Hochgölk:
In ständigem Auf und Ab Roseggers Waldheimat entgegen
Nur wenigen –eingefleischten – Bergwanderern ist der 1.176 m hohe Hochgölk (Abb. 1), der höchste Punkt eines langgezogenen Kamms am Nordrand der Fischbacher Alpen, ein Begriff. Dieser Kamm verbindet die im Mürztal gelegene Gemeinde Krieglach mit dem Ort Alpl, dem Geburtsort von Peter Rosegger. Es ist leider nicht übermittelt, ob der steirische Dichter auf seinem Weg in den nächstgelegenen größeren Ort mit Bahnhof neben dem Pfad durch den Freßnitzgraben, den wir beim Rückweg benützen werden, auch den um einiges beschwerlicheren Kammsteig verwendet hat. Anzunehmen ist es!
Ausgangspunkt des nachfolgenden Wandertipps ist der kleine Parkplatz (ca. 675 m) unterhalb der südlich von Krieglach liegenden Gölkkapelle (688 m, Abb. 2), zu der wir am Beginn unserer Rundtour auf einer asphaltierten Ortsstraße mit wenigen Schritten aufsteigen. Vorbei an einigen Wohnhäusern, geht es dann in 2–3 Minuten weiter aufwärts zu einer markierten Abzweigung (ca. 705 m). Von hier genießt man einen schönen Blick Richtung Norden zum Mürztal (Abb. 3). Im Hintergrund ist bereits der Gipfelbereich der Hohen Veitsch (1.981 m) zu sehen. Indem wir links von der asphaltierten Straße abbiegen, beginnen wir bei dieser Abzweigung unsere eigentliche Rundtour. Auf einem gut begehbaren Waldweg wandern wir ca. 10–15 Minuten kontinuierlich aufwärts Richtung Süden. Dann queren wir – mit Blick taleinwärts in den unter uns liegenden Freßnitzgraben und zur bewaldeten Stanglalpe (1.490 m, Abb. 4) – eine Forststraße (ca. 790 m) und setzen unsere Wanderung auf einem schmalen, teilweise sehr steilen Waldsteig Richtung Osten fort. Bei diesem Wegabschnitt ist erstmals – speziell bei nassen Bodenverhältnissen – Trittsicherheit notwendig. Nach ungefähr 15 Minuten erreichen wir eine kleine Geländestufe mit einer Rastbank. Auf einer Lichtung leicht abwärts queren wir wieder eine Forststraße. Es folgt – auch vorbei an Felsen (Abb. 5) – ein weiteres steiles Wegstück, an dessen oberen Ende eine Rastbank mit einem schönen Blick zur Hohen Veitsch (Abb. 6) auf uns wartet. Nach der Querung eines Forstweges geht es – die 1.000-Meter-Marke überschreitend – auf unserem Waldsteig nicht mehr ganz so steil aufwärts, bis wir nach einem kurzen Blick Richtung Nordosten zum Mürztal und zur Schneealpe (1.903 m) nach knapp 60 Minuten vom Ausgangspunkt den Beginn des langgezogenen Bergkamms erreichen.
Nun geht es auf dem bzw. rechts entlang des Kamms fast ständig im Wald auf einem gut begehbaren, markierten Steig immer wieder leicht aufwärts, dann eben bzw. erneut etwas abwärts dem leider nicht sichtbaren Hochgölk entgegen. Dieser Rhythmus wiederholt sich einige Male. Nur Ortskundige sollten auf die links und rechts parallel verlaufenden Wege ausweichen. Schon bald – kurz vor einer Forstweg-Querung – kommt man am nicht gekennzeichneten Gölk Schneid (1.027 m) vorbei. Nach der weiteren Überschreitung einer Erhebung, der Weg abwärts ist im Waldgelände ein wenig ausgesetzt und steiler, kommen wir ca. 40–45 Minuten nach Beginn unserer Wanderung auf dem Bergkamm zu einer Lichtung: Rechts Richtung Süden erblickt man die für die Region typischen Waldhänge – leider mit den neu errichteten Windrädern oben auf dem Bergkamm – oberhalb des inneren Freßnitzgrabens (Abb. 7) und vor uns den weiteren Verlauf des Kamms (Abb. 8). Nun geht es über die Lichtung steil und auf der Direttissima dem Wald entgegen. Bevor man diesen betritt, sollte man sich umdrehen, um den gerade gemeisterten Kamm – von Bäumen leicht verdeckt – nochmals zu betrachten (Abb. 9). Im Waldgelände ist es weiterhin steil und in Serpentinen gelangen wir zum Gipfelkamm des Hochgölks. Kurz öffnet sich dabei der Blick zum Mürztal und zur Hohen Veitsch (Abb. 10). Es folgt ein weiteres Mal ein längeres Auf und Ab – mehr Auf als Ab –, dann erreichen wir nach etwa 2¼–2½ Stunden vom Ausgangspunkt, in denen wir mit den vielen Gegensteigungen bereits über 600 Hm bewältigt haben, das wenige Schritte vor der höchsten Stelle gelegene, schlichte, von Wald umgebene Gipfelkreuz (Abb. 11). Hier gibt es leider keine Aussicht.
