Wandertipps > Niederösterreich > Gromannberg
Gromannberg:
Unterwegs im schönen Dirndlland
Gromannberg Abbildung 1
Abb. 1

Das Pielachtal wird häufig auch Dirndltal genannt. Als „Dindl“ bezeichnet man vor allem in diesem Teil des Mostviertels die Kornelkirsche, aus deren Frucht man unterschiedlichste Produkte – von der Marmelade bis zum Schnaps – in Geschäften und direkt von Bauernhöfen im Pielachtal erwerben kann. Noch im Oberlauf des 70 km langen Flusses, der östlich von Melk in die Donau mündet, liegt die kleine Gemeinde Schwarzenbach an der Pielach. Hier befindet sich an einer Abzweigung der Verbindungsstraße von Türnitz (B 20) nach Kirchberg an der Pielach (B 39) unterhalb der auf einem steilen Hügel stehenden Kirche der Ausgangspunkt (ca. 490 m) unseres nachfolgenden Wandertipps, der uns Richtung Westen auf einen eher wenig bestiegenen Gipfel, den Gromannberg (1.076 m, Abb. 1), führt. Dabei benützen wir einen Abschnitt des mehrtägig zu begehenden Pielachtaler Rundwanderweges, auf dem auch der Dirndltal Extrem Ultramarathon gelaufen wird, der alljährlich Anfang August stattfindet.

Nach ein paar Schritten auf der Straße von Türnitz nach Kirchberg an der Pielach nördlich der Abzweigung der Straße, die Richtung Westen ins Schwarzenbachtal führt, beginnt neben einem ehemaligen Lebensmittelgeschäft unser markierter Wanderweg. Über Steinstufen und wenige Meter über offenes Gelände geht es Richtung Westen zu einer Weggabelung, bei der wir uns rechts halten. Nun wandern wir – hier wird es steiler – zuerst im Wald und dann über eine Lichtung in etwa 15–20 Minuten hinauf zu einer Wiese, auf der vor uns Richtung Westen (Abb. 2) der Schweineberg (1.038 m) und der Geißenberg (1.177 m) und Richtung Nordwesten (Abb. 3) unser Gipfelziel erstmals sichtbar werden. Wir halten uns auf dem markierten Weg rechts und steigen in knapp 5 Minuten wieder ein paar Hm ab. Bei zwei Holzhütten – in einer davon kann man als „Selbstversorgerhütte“ Getränke kaufen – biegen wir rechts in eine asphaltierte Hofzufahrtsstraße ab und gehen im offenen Gelände wenige Meter wieder aufwärts zum Hof Eben, an dem wir rechts vorbei wandern. Auf der asphaltierten Straße geht es kurz Richtung Norden über eine Wiese hinauf zum Waldrand und dann wieder Richtung Westen – abwechselnd im offenen Gelände und im Wald – zu einer ersten Weggabelung. Bei dieser halten wir uns so wie bei der bald folgenden links und wandern weiter – jetzt kaum mehr ansteigend – zum Hof Pichl (Abb. 4). Hier endet die asphaltierte Hofzufahrtsstraße. Auf breitem, weiterhin fast ebenem Weg wandern wir Richtung Westen zum Hof Ober Windhag (ca. 710 m), den wir vom Ausgangspunkt in etwa 50–60 Minuten erreichen.

Hier beginnt unsere Gipfelbesteigung. Bei der bald Richtung Norden folgenden Weggabelung wählen wir die rechts beginnende Forststraße, die uns – immer steiler werdend – in zwei Serpentinen hauptsächlich im Wald in etwa 25–30 Minuten zu einer Wiese führt, an deren oberem Ende es einen kleinen Rastplatz (890 m) gibt. Hier kann man sich entscheiden, ob man links auf einen Wiesenstreifen (Abb. 5) abbiegend auf dem markierten Weg, den wir beim Abstieg verwenden, oder – wesentlich herausfordernder – über eine sehr steile Lichtung ohne Markierung zum Gipfel aufsteigen will. Wir entscheiden uns für die zweite Variante. Es geht nur minimal ansteigend auf dem markierten Pielachtaler Rundwanderweg weiter und wir passieren auf einem gut begehbaren Steig ein schmales Waldstück. Danach biegen wir links in eine Forststraße ein. Nach wenigen Schritten wählen wir bei einer Gabelung die linke, ab hier unmarkierte Forststraße. Kurz steigen wir auf, dann zweigen wir bei der nächsten Gabelung wieder links ab und wandern ein kurzes Stück zu einer kleinen Wiese, bei der die Forststraße endet. Wegspuren folgend halten wir uns halbrechts und verlassen bei einer zwar breiteren, aber nur schwer zu erkennenden Wegkreuzung das Wiesengelände. Von hier geht es nun auf einem meist etwas verwachsenen, mittelbreiten Wegstreifen (Abb. 6) im offenen Gelände schnurstracks sehr steil hinauf. Bei feuchten Bodenverhältnissen und mangelndem Orientierungssinn sollte man diese Wegvariante eher meiden. Nach etwa 2,0–2¼ Stunden vom Ausgangspunkt, in denen man mit der Gegensteigung vor dem Hof Eben über 500 Hm bewältigt hat, erreicht man dann am oberen Ende des offenen Geländes am Waldrand das Gipfelgelände und – nach wenigen Schritten im Wald rechts haltend – das Gipfelkreuz des Gromannberges (Abb. 7).

