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Gelände von Norden:
Über den teilweise recht steilen Imnitzersteig
Gelände von Norden Abbildung 1
Abb. 1

Aus allen Himmelsrichtungen führen zahlreiche – teilweise recht steile – Wege und Steige auf das der Hohen Wand im Westen vorgelagerte Gelände (1.023 m, Abb. 1). Im Gipfelbereich erwartet die Bergwanderer ein grandioser Schneeberg-Blick. Aber auch der Blick nach Grünbach am Schneeberg und die Aussicht zur benachbarten Hohen Wand sind überaus beeindruckend. Daher ist es kein Wunder, dass man sich bei schönem Wetter selten alleine im Umfeld der gleich neben dem Gipfel stehenden Geländehütte befindet. Der nachfolgende Wandertipp führt von Norden aus dem Miesenbachtal auf das Gelände, das oft auch nur als „Geländ“ bezeichnet wird. Zur Gipfelbesteigung verwenden wir den Imnitzersteig, der meist weniger stark frequentiert wird als andere Wegvarianten.

Der Ausgangspunkt unseres Wandertipps liegt am südlichen Ende des Miesenbachtals beim beliebten Gasthaus Apfelbauer (ca. 540 m). Dort stehen zwar zwei größere Parkplätze zur Verfügung, man sollte aber beachten, dass diese nur Gästen vorbehalten sind. Eine Einkehr beim Apfelbauer, der auf regionale Speisen spezialisiert ist, als Abschluss einer schönen Wanderung lohnt sich aber auf alle Fälle. Gegenüber vom Gasthaus beginnt rechts neben einem Marterl (Abb. 2) und einer Autobusstation unser Wanderweg: Es geht gleich etwas steiler los. Nachdem unser breiter Weg nach wenigen Schritten in einen Forstweg mündet, in den wir links einbiegen, verlassen wir diesen nach einigen Metern links gleich wieder. Auf einem Waldsteig geht es parallel zum Forstweg Richtung Südosten zu einer Lichtung, die wir links in einem Bogen passieren. Nun rechts von einem Wiesenstreifen wird unser wieder im Wald verlaufender Steig immer steiler und nach rund 10–15 Minuten vom Ausgangspunkt betreten wir großflächiges offenes Gelände. Vor uns ist erstmals unser Gipfelziel, das bis oben hin bewaldete Gelände (Abb. 3), gut zu sehen. Am linken Wiesenrand geht es steil bergan. Danach sind – kaum mehr ansteigend und etwas vom offenen Gelände nach links versetzt – die letzten Hm bis zu den ersten Häusern der Streusiedlung Lanzing („Lanzing-Süd“) zu bewältigen. Ab hier müssen wir nun für einige Zeit eine asphaltierte Straße benützen. Nach etwa 20–25 Minuten vom Ausgangspunkt erreichen wir eine Weggabelung (ca. 690 m), bei der wir unsere Rundwanderung über das Gelände beginnen.

Wir bleiben auf der asphaltierten Straße und wandern vorbei an weiteren Gebäuden. Bei einer Rechtskurve biegt links unser weiterer Anstiegsweg von der asphaltierten Straße ab. Zu Beginn wieder am linken Wiesenrand und dann im Wald wandern wir nun Richtung Südwesten auf einem Forstweg hinauf zu einem Sattel. Bevor man in das Waldgelände kommt, sollte man sich umdrehen und den schönen Blick Richtung Nordosten zur Dürren Wand und zum Wiesengelände rund um Lanzing (Abb. 4) genießen. Auf dem Weg zum Lanzinger Kreuz (ca. 790 m, Abb. 5), das wir nach etwa 45–50 Minuten vom Ausgangspunkt erreichen, nützt unser markierter Weg zwei – jeweils rechts abzweigende – gut begehbare Abkürzungen.

