Prochenberg von Süden:
Zu einer Aussichtswarte im westlichen Mostviertel
Das Gipfelziel des nachfolgenden Wandertipps, der 1.123 m hohe Prochenberg, liegt im Westen des niederösterreichischen Mostviertels, südöstlich der Gemeinde Ybbsitz. Vom Ort kommend, also von Norden, starten auch die am häufigsten begangenen Aufstiegswege auf den Ybbsitzer Hausberg und zu der auf dem Gipfel stehenden Aussichtswarte, von der man – bei guten Sichtverhältnissen – sogar bis zu den obersteirischen Bergen sehen kann. Aber auch von der Rückseite im Süden und Südosten des Prochenberges (Abb. 1) gibt es zwei Aufstiegsoptionen, die wir bei unserem Wandertipp beim Auf- bzw. Abstieg miteinander kombinieren werden. Sie sind weniger begangen, da sie teilweise steinig und recht steil sind und bei nassen Bodenverhältnissen rutschig sein können. Sie führen hauptsächlich durch Waldgelände, aber auch über die für das Mostviertel typischen großen Wiesen.
Der Ausgangspunkt unserer Wanderung liegt unterhalb der Wallfahrtskirche Maria Seesal (Abb. 2), die sich südöstlich von unserem Wanderziel befindet, neben einer Brücke über die Schwarze Ois und dem GH Krumpmühle. Wir gehen zuerst auf der – taleinwärts gesehen – rechten Seite des Baches auf der schmalen, asphaltierten Zufahrtsstraße zur Wallfahrtskirche Maria Seesal rund 150 m Richtung Süden und zweigen dann rechts auf einen steil nach oben führenden, markierten Waldsteig (Weg Nr. 35) ab. Die bald von uns erreichte Wiese queren wir links und steigen auf einer weiteren Wiese steil zu einem oben bereits sichtbaren Gebäude und zu einer Forststraße aufwärts, die wir vom Ausgangspunkt nach etwa 10–15 Minuten erreichen. Auf der Forststraße, in die wir rechts eingebogen sind, geht es vorüber am stallartigen Gebäude. Bei der gleich folgenden Wegteilung halten wir uns links. Nach wenigen Schritten verlassen wir links die Forststraße und steigen durch Waldgelände auf einem Steig kurz zu einer Lichtung auf. Weiter geht es – ab hier bis zum Gipfel hauptsächlich Richtung Nordwesten – über einen Wiesenstreifen (Abb. 3) zu einem Hochsitz, der am unteren Ende einer länglichen, sehr steilen Wiese steht, die von uns bis zum oberen Ende gequert wird. Zuerst – erneut im Wald – weiterhin steil und etwa steinig, wird unser Steig nach einer Wegteilung, bei der wir uns links halten, wieder etwas flacher. Nach einer längeren Hangquerung erreichen wir erneut großflächiges Wiesengelände (Abb. 4). Links vorbei an einem Sender die Wiese kurz aufsteigend, sehen wir schon bald unser erstes Etappenziel, den Hof Prebichl (ca. 740 m), den wir mit einer Mini-Gegensteigung auf asphaltierten Fahrspuren nach ca. 50–55 Minuten vom Ausgangspunkt erreichen.
Wir folgen den Fahrspuren links vom Hof, bis diese kurz nach dem Gebäude in einen breiten Wiesenweg übergehen, der uns wieder aufwärtsführt. Nach Querung eines Viehgatters wandern wir auf einem Wiesenpfad bergauf, bis wir links in eine Forststraße einbiegen. Eine bald folgende Markierung weist uns nach rechts, in einem langgezogenen Linksbogen geht es hinauf über Wiesengelände zu einer weiteren Forststraße. Da man auf diesem Wegteil Markierungen vermisst, könnte man auch auf der vorher kurz genutzten Forststraße bleiben, die ebenfalls in die obere Forststraße mündet. Bei dieser handelt es sich um den markierten Aufstiegsweg (Weg Nr. 34), der beim Hof Mittelehen auf der Südseite des Prochenberges beginnt und den wir beim Abstieg verwenden werden. Egal, ob wir – Orientierungssinn ist auf jeden Fall gefragt – den schlecht markierten Wiesenpfad verwenden oder die Forststraße, die etwas unterhalb in die zweite Forststraße mündet, wir biegen rechts in diese ein und wandern kurz aufwärts zu einem Holzlagerplatz (ca. 860 m), den wir vom Ausgangspunkt nach rund 70–80 Minuten erreichen.
