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Hocheck von Westen:
Am Nordostrand der Niederösterreichischen Voralpen
Hocheck von Westen Abbildung 1
Abb. 1

Auf halber Strecke der Luftlinie zwischen Wien und dem Schneeberg (2.076 m) befindet sich am Nordostrand der Niederösterreichischen Voralpen mit dem Hocheck (1.037 m, Abb. 1) der östlichste Tausender Österreichs. Von allen Seiten führen Wege auf diesen, wobei die Steige, die von Westen auf das Hocheck führen, am interessantesten und auch am herausforderndsten sind. Besonders beliebt ist bei Bergwanderern der Kamm zwischen dem Roten Kreuz und dem Gipfel. Zum Roten Kreuz kann man von Süden über das Brunntal oder aus Norden durch den Höfnergraben aufsteigen. Wir wählen als Ausgangspunkt den beschilderten Parkplatz (ca. 500 m) bei der Einfahrt zum Fischereizentrum im Höfnergraben.

Vom Ausgangspunkt geht es auf einem Forstweg mit Blick hinauf zum später zu begehenden Kamm neben den Teichen des Fischereizentrums Richtung Süden taleinwärts (Abb. 2). Nach 5 Minuten kommen wir zu einer Abzweigung (521 m), bei der man links direkt – sehr steil – in etwa 90 Minuten zum Hocheck aufsteigen könnte. Wir aber bleiben geradeaus auf der markierten Forststraße. Bei einer bald folgenden Gabelung halten wir uns rechts und verlassen nach kurzer Zeit – uns geradeaus haltend – die Forststraße. Im enger werdenden Graben geht es nun auf einem breiten, im Sommer oft etwas verwachsenen Weg nur wenig ansteigend weiter dem Talschluss (Abb. 3) entgegen. Bald schon gelangen wir in Waldgelände, in dem unser Weg etwas steiler wird. Nachdem dieser in einen Steig übergegangen ist, wird es um einiges steiler. Das ändert sich auch nicht nach der Querung einer Forststraße und bleibt so, bis wir gleich nach einer weiteren Forststraßen-Querung bei einer Wegkreuzung vor dem Roten Kreuz (723 m, Abb. 4) stehen. Für den ersten Streckenabschnitt haben wir etwa 35–40 Minuten benötigt.

Wir setzen unsere Wanderung links abbiegend nun Richtung Osten fort. Kurz auf einem gut begehbaren Steig steiler ansteigend, dann wenige Schritte wieder abwärts, folgt jetzt ein längerer Aufstieg auf dem hier noch breiten Bergrücken (Abb. 5). Nachdem wir rechts an einem größeren Felsbrocken (ca. 850 m) vorbeigewandert sind, verschmälert sich der Bergrücken und es geht auf dem bereits erwähnten Kamm weiter. Links von uns hat man erstmals einen schönen Blick Richtung Norden (Abb. 6) abwärts zu unserem Ausgangspunkt und zum Triestingtal. Abwechselnd flach und wieder ansteigend geht es zügig weiter. Dann geht es einige Zeit abwärts und vor uns wird Richtung Osten unser Gipfelziel mit der F. Meyringer-Warte (Abb. 7) sichtbar. Auch Richtung Süden (Abb. 8) und hinter uns Richtung Südwesten (Abb. 9) – erstmals zum Schneeberg – gibt es immer wieder schöne Blicke zu genießen. Unser Steig auf dem bzw. rechts neben dem nun schmalen Kammverlauf gestaltet sich sehr abwechslungsreich: Aufwärts, eben, abwärts, hie und da etwas steiniger, im offenen Gelände, im Wald oder von dichten Sträuchern umgeben – wir nähern uns dem bis zum Gipfel bewaldeten Hocheck (Abb. 10). Beim vorläufigen Ende des Kamms beginnt unser Steig wieder sehr steil anzusteigen und man erreicht nach etwa 60–70 Minuten eine Wegkreuzung (ca. 940 m). Von links mündet der steile Direktanstieg vom Höfnergraben in unseren Steig.

Nun geht es nicht mehr ganz so steil und wieder kammartig weiter und wir nähern uns zwei Felsstellen (Abb. 11): Die erste problemlos gemeistert, kann die zweite, die früher als „einfache Schlüsselstelle“ galt, rechts umgangen werden. Kurz noch aufwärts, dann wartet etwas rechts von unserem Steig mit der „Wolfgang Lang Aussicht“ ein Rastplatz (Abb. 12) mit großartigem Blick zum Schneeberg. Jetzt ist es nicht mehr weit und man steht nach etwa 2,0–2¼ Stunden vom Ausgangspunkt, in denen man mit den vielen Gegensteigungen auf dem Kamm fast 600 Hm bewältigt hat, vor einem Marterl (Abb. 13), das als Gipfelkreuz dient, und vor der hölzernen F. Meyringer-Warte, die man unbedingt besteigen sollte: Der Rundblick von oben ist wunderbar und reicht vom Schneeberg und der Schneealpe (1.903 m) im Südwesten und dem Ötscher (1.893 m) im Westen (Abb. 14) bis zur Bundeshauptstadt Wien im Nordosten (Abb. 15) und hinter dem Hocheck-Schutzhaus zum Neusiedlersee im Osten (Abb. 16). Schön ist im Norden (Abb. 17) die höchste Erhebung des Wienerwaldes, der Schöpfl (893 m), und im Nordwesten (Abb. 18) das Alpenvorland zu sehen.

