Vordere Mandling:
Begrüßungsberg des Piestingtales
Wem die lange Tour, die sowohl auf die Hohe Mandling (967 m) als auch auf die im Osten vorgelagerte Vordere Mandling (925 m) führt, zu anstrengend ist, dem empfehlen wir den nachfolgenden Wandertipp. Bei diesem geht es nur auf die Vordere Mandling (Abb. 1), die auf Grund ihrer Lage auch gerne als „Begrüßungsberg des Piestingtales“ bezeichnet wird. Nähert man sich diesem bis zu seinen beiden fast gleich hohen Gipfeln bewaldeten Berg taleinwärts von Osten, steht dieser wie ein mächtiger Torwächter an jener Stelle im Piestingtal nördlich der Gemeinde Waldegg (Abb. 2), bei deren Gemeindeamt (ca. 365 m, Abb. 3) sich unser Ausgangspunkt befindet, wo sich das Tal auf dem weiteren Weg nach Pernitz und Gutenstein fast schluchtartig verengt.
Vom Gemeindeamt, das etwa 200 m östlich des Bahnhofs von Waldegg an der örtlichen Hauptstraße steht, marschieren wir kaum 100 m Richtung Osten talauswärts. Dann zweigt links ein sehr steiler, markierter Waldsteig (Abb. 4) ab, auf dem wir nach einer Weggabelung, bei der wir uns links halten, nach wenigen Minuten eine Lichtung, über die eine Stromtrasse verläuft, queren. Danach geht es die sehr steilen, schrofigen Waldhänge an der Nordostseite der Vorderen Mandling – teils in Hangquerung, teils in der Direttissima – mit der Querung eines Forstweges aufwärts. Nach rund 25–30 Minuten vom Ausgangspunkt erreichen wir bei einer kleinen, hölzernen Unterstandshütte eine Forststraße (ca. 550 m, Abb. 5).
Man kann die Forststraße queren oder man biegt rechts in diese ein, um sie nach rund 50 m links wieder für den parallel verlaufenden, markierten Steig zu verlassen: In jedem Fall setzt sich unser Aufstieg nicht mehr so steil fort. Langsam bewegen wir uns auf die wesentlich sanftere Ostseite der Vorderen Mandling. Nach knapp 15 Minuten von der Forststraßen-Querung biegen wir am unteren Ende einer Lichtung (596 m, Abb. 6) links auf einen breiten Weg ab, den wir aber gleich wieder bei einer Weggabelung – wir halten uns geradeaus – verlassen. Erneut etwas steiler und kurz auch steiniger geht es in einem Linksbogen zuerst Richtung Norden und anschließend Richtung Westen weiter bergauf. Nach Überwindung einer steinigen Mini-Steilstufe (Abb. 7) und Querung eines Umkehrplatzes wandern wir gemütlich ansteigend zu einer Wegkreuzung (ca. 725 m), die wir vom Ausgangspunkt nach rund 55–60 Minuten erreichen und bei der wir jetzt unsere Gipfel-Rundtour starten.
Da wir lieber steil auf- und nicht absteigen wollen, biegen wir rechts auf eine markierte Forststraße ab und verlieren auf dieser etwas an Höhe. Dann beginnt unsere Forststraße, auf der wir uns Richtung Norden einem bewaldeten Hügel namens Lindkogel (872 m, Abb. 8) nähern, erneut leicht anzusteigen. Die immer wieder abzweigenden Wege werden dabei von uns ignoriert. Am Fuße des Lindkogels verlassen wir in einer Rechtskurve links die Forststraße und steigen kurz zu einem markierten, querenden Steig auf, in den wir links einbiegen. Durch einen teils engen Waldgraben (Abb. 9), der vom Lindkogel und von der Vorderen Mandling gebildet wird, geht es Richtung Nordwesten auf durchwegs mit viel Laub bedeckten Steig gemütlich ansteigend zu einer größeren Wiese aufwärts. Links sehen wir auf dieser eine Jagdhütte und dahinter unser Gipfelziel, die Vordere Mandling (Abb. 10). Unser Steig mündet im Bereich der Wiese schon bald in eine parallel verlaufende Forststraße und führt erneut ins Waldgebiet. Etwa auf der Höhe einer links abzweigenden Forststraße lohnt es sich, auf einen unmarkierten Steig rechts von unserer Forststraße abbiegend, knapp 50 m zur Abfallkante des Waldes zu gehen, um den schönen Blick Richtung Norden (Abb. 11) nach Berndorf und zum dahinter stehenden Lindkogel (834 m) – nicht zu verwechseln mit dem Lindkogel, an dem wir gerade vorbeigewandert sind – zu genießen. Wieder zurück auf unserer Forststraße, sind es nur mehr wenige, mäßig ansteigende Meter, bis wir bei einer Abzweigung (ca. 885 m) links Richtung Süden unseren steilen Gipfelanstieg auf die Vordere Mandling beginnen. Für das Teilstück vom Beginn unserer Gipfel-Rundtour bis hierher haben wir etwa 25–30 Minuten benötigt.
