Kieneck:
Auf der Südseite eines beliebten Wiener Hausbergs
Das Kieneck (Abb. 1) zählt gemeinsam mit dem Hocheck, dem Unterberg und der Reisalpe zu den Gutensteiner Alpen, die Teil der niederösterreichischen Voralpen sind. Auf Grund der Nähe zum Ballungsraum Wien und eines dichten Wegenetzes sind vor allem an sonnigen Wochenendtagen viele Wanderer in dieser Region der Wiener Hausberge unterwegs. Ausgangspunkt für die nachfolgend beschriebene Rundtour auf das 1.107 Meter hohe Kieneck ist der kleine Ort Thal, der sich auf dem Weg von Pernitz im Piestingtal - vorbei an den von Groß und Klein gern besuchten Myrafällen - zum Unterberg befindet. Am westlichen Ortsende, knapp nach dem Gasthaus Leitner, beginnt bei einer Brücke (ca. 595 m) über den Myrabach der durchgehend blau markierte "Enziansteig".
Zuerst ein paar Meter parallel zum Bach talauswärts, dann wendet sich der Steig bergwärts und steigt zu einer Forststraße auf, die gequert wird. Vorbei an einer alten Sitzbank mit Blick zum Ort Thal (Abb. 2) geht es ein wenig steinig weiter zu einer weiteren Forststraßen-Querung. Nach weiteren wenigen Schritten recht steil hinauf zu einer dritten Querung wandert man jetzt den Bergrücken hinauf, bis man nach insgesamt ca. 15 Minuten und 100 Hm (Höhenmeter) höher den hier nach Westen langgezogenen Bergkamm erreicht. Nun kurz weiter im leichten Auf und Ab und vorbei an kleineren Felsgruppen auf der Kammkrone, dann folgt nochmals ein steilerer Anstieg. Jetzt (ca. 765 m), nach rund 30 Minuten vom Myrabachtal, hat man das erste anstrengende Wegstück hinter sich. Jetzt geht es fast 45 Minuten, in denen man gerade mal 120 Hm bewältigt, nur leicht ansteigend mit ein paar Gegensteigungen stetig weiter Richtung Westen. . Höhepunkte dabei sind bei den hier erstmals auftretenden Lichtungen die Blicke - zuerst auf der linken Seite zum Unterberg (Abb. 3) und etwas später auf der rechten Seite zu unserem Ziel, dem Kieneck.
Es folgen rund 15-20 anstrengende Minuten, in denen es eine - glücklicherweise im Wald gelegene - etwa 130 Hm umfassende Steilstufe zu überwinden gibt. Oben angekommen hat man die 1000-Meter-Marke überschritten. Wieder im leichten Auf und Ab und dann nochmals leicht ansteigend erreicht man ca. 1½-2,0 Stunden vom Ausgangspunkt den mit ca. 1.060 m wenig spektakulären höchsten Punkt des langgezogenen Bergkamms. Hier geht es abwärts zu jener Stelle, wo der Enziansteig endet und in den Querweg, der vom Unterberg zum Kieneck führt, mündet. Der jetzt rot markierte, breite Weg, der nun nordwärts gerichtet ist, fällt stark zum Kirchbergsattel (983 m) ab. Vorbei an einer Wegkreuzung, einem Gedenkstein (Abb. 4) und einem Kreuz beginnt hier der finale, ca. 20-25 Minuten dauernde Gipfelanstieg auf das Kieneck. Entweder auf der Forststraße oder weiter oben auf einem halblinks führenden Weg muss man zuerst recht steil zu einer Wiese aufsteigen und auf dieser zum unterhalb des höchsten Punktes gelegenen Gipfelkreuz (Abb. 5). Hier, bei einer Sitzbank mit schönem Blick zum Schneeberg (Abb. 6), der Rax, der Schneealpe, dem benachbarten Unterberg (Abb. 7) und dem Ötscher weit im Westen, beginnt dann später unser Abstiegsweg. Wir steigen die letzten 5 Minuten hinauf zur Enzianhütte (Abb. 8), einem beliebten Treffpunkt am Gipfel des Kienecks (1.107 m). Für die rund 650 Hm mit vielen, vielen kleineren und größeren Gegensteigungen sollte man vom Ausgangspunkt etwa 2,0-2½ Stunden einplanen.
Nach einer Rast geht es wieder hinunter zum Gipfelkreuz und der Sitzbank, wobei man die kleine Holzkapelle (Abb. 9) am Waldrand nicht übersehen sollte. Nun zweigen wir links auf den zum GH Leitner führenden, markierten Matrassteig ab. Dieser führt schmal, teilweise in Serpentinen, teilweise direttissima das steile und abschüssige Waldgelände fast 300 Hm hinunter in den Viehgraben, den man nach dem zweimaligen Queren einer Forststraße nach rund 30-40 Minuten erreicht. Wer sich den speziell bei feuchter Witterung anspruchsvollen Abstieg sparen will, kann - mit etwas größerem zeitlichen Aufwand - zuerst zum Kirchbergsattel absteigen und dort links in die blau markierte Forststraße abzweigen. Auf dieser geht es dann hinunter zu der Weggabelung, wo der steile Matrassteig endet. Beide Abstiegsvarianten führen nun gemeinsam weiter. Zunächst noch 15 Minuten und 100 Hm hinunter in den Talboden, den man bei einem Kreuz mit Sitzbank erreicht. Von hier muss man nun rund 45 Minuten - kaum mehr abfallend - talauswärts wandern. Immer wieder laden Sitzbänke zur Rast ein. Bei einer größeren Lichtung sollte man sich kurz rechts umdrehen, um ein in die Landschaft gebettetes, schönes Jagdhaus (Abb. 10) zu erblicken. Nach rund 1½-1¾ Stunden vom Kieneck biegt man links in den Weidengraben ein. Nach weiteren 10 Minuten erreicht man wieder den Ort Thal und wandert rechts das Myrabachtal taleinwärts zurück zum Ausgangspunkt. Da man beim Abstieg keine Gegensteigungen bewältigen muss, benötigt man für etwas mehr als 500 Hm nur etwa 1½-2,0 Stunden.
Geogr. Länge/Breite: 15°53‘59‘‘/47°55‘39‘‘
Rechtswert (UTM): 567210 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5308660 m (Zone: 33 N)