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Schwarzwaldeck/Ebenwaldhöhe:
Ein selten bestiegener Gipfel in den Gutensteiner Alpen
Schwarzwaldeck/<wbr>Ebenwaldhöhe Abbildung 1
Abb. 1

Das Gipfelziel des nachfolgend beschriebenen Wandertipps, das 1.073 m hohe Schwarzwaldeck (Abb. 1), gehört sicherlich zu den eher selten bestiegenen Bergen in den Gutensteiner Alpen. Die nahe Reisalpe (1.399 m), aber auch der Unterberg (1.342 m) oder der Muckenkogel (1.248 m) erfreuen sich bei Bergwanderern weit größerer Beliebtheit. Wenn man schon zum – leider nicht mehr zur Einkehr geöffneten – Schwarzwaldeckhaus wandert, das sich gleich neben der höchsten Stelle befindet, dann wählen die meisten den viel weniger anstrengenden Weg vom Parkplatz am Ende der Bergstraße von Kleinzell zur Ebenwaldhöhe und von dort dann über die schöne Hochfläche (Abb. 2) zum Schwarzwaldeck. Wie werden zu Beginn des Abstiegs auch auf dieser Route unterwegs sein. Doch davor wartet ein zwar schöner, aber schon etwas anstrengender Aufstieg von Kleinzell auf das Schwarzwaldeck, bei dem man meistens alleine unterwegs ist. Ein Highlight bietet auf dem Abstiegsweg die Passage durch den klammartigen oberen Schneidergraben.

Der Ausgangspunkt unserer längeren Rundtour befindet sich in der Ortsmitte von Kleinzell, dort, wo die Bergstraße auf die Ebenwaldhöhe/Reisalpe von der Landstraße, die das nördlich gelegene Gölsental (B 18) mit dem bei Bikern beliebten Alpengasthof Kalte Kuchl (B 21) im Süden verbindet, Richtung Westen abbiegt. Direkt hinter dem „Gasthaus zur Weintraube“ (ca. 470 m) beginnt die rot-weiß markierte, asphaltierte Straße auf den Kirchenberg, die uns kurz etwas steiler ansteigend Richtung Nordwesten vorbei an der Pfarrkirche und am Ortsfriedhof von Kleinzell (Abb. 3) führt. Weiter geht es bei einer Straßengabelung links und dann mit einer Linkskurve Richtung Westen ins Wiesengelände oberhalb des Ortes. Hier hat man nun einerseits einen schönen Blick rechts zu den dichten Wäldern und Wiesen unseres weiteren Aufstiegsweges (Abb. 4) und halb links vor uns zu unserem späteren Abstiegsweg durch den Schneidergraben (Abb. 5). Nach einer Rechtskurve, einer weiteren Straßengabelung, bei der wir uns geradeaus halten, und einem Wegkreuz erreichen wir den Hof Wallner, den wir durchwandern. Hier endet die asphaltierte Straße und es geht – links abzweigend – zu einem Viehgatter, das von uns überstiegen wird. Gleich danach biegen wir nach rechts ab. Dann geht es links von einem Zaun steiler werdend auf einem Wiesenpfad aufwärts. Kurz wird es richtig steil und in einem Waldstreifen queren wir einen Forstweg. Wieder im offenen Gelände, geht es nun in einem Rechtsbogen entlang einer Wiese steil hinauf zu deren oberen Ende, von wo man einen schönen Blick hinunter nach Kleinzell (Abb. 6) hat. Bis hierher hat man etwa 30 Minuten benötigt.

Wir wandern auf breiterem Steig ins Waldgelände und weiter nach einer Rechtswendung über einen schwach ausgeprägten Kamm. Wieder steiler werdend geht es vorbei an Felsen und auf etwas steinigerem Steig stetig Richtung Nordwesten bergan. Bei einem sich von links nähernden Forstweg halten wir uns kurz zuerst rechts, dann wieder links und wir wandern vorbei an einer Futterkrippe und nähern uns in weiterer Folge von unten einer größeren Wiese, die wir auf der linken Seite mit einem lang gezogenen Rechtsbogen umwandern. Am oberen Ende des Wiesengeländes öffnet sich dann immer mehr der Blick – einerseits zu den südlich von uns gelegenen Schneeberg (2076 m) und Rax (2007 m) und andererseits oberhalb von uns zu den Höfen von Schwarzwald (ca. 850 m, Abb. 7), zu denen wir nun kurz Richtung Nordosten hinaufwandern und die wir bei einer Weggabelung nach etwa 1,0–1¼ Stunden von Kleinzell erreichen.

