Eselberg:
Am Nordrand des Wechselgebietes
Eselberg Abbildung 1
Abb. 1

Am Nordrand des Wechselgebietes verläuft oberhalb der Gemeinde Kirchberg am Wechsel zwischen dem Raachtal im Westen und dem Pittental im Osten ein langgezogener, immer wieder durch großflächiges Wiesengelände unterbrochener Waldkamm (Abb. 1). Unser nachfolgender Wandertipp führt von Kirchberg am Wechsel über die gern besuchte Kernstockwarte, von der man eine großartige Aussicht zum südlich gelegenen Wechselgebiet sowie Richtung Westen zum Stuhleck (1.782 m), zur Rax (2.007 m) und zum Schneeberg (2.076 m) genießt, zum höchsten Punkt dieses Kamms, dem 974 m hohen Eselberg. Der Ausgangspunkt dieser Wanderung liegt bei einem kleinen Parkplatz (ca. 565 m) unterhalb der Filialkirche St. Wolfgang (Abb. 2), die weithin sichtbar auf einem Hügel oberhalb des Ortes thront.

Um den schönen Blick vom terrassenförmigen Platz auf der Südseite der gotischen Kirche auf Kirchberg am Wechsel (Abb. 3) zu genießen, machen wir zu Beginn unserer Wanderung einen kurzen Abstecher dorthin – die steile, asphaltierte Zufahrtsstraße 5 Minuten und knapp 50 Hm steil bergauf. Auf der Westseite geht es dann über Treppen und einen gut trassierten Weg abwärts zu einer Brücke (ca. 580 m) im unteren Teil des waldigen Kirchgrabens. Nach Querung eines Weges muss man wenige sehr steile Schritte auf einem deutlich sichtbaren Waldsteig hinauf zu einem Tennisplatz bewältigen. Dort halten wir uns rechts und steigen zuerst neben einem Spielplatz und dann durch Waldgelände zu einem querenden Weg auf, in den wir rechts abbiegen und der uns zu einer Wiese bringt. Am rechten Rand der Wiese marschieren wir zu deren oberen Ende und zu einer Straßenkreuzung (ca. 630 m), bei der wir – ab hier markiert – eine Rundwanderung beginnen.

Beim Aufstieg entscheiden wir uns für die links aufwärts führende, asphaltierte Straße, von der wir aber nach wenigen Schritten rechts auf einen Waldsteig abbiegen. Auf diesem geht es gemütlich aufwärts. Von links mündet bald schon der markierte Aufstiegsweg, der aus nicht nachvollziehbaren Gründen weiter auf der Straße verläuft, in unseren Steig. Nach Querung einer Forststraße gelangen wir nach etwa 25–30 Minuten von der Filialkirche St. Wolfgang – kurz links den markierten Weg verlassend – zum höchsten Punkt des örtlichen Kalvarienberges mit einer Kreuzdarstellung (ca. 710 m, Abb. 4).

Zurück auf unserem markierten Aufstiegsweg, wandern wir nun über von einer Lichtung unterbrochenes Waldgelände zuerst Richtung Nordosten stetig aufwärts und nach Einmündung eines Weges von links im Wald fast eben Richtung Norden. Der Weg steigt wieder etwas an, dann kommen wir am oberen Ende von großflächigem Wiesengelände – Richtung Osten (Abb. 5) blickt man in das Gebiet, durch das wir später zum Ausgangspunkt absteigen werden – zu einer Forststraßen-Querung. Vorbei an einem schön geschmückten Kruzifix (Abb. 6) geht es ab diesem steiler aufwärts, bis wir bei einer Lagerhütte und einer Forststraße in einen Sattel (ca. 830 m) gelangen. Hier halten wir uns links und steigen Richtung Süden sehr steil über Baumwurzeln auf einem felsigen Weg – kurz sogar mit einem Geländer gesichert – etwa 30 Hm auf, um dann leicht abwärts mit wenigen Schritten nach rund 55–60 Minuten zur Kernstockwarte (Abb. 7) zu gelangen. Diese hölzerne Aussichtswarte sollte man unbedingt über eine leiterförmige Treppe besteigen, da man von der überdachten Plattform einen großartigen Blick Richtung Süden (Abb. 8) hinunter nach Kirchberg am Wechsel sowie zum Wechselgebiet mit dem Wallfahrtsort St. Corona am Wechsel, dem dahinter liegenden Kampstein (1.467 m) und zum Hochwechsel (1.743 m) hat. Im Südwesten (Abb. 9) sieht das Stuhleck und im Westen (Abb. 10) ragen die Rax und der Schneeberg empor.

