Griesmoarkogel/Himmeleck/Bärensulsattel:
Unterwegs auf dem Erlebnisweg der 99.999 Schritte
Im Osten der Niederen Tauern, im Grenzbereich der Seckauer Alpen und der Triebener Tauern gibt es einen halbkreisförmigen Kamm, auf dem sich zahlreiche Gipfel befinden. Ungefähr in der Mitte wird dieser vom Bärensulsattel unterbrochen. Im Gegensatz zu den südlich – hauptsächlich in den Seckauer Alpen – gelegenen, meist felsigen Bergen benötigt man zur Besteigung der nördlich vom Bärensulsattel in den Triebener Tauern gelegenen, überwiegend grasigen Gipfel nur an wenigen Stellen Trittsicherheit. Beim nachfolgenden Wandertipp bieten sich gleich drei mögliche Ziele, davon zwei Gipfelbesteigungen, an. Hauptziel ist der Griesmoarkogel (Abb. 1), konditionsstarke Wanderer können von dort die Tour bis zum Himmeleck (Abb. 2) fortsetzen und Familien mit Kleinkindern empfehlen wir den stets breiten Weg zum Bärensulsattel. Bei allen drei Zielen bewegen wir uns immer wieder auf dem Erlebnisweg der 99.999 Schritte, der in Anlehnung an den 3-Gipfel-Lauf, der in Wald am Schoberpass startet und auch endet, eingerichtet wurde.
Ausgangspunkt unserer Tour ist der eigens für Almgeher angelegte Parkplatz (ca. 1.215 m) unweit des ehemaligen, früher speziell bei Skitourengehern sehr beliebten Gasthofs Jansenberger in einem Seitental des Oberen Liesingtals in der Obersteiermark. Zunächst geht es kurz abwärts zu einer Brücke (ca. 1.200 m), auf der man den Steinbach überquert. Auf einer Zufahrtsstraße geht es dann wenige Schritte hinauf zum Hof Jansenberger (ca. 1.220 m). Links vorbei am ehemaligen Gasthofsgebäude führt der zu Beginn befestigte Weg zunächst kurz ansteigend, dann fast eben am unteren Ende einer großen Wiese bis zu einer Linkskurve. Nun steiler ansteigend, nähert man sich dem Waldgelände mit Blick zu einer mächtigen Felswand (Abb. 3). Abwechselnd im Wald und über Lichtungen geht es – stets auf breitem Weg – steil in Richtung Nordwesten immer näher zur Felswand, bis man endlich fast direkt unter dieser steht. Während man noch überlegt, wie man wohl an dieser vorbeikommt, wendet sich unser Weg nach rechts und führt etwas steiniger und immer steiler werdend unterhalb der mächtigen Felswand (Abb. 4) vorbei. In weiterer Folge überwindet man die Steilstufe neben der Felswand in einem langgezogenen Linksbogen. Kurz bevor man nach etwa 60–70 Minuten vom Ausgangspunkt die Zufahrtsstraße erreicht, die links zu zwei Almen (Beisteiner Alm und Liesingkaralm) führt, öffnet sich Richtung Norden der Blick zum Großen Schober (1.895 m, Abb. 5) und zu den nördlichen Teilen des bereits zu Beginn erwähnten Gipfelkamms. Wir biegen links in die Zufahrtsstraße ein, die sich schon bald aufteilt. Wir wählen den linken, steil aufwärts führenden Weg. Kurz bevor man bei einem Zaun das untere Ende der Beisteiner Alm erreicht, können sich Mutige in einer Rechtskurve links ein paar Schritte zur Geländekante oberhalb unserer Felswand vorwagen. Danach geht es noch ein paar Minuten auf der Zufahrtsstraße hinauf, bis man die Almgebäude endlich sieht. Man übersteigt einen Zaun und erreicht auf einem Wiesenweg nach etwa 1¼–1½ Stunden die im Sommer bewirtschaftete, sehr gastfreundliche Beisteiner Alm (ca. 1.640 m, Abb. 6).
