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Mitzl-Moitzl-Hütte/Schwarzkogel:
Hoch über dem Faaker See
Mitzl-Moitzl-Hütte/Schwarzkogel Abbildung 1
Abb. 1

Der Faaker See – nicht zu groß und nicht zu klein – gehört sicherlich zu den am schönsten gelegenen Badeseen Kärntens. Speziell die Aussicht vom Nordufer Richtung Süden zu den mächtigen Karawanken ist besonders beeindruckend. Dieser Blick wird vor allem von der südöstlich des Sees gelegenen Felspyramide des Mittagskogels (2.145 m) geprägt. Aber auch der westlich von diesem verlaufende Kamm, der die Staatsgrenze zwischen Österreich und Slowenien bildet, mit seinen zahlreichen kleineren Felsgipfeln (Abb. 1) wirkt recht imposant. Knapp unterhalb der Grenze befindet sich dort mit der – leider nicht bewirtschafteten – Mitzl-Moitzl-Hütte (1.639 m) auch das Ziel des nachfolgenden Wandertipps. Von einer gleich daneben liegenden, namenlosen Mini-Erhebung (ca. 1.650 m) hat man einen prächtigen Blick zum tief unter uns liegenden Faaker See und nach Villach.

Der Ausgangspunkt unseres Wandertipps befindet sich beim Berggasthof Baumgartnerhof (919 m, Abb. 2), bei dem ein großer Parkplatz zur Verfügung steht. Genau gegenüber vom Gasthof beginnt mit ein paar Stufen und einem Holztorbogen unsere durchwegs markierte Tour (Weg Nr. 683). Es geht gleich steil Richtung Süden auf breitem Weg durch ein links neben einer großen Wiese liegendes Waldstück los. Dann führt unser Weg ein kleines Stück nach rechts und wir setzen unseren Aufstieg am linken Wiesenrand fort. Auf dem großflächigen offenen Gelände (Abb. 3) befindet sich rechts von uns ein kurvenreicher, stark frequentierter Mountainbike-Parcours. Noch bevor wir das obere Ende der Wiese erreichen, führt unser Weg links wieder in den Wald. Jetzt nur mehr geringfügig ansteigend, geht es eine Zeit lang weiter Richtung Süden, bis wir links auf einen Steig abbiegen. Dieser führt nun über Wurzeln und oft steinig den steilen Waldhang Richtung Südwesten aufwärts. Nach etwa 30–35 Minuten vom Ausgangspunkt mündet unser Steig in eine querende Forststraße, in die wir links einbiegen. Bei der in wenigen Metern folgenden Rechtskurve verlassen wir die Forststraße links sofort wieder und steigen – jetzt wieder Richtung Süden – weiter steil bergauf. Dann folgt ein gemütliches Auf und Ab, bis wir uns bei einer Weggabelung rechts halten. Ab jetzt geht es für längere Zeit Richtung Westen. Links von uns sehen wir erstmals auch den Rotschitzbach, dessen lautes Getöse uns schon seit Längerem begleitet. Ein paar Schritte nach der Überwindung einer Steilstufe erreichen wir nach etwa 50–60 Minuten vom Ausgangspunkt einen schönen Rastplatz (ca. 1.230 m, Abb. 4) mit einer Bank und einem Kruzifix. Links unter uns tost der Rotschitzbach, der hier von zwei steil nach unten verlaufenden Zuflüssen (Abb. 5) gespeist wird. Hoch über dem rechten Zufluss ist das Gipfelkreuz des Schwarzkogels (1.842 m), den wir später als optionales Gipfelziel beschreiben werden, zu sehen.

