Pfaffstättner Kogel/Anninger von Süden:
Wienerwald-Wanderung mit zahlreichen Attraktionen
Vor allem in der Vor- und in der Nachsaison, wenn es nicht sehr heiß ist und die Bäume zu blühen beginnen bzw. sich die Blätter verfärben, ist eine Wanderung von Süden auf den Pfaffstättner Kogel (541 m) und dann weiter auf den Anninger (Abb. 1) am Ostrand des Wienerwaldes eine feine Sache. Von den vielen Wegen, die aus allen Himmelsrichtungen auf den nur 675 m hohen Berg führen, ist die Variante aus dem Süden eine der reizvollsten. Denn unterwegs genießt man nicht nur sehr schöne Ausblicke von zwei Aussichtswarten – der Klesheimwarte auf dem Pfaffstättner Kogel (541 m), den wir gleich zu Beginn besteigen, und der Wilhelmswarte auf dem Gipfel des Anningers –, am Ende unserer Tour geht es vorbei an zwei Höhlen, die für ihre Fledermauspopulation berühmt sind.
Der Ausgangspunkt unserer familienfreundlichen Wanderung liegt nördlich von Baden bei Wien bzw. an den steilen, bewaldeten Südhängen des Pfaffstättner Kogels im Pfaffstättner Ortsteil Einöde (Abb. 2). Von den Schrägparkplätzen in einer aufwärts führenden Seitengasse der Landstraße L 4010 (Verbindung Pfaffstätten/Baden nach Gaaden) erreichen wir Richtung Norden nach Querung einer Ortsstraße das steile Waldgebiet im Süden des Pfaffstättner Kogels. Bei der gleich folgenden Abzweigung biegen wir nicht rechts ab, sondern wandern weiter geradeaus auf dem steilen und breiten, nun etwas steinigen Weg zur nächsten Abzweigung, bei der wir auf unserem Abstieg links von den bereits erwähnten Höhlen zurückkehren werden. Weiter geradeaus wird unser Weg im Kleinen Kiental (Abb. 3) nun schmäler und für einige Zeit etwas weniger steil, was sich aber bald wieder für ein kurzes Stück ändert. Ein paar Meter links etwas steiler Richtung Westen wendet sich unser markierter Steig wieder rechts Richtung Norden. Nach einer S-Kurve erreichen wir das oberen Ende des Kleinen Kientals. Hier biegt unser gut begehbarer und markierter Steig nach rechts, Richtung Osten, ab. Nochmals steil, steinig und über Wurzeln erklimmen wir die letzten Meter, bevor wir nach rund 45–50 Minuten vom Ausgangspunkt vor der bewirtschafteten R. Proksch-Hütte mit der direkt angebauten Klesheimwarte (Abb. 4) stehen, die man unbedingt besteigen sollte. Oben angekommen, erwartet uns ein toller Rundblick, der im Osten bis ins Burgenland (Abb. 5), im Süden zum Schneeberg (2.076 m, Abb. 6), im Westen über große Teile des Wienerwaldes (Abb. 7) und im Norden bis zur Wiener Stadtgrenze und zu den Kleinen Karparten in der Slowakei (Abb. 8) reicht. Richtung Nordwesten ist mit dem Anninger (Abb. 9) unser nächstes Gipfelziel bestens zu sehen.
Auf einem breiten, grün markierten Weg geht es zu Beginn etwas steiler und dann gemütlich auf einer Forststraße abwärts, wobei ein links abbiegender – ebenfalls grün markierter und steil abwärts nach Einöde führender – Waldsteig von uns ignoriert wird. Nach etwa 10 Minuten gelangen wir am oberen Ende des Großen Kientals, über das wir später absteigen werden, zu einem querenden breiten Weg (ca. 490 m), in den wir rechts einbiegen. Zu Beginn entlang einer Lichtung und vorbei an einem Schranken geht es auf dem breiten, markierten Weg zuerst aufwärts, dann eben und dann sogar wieder leicht abwärts – stets rechts von einem hohen Zaun – in einem langgezogenen Bogen an der Westseite des Lehnstuhls, einer kleinen Erhebung rechts von uns, im Wald ohne große Anstrengung Richtung Norden. Nach etwa 15–20 Minuten öffnet sich bei den „Drei Eichen“ (540 m) das Gelände wieder. Auf der von links kommenden Forststraße kann man von Gaaden von Westen aus auf den Anninger wandern. Wir wählen die halbrechts weiterführende Forststraße, zweigen aber bald schon links von dieser ab. Etwas steiler geht es nun auf einem breiten, hie und da etwas steileren und steinigen Steig – umgeben von Sträuchern (Abb. 10) – aufwärts Richtung Norden. Bei der Einmündung eines Weges von rechts von Gumpoldskirchen betreten wir wieder Waldgelände. Ein kurzes Stück geht es fast eben dahin, dann zweigt rechts der gut begehbare, markierte Steig ab, auf dem wir nicht allzu steil aufsteigend nach rund 55–60 Minuten vom Pfaffstättner Kogel bzw. nach ungefähr 1½–1¾ Stunden vom Ausgangspunkt zur Wilhelmswarte (Abb. 11) auf dem Gipfel des Anningers gelangen.
