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Anninger von Nordosten:
Durch das schöne Prießnitztal
Anninger von Nordosten Abbildung 1
Abb. 1

Von den vielen Wegen, auf denen man aus allen Himmelsrichtungen den Anninger (675 m, Abb. 1) bewandern kann, ist sicherlich jener durch das Prießnitztal einer der schönsten. Ein fast durchgängig breiter Weg führt durch das – trotz des Quellenschutzgebietes – wasserlose, sich schlangenlinienförmig von Süd nach Nord schlängelnde Waldtal im Nordosten des beliebten Wanderberges am Alpenostrand. Wir werden beim nachfolgenden Wandertipp das schöne Prießnitztal beim Abstieg am Ende unserer Tour durchwandern. Auf dem Anninger werden wir nicht nur den höchsten Punkt besuchen, auf dem sich die gemauerte Wilhelmswarte befindet, sondern auch den etwas niedrigen Eschenkogel (653 m), auf dem man von der neu errichteten Jubiläumswarte, einer modernen und eher nüchtern anmutenden Stahlkonstruktion, einen grandiosen Wien-Blick genießt.

Der Ausgangspunkt liegt direkt neben dem Trinkwasserkraftwerk der Stadtgemeinde Mödling beim Parkplatz Prießnitztal (ca. 280 m). Es besteht auch die Möglichkeit, mit dem Linienbus zum Ausgangspunkt zu gelangen. Am besten steigt man die wenigen Stufen am Nordrand des Parkplatzes (Abb. 2) hinauf, die zu einem eingezäunten Kinderspielplatz führen, der von uns gequert wird. Dann biegen wir links auf den ins Prießnitztal führenden Forstweg ab, verlassen diesen aber nach wenigen Schritten rechts – gleich nach einem ebenfalls rechts abzweigenden, breiten Weg in das Rehtal – Richtung Westen und wechseln auf einen unmarkierten, aber stets gut erkennbaren, teilweise sehr steil und steinig aufwärts führenden Waldsteig. Rechts von uns ist – von Bäumen etwas verdeckt – die mächtige Friedrichswand (Abb. 3) zu erkennen. Beim letzten Teil geht es mit Geländestufen aufwärts, bis wir nach etwa 15–20 Minuten vom Ausgangspunkt ein Waldplateau (ca. 380 m) erreichen. Im leichten Auf und Ab queren wir zuerst den von rechts kommenden, breiten Weg durch das Rehtal, den man alternativ auch verwenden könnte, und kurz danach eine Forststraße, die als Beethoven-Wanderweg (Abb. 4) bezeichnet wird. Wir bleiben geradeaus auf unserem unmarkierten Steig, der sich nur mäßig ansteigend einem Querweg nähert, in den wir links einbiegen.

Ab hier wandern wir gemütlich aufwärts Richtung Südwesten, bis wir nach etwa 40–45 Minuten vom Ausgangspunkt zu einer Forststraßen-Kreuzung gelangen. Hier links auf die Forststraße einbiegend oder besser noch weiter auf unserem Weg, der links parallel zur Forststraße weiterhin nur mäßig steil aufwärts führt, queren wir einen grün markierten Weg und gelangen nach knapp 10 Minuten von der letzten zur nächsten Forststraßen-Kreuzung (ca. 480 m). Auf der Forststraße könnte man von hier in etwas über 5 Minuten zum GH „Krauste Linde“ wandern und von diesem – sich links haltend – auf einem markierten Weg zu unserer direkten Aufstiegsvariante zurückkehren. Wir aber biegen bei der Forststraßen-Kreuzung links auf einen gelb markierten, breiten Weg ab. Bei der gleich folgenden Weg-Gabelung halten wir uns rechts und kommen zur Querung jenes Weges, den Wanderer benützen, die den kleinen Umweg zum GH „Krauste Linde“ gemacht haben. Ab hier steigen wir auf dem steiler werdenden, gelb markierten Steig – zuerst von Sträuchern umgeben und dann im Wald – weiter Richtung Südwesten aufwärts. Nach ca. 15–20 Minuten von der Abzweigung von der Forststraße gelangen wir beim Kaisergerndl (555 m) zu einer Weggabelung, bei der sich von links ein markierter Aufstiegsweg vom GH Richardhof mit unserem Weg vereint.