Wir setzen unsere Tour mit einem rechts steil aufsteigenden Wegstück fort. Unser Steig wendet sich aber gleich wieder nach links und führt im Wald – noch – nicht besonders steil aufwärts. Mit dem Erreichen einer schwach ausgeprägten, schmal aufwärts führenden Lichtung beginnt der anstrengendste Teil unserer Wanderung: Zu Beginn steil und fast direkt aufwärts führend, gibt es im oberen Teil zahlreiche Serpentinen, die immer wieder einen Wasserlauf queren, der aber bei Schneeschmelze bzw. Regenfällen auch unseren steinigen Steig fluten kann. In diesem Fall wird der Steig recht rutschig. Am oberen Ende der Lichtung geht es vorbei an einer Quelle (ca. 1.400 m), der einzigen Möglichkeit, während unserer Wanderung Wasser nachzufüllen. Von der Quelle wandern wir eine Zeit lang nur mäßig ansteigend Richtung Norden und dann mit einem Linksbogen – wieder steiler – hinauf zu einer ehemaligen Zollhütte (1.465 m), die wir nach etwa 1½–1¾ Stunden vom Ausgangspunkt erreichen.

Erneut in langgezogenen Serpentinen eine Steilstufe überwindend, stehen wir bald schon an einer felsigen Abbruchkante (Vorsicht!) mit schönem Blick Richtung Nordwesten (Abb. 6) nach Villach und zum Dobratsch (2.166 m). Im Hintergrund sind die Ostausläufer der Hohen Tauern zu sehen. Nach einer kleinen Mini-Gegensteigung sind wir in weiterer Folge Richtung Südwesten in einem schönen Lärchenwald (Abb. 7) nicht allzu steil ansteigend unterwegs. Zu Beginn auf einem breiten Waldweg, wird dieser zusehends schmäler und sandiger, aber auch wieder etwas steiler. Unser Steig führt nach rechts und nach einem kürzeren steileren Stück wird plötzlich vor uns das Ziel unserer Wanderung, die Mitzl-Moitzl-Hütte (Abb. 8), sichtbar, die sich in einer kleinen Senke befindet. Gleich rechts neben der Hütte gibt es eine Mini-Erhebung mit einem Aussichtsplatz, zu dem man mit wenigen Schritten auf einem deutlich sichtbaren Steig aufsteigen kann. Wie versprochen erwartet uns ein prachtvoller Blick Richtung Nordwesten (Abb. 9) nach Villach und zur Gerlitzen (1.909) sowie Richtung Nordosten (Abb. 10) zum Faaker See und zum Wörthersee. Für den gesamten Aufstieg, bei dem wir mit kleinsten Gegensteigungen knapp 750 Hm überwunden haben, benötigt man etwa 2,0–2¼ Stunden.

Für viele Wanderer ist die Hütte aber nur eine Zwischenstation. Nach weiteren sehr steilen rund 60 Hm und kaum mehr als 10–15 Minuten Gehzeit Richtung Süden (Abb. 11) kommt man zu einem Sattel und zu dem Kamm, über den die österreichisch-slowenische Staatsgrenze (Abb. 12) verläuft. Genau gegenüber sieht man die Waldhänge des Murnovc (1.866 m, Abb. 13), auf den aber kein Weg führt. Viele Wanderer gehen entweder links Richtung Osten in etwa 25–30 Minuten (Rückweg: ca. 20–25 Minuten) mit einer Gegensteigung auf dem Grenzweg (Abb. 14) zum Gipfelkreuz des Schwarzkogels (Abb. 15) oder rechts Richtung Westen mit dem gleichen Zeitaufwand zum Mallestiger Mittagskogel (1.823 m, Abb. 16), dessen Gipfelkreuz sich etwas tiefer (1.801 m) befindet. Lohn für diese Mühen ist von beiden Gipfeln der Blick Richtung Süden (Abb. 17) zum mit 2.864 m höchsten Gipfel Sloweniens und der Julischen Alpen, dem Triglav. Richtung Osten (Abb. 18) blickt man zum nahen Mittagskogel (Slowenisch: Kepa). Vom Sattel, der früher von Schmugglern gerne genützt wurde, benötigt man weniger als 10 Minuten – wieder steil auf einem sandigen, etwas rutschigen Steig – bergab zur Mitzl-Moitzl-Hütte.