Von hier – oder noch besser ein paar Meter Richtung Süden abwärts im offenen Gelände – genießt man eine schöne Aussicht in die niederösterreichische Bergwelt, die vom im Osten (Abb. 8) benachbarten Eisenstein (1.185 m), dem Türnitzer Höger (1.372 m), im Hintergrund dem mächtigen Schneeberg (2.076 m, Abb. 9) und dem Tirolerkogel (1.380 m) bis hin zu der bereits in der Steiermark liegenden Gemeindealpe (1.626 m, Abb. 10) reicht. Leider ist der Blick Richtung Norden zum Alpenvorland und zum Ötscher (1.893 m) im Westen durch Bäume verstellt.

Um zum Ausgangspunkt in Schwarzenbach an der Pielach zurückzukehren, wandern wir im Wald links vom Gipfelkreuz zuerst weniger steil Richtung Südwesten und nach einem Holzzaun-Durchgang dann steiler werdend Richtung Süden hinunter zu einer Wiese: Hier genießt man jetzt einen ungestörten Ötscher-Blick (Abb. 11). Links von der Wiese übersteigen wir einen Zaun und wandern entweder noch kurz auf unserem markierten Weg rechts, bis wir links in eine querende Forststraße abzweigen oder wir steigen gleich links über steiles Wiesengelände zu einer Jagdhütte (Abb. 12) ab, bei der wir links in die Forststraße einbiegen. Über einen Wiesenstreifen geht es Richtung Osten mit wenigen Schritten zurück zu dem Rastplatz, bei dem wir unsere Gipfelrunde begonnen haben und den wir vom Gipfel nach etwa 20–25 Minuten erreichen. Auf der beim Aufstieg benützten recht steilen Forststraße wandern wir nun mit Blicken im unteren Teil Richtung Südosten zum Schwarzenbachtal (Abb. 13), Richtung Süden zum Hennesteck (1.334 m, Abb. 14), an dessen Nordhängen die Pielach entspringt, und Richtung Südwesten zum Schweineberg und zum Geißenberg (Abb. 15), zurück zum Hof Ober Windhag. Zuerst noch auf einem breiten Weg und dann auf der asphaltierten Hofzufahrtsstraße wandern wir stets Richtung Osten vorbei am Hof Pichl zum Hof Eben (Abb. 16). Nicht vergessen: Gleich danach kann man in einer Selbstversorgerhütte (Abb. 17) Getränke kaufen.

Dann wartet die kleine Gegensteigung auf uns, die uns nochmals auf eine Wiese führt, von der wir nun Richtung Osten die steilen – teils bewaldeten, teils offenen – Berghänge (Abb. 18), die am Westrand des Weges von Schwarzenbach an der Pielach auf den Eisenstein zu bewältigen sind, bewundern können. In etwas über 15 Minuten geht es von der Wiese durch Waldgebiet steil abwärts zum Ausgangspunkt. Kurz bevor man diesen nach ca. 1½–1¾ Stunden vom Gipfel des Gromannberges erreicht, genießt man einen schönen Blick zur etwas erhöht liegenden Dorfkirche von Schwarzenbach an der Pielach (Abb. 19).

HM/Zeit:
Von Schwarzenbach an der Pielach auf den Gromannberg mit Gegensteigungen beim Hof Eben beim Auf- bzw. Abstieg knapp 550 Hm in ca. 2,0–2¼ Stunden (Aufstieg) bzw. ca. 1½–1¾ Stunden (Abstieg). Für den Aufstieg vom Rastplatz über den markierten Weg, den wir beim Abstieg verwenden, benötigt man in etwa die gleiche Zeit wie bei der Variante über die steile Lichtung zum Gipfel.
Zeitraum:
März–Ende November
Anforderungen:
Kurze, teilweise recht steile Wanderung auf einer asphaltierten Hofzufahrtsstraße, Forststraßen und Steigen. Den sehr steilen, unmarkierten Aufstiegsweg über die Lichtung zum Gipfel sollte man bei feuchten Bodenverhältnissen und schlechtem Orientierungssinn eher meiden!
Highlights:
Schöner Ausblick vom Gipfel des Gromannberges und auch unterwegs in die benachbarte Bergwelt, vor allem zum Schneeberg und zum Ötscher; die Dirndl-Produkte, die im Pielachtal zu erwerben sind
Anfahrt:
Von der Bundesstraße B 20 (Verbindung von St. Pölten an der Westautobahn A 1 im Norden über Mariazell nach Kapfenberg an der Schnellstraße S 6 im Süden) bei Km 39,1 westlich von Türnitz Richtung Norden abbiegen und über den Gscheid-Sattel knapp 10,0 km nach Schwarzenbach an der Pielach fahren. Von der B 39 (Verbindung von St. Pölten an der Westautobahn A 1 im Norden zur Einmündung in die B 28 (Verbindung Scheibbs-Annaberg) westlich von Frankenfels) bei Km 33,9 Richtung Süden abbiegen und etwa 6,0 km bis Schwarzenbach an der Pielach fahren. Dort stehen bei der Abzweigung ins Schwarzenbachtal bzw. bei der Aufbahrungskapelle etwa 100 m ins Schwarzenbachtal taleinwärts Parkplätze zur Verfügung. Der Ausgangspunkt ist auch mit dem Bus erreichbar.
Einkehr:
Selbstversorgerhütte beim Hof Eben, GH in Schwarzenbach an der Pielach
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 15°22'57''/47°56'50''
Rechtswert (UTM): 528565 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5310530 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/4205
Herzlichen Dank an unsere Sponsoren: