Himmelalm von Süden/Rote Mauer:
Links und rechts vom „Himmel“
Man findet in den Ostalpen immer wieder die Bezeichnung „Himmel“. Meistens handelt es sich um landschaftlich schön gelegene Berge oder Bergwiesen, auf denen man sich dem „Himmel recht nahe“ fühlt. Das gilt auch für die großflächige Almwiese, die sich auf dem sonst überwiegend bewaldeten Kamm (Abb. 1) zwischen dem Tal der Türnitzer Traisen im Süden und dem Engleitengraben im Norden befindet. Nachdem wir von Lehenrotte von Süden zum Ottokar-Kernstock-Haus „Am Himmel“ (825 m) aufgestiegen sind, werden wir beim nachfolgenden Wandertipp zuerst rechts Richtung Osten zum Gipfelkreuz und zum nahe gelegenen höchsten Punkt der Himmelalm (903 m) und dann links Richtung Westen von der Hütte zur Roten Mauer (910 m) wandern. Alles in allem eine lohnende Wanderung in den Türnitzer Alpen mit großartigen Blicken in die umgebende Bergwelt der niederösterreichischen Voralpen und der Kalkalpen!
Der Ausgangspunkt unserer Wanderung liegt bei der kleinen Dorfkirche von Lehenrotte (415 m, Abb. 2), neben der sich ein paar Parkplätze befinden. Auf der Ortsstraße gehen wir mit Blick zu unserem Wandergebiet (Abb. 3) Richtung Norden ein paar Schritte zur Straßenbrücke über die Türnitzer Traisen und zur Bundesstraße B 20, die von uns gequert wird. Auf einer mit „Gehweg zum Himmel“-Schildern gekennzeichneten, asphaltierten Ortsstraße geht es – bald schon rechts abzweigend – neben Wohnhäusern in Serpentinen hinauf zu einem Bauernhof, den wir durchwandern und bei dem die Straße in einen markierten Forstweg übergeht. Weiter geht es in einem langgezogenen Linksbogen bergan, dann verlassen wir bald schon wieder links den Forstweg und gehen entlang einer Wiese leicht ansteigend zu einer größeren Futterkrippe (ca. 530 m). Von hier ist auch weiter oben schon die Wiese der Himmelalm (Abb. 4) zu sehen. Östlich (Abb. 5) von uns ragen der Muckenkogel (1.248 m) und die Kloster-Hinteralpe (1.311 m) empor. Wir nähern uns dem Waldgebiet und biegen – gleich nachdem wir dieses betreten haben – links auf einen Steig ab. Nun folgt ein recht steiles Waldstück, bei dem immer wieder am Boden liegende Baumstämme und -äste überstiegen werden müssen. Oben angekommen, wendet sich der Steig im lichter werdenden Gelände nach links und führt – den Hang querend – Richtung Nordwesten. Kurz nachdem wir zu einem Bach gelangt sind, geht es in einer Serpentine hinauf zu einer Wiese, die von uns Richtung Norden gequert wird. Im Wald wandern wir auf unserem markierten Steig, der bald schon in einen Weg mündet, in den wir rechts einbiegen, nochmals Richtung Nordwesten und erreichen nach etwa 60–75 Minuten vom Ausgangspunkt einen Sattel (ca. 730 m). Hier kann man sich entscheiden, ob man geradeaus auf dem „Teufelswanderweg“ zur Raxenbachrotte absteigt oder rechts auf die Forststraße abbiegt, die zum „Himmel“ führt, wofür wir uns entscheiden. Bei der bald folgenden Serpentine beginnen wir unseren Gipfel-Rundweg und nützen die rechts abbiegende, markierte Abkürzung, die nach kurzer Zeit mit ein paar – mit einem Geländer gesicherten – Stufen wieder zur Forststraße stößt , in die wir rechts Richtung Osten einbiegen. Jetzt ist es nicht mehr weit und vor uns wird im sich öffnenden Gelände das Ottokar-Kernstock-Haus „Am Himmel“ (Abb. 6) sichtbar, das wir nach rund 1¼–1½ Stunden von Lehenrotte erreichen.
Schon von hier hat man einen schönen Ausblick. Wir aber wandern Richtung Osten über die steiler werdende, großflächige Himmelalm (Abb. 7) zum stets vor uns sichtbaren Gipfelkreuz (896 m, Abb. 8) und genießen von diesem Richtung Süden (Abb. 9) einen Traumblick zum Schneeberg (2.076 m) und zur Rax (2.007 m) und westlich (Abb. 10) des uns gegenüberstehenden Türnitzer Högers (1.372 m) neben vielen anderen Gipfeln zum Göller (1.766 m), zum Tirolerkogel (1.380 m) und zum Ötscher (1.893 m). Der höchste Punkt der Himmelalm ist nicht allzu weit im Wald versteckt. Wer auch diesen aufsuchen möchte, geht von der Erhebung, auf der das Gipfelkreuz steht, weiter Richtung Osten zuerst ein paar Schritte abwärts und dann leicht ansteigend entlang des Waldes und eines Zauns zu einem Zaundurchgang auf dem markierten Weg nach Schrambach. Gleich nachdem wir den Wald betreten haben, verlassen wir rechts den markierten Weg und besteigen den vollkommen unmarkierten Mini-Hügel – natürlich ohne Aussicht! Hier haben wir nach rund 1½–1¾ Stunden vom Ausgangspunkt die ersten 500 Hm geschafft.
