Höllenstein:
Unterwegs im Naturpark Föhrenberge
Südwestlich der österreichischen Bundeshauptstadt liegt am Ostrand des Wienerwaldes ein bevorzugtes Ausflugsgebiet der Wiener, das speziell mit dem Auto schnell erreichbar ist. Natürlich ist der Naturpark Föhrenberge (Abb. 1), der zwischen den Wiener Vororten Kaltenleutgeben im Norden und Sparbach im Süden bzw. zwischen Perchtoldsdorf im Osten und der Wienerwaldgemeinde Sulz im Westen liegt, kein Bergwandergebiet, aber es lassen sich hier durchaus schöne, meist familienfreundliche Touren unternehmen. Unser nachfolgender Wandertipp im Naturpark verbindet zwei beliebte, technisch sehr einfache Wanderungen: Einerseits den Aufstieg von Perchtoldsdorf, das für seine Burg-Kirchenanlage und dem spätgotischen, freistehenden Turm (Abb. 2) bekannt ist, zur Kammersteiner-Hütte und andererseits den Rundweg über die höchste Erhebung des Naturparks Föhrenberge, den Höllenstein. So kommt man zu einer zeitlich und auch streckenmäßig nicht zu unterschätzenden Tourenlänge, es bieten sich unterwegs aber zahlreiche Einkehrmöglichkeiten zur Rast an.
Der Ausgangspunkt unserer Wanderung liegt am Westrand von Perchtoldsdorf in der Hyrtlallee, die unweit des Sportplatzes beginnt und Richtung Wienerwald führt. Kurz vor der Kreuzung mit der nach Norden abbiegenden Kriegsherrgasse, wo am Straßenrand auch einige Parkplätze zur Verfügung stehen, beginnt unser markierter Wanderweg. Dieser führt am Waldrand Richtung Westen zu einer Forststraße, auf der wir wenige Minuten leicht aufwärts zu einer Weggabelung marschieren. Da wir den linken Weg wählen, verlassen wir den Wiener Wallfahrerweg, auf den wir später wieder zurückkehren werden. Weiter auf der Forststraße, geht es nun angenehm ansteigend Richtung Südwesten bis zu einer Kurve, in der wir die breite Forststraße links verlassen. Nochmals ansteigend, wendet sich unser Waldweg langsam Richtung Westen und führt uns durch typisches Wienerwaldgebiet hinauf zu einer weiteren Forststraße, der wir kurz geradeaus folgen. Nach wenigen Schritten verlassen wir diese nach rechts wieder. Nun geht es auf breitem Steig – teilweise recht steil – hinauf zur beliebten Kammersteiner-Hütte, die wir schon bald am oberen Waldesrand sehen. Nach etwa 45–50 Minuten von unserem Ausgangspunkt haben wir unser erstes Ziel, das sich auf dem höchsten Punkt des Hinteren Föhrenbergs (582 m) befindet, erreicht. Gleich neben der Hütte steht die Josefswarte (Abb. 3), die man, wenn es der Wind zulässt, unbedingt besteigen sollte. Der Blick reicht im Norden und Osten über Wien (Abb. 4) und das Wiener Becken hinweg bis zu den Kleinen Karpaten in der Slowakei und im Süden und Westen über die Wienerwaldberge (Abb. 5) und die Voralpen bis zum Schneeberg, zur Rax und sogar bis zum Ötscher (Abb. 6).
Von der Josefswarte geht es nun Richtung Süden auf einer Forststraße steil hinab zu einer Weggabelung, bei der wir geradeaus und in weiterer Folge nur leicht absteigend Richtung Südwesten zum Gasthaus auf der Kugelwiese (519 m) wandern, das wir nach etwa 15–20 Minuten erreichen. Auf diesem Weg geht es auch vorbei an der in einer Rechtskurve etwas erhöht stehenden Kapelle Waldandacht. Am Beginn der Kugelwiese verlassen wir die Forststraße und gehen am linken Rand der Wiese abwärts wieder ins Waldgebiet. Dort gelangen wir mit wenigen Schritten auf einen breiteren Weg, in den wir – erneut ansteigend – rechts einbiegen. Nach einer Weggabelung, bei der von rechts ein Weg zu unserem stößt, wandern wir kurz abwärts zum Kleinen Sattel, wo wir links in eine Forststraße einbiegen. Auf dieser marschieren wir kurz aufwärts und kommen auf großes Wiesengelände (Abb. 7), über das wir zum Parkplatz Gießhübl absteigen. Dort halten wir uns rechts und gehen über eine sich Richtung Westen erstreckende Wiese mit Blick zum Schneeberg (Abb. 8) zum beginnenden Wald, wo wir auf einen Weg stoßen. Dieser führt rechts von einem zu Beginn wasserlosen Graben zu einer weiteren Forststraße, in die wir links einbiegen. Schon bald kommen wir zu einigen Häusern und – rechts in ein weiteres Tal einbiegend – zu einem Parkplatz, der in Plänen als Wassergspreng (360 m) bezeichnet wird.
