Preineckkogel:
Zwischen Gippel und Obersberg
Obwohl die Ballungsräume im Osten und Südosten Österreichs weit entfernt sind, zählen Gippel (1.669 m) und Obersberg (1.467 m) in den Mürzsteger Alpen zu sehr beliebten Wanderzielen. Beide Berge sind durch einen teilweise recht schmalen Kamm, der auf Plänen als Mistelbacher Höhe bezeichnet wird, miteinander verbunden. Auf diesem gibt es einen weiteren Gipfel, den Preineckkogel (1.449 m), der weit weniger oft bestiegen wird und Ziel des nachfolgenden Wandertipps ist.
Der Ausgangspunkt unserer Wanderung liegt im kaum bewohnten Preintal, einem Seitental, das vom Preinbach durchflossen wird, der bei Schwarzau im Gebirge in die Schwarza mündet. Kurz nach dem Gutshof Triebl (763 m) – am Ende der asphaltierten Straße – gibt es gegenüber einer Kapelle (Abb. 2) einen kleinen Parkplatz. Dort biegt unmittelbar vor einer Holzbrücke Richtung Norden eine Sandstraße ab. Diese führt uns – kaum ansteigend – rechts von einem Seitenbach des Preinbachs in ein links vom Mistelkogel gelegenes Tal, in dem wir uns bei einer Straßengabelung links halten und auf die andere Bachseite wechseln. Bereits am Ende des kurzen Talabschnittes öffnet sich das Gelände wieder und wir erblicken vor uns Richtung Norden die Mistelbacher Höhe und links Richtung Westen (Abb. 3) hinter dem Hof Schagerbauer (847 m) den Schwarzauer Gippel (1.605 m), einen Vorgipfel des Gippels, und rechts davon den Preinecksattel (1.305 m). Zu diesem werden wir in den nächsten ca. 90 Minuten aufsteigen.
Dazu umwandern wir – nun kontinuierlich nicht allzu steil aufsteigend – in einem langgezogenen Linksbogen den Hof Schagerbauer und wandern parallel zur Mistelbacher Höhe (Abb. 4) Richtung Westen auf einer Forststraße ins Waldgebiet. Nach einer Lichtung gelangen wir zur ersten Serpentine, zwei weitere werden nach längeren Waldhang-Querungen folgen. Hier beginnt ein ausgiebiges Flachstück Richtung Norden. Kurz nach einer Forststraßen-Gabelung, bei der wir geradeaus weiter wandern, genießen wir Richtung Osten einen sehr schönen Schneeberg-Blick, wobei später noch viele weitere auf uns warten. Dann wendet sich unser blau markierter Weg unterhalb einiger Felsen wieder Richtung Westen und wir erreichen nach etwa 55–60 Minuten vom Ausgangspunkt den Bärenboden (ca. 1.050 m, Abb. 5), eine sehr schön in einem Bergkessel gelegene, größere Wiese. Auf der rechten Seite ist nun erstmals hoch über uns der Gipfelbereich des Preineckkogels (Abb. 6) zu sehen. Wir folgen der links neben der Wiese weiter führenden Forststraße, die in 5–10 Minuten mit einem Rechtsbogen an das obere Ende des offenen Geländes führt.
Hier verlassen wir links die Forststraße, werden diese aber in den nächsten Minuten noch zweimal queren, was bedeutet, dass man auch parallel auf dieser noch über zwei Serpentinen aufsteigen kann. Dann aber muss man diese verlassen (ca. 1.160 m) und im sehr steilen Waldgebiet auf einem schmalen und zu Beginn etwas verwachsenen Steig in kleinen Serpentinen Richtung Westen aufwärts wandern. Anschließend folgt – nun auf einem erdigen Waldpfad – eine mit Vorsicht (Trittsicherheit) zu absolvierende, steile Waldhang-Querung, bevor sich unser Steig wieder bergwärts wendet und uns – weiterhin sehr steil – zum bereits sichtbaren Kamm mit dem Preinecksattel bringt, den wir nach etwa 1½–1¾ Stunden vom Ausgangspunkt erreichen.
Links können trittsichere und schwindelfreie Bergwanderer über den Schwarzauer Gippel zum Gippel wandern und geradeaus kann man nach St. Aegyd am Neuwalde absteigen. Wir aber halten uns rechts und wandern auf dem Kammsteig (Abb. 7) Richtung Norden eher gemütlich aufwärts. Wenige Schritte nach dem Preinecksattel geht es vorbei an einer ersten Aussichtsstelle. Von hier genießt man Richtung Westen (Abb. 8) einen traumhaften Blick zum Gippel, zum Göller und zum Ötscher sowie zu dutzenden weiteren Gipfeln im Westen von Niederösterreich. Einziges technisches Problem auf unserem – dem Wind ausgesetzten – Kammweg, der sich nach etwa 20 Minuten Richtung Osten wendet, sind umgestürzte Bäume, die – oft recht mühsam – umwandert werden müssen. Kurz etwas steiler aufsteigend, geht es auf einem Vorgipfel des Preineckkogels (ca. 1.442 m) vorbei an einem ebenfalls vom Wind ramponierten Gedenkkreuz (Abb. 9). Mit Blick zur höchsten Stelle direkt vor uns und Richtung Südosten (Abb. 10) zu den höchsten Gipfeln der Wiener Alpen, Schneeberg und Rax, geht es im offenen Gelände auf dem – trotz des hier sehr schmalen Kamms – gut begehbaren Wiesenpfad (Abb. 11) leicht abwärts und dann kurz ansteigend zum Gipfel des Preineckkogels. Dieser ist von Bäumen umgeben und vollkommen unmarkiert (Abb. 12), was fast ein wenig schade ist! Für den gesamten ca. 700 Hm-Aufstieg benötigt man etwa 2¼–2½ Stunden.
Wenige Schritte nach der höchsten Stelle kann man Richtung Osten (Abb. 13) den weiteren Kammverlauf bis zum Obersberg und Richtung Nordosten große Teile der Niederösterreichischen Voralpen überblicken.
Auf dem Aufstiegsweg geht es zuerst Richtung Westen und dann Richtung Süden mit Blick zum uns gegenüber liegenden Schwarzauer Gippel (Abb. 14) in ca. 30 Minuten zurück zum Preinecksattel. Mit besonderer Vorsicht – speziell bei nassen Bodenverhältnissen – steigen wir Richtung Osten in ca. 30–35 Minuten die steilen Waldhänge bis zur querenden Forststraße bzw. zum Bärenboden ab. Auf der Forststraße geht es dann – immer wieder mit schönen Schneeberg-Blicken (Abb. 15) und zur links von liegenden Mistelbacher Höhe (Abb. 16) – vorbei am Hof Schagerbauer in kaum mehr als 45 Minuten retour zum Ausgangspunkt im Preintal (Abb. 17). Für den gesamten Abstieg benötigt man ca. 1¾–2,0 Stunden.
Geogr. Länge/Breite: 15°38'17''/47°47'46''
Rechtswert (UTM): 547795 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5293855 m (Zone: 33 N)