Gleich nach dem Lanzinger Kreuz biegt von einer Forstweg-Kreuzung links der Imnitzersteig ab, den wir Richtung Osten zur Gipfelbesteigung verwenden werden. Zunächst geht es noch gemütlich und kaum ansteigend dahin, dann nähern wir uns einer kleinen Lichtung, bei der wir vor uns die Felsen (Abb. 6) sehen, zu denen wir in weiterer Folge aufsteigen werden. Nach knapp 10 Minuten vom Lanzinger Kreuz biegen wir rechts in einen Forstweg ein, der uns nun steil zur nächsten Lichtung bringt. Diese wird links umwandert. Doch Vorsicht: Kurz nachdem wir rechts an Felsen vorüber gewandert sind, müssen wir bei einer Weggabelung links abbiegen. Unser Waldsteig führt uns dann etwas steiler zu einer Forststraßen-Querung. Danach geht es auf breitem Weg auf die Nordseite des Geländes. Anschließend wartet – sich nach rechts Richtung Süden wendend – ein kurzes sehr steiles Wegstück auf uns. Oben angekommen, queren wir erneut eine Forststraße. Nun geht es Richtung Osten auf einem breiten, etwas steinigen Weg aufwärts. Nach einer Serpentine erreichen wir ca. 30 Minuten vom Lanzinger Kreuz eine Bergschulter, von der man – hier von Bäumen noch beeinträchtigt – einen ersten Blick zum Schneeberg (2.076 m) erhaschen kann. Gleich nach einer Weggabelung, bei der wir uns rechts halten, wartet der anspruchsvollste Wegteil des Imnitzersteigs auf uns: Eine sich vor uns auftürmende, etwa 60 Hm umfassende, bewaldete Steilstufe (Abb. 7) muss auf einem gut angelegten, aber sehr schmalen Serpentinen-Steig überwunden werden. Etwas Trittsicherheit und auch Schwindelfreiheit sind hier notwendig. Am oberen Ende dieser Steilstufe steht eine Rastbank, die auch als „Josef-Imnitzer-Ruhe“ (ca. 990 m) bezeichnet wird. Auf dem breiter werdenden Gipfelkamm geht es Richtung Süden zu einer Wiese (Abb. 8), die von uns gequert wird. Von rechts mündet der Krumböcksteig in unseren Aufstiegsweg, der nun mit wenigen Schritten – wieder im Wald – zum höchsten Punkt des Geländes (Abb. 9) führt. Für den gesamten Aufstieg, bei dem man mit kleineren Gegensteigungen etwa 500 Hm bewältigt, benötigt man ca. 1½–1¾ Stunden.

Sensationell von hier der Blick Richtung Westen zum Schneeberg (Abb. 10). Doch Achtung: Das Gelände fällt hier nicht nur Richtung Westen, sondern auch nach Süden – nach Grünbach am Schneeberg (Abb. 11) – sehr steil ab. Gleich hinter der benachbarten Geländehütte (Abb. 12) stehen etwas tiefer das Gipfelkreuz (Abb. 13) und die Darstellung eines sich gegen einen Bär wehrenden Urzeitmenschen (Abb. 14).

Mit Blick zur im Osten benachbarten Hohen Wand mit dem höchsten Punkt, der Plackles (1.132 m, Abb. 15), kann man nun sehr steil durch steiniges Waldgelände und über einen Wiesenstreifen auf der Direttissima absteigen. Kaum länger dauert der Abstieg über eine links beginnende Forststraße mit einer langgezogenen Serpentine. Nach knapp 15 Minuten treffen die beiden Varianten wieder aufeinander. Hier muss man nun entscheiden, ob man auf der Forststraße verbleibend gleich weiter Richtung Norden nach Lanzing absteigt oder weiter Richtung Osten einen Abstecher zur Scheimhütte macht. Da wir das wollen, wandern wir im offenen Gelände mit wenigen Schritten über einen Kamm, bei dem links von uns Richtung Norden die langgezogene Dürre Wand (Abb. 16) und unser Ausgangspunkt gut zu sehen sind. Wieder im Wald, wartet eine kleine Gegensteigung auf uns. Nach Passieren eines Gatters biegt unser breiter Weg links ab und führt steil und steinig weiter abwärts. Im Bereich zwischen der Kamm-Querung und einer bald folgenden größeren Lichtung können Ortskundige zwei jeweils rechts vom markierten Weg führende Steige verwenden. Nach rund 25–30 Minuten vom Gelände erreichen wir links von unserem Abstiegsweg gegenüber vom Rastkreuz (868 m) die Scheimhütte (Abb. 17).

