Schober/Öhler von Süden:
Herausfordernde Kammwanderung im Westen der Dürren Wand
Die Dürre Wand ist ein langgezogener, felsiger Höhenzug in den niederösterreichischen Voralpen nordöstlich des Schneebergs (2.076 m). Bei unserem nachfolgenden Wandertipp besteigen wir im westlichen Teil zwei bei Bergwanderern sehr beliebte Gipfel: die mit einem schmalen, mit Felsen durchsetzten Kamm (Abb. 1) verbundenen Schober (1.213 m) und Öhler (1.183 m). Den Ausgangspunkt im Schoberbachgraben (ca. 700 m) dieser teilweise herausfordernden, recht steilen Rundtour, bei der Trittsicherheit und an manchen Stellen auf dem Kamm auch Schwindelfreiheit Voraussetzung sind, erreicht man von Süden von Puchberg am Schneeberg.
Wir starten unsere Wanderung von einem kleinen Autoabstellplatz im Schoberbachgraben und wandern rechts vom Schoberbach auf der Forststraße mäßig ansteigend Richtung Westen. Bereits nach 5 Minuten geht es rechts vorbei am Hof Öhlerhansl (729 m, Abb. 2) im freien Gelände hinauf zu einer markierten, nach rechts führenden Abzweigung zum Öhlerschutzhaus, bei der unsere Rundtour beginnt und wir entscheiden müssen, ob wir diese im Uhrzeigersinn oder gegen diesen starten. Wir entscheiden uns für den Uhrzeigersinn und bleiben daher geradeaus Richtung Westen mit Blick zu unserem ersten Gipfelziel, dem Schober (Abb. 3), auf der Forststraße und erreichen bald schon wieder Waldgelände. Der folgende Graben ist nicht allzu steil, wird aber enger und kurz auch klammartig (Abb. 4). Hier wechseln wir auch immer wieder über Brücken die Bachseite. Nur einmal wird rechts von uns im Norden unser zweites Gipfelziel, der felsige Öhler (Abb. 5), sichtbar, an dem wir im Schönbachgraben von Osten nach Westen vorbei wandern. Nach etwa 40–45 Minuten vom Ausgangspunkt kommen wir zu einer Forststraßen-Gabelung, bei der wir uns rechts halten und mit wenigen Schritten zum östlichen Ende der Schoberalm aufsteigen. Nach der Einmündung des Imnitzerweges von rechts, der vom Öhlerschutzhaus unterhalb der Felswände von Öhler und Schober, der jetzt im Norden wieder für uns sichtbar wird, zur Schoberalm führt und der stark begangen wird, geht es mit einem ersten phantastischen Blick zum Schneeberg (Abb. 6) vorbei am im Sommer bewirtschafteten Schoberhof. Im offenen Gelände führt die Forststraße in wenigen Minuten leicht ansteigend zu einer Weggabelung, bei der man links zur Mamauwiese wandern kann. Wir aber halten uns rechts und gehen die paar Schritte zum Schobersattel und zur Schoberkapelle (961 m, Abb. 7), die wir vom Ausgangspunkt nach etwa 60–70 Minuten erreichen.
Auf dem letzten Wegstück erblicken wir vor uns die sehr steilen Westhänge des Schobers (Abb. 8), die wir jetzt erklimmen werden. Wir übersteigen beim Schobersattel einen Stacheldrahtzaun und wandern nun links von diesem auf einem schmalen, markierten Steig, dem Hans-Linhart-Steig, über lichtes Gelände Richtung Osten aufwärts. Am Anfang noch nicht allzu steil, dafür aber über viele Baumwurzeln führend, wird unser Steig zusehends steiler und auch steiniger. Ab dem oberen Ende des uns begleitenden Stacheldrahtzauns lohnt es sich, sich umzudrehen und den Schneebergblick (Abb. 9) zu genießen. Sehr steil nähern wir uns einer ersten Felswand (Abb. 10), die links von uns umgangen wird. Richtung Nordwesten öffnet sich bei der kurzen folgenden Geländequerung der Blick zu den vielen Gipfeln im Westen von Niederösterreich (Abb. 11). Im Waldgelände geht es nun mit Serpentinen den steilen Hang aufwärts zu einer weiteren Felsenstelle, bei der die Zuhilfenahme der Hände ratsam ist. Steil und steinig geht es weiter, dann erreichen wir nach etwa 45–50 Minuten von der Schoberkapelle eine schmale Wiese und gleich danach das von Bäumen umgebene Gipfelkreuz des Schobers (Abb. 12). Für den gesamten Aufstieg vom Ausgangspunkt auf den Schober, bei dem wir etwas über 500 Hm bewältigt haben, benötigt man ca. 1¾–2,0 Stunden.
