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Pillsteiner Höhe:
Großartiger Blick zum Hochschwab
Pillsteiner Höhe Abbildung 1
Abb. 1

Die meisten Bergwanderer verwenden für ihre Tour auf die Meßnerin (1.835 m, Abb. 1) den steilen, teilweise recht steinigen und direkt zum Gipfel führenden Steig (Nr. 844) von Tragöß-Oberort. Das kleine Dorf ist für den magischen, inzwischen weit über die Grenzen der Steiermark und sogar Österreichs berühmten Grünen See bekannt, den man auf jeden Fall besuchen sollte. Nur wenige, meist ortskundige Wanderer benützen zum Auf- bzw. Abstieg eine zwar bei weitem nicht so steile, aber wesentlich längere Route. Diese führt – wie der nachfolgende Wandertipp – vom Haringgraben, der südlich der Meßnerin liegt, zuerst fast durchwegs auf breiten Wegen Richtung Nordosten auf die Pillsteiner Höhe (1.581 m), das Gipfelziel des nachfolgenden Wandertipps, und von dort Richtung Westen auf dem bzw. entlang des langgezogenen Gipfelkamms zu dessen höchstem Punkt. Für diesen letzten Teil der Wanderung auf einem schmalen Steig sind Trittsicherheit und guter Orientierungssinn Voraussetzung. Beim Gipfelkreuz der Pillsteiner Höhe genießt man den wahrscheinlich großartigsten Blick zum Hochschwab.

Schon die Fahrt von Bruck an der Mur durch das Lamingtal bildet mit dem Blick Richtung Norden (Abb. 2) zu den beiden – dem Hochschwab-Hauptkamm vorgelagerten – Felsbergen Pribitz (1.579 m) links und Meßnerin rechts einen ersten Höhepunkt. Gleich bei unserem Ausgangspunkt, dem Parkplatz Marienklamm (ca. 910 m) im Haringgraben, wartet ein zweiter auf uns: Direkt unterhalb durchfließt der Bach die Marienklamm, ein wenig bekanntes Naturdenkmal. Wir werden die Klamm gleich zu Beginn unserer Tour besuchen. Dazu wandern wir auf der an Werktagen stark von LKW befahrenen, asphaltierten Zufahrtsstraße zu einem Bergwerk rund 300 m Richtung Westen wieder talauswärts. Gleich nach einer Brücke (ca. 870 m) über den Haringbach startet rechts der Weg zur Marienklamm. Kurz geht es auf einem breiteren Pfad taleinwärts Richtung Osten, dann kommen wir zum Eingang der Klamm (Abb. 3). Vorbei an teils überhängenden Felsen und über Holzsteige und -brücken geht es in weniger als 5 Minuten durch die enger werdende Marienklamm (Abb. 4). Nachdem wir den felsigen Teil verlassen haben, wandert man auf der linken Talseite wieder aufwärts, quert über eine Brücke nochmals die Klamm und biegt bei einer querenden Forststraße rechts in diese ein. Mit wenigen Schritten erreicht man knapp oberhalb unseres Ausgangspunktes die Zufahrtsstraße zum Bergwerk, in die wir links einbiegen. Für die ganze Rundwanderung durch die Marienklamm benötigt man kaum mehr als 15–20 Minuten.