Auch hier sollte man unbedingt die gemauerte Aussichtswarte besteigen. Zu unseren Füßen das Wiener Becken (Abb. 12), hat man Richtung Süden einen Blick, der bis zum Schneeberg (Abb. 13) und Richtung Norden zum Wiener Stadtgebiet (Abb. 14) reicht. Nordwestlich von uns sieht man über das bewaldete Anninger-Plateau die neu errichtete Jubiläumswarte (Abb. 15), die man mit einem nicht allzu langen Umweg als dritte Aussichtswarte auch noch besuchen könnte. Das muss man aber jetzt noch gar nicht entscheiden, denn wir wandern auf einem steileren, markierten Waldsteig Richtung Nordwesten abwärts und dann wieder leicht aufwärts in etwas über 10 Minuten zu einem schönen Rastplatz (Abb. 16) auf dem direkten Weg von den „Drei Eichen“ zum Anninger Schutzhaus. Biegt man beim Rastplatz rechts auf die Forststraße ab, wandert man mit einem kurzen Umweg von 10 Minuten hin und zurück zum Schutzhaus. Von diesem sind es dann noch etwa 5 Gehminuten zur Jubiläumswarte.
Wir aber biegen links auf die Forststraße ab und wandern mit Blick zum bewaldeten höchsten Punkt des Anningers (Abb. 17) Richtung Süden in etwa 5 Minuten zu einer Abzweigung. Hier verlassen wir links die Forststraße und gelangen mit wenigen Schritten zu jenem Punkt, bei dem wir unseren finalen Gipfelaufstieg auf den Anninger begonnen haben. Es geht mit Blick Richtung Süden zum Schneeberg bzw. Richtung Südwesten zum Hohen Lindkogel (834 m, Abb. 18) auf dem Aufstiegsweg zurück zu den „Drei Eichen“ und dann entlang des Zaunes zur Abzweigung am oberen Ende des Großen Kientals. Durch das geht es nun – im Mittelteil für einige Zeit steiler werdend – stetig abwärts, wobei wir unterwegs an einigen trichterförmigen Gräben (Abb. 19) vorbeikommen, die sich am linken Wegesrand befinden. Nach rund 20–25 Minuten durch das Große Kiental bzw. knapp 60 Minuten vom Gipfel des Anningers erreichen wir kurz nach einem Naturspielplatz bei einem Bauernhof wieder den Ortsteil Einöde. Wer es eilig hat, kann hier links auf die Landesstraße abbiegen und in wenigen Minuten wieder zum Ausgangspunkt zurückkehren.
Wir aber biegen vor dem Bauernhof links auf einen markierten Waldsteig ab und steigen zu Beginn recht steil in etwa 10 Minuten in felsigeres Gelände auf. Hier ist bei nassen Bodenverhältnissen Trittsicherheit empfehlenswert. Links biegt ein deutlich sichtbarer Stichsteig ab, auf dem man mit wenigen Schritten zur Elfenhöhle (Abb. 20) gelangt. So wie die Einödhöhle, die man nach kurzem Auf und Ab auf einem jetzt recht schmalen Steig erreicht, sind diese Höhlen für ihre Fledermäuse bekannt, die hier – geschützt mit Holzverschlägen – ihren Winterschlaf halten. Von einer Terrasse vor den Höhleneingängen der Einödhöhle (Abb. 21) hat man einen netten Blick Richtung Südosten nach Baden bei Wien (Abb. 22). Etwas steiler geht es abwärts zu unserem beim Aufstieg benützten Steig durch das Kleine Kiental, in den wir rechts einbiegen und auf dem wir steil zum Ausgangspunkt absteigen, den wir vom Anninger-Gipfel nach etwa 1¼–1½ Stunden erreichen.
Geogr. Länge/Breite: 16°14‘08‘‘/48°01‘21‘‘
Rechtswert (UTM): 592125 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5319555 m (Zone: 33 N)