Wir wandern auf unserem Waldsteig weiter – nun Richtung Südosten – abwärts zu einem Sattel mit einer Forstweg-Querung. Es geht erneut aufwärts, dann fast eben und wieder absteigend zu einer Lichtung. Von dieser genießt man rechts ein weiteres Mal den Blick in die Waldheimat-Region von Peter Rosegger (Abb. 12). Noch weiter abwärts und dann wieder ansteigend, wandern wir nach ca. 25–30 Minuten vom Hochgölk am ebenfalls nicht gekennzeichneten höchsten Punkt des Kühberges (1.142 m) vorbei. Auf breitem Weg geht es nun im Wald abwärts zu einem Forstweg, in den wir rechts einbiegen. Nach wenigen Schritten erreichen wir bei einer Wegkreuzung nach knapp 10 Minuten vom Kühberg den östlichsten Punkt unserer Rundtour.
Hier verlassen wir den markierten Weg, der weiter nach Alpl führt, und zweigen rechts Richtung Westen auf eine Forststraße ab. Auf dieser geht es südlich des Kühberges fast eben in ungefähr 10 Minuten zu einer Forststraßen-Gabelung. Wir halten uns, so wie bei den folgenden drei Gabelungen, jeweils links auf der talwärts führenden Forststraße. Dabei geht es links unterhalb einer am oberen Rand einer Lichtung stehenden, großen Jagdhütte (Abb. 13) vorbei, dann genießt man an einer Stelle einen schönen Blick den Freßnitzgraben (Abb. 14) talauswärts Richtung Nordwesten und zuletzt marschieren wir rechts vorbei an einer schon in die Jahre gekommenen Holzhütte. Dann kommen wir zu einer Forststraßen-Gabelung, bei der wir die rechts abwärts führende Forststraße verwenden. Weit unterhalb einiger auf offenem Gelände stehenden Höfe (Abb. 15), unter anderem der Hof Gölkbauer, und von dort weiterhin abwärts gelangen wir nach 50–55 Minuten vom östlichsten Punkt unserer Wanderung bei einer Brücke (ca. 725 m) auf die Sandstraße im Freßnitzgraben, in die wir rechts einbiegen.
Wir bleiben die ganze Zeit auf der rechten Seite des Freßnitzbaches (Abb. 16) und wandern auf der breiten Talstraße mäßig absteigend Richtung Nordwesten, bis wir nach ca. 20–25 Minuten zu einigen Häusern gelangen. Ab hier geht es im sich öffnenden Tal auf asphaltierter Straße zu einem kleinen Dorf. Gegenüber vom ehemaligen Gasthaus Postmühle (Abb. 17) biegen wir rechts ab und wandern Richtung Nordosten: Zuerst entlang von Häusern, dann im Wald und zuletzt wieder im offenen Gelände – mit schönen Blicken ins Mürztal (Abb. 18) (Abb. 19) – leicht ansteigend aufwärts, bis wir nach ungefähr 10 Minuten zu der Abzweigung kommen, bei der wir unsere Rundtour begonnen haben. Auf der Ortsstraße geht es dann wieder abwärts zur Kapelle und zum Ausgangspunkt, den wir vom Hochgölk mit einigen Gegensteigungen nach etwa 2,0–2¼ Stunden erreichen.
Noch ein Tipp: Auf dem Weg zurück zur Hauptstraße in Krieglach kann man im unteren Teil des Ortsfriedhofes das Grab von Peter Rosegger (Abb. 20) – mit schlichtem Holzkreuz – besuchen.
Geogr. Länge/Breite: 15°33'26''/47°32'01''
Rechtswert (UTM): 541945 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5264645 m (Zone: 33 N)