Direkt hinter der bewirtschafteten Hütte beginnt der breite Abstiegsweg nach Lanzing, der abwechselnd im offenen Gelände und – nach einem Schranken – im Wald abermals Richtung Westen führt. Dabei halten wir uns bei einer Weggabelung links und steigen sogar leicht wieder an. Nach etwa 10 Minuten von der Scheimhütte treffen wir auf die Forststraße, die direkt vom Gelände nach Lanzing führt. In diese biegen wir rechts ein und wandern kurz steil abwärts zu einem schwach ausgeprägten Waldgraben. Hier biegt halblinks ein kaum erkennbarer, unmarkierter Waldweg ab, der nach wenigen Schritten in einen Steig übergeht. Auf diesem geht es steil abwärts. Dann wendet sich der Steig nach links und verläuft oberhalb einer Forststraße parallel zu dieser, bis wir bei einer Gabelung auf diese stoßen. Wir verwenden den links abwärts führenden Forstweg, auf dem wir in wenigen Minuten nicht allzu steil zu einem Sattel mit einem kleinen Wegkreuz (712 m) abwärts wandern. Rechts von uns Richtung Osten erblickt man nochmals die Hohe Wand (Abb. 18). Von hier ist es nicht mehr weit und wir erreichen nach rund 35–40 Minuten von der Scheimhütte die Abzweigung in Lanzing, bei der wir unsere Rundwanderung begonnen haben. Wir zweigen rechts auf die asphaltierte Straße ab, passieren mit Blick zur Dürren Wand die Häuser von Lanzing-Süd und wandern auf dem teilweise steilen Aufstiegsweg – auf der unteren Lichtung mit Blick Richtung Süden zum Talschluss des Miesenbachtals – zurück zum Ausgangspunkt. Hier wartet, wenn man möchte, im Gasthaus Apfelbauer (Abb. 19) köstliche „Speis und Trank“ auf uns. Für den gesamten Abstieg mit dem Abstecher zur Scheimhütte haben wir etwa 1¼–1½ Stunden benötigt.

HM/Zeit:
Vom GH Apfelbauer vorbei am Lanzinger Kreuz und über den Imnitzersteig mit einigen kleineren Gegensteigungen beim Auf- und Abstieg knapp 550 Hm in etwa 1½–1¾ Stunden auf das Gelände (Aufstieg) bzw. über die Scheimhütte in etwa 1¼–1½ Stunden (Abstieg).
Zeitraum:
März–Mitte Dezember (je nach Schneelage)
Anforderungen:
Immer wieder recht steile, nicht allzu lange und technisch unschwierige Wanderung auf Orts- und Forststraßen, Wegen und Steigen, die im oberen Bereich des Imnitzersteiges etwas Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erfordert. Die Tour kann durch Auslassen des Abstechers zur Scheimhütte beim Abstieg um etwa 15 Minuten verkürzt werden. Im Aussichtsbereich unseres Gipfelziels fällt das Gelände Richtung Westen und Süden über Felsen sehr steil ab.
Highlights:
großartiger Ausblick vom Gelände zum Schneeberg, nach Grünbach am Schneeberg und zur Hohen Wand sowie unterwegs zur Dürren Wand; der gut angelegte Imnitzersteig
Anfahrt:
Auf der Landstraße durch das Miesenbachtal (Verbindung Bundesstraße B 21/Reichental über Miesenbach mit der Bundesstraße B 26/Puchberg am Schneeberg über den Ascher-Sattel) bis zum GH Apfelbauer (ca. Km 26,2). Hier stehen zwei größere Parkplätze für Gäste zur Verfügung. Anreise mit öffentlichem Autobus möglich.
Einkehr:
Geländehütte, Scheimhütte, GH Apfelbauer
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 15°57‘26‘‘/47°49‘19‘‘
Rechtswert (UTM): 571665 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5296975 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/4206
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