Um zum Ausgangspunkt zurückzukehren, könnte man den Aufstiegsweg oder den Direktweg verwenden. Dieser ist aber – wie bereits beschrieben – sehr steil und kann sehr rutschig sein. Vor allem bei nassen Bodenverhältnissen ist es nicht ratsam, auf diesem abzusteigen! Wir wandern weiter Richtung Osten, links vorbei am bewirtschafteten Hocheck-Schutzhaus (Abb. 19), abwärts. Abwechselnd durch Wald, über Lichtungen (Abb. 20) – mit Blick zu den Felswänden des Peilsteins (716 m), zum Hohen Lindkogel (834 m) und sogar den Hochhäusern von Wien – und von Sträuchern umgeben geht es auf breitem Weg mäßig absteigend nun in ca. 15–20 Minuten bis zu einer Weggabelung. Hier halten wir uns links und wandern Richtung Nordwesten in weniger als 10 Minuten auf einer Forststraße bis zur nächsten Weggabelung.

Hier verlassen wir den markierten Abstiegsweg nach Thenneberg bzw. Altenmarkt an der Triesting und biegen links auf eine Forststraße ab, auf der wir nun etwa 200 Hm unterhalb des Gipfels entlang der steilen und bewaldeten Nordhänge des Hochecks Richtung Westen (Abb. 21) wandern. Dabei geht es am Anfang sogar knapp 50 Hm wieder – zwar nur mäßig ansteigend – aufwärts. Bei den wenigen Lichtungen genießt man nochmals einen schönen Blick Richtung Norden (Abb. 22) zum Triestingtal und zum Schöpfl. Dann wendet sich unsere Forststraße Richtung Norden und führt uns zu einer Serpentine. Ortskundige können hier links auf einen im Sommer meist verwachsenen Weg abzweigen, der etwas schneller zum Ausgangspunkt führt. Wir bleiben auf der Forststraße und steigen in knapp 5 Minuten Richtung Süden zu einer Weggabelung ab. Hier biegen wir links ab und wandern nochmals 5 Minuten fast eben bis zu einer Linksbiegung, bei der unser Forstweg nun Richtung Westen steiler absteigt. An der nächsten Wegkreuzung (ca. 635 m), bei der unser Weg in einen von rechts kommenden mündet, halten wir uns links. Fast eben geht es bis zum Ende dieses Forstweges und danach erreichen wir mit wenigen Schritten auf einem gut erkennbaren Steig den querenden und markierten Direktweg vom Hocheck, in den wir rechts einbiegen. Kurz geht es im Waldgelände etwas steiler bergab, dann gelangen wir zu einem größeren Lagerplatz mit einer Holzhütte. Am besten sucht man hier nicht nach dem weiteren Verlauf des markierten Weges, sondern man geht rechts neben der Hütte auf einer Forststraße etwa 5 Minuten bergab. Dort biegt man gegenüber von den Fischteichen (Abb. 23) rechts auf unseren Aufstiegsweg ab und erreicht nach ca. 1¼–1½ Stunden vom Hocheck wieder den Ausgangspunkt.

HM/Zeit:
Vom Parkplatz im Höfnergraben über das Rote Kreuz aufs Hocheck mit zahlreichen Gegensteigungen auf dem Kammweg bzw. beim Abstieg ungefähr 650 Hm in ca. 2,0–2¼ Stunden (Aufstieg) bzw. mit Umweg über die Forststraße in etwa 1¼–1½ Stunden (Abstieg).
Zeitraum:
März–Mitte Dezember
Anforderungen:
Technisch unschwierige, mittellange, beim Aufstieg teilweise sehr steile Tour auf Forstwegen und Steigen mit ein paar steinigen bzw. felsigen Stellen
Highlights:
360°-Aussicht von der F. Meyringer-Warte, der Kammweg zwischen Rotem Kreuz und Hocheck, Schneebergblick von der „Wolfgang Lang Aussicht“
Anfahrt:
Auf der Bundesstraße B 18 (Verbindung von Leobersdorf (Autobahn A 2) im Osten nach Traisen (B 20) im Westen) bis Km 29,0, dort Richtung Süden auf eine schmale, asphaltierte Zufahrtsstraße abbiegen und vorbei an einem Campingplatz durch den Höfnergraben ca. 2,7 km bis zum beschilderten Parkplatz bei der Einfahrt zum Fischereizentrum fahren.
Einkehr:
Hocheck-Schutzhaus
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 15°55‘53‘‘/48°00‘22‘‘
Rechtswert (UTM): 569490 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5317410 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/4330 und 4206
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