Schöpfl von Nordwesten:
Großartiger Rundblick von der Matraswarte
Von der Franz Eduard Matraswarte (kurz: Matraswarte), die auf dem Gipfel des Schöpfls (893 m, Abb. 1) steht, hat man einen wunderbaren Rundblick. Dieser reicht von der Bundeshauptstadt Wien im Nordosten über weite Teile des Wienerwaldes im Osten und das Alpenvorland im Norden bis zu den niederösterreichisch-steirischen Kalkalpen im Süden und dem Ötscher im Südwesten. Viele Wege und Steige führen zum höchsten Punkt des Wienerwaldes, einem beliebten Wanderziel für Jung und Alt. Wir wählen jenen Aufstieg mit den meisten Hm, der in Laaben, nordwestlich des Schöpfls, beginnt. Da der Endpunkt unserer Wanderung nicht beim Ausgangspunkt, sondern auf der Klammhöhe südwestlich des Gipfels liegt, benötigt man entweder zwei Fahrzeuge oder man nutzt vor oder nach der Tour den öffentlichen Autobus, der mehrfach täglich – auch am Wochenende – verkehrt.
Der Ausgangspunkt unserer Wanderung befindet sich auf dem kleinen Hauptplatz von Laaben (347 m) im Bereich des Gemeindeamtes, des Landgasthofs zur Linde und einer stark befahrenen Straßenkreuzung. Wir wandern ein paar Schritte auf der Landstraße nach Klausen-Leopoldsdorf Richtung Osten aufwärts, verlassen diese dann rechts auf eine kurze Zufahrtsstraße, von der wir nach wenigen Metern links über eine Treppe abzweigen. Nun geht es Richtung Südosten am Rand einer Wiese auf einem Pfad nicht allzu steil ansteigend aufwärts. Bereits hier merkt man, dass man sich schon unweit des Übergangs vom stark bewaldeten Wienerwald im Osten zum mit großen Wiesenflächen ausgestatteten Mostviertel im Westen (Abb. 2) von uns bewegt. Nach der Querung eines Waldstücks gelangen wir wieder in offenes Gelände. Südwestlich von uns ist der zweithöchste Gipfel des Wienerwaldes, der 885 m hohe Gföhlberg (Abb. 3), gut zu sehen. Bei einem Bauernhof zweigt unser Pfad links auf eine asphaltierte Straße ab auf der wir weiter aufsteigen. Nach einer Serpentine – kurz nach dem Kratzhof – verlassen wir die Straße links und biegen in einen Waldweg ein. Nach wenigen Minuten erreichen wir eine Forststraße, zweigen in diese links ab, und wandern – weiterhin nicht allzu steil – kontinuierlich Richtung Südosten aufwärts. Auf einer Lichtung wird vor uns der Schöpfl (Abb. 4) mit der Aussichtswarte auf seinem Gipfel sichtbar. Auf Höhe eines weiteren Hofs gelangen wir wieder in offenes Gelände. Neben einem Sendemast hat man einen schönen Blick Richtung Norden zum Alpenvorland (Abb. 5). Wieder auf einer asphaltierten Straße, geht es leicht abwärts zu einer Straßenkreuzung neben einem Marterl und an diesem vorbei zu einer Koppel mit Islandpferden (Abb. 6), die wir nach etwa 55–60 gemütlichen Gehminuten vom Ausgangspunkt erreichen.
Neben dem Hofgebäude (ca. 620 m) beginnt nun unser finaler Aufstieg auf den Schöpfl. Kurz noch etwas steiler im offenen Gelände, müssen wir uns beim Betreten des Waldes entscheiden, ob wir den weniger steilen, links führenden, etwas längeren Pensionistensteig oder den geradeaus beginnenden, um vieles steileren Heinrich-Gith-Steig benützen. Diese Entscheidung hängt auch ein wenig davon ab, wie lehmig die Bodenverhältnisse sind. Wir wählen den kürzeren Weg, der zu Beginn noch angenehm ansteigend ist. Nach Querung eines Forstweges wird es aber wirklich steil. Der markierte Weg windet sich mit kleinen Serpentinen im Wald – bei trockenen Bodenverhältnissen gut begehbar – aufwärts. Ab der oberen Einmündung des Pensionistensteigs in unsere Aufstiegsvariante – etwa 40–45 Minuten vom Islandpferdehof – bei einer Quelle samt Rastbank (Abb. 7) ist der weitere Weg breit und nach einem kurzen Flachstück angenehm ansteigend. Bereits nach etwas mehr als 5 Minuten von der Quelle erreichen wir bei einer Wiese den langen, von Nordosten nach Südwesten führenden Kammweg, in den wir rechts einbiegen. Es sind nur wenige Schritte zur einzigen Einkehrmöglichkeit unterwegs, dem Schöpfl-Schutzhaus (870 m, Abb. 8), und danach geht es leicht ansteigend weiter Richtung Süden vorbei am Gipfelkreuz (Abb. 9) zur Matraswarte (Abb. 10), die sich – umgeben von Bäumen – neben einem obeliskartigen Denkmal auf dem höchsten Punkt befindet. Wenn es das Wetter zulässt (Wind, Vereisung), sollte man unbedingt den Aussichtsturm besteigen, den man nach etwa 50–60 Minuten vom Islandpferdehof bzw. nach ca. 1¾–2,0 Stunden vom Ausgangspunkt, in denen man gut 550 Hm bewältigt hat, erreicht.