Wir halten uns links – rechts kann man auf dem gelb markierten Weg vom kleinen Kurort Salzerbad aufsteigen – und wandern an einigen Höfen von Schwarzwald vorbei. Dann geht es rechts steil hinauf zu einer Viehweide, die wir vorsichtig überqueren. Ein steileres, von Bäumen flankiertes Wegstück führt uns dann wieder zu einer größeren Wiese, die wir – uns links haltend – mit einem Rechtsbogen überschreiten bzw. umwandern. Den immer großartigeren Blick zu den Bergen südlich von uns genießend – im Südosten ist nun auch sehr schön der Unterberg (Abb. 8) zu sehen – erreichen wir wieder Waldgelände. Nach einer Linkskurve und einem weniger steilen Wegstück, auf dem wir die 1.000 m-Marke überschreiten, beginnt bei einer Weggabelung, bei der wir uns rechts halten, der steilere, finale Gipfelanstieg. Dieser führt uns bei einer Lichtung, von der man zum nördlich von uns liegenden Gölsental (Abb. 9) blicken kann, zum quer führenden Gipfelkamm. Wir halten uns links, durchwandern nochmals kurz ein Waldstück und stehen dann vor dem Schwarzwaldeckhaus (Abb. 10). Rechts, wenige Meter oberhalb von diesem befindet sich im offenen Gelände der höchste, leider unmarkierte Punkt (Abb. 11), den wir von Kleinzell in etwa 2,0–2¼ Stunden erreicht haben, in denen wir fast genau 600 Hm aufgestiegen sind.

Von der Terrasse des nun im Besitz einer christlichen Gemeinschaft befindlichen Hauses genießt man einen großartigen Blick zu den Wiener Alpen (Abb. 12), allen voran zum Schneeberg und zur Rax, und zu weiteren Gipfeln der uns umgebenden Gutensteiner Alpen. Nun wandern wir auf dem stets breiten, blau markierten Weg Richtung Westen (Abb. 13) zur – und in weiterer Folge über die – Ebenwaldhöhe. Dabei wechseln sich im stetigen Auf und Ab offenes und Waldgelände ständig ab. Südwestlich von uns sind der Hochstaff (1.305 m) und rechts dahinter die Reisalpe (Abb. 14) immer wieder gut zu sehen. Zuerst bergab, anschließend eben und dann wieder bergab, halten wir uns bei der nun folgenden Weggabelung rechts. Dann geht es stets auf dem markierten Weg wieder leicht ansteigend bergan, vorbei an einer zweiten Weggabelung, bei der wir uns ebenfalls rechts halten, zu einer größeren Wiese. Diese wird auf der rechten Seite mit einem Linksbogen umwandert. Zurück im Waldgelände und immer wieder über kleinere Lichtungen geht es bergab zu einer Jagdhütte (ca. 1030 m), die wir am Rande einer großen Freifläche nach knapp 30 Minuten vom Schwarzwaldeck erreichen.

Hier verlassen wir den breiten Weg (!) und biegen neben einem kleinen Teich links auf einen rot markierten Wiesenpfad ab. Nun geht es in Richtung Süden über Wiesengelände wieder bergan, bis wir rechts neben einem Haus nach wenigen Minuten den höchsten Punkt eines quer verlaufenden Bergkammes (1.064 m) erreichen. Hier marschieren wir mit sehr schönem Blick (Abb. 15) über die südlichen Teile der Ebenwaldhöhe, zum Hochstaff und zur Reisalpe auf der anderen Seite der Erhebung wieder abwärts zum Hof Kaltenreiter. Geradeaus weiter wandern wir nun auf einer schmalen, asphaltierten Straße minimal bergan zu einem weiteren Hof und nach einer Linkskurve und einer leichten Straßenkuppe kurz hinab zum an sonnigen Wochenenden meist sehr gut gefüllten Parkplatz Ebenwaldhöhe (1.020 m, Abb. 16). Dieser ist für viele der Ausgangspunkt für Besteigungen der nahen Reisalpe. Aber wie bereits beschrieben, wandern die meisten von hier auf dem von uns soeben verwendeten Weg zum Schwarzwaldeck und dann wieder retour.