Von dieser geht es auf dem Aufstiegsweg zur ehemaligen Zollhütte (Abb. 19) und weiter zur Quelle. Speziell bei feuchten Bodenverhältnissen sollte man vorsichtig über die Lichtung zum Rastplatz mit der Bank und dem Kruzifix absteigen. Für diesen Teil (Mitzl-Moitzl-Hütte bis zum Rastplatz) des Abstieges braucht man etwa 45–50 Minuten. Dann geht es in ca. 10–15 Minuten weiter zur Forststraße, bei der man entscheiden kann, ob man über den steilen Aufstiegsweg weiter absteigt oder noch kurz auf der Forststraße bleibt und schließlich rechts auf einen breiten, steilen Schotterweg abzweigt. Auf diesem gelangen wir zum oberen Ende der großen Wiese mit dem Mountainbike-Parcours. Von hier genießt man nochmals einen schönen Blick Richtung Norden (Abb. 20), auch unseren Ausgangspunkt, den Berggasthof Baumgartnerhof, sehen wir bereits am unteren Ende der Wiese. Auf einem deutlich sichtbaren Wiesenpfad am rechten Rand des offenen Geländes steigen wir kurz steil ab, bis wir wieder unseren markierten Aufstiegsweg erreichen, auf dem wir zum Ausgangspunkt zurückkehren. Für den gesamten Abstieg von der Mitzl-Moitzl-Hütte benötigt man ca. 1¼–1½ Stunden.

Noch ein Tipp: Auf dem Straßenweg zum Ausgangspunkt kann man zur berühmten Burgruine Finkenstein (Abb. 21) abzweigen, die sich etwas unterhalb des Ausgangspunktes befindet. Diese wird heute für Konzertveranstaltungen genützt, kann besichtigt werden und bietet einen großartigen Blick Richtung Norden.

HM/Zeit:
Vom Parkplatz beim Berggasthof Baumgartnerhof mit Mini-Gegensteigungen auf dem Hin- und Rückweg zur Mitzl-Moitzl-Hütte etwa 750 Hm in ca. 2,0–2¼ Stunden (Aufstieg) bzw. in etwa 1¼–1½ Stunden (Abstieg).
Zeitraum:
Mai–Mitte November (je nach Schneelage)
Anforderungen:
Auf dem durchgängig markierten Aufstiegsweg technisch unschwierige, aber z.T. sehr steile, mittellange Wanderung auf teilweise breiten Wegen und Steigen. Vor allem der obere Teil der Lichtung zwischen Rastplatz und Quelle kann bei nassen Bodenverhältnissen etwas rutschig sein. Vorsicht bei der felsigen Abbruchkante nach der ehemaligen Zollhütte. Große Teile der Wanderung bis zur Mitzl-Moitzl-Hütte verlaufen im Schatten und können daher auch problemlos an heißen Sonnentagen absolviert werden.
Highlights:
Grandiose Blicke von der felsigen Abbruchkante und von der kleinen Erhebung bei der Mitzl-Moitzl-Hütte Richtung Norden zum Faaker See und zum Wörthersee, nach Villach, zum Dobratsch und zur Gerlitzen, zu den Nockbergen und zu den Ostausläufern der Hohen Tauern; die Burgruine Finkenstein
Anfahrt:
Auf der Bundesstraße B 85 im Abschnitt zwischen Villach-Warmbad (Autobahn A 2, B 83) im Westen und St. Jakob im Rosental (A 11) bis Km 9,5 fahren, dort auf einer asphaltierten Bergstraße nach Süden etwa 3,0 km bis zu einer Linkskurve, bei der man rechts zur Burgruine Finkenstein abbiegen kann. Nach weiteren ca. 0,2 km rechts halten und über Serpentinen ungefähr 0,6 km bis zum großen Parkplatz beim Berggasthof Baumgartnerhof fahren.
Einkehr:
Berggasthof Baumgartnerhof, unterwegs keine Einkehrmöglichkeit, Quelle kurz vor der ehemaligen Zollhütte
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 13°54'18''/46°32'18''
Rechtswert (UTM): 416040 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5154450 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/3118
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