Um die letztgenannten Berge noch deutlicher zu sehen, wandern wir – vor allem bei Nässe sind Vorsicht und Trittsicherheit geboten – die wenigen Meter wieder zurück zum Sattel. Auf einer Forststraße geht es kurz Richtung Norden, dann biegt rechts ein markierter Waldweg ab, auf dem wir zu einer großen Wiese aufsteigen, auf der uns ein sensationeller Blick (Abb. 11) zu den höchsten Gipfeln der Wiener Hausberge erwartet! Wir queren weiter Richtung Norden auf breitem Weg die Wiese und gelangen im Waldgelände zu einem Wohnhaus. Von diesem geht es auf der markierten Sandstraße stetig ansteigend hinauf zu einer asphaltierten Straße, in die wir links einbiegen. Ortskundige könnten hier schon direkt zum höchsten Punkt des Eselsteins aufsteigen, wir aber bleiben rund 10 Minuten – zuerst flach, dann erneut ansteigend und zuletzt leicht abwärts – auf der asphaltieren Straße, bis wir zu einer Lichtung (ca. 940 m) kommen, von der man eine schöne Aussicht (Abb. 12) zur Hohen Wand, ins Wiener Becken und bis weit ins Nordburgenland hat. Geradeaus führt der markierte Wanderweg mit wenigen Schritten auf der asphaltierten Straße zur Karlshöhe und von dieser entweder links über offenes Gelände zum Ramssattel mit dem Ramswirt oder rechts durch Waldgelände nach Ödenkirchen mit dem GH Fally, einem empfehlenswerten Landgasthaus. Wir aber zweigen bei der Lichtung rechts auf einen breiten Weg ab und marschieren auf diesem etwa 5–10 Minuten Richtung Südosten bis zur Abzweigung eines Steigs, auf dem man rechts wenige Meter bis zur höchsten Stelle des Eselbergs gelangt: Diese ist auf einem Baum mit einer Tafel und einem Kruzifix (Abb. 13) markiert. Für unseren gesamten Aufstieg, bei dem man mit den Abstechern zur Filialkirche St. Wolfgang und der Kernstockwarte bereits etwas über 500 Hm bewältigt hat, benötigt man ungefähr 1¾–2,0 Stunden.

Da es auf dem im Waldgebiet befindlichen Gipfel weder Rastplatz noch Aussicht gibt, geht es auf dem unmarkierten Weg angenehm absteigend weiter Richtung Süden, nach Einmündung eines Weges von rechts längere Zeit Richtung Osten, dann wieder nach Süden bis zu großflächigem Wiesengelände, von dem nochmals das Wechselgebiet (Abb. 14) vor uns sichtbar wird. Im Südosten (Abb. 15) reicht der Blick bis in die Bucklige Welt. Bei einem nicht zu übersehenden Strommast verlassen wir rechts unseren zuletzt benutzten Weg und wandern in einem Linksbogen zuerst auf einem Wiesenweg und dann auf einer schmalen, asphaltierten Straße abwärts in den Weiler Kreithberg (ca. 890 m, Abb. 16), den wir vom Gipfel des Eselbergs nach etwa 15 Minuten erreichen. Wir bleiben auf der asphaltierten Straße und wandern wieder rund 30 Hm im offenen Gelände aufwärts bis zum Waldrand und zu einer Rechtskurve, bei der wir links die Straße verlassen. Der erste Teil ist mäßig steil, dafür wird es nach einer Weggabelung, bei der wir uns halblinks halten, auf einem Waldsteig immer steiler. Wir queren einen Weg und marschieren insgesamt knapp 10 Minuten abwärts, bis wir zu einem markierten Querweg gelangen, in den wir rechts einbiegen. Durch einen schmalen Weggraben geht es in wenigen Minuten abwärts zu einer Wegkreuzung neben einem Bauernhof, bei der wir links abbiegen. Kurz geht es rechts eben zu einem Waldstück und durch dieses zu immer steiler werdendem Waldgelände, über das wir nun – wieder eine Forststraße querend – steil zum Weiler Kirchgraben (Abb. 17) absteigen, dessen oberen Bereich wir nach rund 40–45 Minuten vom Eselberg erreichen.