Ab nun geht es wieder aufwärts. Auf einer Forststraße geht es Richtung Nordwesten nördlich vorbei am Einödberg, bis wir nach rund 20–25 Minuten vom Parkplatz einen links abzweigenden Steig erreichen. Auf diesem geht es nun – teilweise sehr steil, ein wenig steinig und bei feuchten Bodenverhältnissen rutschig – auf der Direttissima Richtung Westen den Höllenstein aufwärts. Größtenteils im Wald, erreicht man nach Querung einer Forststraße offenes Gelände – hier lohnt sich der Blick zurück Richtung Nordosten über große Teile des Naturparks Föhrenberge (Abb. 9). Nach rund 3,0–3¼ Stunden, in denen man mit Gegensteigungen bereits etwas über 600 Hm bewältigt hat, steht man vor dem Höllensteinhaus samt Julienturm (645 m, Abb. 10), dem zweiten Ziel unserer langen Wanderung.
Von hier geht es auf einer Forststraße weiter über offenes Gelände kurz noch Richtung Westen – mit einem tollen Blick über die Voralpen zum Schneeberg (Abb. 11) – und dann im Wald teilweise steil hinab zu einer großen Weggabelung, wo von rechts die Forststraße vom Wassergspreng kommt, die man alternativ zum steilen, von uns benutzten Steig zum Aufstieg auf den Höllenstein wählen kann. Wir marschieren aber – kaum mehr absteigend – auf unserer Forststraße geradeaus zuerst noch kurz Richtung Norden und dann Richtung Osten auf dem breiten, von größeren Wiesen (Abb. 12) gesäumten Kamm. Nach rund 30 Minuten vom Höllensteinhaus erreichen wir das derzeit geschlossene GH Seewiese. Nach einem kurzen Bergab-Stück biegen wir bei einer Wegkreuzung links Richtung Kugelwiese ab. Ortskundige können – kurz bevor man diese erreicht – die Forststraße links verlassen und die Kugelwiese auf einem netten Waldsteig linksseitig umgehen. Im Bereich der Kapelle Waldandacht kommen wir wieder zu der Forststraße, auf der wir bereits beim Hinweg gegangen sind. Jetzt aber steigen wir bei der übernächsten Weggabelung nicht mehr zur Kammersteiner-Hütte auf, wir halten uns links und wandern westlich am Hinteren Föhrenberg vorbei. Wer will, kann einen kurzen, etwas steileren Abstecher links zur Teufelsteinhütte (542 m) machen. Wir bleiben auf unserer Forststraße und wandern – nur minimal ansteigend – rechts am Parapluiberg vorbei und uns bei einer Weggabelung links haltend zum gastlichen und speziell an Wochenenden gut besuchten Franz Ferdinand-Schutzhaus (532 m, Abb. 13), von dessen Terrasse uns ein großartiger Blick auf Wien (Abb. 14) erwartet. Für den Weg vom Höllensteinhaus hierher benötigt man etwa 1½ Stunden.
Für die kaum länger als 25–30 Minuten dauernde Rückkehr zum Ausgangspunkt wählen wir den direkt beim Schutzhaus beginnenden, Richtung Osten führenden, markierten und steilen Weg nach Perchtoldsdorf. Dieser führt uns steil abwärts zu einer Forststraßen-Querung und von dieser – weiterhin steil – in einen Graben, wo wir auf eine Forststraße stoßen, die wir aber bald wieder links verlassen. Mit einer Serpentine geht es den Graben weiter abwärts, bis wir die erste Weggabelung unseres Hinwegs erreichen, bei der wir den jetzt benutzten Wiener Wallfahrerweg verlassen haben. Von hier erreichen wir mit wenigen Schritten unseren Ausgangspunkt am Westrand von Perchtoldsdorf. Für den gesamten Rückweg vom Höllensteinhaus benötigt man etwa 1¾–2,0 Stunden.
Geogr. Länge/Breite: 16°15'03''/48°07'09''
Rechtswert (UTM): 593095 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5330305 m (Zone: 33 N)