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Roßkogel/Lammeralm:
Unterwegs in einem ehemaligen Skigebiet
Roßkogel/Lammeralm Abbildung 1
Abb. 1

Nicht nur einheimische Wintersportler haben die vor einigen Jahren durchgeführte Schließung der Skiarena Lammeralm sehr bedauert, da die Pisten nördlich der Mürztal-Gemeinde Langenwang von vielen als die schönsten und familienfreundlichsten der Obersteiermark bezeichnet wurden. Die Schließung des Liftbetriebes hat aber nicht nur Auswirkungen auf die Skifahrer und Snowboarder, sondern in der warmen Jahreszeit auch auf Bergwanderer, da die früher vorhandenen Gastronomiebetriebe heute ebenfalls nicht mehr zur Verfügung stehen. Trotzdem empfehlen wir, den nachfolgenden Wandertipp, der uns auf den Roßkogel (1.479 m, Abb. 1) führt, einmal auszuprobieren und die Schönheit der waldreichen Landschaft zu genießen. Immer wieder bieten sich von Lichtungen und Wiesen großartige Ausblicke auf die südlich gelegenen Fischbacher Alpen und vor allem auf die nahe Hohe Veitsch (1.981 m) sowie weitere Gipfel der felsigen Steirischen Kalkalpen im Norden und Westen.

Gleich beim Ausgangspunkt unserer Tour, dem Parkplatz gegenüber der Talstation des nicht mehr in Betrieb befindlichen Sesselliftes (939 m, Abb. 2), spürt man ein wenig von der Trostlosigkeit des geschlossenen Skigebietes. Obwohl schon in die Jahre gekommen und etwas marode, möchte man glauben, der Betrieb könnte morgen wieder starten, da alle Anlagen noch vollständig vorhanden sind. Wir wandern auf der asphaltierten Bergstraße, auf der wir von Langenwang hierher gekommen sind, weiter Richtung Norden aufwärts. Dabei geht es gleich zu Beginn am ehemaligen Almgasthaus Koiser vorbei, das unmittelbar neben einer Skipiste (Abb. 3) steht. Kurz im offenen Gelände, geht es dann im Wald stetig bergan, nach zwei kurz hintereinander liegenden Serpentinen geht die asphaltierte Straße in eine sandige Forststraße über, die weiter rechts oberhalb eines Baches im Offenbachgraben taleinwärts führt. Nach etwa 25–30 Minuten verlassen wir bei einer Gabelung die Forststraße und steigen nun etwas steiler auf einem markierten Waldsteig aufwärts, der sich 5-10 Minuten später von Richtung Norden nach Richtung Südwesten wendet und uns in weiteren 5–10 Minuten zu einem Forstweg bringt, in den wir rechts einbiegen. Mit wenigen Schritten wieder Richtung Norden gelangen wir zu einer größeren Kreuzung, bei der wir uns geradeaus halten. Zuvor aber sollte man sich auf der links führenden Forststraße knapp 50 Meter zu einer größeren Lichtung begeben, um von dort einen wirklich schönen Blick Richtung Südwesten ins Mürztal (Abb. 4) zu genießen, das speziell im Herbst oft bis in den späten Vormittag hinein mit Nebel gefüllt ist. Wieder zurück bei der großen Kreuzung geht es jetzt abermals auf einer breiten Forststraße bergan. Bei einer Lichtung ist rechts Richtung Südosten das Stuhleck (1.782 m, Abb. 5) gut zu sehen. Nach ungefähr 60–70 Minuten erreicht man dann rechts neben einem stattlichen Jagdhaus die Lammeralm (1.309 m).

Hier halten wir uns rechts, wandern vorbei an einer kleinen Hütte (Abb. 6) und biegen dann links auf einen Forstweg ab, der mäßig steil Richtung Norden aufwärts führt. Bei einer nach ca. 5 Minuten folgenden Gabelung verlassen wir den – leider hier schlecht markierten – rechts abbiegenden Weg, auf dem wir beim Abstieg hierher zurückkehren werden, und folgen dem geradeaus führenden Weg, der uns zu offenem Gelände bringt. Hier genießt man zuerst einen grandiosen Blick zur Hohen Veitsch (Abb. 7) und ein kurzes Wegstück weiter reicht Richtung Westen die Aussicht bis zum Hochschwabgebiet (Abb. 8) und weit darüber hinaus. Nach etwa 15–20 Minuten von der Lammeralm biegt rechts ein markierter, über steiles, gerodetes Gebiet (Abb. 9) führender Pfad ab, der uns unterhalb der Gipfelregion des Roßkogels wieder ins Waldgebiet bringt. In diesem geht es dann auf einem Steig mit einem Linksbogen – zuletzt fast eben und breiter werdend – zu einer Wegkreuzung, bei der wir nun nicht scharf links (!), sondern halblinks abbiegen. Unser nun begangener, Richtung Norden etwas steiler ansteigender Waldweg teilt sich nach etwa 5 Minuten, wobei wir uns links halten. Der Weg geht nun in einen Steig über und wir stehen nach ca. 1¾–2,0 Stunden, in denen wir mit kleineren Gegensteigungen ungefähr 550 Hm aufgestiegen sind, auf dem höchsten Punkt des Roßkogels, der sich mitten im Wald befindet und nur mit einem kleinen Felsen samt darauf liegenden Steinen (Abb. 10) markiert ist.