Hier könnte man aber auch rechts Richtung Westen (Abb. 17) über eine Straße – zuerst leicht bergab im offenen Gelände und dann steiler ansteigend von Bäumen umgeben – zur einzigen Einkehrmöglichkeit unterwegs, zur Ebenwaldhütte (1046 m), wandern (hin und retour ca. 30 Minuten). Wir aber halten uns links und gehen Richtung Osten kurz auf der Bergstraße und dann halbrechts über die angrenzende Wiese mit Blick zum Unterberg zum Waldrand. Ein zu Beginn nicht sehr steiler, aber dann zunehmend steiler und auch etwas steiniger werdender – aber stets gut begehbarer – grün markierter Steig führt uns in knapp 30 Minuten abwärts zu einer Lichtung (ca. 800 m) mit Häusern. Dort biegen wir rechts auf eine Forststraße ab, die wir nach etwas über 5 Minuten links wieder verlassen. Ein Rechtsbogen bringt uns zum oberen Schneidergraben, einem Highlight auf dem Abstiegsweg. Wenige Meter links oberhalb des klammartigen Tals (Abb. 18), das Urwald-Charakter hat, geht es stetig bergab, wobei immer wieder umgefallene Bäume überstiegen bzw. unterwandert werden müssen. An einer Stelle bei einem Seitengraben wird unser Steig etwas schmäler (Vorsicht bei nassen Bodenverhältnissen oder Laub!), aber im Großen und Ganzen bleibt er gut begehbar. Nachdem wir an einer alten, gemauerten Staumauer, die den besiedelten unteren Schneidergraben und Kleinzell früher vor Hochwasser schützen sollte, vorbei gewandert sind, erreichen wir nach etwa 60–70 Minuten vom Parkplatz Ebenwaldhöhe bei einem Hof wieder die Bergstraße. Auf dieser wandern wir nun gemütlich – vorbei an einigen Häusern und abzweigenden Straßen und Wegen – Richtung Osten zurück nach Kleinzell (Abb. 19) und zum Ausgangspunkt, den wir nach ca. 1¼–1½ Stunden von der Ebenwaldhöhe bzw. nach ca. 2¼–2½ Stunden vom Schwarzwaldeck wieder erreichen.

HM/Zeit:
Von Kleinzell über die Höfe von Schwarzwald mit zwei Gegensteigungen beim Abstieg ca. 650 Hm auf das Schwarzwaldeck in etwa 2,0–2¼ Stunden (Aufstieg) bzw. über die Ebenwaldhöhe und den Schneidergraben ca. 2¼–2½ Stunden (Abstieg).
Zeitraum:
April–November
Anforderungen:
Technisch einfache, mittellange, teilweise steile und daher etwas anstrengende, durchwegs gut markierte Rundtour auf meist gut begehbaren Straßen, Wegen, Waldsteigen und Wiesenpfaden. Die Abzweigung vom blau markierten Weg auf den rot markierten Wiesenpfad im Bereich einer Jagdhütte kann man leicht übersehen. Vorsicht bei nassen Bodenverhältnissen bei einem schmalen Wegstück im oberen Schneidergraben.
Highlights:
Ausblick beim Aufstieg und vom Schwarzwaldeckhaus zu den Wiener Alpen (Schneeberg, Rax) und den uns umgebenden Bergen der Gutensteiner Alpen; die leicht kupierte Hochfläche der Ebenwaldhöhe; der klammartige obere Schneidergraben
Anfahrt:
liegt auf der Strecke zwischen dem Gölsental (B18) mit dem Hauptort Hainfeld und dem bekannten Bikertreff Kalte Kuchl (B 21) in Niederösterreich. Im Ort stehen entlang der Landstraße einige Parkplätze zur Verfügung.
Einkehr:
unterwegs keine Einkehrmöglichkeit, mit Umweg: Ebenwaldhütte (hin und retour ca. 30 Minuten), GH in Kleinzell
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 15°44‘08‘‘/47°58‘47‘‘
Rechtswert (UTM): 554895 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5314320 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/4206
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