Auf Grund des starken LKW-Verkehrs marschieren wir nun vorsichtig taleinwärts Richtung Osten. Nicht allzu steil geht es vorbei an zuerst links und gleich danach rechts abzweigenden Forststraßen. Kurz danach ist links von uns die imposante Felsenlandschaft unterhalb der Pillsteiner Mauer (Abb. 5), durch die wir bald schon wandern werden, gut zu sehen. Doch keine Angst, wir werden uns stets auf einer breiten Forststraße bewegen. Diese biegt nach etwa 10–15 Minuten vom Ausgangspunkt links von der asphaltierten Straße (965 m) ab und führt etwas steiler aufsteigend, vorbei an einer Hütte (Abb. 6), zu Beginn im offenen Gelände Richtung Norden der imposanten Pillsteiner Mauer (Abb. 7) entgegen. Ungefähr 10–15 Minuten nach der Abzweigung wendet sich unsere Forststraße am unteren Ende des Schlaggrabens (etwa 1.040 m) nach rechts Richtung Osten. Erneut wartet ein Höhepunkt auf uns: Auf der steiler und bald auch für kurze Zeit enger werdenden Forststraße durchwandern wir eine weitere von Felsen flankierte Klamm (Abb. 8), im untersten Teil rechts neben einem Bach, der hier seine Quelle hat. In weiterer Folge ist die imposante Felsenklamm wasserlos. Nach fast 10 Minuten öffnet sich das Gelände wieder und wir wandern in einem engen Waldgraben bis zu einer Serpentine, bei der wir rechts den Schlaggraben verlassen.

Mit Unterstützung einiger Serpentinen gewinnen wir an Höhe, bevor sich die Forststraße wieder Richtung Osten mit Blick zum bewaldeten Talschluss (Abb. 9), zu dem wir später noch kommen werden, wendet und nun hoch über dem Graben weiter taleinwärts führt. Auf diesem Wegteil erblicken wir an einigen Stellen die Richtung Norden hoch über uns liegende Gipfelwiese der Messnerin (Abb. 10) mit dem von hier aus winzigen, nur schwer erkennbaren Gipfelkreuz. Wieder mit Unterstützung von – diesmal langgezogenen – Serpentinen geht es hinauf zu einer großen Straßenkreuzung (ca. 1.320 m), die wir ohne den Besuch der Marienklamm nach ca. 1½–1¾ Stunden vom Ausgangspunkt erreichen.

Knapp unterhalb der rechts von uns liegenden Schafhalthöhe (1.354 m) sieht man vor uns Richtung Südosten das gewaltige Bergwerk (Abb. 11): Überraschende Sprengungen können auf dem nun folgenden Wegteil Bergwanderer erschrecken. Wir wählen bei der Straßenkreuzung die links aufsteigende Forststraße, die wir aber nach wenigen Metern links für eine recht steile, auf breitem Weg führende Abkürzung verlassen. Schon ein paar Minuten später kommen wir wieder zur gerade verlassenen Forststraße und steigen auf dieser weiterhin steil auf. Bei einer Weggabelung halten wir uns rechts und wandern im Wald hinauf zu einer Serpentine. Hier sollte man rechts von der Forststraße abbiegen und im offenen Gelände den grandiosen Blick Richtung Westen (Abb. 12) genießen. Im vorderen Teil überblicken wir Passagen unseres bisherigen Aufstiegsweges und im Hintergrund ist der Bergstock des Trenchtlings mit dem bei Bergwanderern bekannten Edelweißboden und dem Hochturm (2.081 m) wunderbar zu erblicken.

Zurück auf der Forststraße geht es – abwechselnd im Wald- und im offenen Gelände – auf dieser immer wieder steil bergauf. Links knapp unterhalb des Gipfels vorbei am bewaldeten Hahnkogel (1.514 m) haben wir Richtung Westen erstmals einen schönen Blick über den Verlauf des langgezogenen Gipfelkamms östlich der Messnerin (Abb. 13). Kurz bergab und vorbei an einem Mini-Teich, wandern wir nun auf einem breiteren Wiesenstreifen mit einem Linksbogen mäßig steil ansteigend zur leider verfallenen Hütte auf der Pillsteiner Alm (ca. 1.490 m, Abb. 14), zu der wir von der großen Straßenkreuzung unterhalb der Schafhalthöhe nach ungefähr 35–40 Minuten gelangen. Um die Hütte herum geht es nun Richtung Westen erneut etwas steiler auf breitem Wiesenweg in einen Sattel und anschließend rechts wieder Richtung Norden – vorbei an zwei Richtung Westen zur Meßnerin abzweigenden, unmarkierten Pfaden – über Wiesengelände (Abb. 15) steil hinauf zum eher kleinen Gipfelkreuz (Abb. 16) auf dem höchsten Punkt der Pillsteiner Höhe. Für den gesamten Aufstieg (ohne Marienklamm), bei dem wir mit der kleinen Gegensteigung kurz vor der Pillsteiner Alm fast 700 Hm bewältigt haben, benötigt man vom Ausgangspunkt etwa 2½–2¾ Stunden.

