weiter und biegen nach rund 50 Metern links auf einen deutlich erkennbaren Steig ab. Damit ersparen wir uns einige Minuten auf dem rot markierten Weg. Auf dem unmarkierten Steig geht es nach einer Forstweg-Querung in wenigen Schritten steil hinauf zur Zufahrtsstraße zur Speckbacher-Hütte, die – etwas linksversetzt – von uns gequert wird. Nun geht es im sich bereits öffnenden Gelände die letzten Meter entlang eines Waldes hinauf zur Speckbacher-Hütte (Abb. 5), die wir nach rund 1½–1¾ Stunden, in denen wir fast genau 550 Hm bewältigt haben, erreichen.
Wie bereits beschrieben, ist die auf dem höchsten Punkt des Kreuzberges gelegene Speckbacher-Hütte (1.094 m) auf Grund ihrer vorzüglichen Küche sehr beliebt. Dazu kommt, dass man auf der Wiese südlich der Hütte einen traumhaften Panoramablick genießen kann. Dieser reicht vom Sonnwendstein und dem Hirschkogel im Semmeringgebiet im Südosten (Abb. 6) bis zur Rax im Westen (Abb. 7). Bei guter Fernsicht sind auch das Stuhleck im Süden, die Hohe Veitsch im Südwesten und dahinter sogar der Hochschwab (Abb. 8) zu bewundern. Wer noch Lust hat, kann nun in knapp 15 Minuten ohne jede Anstrengung Richtung Osten auf dem breiten Kamm und auf dem ebenso breiten Weg zum eigentlichen, rund 10 Meter niedrigeren Gipfel des Kreuzberges wandern. Dieser ist recht unspektakulär mitten in einem Wald, der an eine der vielen Wiesen (Abb. 9) anschließt. Ein weißer Markierungsstein auf dem breiten Weg zeigt – etwa 2-3 Minuten von der Wiese im Wald entfernt – die Stelle an, an der sich, wenige Meter nach rechts, dieser "unechte" Gipfel befindet. Lohn für diesen rund 25–30 (hin und retour, ca. + 50 Hm) Minuten dauernden Abstecher sind vor allem die Ausblicke auf die Gipfel der benachbarten Berge sowie einige Sitzbänke am Rande des Wiesengeländes (Abb. 10).
Zum Abstieg von der Speckbacher-Hütte zum Ausgangspunkt in Edlach wählen wir zunächst den Aufstiegsweg. Flott, aber vor allem auf den steilen Wegteilen vorsichtig unterwegs, geht es in etwa 30–35 Minuten zurück zur Kreuzung des rot und des grün markierten Steigs. Wir verlassen nun den roten Weg und wandern zunächst kurz auf dem grünen Steig steil abwärts. Nach einer flacheren Passage auf einem ausgeprägten Längskamm queren wir wieder die Zufahrtsstraße zur Speckbacher-Hütte und steigen – wieder steil – die wenigen Meter zu einer großen Wiese ab. An deren oberem Ende erwartet uns ein sehr schöner Blick Richtung Nordosten hinunter nach Reichenau an der Rax (Abb. 11). Besonders auffällig dabei ist das weithin sichtbare Schloss Rothschild, das heute teilweise für Veranstaltungen genützt wird, mit seinem roten Dach. Nach einem kurzen Stück entlang des Waldes öffnet sich auch der Blick Richtung Nordosten (Abb. 12). Damit steht der Schneeberg (Abb. 13), der höchste Berg Niederösterreichs, in voller Pracht vor uns. Diesem Blick steht die Aussicht Richtung Westen, zur Rax (Abb. 14), um nichts nach. Bei der rund 5 Minuten dauernden Überquerung der Wiese in Richtung Nordwesten haben wir diesen Traumblick stets vor uns!
Nach diesem weiteren Highlight dieser Wanderung geht es am Fuße der Wiese durch ein kleines Waldstück zu einer asphaltierten Straße, in die wir rechts einbiegen, die wir aber nach wenigen Metern links wieder verlassen. Damit verlassen wir aber auch den grün markierten Abstiegsweg nach Reichenau, der übrigens nahe am Rothschild-Schloss vorbeiführt. Bereits nach rund 20 Metern biegen wir wieder rechts ab und wandern auf einem – nun unmarkierten – Waldweg Richtung Westen. Nochmals geht es nach der Querung eines breiten Weges (ab hier Dr. Konried-Weg) über eine Lichtung mit Schneeberg-Blick und von dort nun Richtung Südwesten entlang eines Zaunes bis zur Einmündung in die Dr. Konried-Straße, auf der wir am Ende unserer Tour Richtung Westen zum Ausgangspunkt zurückkehren. Für den gesamten Abstieg von der Speckbacher-Hütte benötigt man kaum länger als 60–75 Minuten.
Geografische Länge: 15°48'21''
Geografische Breite: 47°41'27''
Rechtswert (UTM): 560475 m
Hochwert (UTM): 5282275 m
Zone 33