Wir biegen rechts auf eine Forststraße ab und umwandern etwas erhöht einen weiteren Bauernhof. In Serpentinen geht es dann abwärts in den unteren Bereich des im offenen Gelände liegenden Weilers. Links direkt vorbei an einem Haus betreten wir über eine Holzbrücke den engen, von einem Bach durchflossenen Kirchgraben. Auf breitem Weg geht es stets rechts oberhalb des Baches in etwa 15 Minuten zurück zu jener Straßenkreuzung, bei der wir unsere Rundwanderung begonnen haben. Vorbei an einem Mammutbaum (Abb. 18) verlassen wir links die asphaltierte Straße, die zum Kalvarienberg führt, queren nach kurzem, etwas steilerem Abstieg diese nochmals und kommen zum Dominikanerinnenkloster und zur großen Pfarrkirche von Kirchberg am Wechsel (Abb. 19). Hier kann man nun über Stufen zur berühmten, im Ortszentrum stehenden 1000-jährigen Linde (Abb. 20) absteigen (Bushaltestelle!) oder links abbiegen und vorbei an der Pfarrkirche direkt zum Ausgangspunkt zurückkehren. Dazu geht es in wenigen Minuten mit Blick zur Filialkirche St. Wolfgang (Abb. 21) und vorbei an der örtlichen Volksschule zu einer Ortsstraße und auf dieser zu unserem kleinen Parkplatz. Für den gesamten Abstieg vom Eselberg benötigt man rund 1¼–1½ Stunden.

HM/Zeit:
Vom kleinen Parkplatz unterhalb der Filialkirche St. Wolfgang auf den Eselberg mit Abstechern zur Filialkirche und zur Kernstockwarte sowie weiteren kleineren Gegensteigungen ca. 550 Hm in ungefähr 1¾–2,0 Stunden (Aufstieg) bzw. durch die Weiler Kreithberg und Kirchgraben sowie den gleichnamigen Talabschnitt in ca. 1¼–1½ Stunden (Abstieg).
Zeitraum:
März–November (je nach Schneelage)
Anforderungen:
Nicht allzu lange, technisch einfache Tour auf nur selten steilen Straßen, Wegen, Steigen und Wiesenpfaden. Vorsicht vor allem bei nassen Bodenverhältnissen beim Abstieg über den steilen, etwas felsigen und auch kurz gesicherten Weg von der Kernstockwarte zurück zum Sattel.
Highlights:
Ausblick von der Kernstockwarte und immer wieder auch unterwegs ins Wechselgebiet, zum Stuhleck, zur Rax und zum Schneeberg; die Filialkirche St. Wolfgang, ein Mammutbaum sowie die 1000-jährige Linde im Ortszentrum von Kirchberg am Wechsel
Anfahrt:
Auf der Schnellstraße S 6 bis Abfahrt Gloggnitz und von dort auf der Landesstraße L 134 Richtung Süden weiter über Raach nach Otterthal und dort links bis Km 28,0 kurz nach dem Ortszentrum von Kirchberg am Wechsel fahren, links abbiegen und ca. 100 m bis zum kleinen Parkplatz bei der Straßengabelung unterhalb der Filialkirche St. Wolfgang bzw. über die Autobahn A 2 bis Abfahrt Edlitz und hier wenige Kilometer Richtung Süden auf der Bundesstraße B 54 bis zur Abzweigung nach Kirchberg am Wechsel fahren. Weiter Richtung Westen auf der Landesstraße L 134 durch das Feistritztal bis Km 28,0 kurz vor dem Ortszentrum von Kirchberg am Wechsel fahren, rechts abbiegen und ca. 100 m bis zum kleinen Parkplatz bei der Straßengabelung unterhalb der Filialkirche St. Wolfgang. Der Ausgangspunkt ist auch mit dem öffentlichen Bus erreichbar.
Einkehr:
unterwegs keine Einkehrmöglichkeit, Gasthäuser in Kirchberg am Wechsel, Ramswirt am Ramssattel – wenige Kilometer westlich von der Karlshöhe, GH Fally in Ödenkirchen – wenige Kilometer östlich von der Karlshöhe
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 15°59'44''/47°36'34''
Rechtswert (UTM): 574840 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5273405 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/4212
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