Um zumindest ein bisschen von der Umgebung zu sehen, folgen wir unserem weiterführenden Steig noch kurz und erreichen eine größere Lichtung (Abb. 11), von der – etwas eingeschränkt – im Norden die Schneealpe (1.903 m, Abb. 12) und im Osten die Rax (2.007 m, Abb. 13) zu sehen sind. Um wieder zu unserem Ausgangspunkt zurückzukehren, kann man entweder auf dem Aufstiegssteig zur höchsten Stelle des Roßkogels zurückgehen und dann zur letzten Teilung absteigen oder gleich den rechts am Beginn der Lichtung abbiegenden Weg benützen, der uns links vom Gipfel zur letzten Teilung bringt. Kurz auf dem Aufstiegsweg abwärts zur Wegkreuzung, biegen wir jetzt nicht rechts auf den beim Aufstieg verwendeten Steig ab, sondern wandern wenige Schritte flach geradeaus, bis uns rechts ein Forstweg etwas steiler wieder zu der Gabelung führt, bei der wir beim Aufstieg den markierten Weg verlassen haben. Von hier sind es dann nur noch ein paar Schritte bis zur Lammeralm (Abb. 14), die wir nach 15–20 Minuten vom Roßkogel erreichen.

Auf dem Aufstiegsweg geht es nun Richtung Süden zuerst zur großen Forststraßen-Kreuzung und dann auf dem geradeaus führenden Forstweg zur Abzweigung auf jenen Steig, den wir beim Aufstieg verwendet haben. Wir bleiben nun auf dem Forstweg und wandern stets Richtung Süden kaum absteigend, kurz einmal ansteigend und zuletzt auf einer von rechts kommenden Forststraße zu einer weiteren Kreuzung. Hier verlassen wir geradeaus die Forststraße und benützen den rechts parallel zu einem Forstweg führenden, unmarkierten Steig, der uns in wenigen Minuten zur Bergstation (1.190 m) des nicht mehr in Betrieb befindlichen Sesselliftes führt. Nun geht es im offenen Gelände – links ist im Osten das Stuhleck (Abb. 15) wieder eindrucksvoll zu sehen – mit wenigen Schritten am Rand einer Skipiste abwärts zur vor uns stehenden Traudl´s Gifthütte (Abb. 16), die bedauerlicherweise auch nicht mehr bewirtschaftet wird. Richtung Norden überblickt man von der Terrasse nochmals die Gipfelregionen unseres Wandergebietes (Abb. 17).

Weglos geht es kurz über eine Wiese hinunter zur breiten Zufahrtsstraße und auf dieser mit einem Rechtsbogen ins offene Gelände, von dem man Richtung Südwesten einen schönen Blick ins Mürztal nach Krieglach und zu den Fischbacher Alpen (Abb. 18) dahinter genießt. Entweder am rechten Rand der großen, nicht allzu steilen Wiese oder weiter auf der breiten Sandstraße, die in eine Forststraße mündet und mit einem Linksbogen weiter abwärts führt, geht es jetzt in ca. 10–15 Minuten von der Bergstation zum Bauernhof Lammer. Zuvor erblickt man aber nochmals in ihrer ganzen Pracht die Hohe Veitsch (Abb. 19). Vorbei an weiteren Höfen wandern wir – wieder im Waldgebiet – auf der Forststraße mit einem langgezogenen Linksbogen abwärts zum Ausgangspunkt, den man vom Roßkogel in etwa 1¼–1½ Stunden erreicht.

HM/Zeit:
Vom Parkplatz bei der Talstation des Sesselliftes über die Lammeralm mit kleinem Umweg über einen aussichtsreichen Forstweg mit einigen kleineren Gegensteigungen beim Auf- bzw. Abstieg etwas über 550 Hm in ca. 1¾–2,0 Stunden (Aufstieg) bzw. über die Bergstation des Sesselliftes in etwa 1¼–1½ Stunden (Abstieg).
Zeitraum:
April–November (je nach Schneelage)
Anforderungen:
Technisch einfache, kurze, kaum anstrengende und nur selten steile Tour auf meist gut begehbaren, markierten Straßen, Forststraßen und -wegen sowie Steigen.
Highlights:
Beim Auf- bzw. Abstieg immer wieder schöne Ausblicke in die Umgebung, vor allem zur Hohen Veitsch und zu den Fischbacher Alpen; schönes Waldgelände und dazwischen immer wieder große Wiesen
Anfahrt:
Auf der Schnellstraße S 6 (Verbindung Neunkirchen/A 2 im Norden bis Bruck an der Mur/S 35 im Süden) bis zur Ausfahrt Langenwang und dort rechts rund 0,9 km ins Zentrum von Langenwang fahren. Im Ort Richtung Norden links abbiegen, nach der Bahnunterführung links halten und auf der kurvenreichen, asphaltierten Bergstraße bis zum Parkplatz gegenüber der Talstation des nicht mehr in Betrieb befindlichen Sesselliftes fahren (von der Abzweigung im Ortszentrum von Langenwang insgesamt ca. 4,2 km).
Einkehr:
unterwegs keine Einkehrmöglichkeit, GH in Langenwang und in Krieglach
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89 Geogr. Länge/Breite: 15°35'44''/47°35'21'' Rechtswert (UTM): 544795 m (Zone: 33 N) Hochwert (UTM): 5270820 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/4217 und 4211
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