Nach dem doch recht anstrengenden Aufstieg zum höchsten Punkt unserer Rundwanderung suchen wir im Gipfelbereich des Schobers vergeblich nach schönen Aussichtspunkten. Lediglich einen Blick Richtung Norden (Abb. 13) zum Unterberg (1.342 m) und zu den niederösterreichischen Voralpen können wir erhaschen. Und das ändert sich auch nicht – mit wenigen Ausnahmen – bei unserer nun folgenden, hauptsächlich im Wald verlaufenden Wanderung auf dem schmalen, felsigen Kamm zum benachbarten Öhler (Abb. 14). Zu Beginn geht es im Vergleich zum finalen Aufstieg unspektakulär etwas steiler, dann auf einem schönen Waldweg gemütlicher und kurz nochmals steiler in etwa 20 Minuten abwärts zum Sattelpunkt (ca. 1.085 m) zwischen unseren beiden Gipfeln. An einer Stelle öffnet sich kurz ein Blick Richtung Südosten (Abb. 15) sehr steil hinab in den Schoberbachgraben, in dem sich unser Ausgangspunkt befindet. Unser Steig beginnt nach dem Sattelpunkt erneut anzusteigen, verliert aber immer wieder auch an Höhe. Dann geht es längere Zeit zwischen einem hohen Zaun links und Felswänden (Abb. 16) rechts von uns weiter Richtung Osten. An manchen etwas felsigeren und steileren Stellen raten wir zur Zuhilfenahme der Hände. Speziell im Sommer ist unser teilweise sehr schmaler Steig im abschüssigen Gelände recht verwachsen. Alles in allem: Man benötigt Trittsicherheit und Schwindelfreiheit! Nach einer S-Kurve zwischen zwei Felsen wird das Gelände wieder breiter und besser begehbar. Bei einer Rastbank neben ein paar Felsen (Abb. 17) genießt man Richtung Südwesten einen letzten Schneebergblick (Abb. 18) und die Aussicht Richtung Süden nach Puchberg am Schneeberg (Abb. 19). Von hier sind es nur mehr wenige Schritte zum nicht gekennzeichneten Gipfel des Öhlers, den man vom Schober in etwa 55–60 Minuten erreicht. Von der steilen Abbruchkante auf dem fast ebenen, mit ein paar Felsen durchsetzten Gipfelkamm hat man Richtung Norden (Abb. 20) einen schönen Blick zum Wallfahrtsort Mariahilfberg bei Gutenstein und nochmals zum Unterberg.
Zuerst etwas steiler weiter auf unserem Steig, dann auf breitem Weg weniger steil und zuletzt auf einem Forstweg wieder steiler geht es in etwa 20 Minuten vom Öhler zu einer größeren Wegkreuzung. Rechts beginnt der bereits genannte Imnitzerweg zur Schoberalm, links zweigen gleich zwei Wege nach Gutenstein ab. Wir aber gehen geradeaus die wenigen Schritte auf unserem Forstweg zum ganzjährig bewirtschafteten Öhlerschutzhaus (1.028 m, Abb. 21). Direkt hinter diesem biegt rechts unser weiterer Abstiegsweg Richtung Süden zum Ausgangspunkt ab. Kurz auf einer Forststraße, dürfen wir den rechts abbiegenden, markierten Steig, den Hanslsteig, nicht übersehen. Dieser führt im Waldgelände entlang einer Stromleitung sehr steil abwärts. Nach etwa 10 Minuten biegen wir rechts auf eine Forststraße ein, die mit einer Linkskurve einige Zeit eben und nach einer bald folgenden Rechtskurve nicht allzu steil zu einer Serpentine führt. Dort verlassen wir rechts die Forststraße wieder und wandern in Serpentinen auf einem schmalen Steig die steilen Waldhänge abwärts bis zu einem querenden Forstweg, auf den wir rechts abbiegen. Auf diesem geht es fast eben – knapp oberhalb des Hofes Öhlerhansl (Abb. 22) – erneut zu der Forststraße, die wir beim Aufstieg durch den Schoberbachgraben verwendet haben. Wir zweigen links auf diese ab und gehen vorbei am Hof Öhlerhansl zurück zum Ausgangspunkt, den wir vom Öhlerschutzhaus nach etwa 35–40 Minuten und vom Gipfel des Schobers nach ca. 1¾–2,0 Stunden erreichen.
Geogr. Länge/Breite: 15°53‘40‘‘/47°48‘52‘‘
Rechtswert (UTM): 566955 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5296060 m (Zone: 33 N)