Auf dem markierten Steig geht es mit Blick zum Hohenstein und im weiteren Verlauf des Kamms (Abb. 11) zu unserem zweiten Gipfelziel, der Roten Mauer, Richtung Westen in etwa 10 Minuten über die Himmelalm wieder abwärts zum Ottokar-Kernstock-Haus. An diesem gehen wir rechts vorbei und wenden uns – bei einer Abzweigung links haltend – erneut leicht ansteigend auf einem breiten Weg Richtung Westen. Bald schon zweigen wir links von diesem ab und wandern – kurz noch im offenen Gelände – Richtung Süden zum Wald. Bereits nach wenigen Schritten wendet sich unser schöner Waldweg wieder rechts Richtung Westen und es geht leicht abwärts in einen Sattel. Bei einer Weggabelung bleiben wir auf dem rechten, ebenen und markierten Weg, der kurz danach in einen schmalen Steig übergeht. Auf diesem wandern wir rechts leicht absteigend entlang einer Erhebung. Im von uns zu querenden steilen Waldgelände ist für dieses Wegstück ein geringes Maß an Trittsicherheit und vor allem Schwindelfreiheit ratsam. Dann wendet sich unser Steig nach links und wir erreichen bei einer kleinen Felserhebung, die wir links umgehen, einen Sattel. Es geht weiter Richtung Westen aufwärts zu einer Lichtung, bei der Richtung Nordosten Lilienfeld (Abb. 12) sichtbar wird. Auf einem schmalen und steilen Wiesenstreifen geht es hinauf zum – vollkommen unmarkierten – höchsten Punkt der Roten Mauer, der sich gleich links vom markierten Steig befindet und den wir vom Ottokar-Kernstock-Haus mit weiteren etwa 100 Hm nach 35–40 Minuten erreichen. Kurze Zeit später ist bei einer Lichtung der schon recht nahe Hohenstein schön zu sehen.
Wir wandern in wenigen Minuten auf dem Aufstiegsweg retour Richtung Osten – zuerst mit Blick zum Muckenkogel und zur Kloster-Hinteralpe – den steilen Wiesenstreifen und dann im Wald zurück zum letzten Sattel hinunter. Hier verlassen wir den markierten Steig und wandern rechts Richtung Süden auf einem zwar unmarkierten, aber gut erkennbaren Steig steil abwärts. Nach etwa 10–15 Minuten vom höchsten Punkt der Roten Mauer erreichen wir eine Forststraße (ca. 810 m). Hier empfiehlt sich, einen kurzen Abstecher zu den Felsen der Roten Mauer zu machen. Dazu biegen wir rechts auf die Forststraße ab und gehen rund 100 m bis zu deren Ende. Über wegloses, schroffiges Waldgelände können hier trittsichere Bergwanderer rechts entlang der Abbruchkante zu einem schönen Aussichtsplatz zu den Felsen, zum Hohenstein (Abb. 13) bzw. Richtung Südwesten zum Göller (Abb. 14) aufsteigen.
Vorsichtig geht es wieder abwärts zu dem Punkt, bei dem wir beim steilen Abstieg vom Sattel vor der Roten Mauer die Forststraße erreicht haben. Fast eben wandern wir jetzt auf der Südseite des Kamms – mit schönen Blicken zum Schneeberg (Abb. 15) – auf der Forststraße Richtung Osten. Nach etwa 20 Minuten erreichen wir die Forststraße, die zum „Himmel“ führt, und steigen rechts auf dieser ab. Nach wenigen Schritten gelangen wir zu der Serpentine, bei der wir unseren Gipfel-Rundweg begonnen haben. Es geht zurück zu dem Sattel, wo rechts der Teufelswanderweg abzweigt. Wir halten uns links und wandern auf dem breiten Weg abwärts, biegen aber dann nicht links auf den markierten Steig ab, auf dem wir aufgestiegen sind, sondern bleiben auf dem breiten Weg. Erneut im offenen Gelände geht es kurz auf einem asphaltierten Wegstreifen und dann weglos über eine Wiese zum seit Jahrzehnten geschlossenen Erholungsheim Steintal (ca. 670 m, Abb. 16) abwärts. Ab hier benützen wir Richtung Süden die asphaltierte Zufahrtsstraße, die uns mit einigen Serpentinen und Blicken zum Türnitzer Höger (Abb. 17) und zuletzt nach Lehenrotte (Abb. 18) uns in etwa 30 –35 Minuten zurück zur Bundesstraße B 20 bringt. Kurz links und dann rechts über die Brücke über die Türnitzer Traisen erreichen wir nach ca. 1½–1¾ Stunden – mit dem Abstecher zu den steilen Felsabbrüchen der Roten Mauer – vom höchsten Punkt der Roten Mauer unseren Ausgangspunkt bei der Dorfkirche von Lehenrotte.
Geogr. Länge/Breite: 15°33‘04‘‘/47°57‘32‘‘
Rechtswert (UTM): 541160 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5311910 m (Zone: 33 N)