Die Rund- und Weitsicht sind – wie bereits beschrieben – großartig. Der Blick Richtung Wien, zum Alpenvorland (Abb. 11), den Wienerwaldbergen (Abb. 12), dem Mostviertel im Westen (Abb. 13) und vor allem Richtung Süden bzw. Südwesten (Abb. 14) zum Schneeberg, zur Rax und zum Ötscher ist sensationell. Nach der Turmbesteigung geht es auf dem Kammweg zu einer Wiese, wo bei der Abzweigung links nach St. Corona am Schöpfl eine Bank zum Rasten einlädt. Um zur Klammhöhe zu gelangen, wandern wir Richtung Südwesten über die langgezogene Wiese (Abb. 15) in einem leichten Auf und Ab zur Steinernen Bank (Abb. 16). Dann geht es links am Westgipfel vorbei – abwechselnd über Wiesen und durch Wald – nicht sehr steil abwärts. Im offenen Gelände gibt es immer wieder Ausblicke Richtung Süden und Südwesten ins Bergland z.B. zum Ötscher (Abb. 17). Am Ende einer Wiese beginnt unser stets gut begehbarer Weg erneut – kurz ein bisschen steiniger – leicht anzusteigen. Immer wieder zweigen Wege ab, wir bleiben stets auf dem markierten Kammweg, der nun eine Zeit lang durch Waldgelände führt. Nach etwa 40 Minuten von der Aussichtswarte quert unser Weg wenige Meter unterhalb eines weiteren – unmarkierten – Gipfels, des Wittenbachbergs (846 m, Abb. 18), eine Wiese. Es empfiehlt sich, auf dieser die wenigen Hm aufzusteigen, denn Richtung Südosten ist vom höchsten Punkt der Schneeberg (Abb. 19) schön zu sehen. Nicht allzu steil wandern wir in weiterer Folge – wieder im Waldgelände – abwärts. Dann erneut leicht bergan geht es nach etwa 60 Minuten von der Matraswarte vorbei am wiederum unmarkierten Markstein (766 m) und an einem weiteren Schneebergblick. Etwas steiler bergab mündet unser Kammweg in eine Forststraße, in die wir links einbiegen. Etwa 10 Minuten vom Markstein zweigt rechts der steilere Abstiegssteig zum Türkenstein bzw. zum Ort Klamm ab. Wir bleiben geradeaus auf der durch Waldgelände führenden, nun markierten Forststraße, die stets leicht bergab führt. An einigen Stellen haben Stürme dafür gesorgt, dass man die nächste Markierung suchen muss.
Ca. 15 Minuten nach der Abzweigung zum Türkenstein quert man – hier ist Vorsicht geboten – einen Quad-Parcours, bevor man wieder offenes Wiesengelände erreicht. Bei einer Weggabelung halten wir uns rechts und steigen einige Hm über offenes Gelände zu einem Haus auf. Rechts von diesem befindet sich auf einer Wiese ein sehr schönes Wegkreuz (Abb. 20). Leider stört ein daneben stehender Sendemast den schönen Blick Richtung Norden, bei dem man große Teile unseres gerade absolvierten Abstiegsweges überblicken kann. Am südlichen Ende der Wiese biegen wir rechts auf eine Landstraße ab, auf der wir in knapp 10 Minuten den Endpunkt unserer Tour, die Klammhöhe (618 m), erreichen. Leider ist das erst vor einigen Jahren renovierte GH Klammhöhe (Abb. 21) zumindest derzeit wieder geschlossen. Für den Abstieg vom Schöpfl hierher benötigt man rund 1¾–2,0 Stunden. Viele Wanderer gehen – um Hm zu sparen – übrigens diese Tour in entgegengesetzte Richtung oder wandern von der Klammhöhe zur Matraswarte und wieder zurück.
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 15°52‘55‘‘/48°06‘33‘‘
Rechtswert (UTM): 565655 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5328840 m (Zone: 33 N)
Parkplatz Klammhöhe:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 15°50‘44‘‘/48°03‘43‘‘
Rechtswert (UTM): 563010 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5323540 m (Zone: 33 N)