Familien mit Kleinkindern wandern von hier am besten auf dem hinter dem Almgebäude beginnenden Weg – nur mäßig ansteigend und mit toller Aussicht (Abb. 7) – in etwa 30 Minuten hinauf zum Bärensulsattel, zu dem die Gipfelbezwinger später absteigen werden. Für diese bietet sich eine sehr interessante Variante zum Aufstieg an: Direkt hinter dem Almgebäude beginnt – vom Erlebnisweg der 99.999 Schritte rechts abzweigend – ein zu Beginn steil ansteigender Wiesenpfad. Dieser geht im Waldgelände in einen zwar unmarkierten, aber gut erkennbaren und begehbaren Steig über. Ab jetzt stets auf bzw. parallel zu einem Richtung Westen führenden Kamm wird unser Aufstieg in weiterer Folge weniger steil. Im lichter werdenden Waldgelände sieht man dann rechts von uns im Norden das Himmeleck und etwas später direkt vor uns den Griesmoarkogel. Im offenen, teilweise fast ebenen Gelände sind dann beide Gipfelziele (Abb. 8) gemeinsam sichtbar. Noch einmal wird es sehr steil und wir kommen zu einer Weggabelung, die aber nur schlecht erkennbar ist und bei der wir den linken Steig wählen. Rechts können sich Ortskundige mit ausgeprägtem Orientierungssinn, die auch das Himmeleck bezwingen wollen, in einer von Sträuchern ziemlich verwachsenen Hangquerung zur Himmelsscharte durchschlagen. Wir aber steigen steil die letzten Meter zum Erlebnisweg der 99.999 Schritte auf, biegen rechts in diesen ein und wandern Richtung Nordwesten die letzten Höhenstufen hinauf zum Gipfel des Griesmoarkogels (2.009 m, Abb. 9). Auf diesem befindet sich zwar kein Gipfelkreuz, aber man kann sich in ein Gipfelbuch eintragen. Für den gesamten Aufstieg auf den Griesmoarkogel, bei dem man etwas über 800 Hm bewältigen muss, benötigt man ca. 2½–2¾ Stunden. Großartig schon hier der Blick zu den Triebener Tauern im Westen (Abb. 10) und zu den Seckauer Alpen im Süden!
Im Norden steht vor uns das Himmeleck, das konditionsstarke Wanderer auch noch besteigen können. Zu Beginn geht es rund 80 Hm hinab in die Himmelsscharte (ca. 1.930 m) und dann ca. 165 Hm auf einem gut begehbaren Wiesensteig hinauf zum Gipfelkreuz auf dem Himmeleck (2.096 m), von dem man einen noch tolleren Rundblick hat, der sich vor allem auch Richtung Norden zu den Rottenmanner Tauern öffnet. Für diese zusätzliche Gipfelbesteigung benötigt man inklusive Rückweg etwa 45–60 Minuten (ca. +250 Hm).
Nun geht es aber – stets auf dem Erlebnisweg der 99.999 Schritte – vom Griesmoarkogel wieder zurück zum Ausgangspunkt. Dazu steigen wir zunächst in wenigen Minuten in Richtung Südosten zur Einmündung unseres Aufstiegsweges ab, wobei man von hier einen schönen Blick auf den Kamm (Abb. 11) hat, auf dem wir aufgestiegen sind. Wir bleiben nun auf dem markierten Steig, der in vielen Serpentinen den steilen Hang abwärts führt. Bereits nach 25–30 Minuten vom Griesmoarkogel erreicht man den Bärensulsattel (1.794 m), von dem man nochmals zum steilen Griesmoarkogel hinaufblicken kann (Abb. 12). Richtung Osten geht es nun mit Blick zu den Eisenerzer Alpen und zum unter uns liegenden Liesingtal in etwa 20 Minuten gemütlich zurück zur Beisteiner Alm. Dabei gibt es in einer Linkskurve einen großartigen Aussichtsplatz (Abb. 13) mit Blick zur Beisteiner Alm, zur darunter liegenden Felswand, zum Hof Jansenberger und natürlich talauswärts zum Liesingtal.
Von der Beisteiner Alm geht es dann auf dem vom Aufstieg bekannten Weg hinab, wobei man speziell im steilen Gelände unterhalb der Felswand vorsichtig sein sollte. Belohnt mit sehr schönen Blicken Richtung Süden zu den Seckauer Alpen (Abb. 14) und kurz vor Erreichen des Hofs Jansenberger Richtung Westen (Abb. 15) zum Talschluss südlich des Bärensulsattels kommt man wieder zurück zum Ausgangspunkt. Für den gesamten Abstieg vom Griesmoarkogel benötigt man ca. 1½–1¾ Stunden. Noch ein Geheimtipp: Man kann bei der Beisteiner Alm einen reschen "Steirer Kas" und beim Hof Jansenberger – nach Voranmeldung beim Aufstieg – bei der Rückkehr die unter Kennern berühmten Regenbogenforellen bzw. Saiblinge aus den nahen Fischteichen käuflich erwerben.
Geogr. Länge/Breite: 14°37'51''/47°25'01''
Rechtswert (UTM): 472165 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5251595 m (Zone: 33 N)