Nun könnte man gemütlich auf dem breiten und markierten Weg in etwa 20 Minuten zum Anninger Schutzhaus aufsteigen. Wir aber wählen wenige Schritte nach der Weggabelung einen rechts abzweigenden, unmarkierten, aber deutlich sichtbaren Steig, der parallel zum Hauptweg auf einem teilweise schwach ausgeprägten Kamm weiter mäßig ansteigend aufwärts führt. Nach einer Steig-Gabelung, bei der wir den linken Ast wählen, wird es an ein paar Stellen, die aber problemlos von uns bewältigt werden, etwas felsiger (Abb. 5). Nach etwa 1½–1¾ Stunden stehen wir dann vor dem beliebten Anninger Schutzhaus (624 m, Abb. 6). Auf der geradeaus Richtung Westen führenden Forststraße geht es in wenigen Minuten zu einer Weg-Gabelung und – wir halten uns rechts – über Waldgelände zu einer größeren Lichtung, wo man neben dem Gipfelkreuz des Eschenkogels (Abb. 7) und einem schönen Rastplatz die neu errichtete Jubiläumswarte (Abb. 8) besteigen kann. Besonders beeindruckend ist von der oberen Plattform der Blick Richtung Nordosten zur österreichischen Bundeshauptstadt (Abb. 9). Richtung Norden und Westen überblickt man große Teile des Wienerwaldes und Richtung Süden reicht der Blick bis zu den Niederösterreichischen Kalkalpen mit dem Schneeberg (2.076 m). Richtung Südosten sehen wir mit dem höchsten Punkt des Anningers (Abb. 10) unser nächstes Gipfelziel.

Um dorthin zu gelangen, wandern wir in etwa 5 Minuten zurück zum Anninger Schutzhaus und dort auf der rechts Richtung Süden führenden Forststraße ebenfalls in etwa 5 Minuten hinauf zu einem weiteren Rastplatz. Hier biegen wir links von der Forststraße ab und gehen mit Blick zum bewaldeten Gipfel des Anningers – umgeben von Sträuchern – leicht abwärts. Im Waldgelände marschieren wir dann wieder etwas steiler mit einem Linksbogen zur gemauerten Wilhelmswarte (Abb. 11), von der man sehr schön das östlich von uns liegende Wiener Becken (Abb. 12) überblickt. Aber auch die südlich von uns liegenden Berge am Alpenostrand mit dem alles überragenden Schneeberg sind – auch bei nebeliger Sonnenuntergangsstimmung (Abb. 13) im Winterhalbjahr – gut zu sehen. Für den gesamten Aufstieg inklusive des Abstechers zur Jubiläumswarte, bei dem wir knapp 500 Hm bewältigt haben, waren wir ca. 2,0–2¼ Stunden unterwegs.

Um zum Ausgangspunkt zurückzukehren, geht es in etwa 10–15 Minuten vorbei am Rastplatz erneut zum Anninger Schutzhaus. Hier zweigen wir wenige Schritte vor dem von uns beim Aufstieg benützten Kammsteig rechts auf einen markierten, breiten Weg Richtung Osten ab. Gemütlich geht es auf diesem – mit einer kleinen Gegensteigung – etwa 10 Minuten bis zu einer Weggabelung, bei der wir rechts abzweigen. Nun wandern wir – teilweise etwas steiler und steiniger – stetig abwärts. Nachdem es nach rund 35–40 Minuten vom Anninger Schutzhaus links im Wald an einer großen Lichtung, auf der sich ein Golfplatz (Abb. 14) befindet, entlang gegangen ist, biegen wir links auf den Beethoven Wanderweg (ca. 400 m) ab. Rechts könnte man in kurzer Zeit zum Richardhof marschieren. Bereits nach knapp 5 Minuten biegen wir rechts vom Beethoven Wanderweg ab und durchwandern in etwa 20–25 Minuten das sehr schöne, sich Richtung Norden windende Prießnitztal (Abb. 15). Kurz vor Erreichen des Ausgangspunktes geht es im Quellenschutzgebiet an einem Rastplatz mit Hinweisschildern (Abb. 16), auf denen die alte Tätigkeit der Pecherei näher erklärt wird, vorbei. Nach ungefähr 1¼–1½ Stunden von der Wilhelmswarte erreicht man dann beim Kinderspielplatz den Parkplatz Prießnitztal.

HM/Zeit:
Vom Parkplatz Prießnitztal oberhalb des Rehgrabens und mit Abstecher zur Jubiläumswarte zum höchsten Punkt des Anningers ca. 500 Hm (mit allen Gegensteigungen) in ca. 2,0–2¼ Stunden (Aufstieg) bzw. durch das Prießnitztal in ungefähr 1¼–1½ Stunden (Abstieg).
Zeitraum:
Februar–Dezember
Anforderungen:
Eher kurze, technisch einfache Tour für die gesamte Familie, teilweise auf gut markierten Wegen und Steigen. Die nicht markierten Wegteile sind gut erkennbar und gut begehbar, einige etwas steilere und steinige Abschnitte zu Beginn der Wanderung.
Highlights:
von den beiden Aussichtswarten, das Prießnitztal
Anfahrt:
Im Südwesten der Stadtgemeinde Mödling vom Haupteingang der HTL etwa 300 m auf der Straße Richtung Gumpoldskirchen fahren, dort – rechts – Richtung Westen in die Prießnitzgasse abbiegen und auf einer Ortsstraße durch Siedlungsgebiet etwa 400 m bis zum Parkplatz Prießnitztal fahren. Dort befindet sich auch eine Bushaltestelle.
Einkehr:
Anninger Schutzhaus, GH „Krauste Linde“ (mit Umweg), Richardhof (mit Umweg)
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 16°16‘52‘‘/48°04‘16‘‘
Rechtswert (UTM): 595445 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5325015 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/5325
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