Hier biegt links eine weitere Forststraße und gleich rechts von dieser unser Aufstiegsweg ab. Über eine Lichtung wandern wir nicht allzu steil auf einem steinigen Steig wieder ins Waldgelände. Nach der Querung einer Forststraße geht es in einer Serpentine – erneut etwas steiler – von der Südostseite auf die Südseite des Prochenberges. Wir marschieren jetzt im lichteren, teilweise steilen und vor allem steinigen Gelände (Abb. 5) aufwärts, bis unser Steig am Beginn des nun folgenden Waldgeländes in einen breiten, aber recht steinigen Weg übergeht. Bald schon erreichen wir eine Lichtung (Abb. 6) und kurz danach eine Wegkreuzung (ca. 1.030 m), bei der von rechts die Forststraße von Ybbsitz einmündet. Wir biegen links in diese ein, bei der nach wenigen Schritten folgenden Teilung der Straße halten wir uns wieder links und steigen mit Hilfe einer Serpentine weiter auf. Dann verlassen wir – kurz vor unserem Ziel – die Forststraße und verwenden einen links abzweigenden Wiesenweg, der uns mit wenigen Schritten zu einem querenden Steig führt. Wir zweigen links auf diesen ab und besteigen die steile und steinige Erhebung (Abb. 7) vor uns – bis hinauf zum Gipfelkreuz (ca. 1.110 m, Abb. 8), das aber Richtung Osten blickend nicht auf dem höchsten Punkt des Prochenberges (Abb. 9) steht. Um zu diesem zu kommen, geht es – vorsichtig – die Erhebung wieder abwärts und dann mit Querung einer Forststraße hinauf zum „echten“ Gipfelplateau mit der Prochenberghütte (Abb. 10) und dem wenige Meter entfernt stehenden Aussichtsturm (Abb. 11). Für den gesamten Aufstieg, bei dem wir über 650 teilweise recht steile Hm bewältigt haben, benötigt man etwa 2¼–2½ Stunden.
Man sollte den Aussichtsturm – ausgenommen bei Eis und Sturm – auf jeden Fall besteigen, da er über die Bäume hinausragt. Der Rundblick ist sensationell und umfasst nicht nur große Teile des niederösterreichischen Berglandes (Abb. 12) und des Mostviertels, sondern reicht bis weit nach Oberösterreich und in die Steiermark. Tief unter uns ist Richtung Nordwesten Ybbsitz (Abb. 13) sehr schön zu sehen und Richtung Osten hinter der Prochenberghütte in einiger Entfernung das bereits besuchte Gipfelkreuz (Abb. 14).
Auf dem Normalweg geht es zurück zur Abzweigung des Wiesenweges zum Gipfelkreuz und dann auf dem Aufstiegsweg zu der Weggabelung, bei der links der Weg nach Ybbsitz abbiegt. Mit schönen Blicken Richtung Süden zu den niederösterreichischen Voralpen (Abb. 15) geht es für uns auf dem Aufstiegsweg die steilen Hänge abwärts wieder zum Holzlagerplatz, den wir von der Prochenberghütte nach etwa 35–40 Minuten erreichen. Bei der Gabelung der Wege Nr. 34 und 35 bleiben wir auf der Forststraße, die uns nach der bald folgenden Forststraßen-Gabelung, bei der man ebenfalls links zum Hof Prebichl absteigen könnte, wieder auf großes Wiesengelände (Abb. 16) führt. Dort zweigen wir links ab und es geht Richtung Süden sehr steil zuerst am linken Rand einer Wiese und dann – unterbrochen von einer Forststraßen-Querung – auch teilweise recht steinig im Wald abwärts. Nach der Überschreitung eines Baches und vorbei an einer kleinen Wehranlage erreichen wir nach 1¼–1½ Stunden von der Prochenberghütte den Hof Mitterlehen (Abb. 17) und einen Parkplatz (676 m), den man auch zur Besteigung des Prochenberges verwenden könnte.
Wir biegen links ab und wandern mit schönem Blick Richtung Osten (Abb. 18) in wenigen Minuten auf einer asphaltierten Straße zu einem weiteren Bauernhof, bei dem wir geradeaus auf einem Sandweg weiter abwärts gehen. Bei einer bald folgenden Wegteilung halten wir uns rechts und marschieren auf breitem Weg zu einer Wiese und an deren Rand weiter abwärts, bis wir links ins Waldgelände gelangen. In diesem steigen wir kurz in einen Graben ab, auf dessen rechten Seite es wieder abwärts zu einem Hof und zur vorher verlassenen asphaltierten Straße geht, in die wir links einbiegen. Rechts von einem Bach geht es jetzt – vorbei an weiteren Häusern – Richtung Nordosten talauswärts, bis wir zur Straßenabzweigung zur Wallfahrtskirche kommen. Hier biegen wir rechts ab und gehen einige Meter hinauf zu den beiden Gebäuden vor der Wallfahrtskirche Maria Seesal, dabei handelt es sich u.a. um ein Fasten- und Pilgerhaus. Nach Durchschreiten einer kurzen Allee (Abb. 19) steht man nach etwas über 1¾–2,0 Stunden von der Prochenberghütte vor der schönen, zweitürmigen Wallfahrtskirche (Abb. 20). Auf deren linken Seite wandern wir nun steil abwärts zu einer Kapelle (Abb. 21) und bei dieser – uns rechts haltend – mit Blick zum Ausgangspunkt hinab ins Tal der Schwarzen Ois (Abb. 22). Links in die Talstraße einbiegend geht es im Anschluss vorbei am GH Krumpmühle und an einem historischen Mühlrad (Abb. 23) zum Ausgangspunkt, den wir von der Prochenberghütte nach ungefähr 2,0–2¼ Stunden erreichen.
Geogr. Länge/Breite: 14°56'31''/47°55'12''
Rechtswert (UTM): 495675 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5307430 m (Zone: 33 N)