Auf einem zu Beginn breiten und zusehends aber schmäler und steiler werdenden, markierten Steig nähern wir uns bald schon felsigerem Gebiet (Abb. 12), das links von uns umgangen wird. In einem Rechtsbogen geht es hinauf auf den felsbesetzten Gipfelkamm (Abb. 13) und auf diesem in leichtem Auf und Ab zu einem Gipfelkreuz (Abb. 14), das wir vom Ausgangspunkt in etwa 1¾–2,0 Stunden, in denen wir mit kleineren Gegensteigungen knapp 600 Hm bewältigt haben, erreichen. Es handelt sich dabei um den in allen Plänen eingezeichneten Gipfel der Vorderen Mandling. Da dieser von Bäumen umgeben ist, sollte man bereits 2–3 Minuten früher – bereits auf dem Gipfelkamm unterwegs – rechts wenige Meter zu einem Felsplateau absteigen. Von diesem hat man dann einen – zwar immer noch etwas eingeschränkten – Blick Richtung Westen zur benachbarten Hohen Mandling (Abb. 15), zu den niederösterreichischen Voralpen und zum Ötscher (1.893 m, Abb. 16) sowie Richtung Südwesten zum Schneeberg (2.076 m, Abb. 17).
Wir wandern noch kurz mit einer Gegensteigung weiter auf dem Gipfelkamm Richtung Süden und erreichen offenes Gelände. Hier stand früher einmal eine Schutzhütte („Lindkogler Hütte“), die aber im Zweiten Weltkrieg zerstört und nicht wieder errichtet wurde. Vor uns sehen wir die Erhebung mit dem zweiten Gipfel (Abb. 18) und links Richtung Osten (Abb. 19) das Wiener Neustädter Steinfeld mit dem Rosaliengebirge im Hintergrund. Nach etwa 10 Minuten vom ersten Gipfel gelangen wir bei der Einmündung rechts in einen Forstweg zum niedrigsten Punkt (ca. 890 m) am Sattel zwischen den beiden Gipfeln. Auf breitem Weg wieder mäßig ansteigend, kann man nach rund 5 Minuten die markierte Route rechts auf einen deutlich sichtbaren Steig verlassen und etwas steiler zu einer Wiese mit der zweiten, etwas schrofigen Gipfelerhebung (Abb. 20) aufsteigen. In den meisten Plänen gar nicht vermerkt, dürfte dieser Gipfel (Abb. 21) sogar um 1–2 Meter höher sein als der „offizielle“ Gipfel. Aber auch hier gibt es leider keine Aussicht.
Zurück auf dem markierten Abstiegsweg, wird dieser nun schmäler und führt in wenigen Minuten mäßig abwärts zu einer Wiese, die von uns gequert wird. Man kann aber schnell Richtung Norden auf der Wiese zu einem Platz gehen, von dem man sehr gut Richtung Nordosten ins Wiener Becken (Abb. 22) blicken kann. Auf einem gut begehbaren Steig geht es nun in einem langgezogenen Linksbogen weiter nicht allzu steil abwärts – zuerst Richtung Süden, dann Richtung Osten und ab der „Berührung“ mit einer Forststraße etwas oberhalb einer Jagdhütte Richtung Westen. Nach einer kurzen Gegensteigung im offenen Gelände (Abb. 23) gelangt man nach ungefähr 50–55 Minuten vom ersten, „offiziellen“ Gipfel der Vorderen Mandling mit dem Abstecher zum zweiten Gipfel wieder zu jener Wegkreuzung, bei der wir unsere Gipfel-Rundtour begonnen haben.
Wir biegen rechts ab und wandern auf dem beim Aufstieg benützten Steig in etwa 40–45 Minuten zu der Lichtung mit der Stromtrasse oberhalb von Waldegg. Wer sich den sehr steilen Teil sparen will, kann bei der Querung der Forststraße links auf diese abbiegen und vergleichsweise gemütlich, aber um einiges länger ins Tal absteigen. Man muss dann auf der örtlichen Hauptstraße noch rund 10 Minuten zum Gemeindeamt taleinwärts Richtung Westen marschieren. Wir aber genießen von der Lichtung Richtung Süden die Aussicht zum Nordteil der Hohen Wand (Abb. 24). Vor allem bei feuchten Bodenverhältnissen geht es dann vorsichtig steil abwärts zur örtlichen Hauptstraße und auf dieser rechts ein paar Meter zum Gemeindeamt, das man vom ersten, „offiziellen“ Gipfel der Vorderen Mandling mit Besteigung des zweiten Gipfels nach ungefähr 1½–1¾ Stunden erreicht.
Geogr. Länge/Breite: 16°03'44''/47°52'11''
Rechtswert (UTM): 579440 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5302390 m (Zone: 33 N)