Mit Erreichen unseres Gipfelziels öffnet sich ein grandioser Blick Richtung Norden, der Freunden der Hochschwab-Region die Herzen höher schlagen lässt: Der Blick reicht vom Brandstein (2.003 m) und dem Ebenstein (2.123 m) links im Nordwesten (Abb. 17) über den Hochschwab-Hauptkamm bis zum Hochwart (2.210 m), dem Zagelkogel (2.256 m) und dem Hochschwab (2.277 m) rechts im Nordosten (Abb. 18) – einfach grandios! Westlich von uns kann man sehr gut den Kammverlauf (Abb. 19) über den Schaftrempel (1.709 m) zur Meßnerin verfolgen. Und südwestlich (Abb. 20) reicht der Blick zur Gleinalm mit dem Lenzmoarkogel (1.991 m) und dem Speikkogel (1.988 m) bis hin zum Zirbitzkogel (2.396 m).

Mit Blick Richtung Südosten (Abb. 21) zum Grazer Bergland und Richtung Osten (Abb. 22) zum Endriegel mit der Windgrube (1.809 m) geht es auf dem Aufstiegsweg wieder abwärts zur Pillsteiner Alm (Abb. 23) und mit einer kleinen Gegensteigung zur großen Wegkreuzung unterhalb der Schafhalthöhe, zu der wir nach etwas mehr als 30 Minuten gelangen. Weiter geht es auf dem Aufstiegsweg mit Serpentinen in den Schlaggraben und durch die Felsenklamm. Mit schönen Ausblicken Richtung Westen zum Bergstock des Trenchtlings (Abb. 24) und Richtung Osten zum Bergwerk (Abb. 25) kommen wir auf unserem Forstweg erneut zur asphaltierten Talstraße, in die wir rechts einbiegen und auf der wir zum Ausgangspunkt marschieren, den wir nach ungefähr 1½–1¾ Stunden von der Pillsteinerhöhe erreichen.

HM/Zeit:
Vom Parkplatz oberhalb der Marienklamm vorbei an der Schafhalthöhe und dem Hahnkogel sowie über die Pillsteiner Alm auf die Pillsteiner Höhe mit geringen Gegensteigungen beim Auf- und Abstieg etwas über 700 Hm in ca. 2½–2¾ Stunden (Aufstieg) und auf dem Aufstiegsweg in ungefähr 1½–1¾ Stunden (Abstieg). Für den Rundweg durch die Marienklamm benötigt man etwa 15–20 Minuten (+ knapp 50 Hm).
Zeitraum:
Mitte April–Mitte November
Anforderungen:
Technisch einfache, mittellange, nur selten steile Tour auf durchwegs breiten, asphaltierten Straßen, Forststraßen, Wegen und Wiesenpfaden. Der Steig und die Holzstege bzw. Holzbrücken in der Marienklamm sind problemlos begehbar. Nur der asphaltierte Straßenteil zu Beginn und am Ende der Wanderung ist markiert.
Highlights:
Rundblick vom Gipfel der Pillsteiner Höhe – speziell zum Hochschwab-Hauptkamm; unterwegs schöne Aussicht zur Pillsteiner Mauer, zur Gipfelwiese der Meßnerin und zum Trenchtling; die Marienklamm und der felsige Schlaggraben, der Grüne See
Anfahrt:
Von Bruck an der Mur, das an den Schnellstraßen S 6 (Wien–St. Michael, wo sich das Schnellstraßen- bzw. Autobahnkreuz mit der A 9 und der S 36 befindet) und S 35 (Graz–Bruck a. d. Mur) liegt, ca. 23 km das Lamingtal taleinwärts bis Tragöß-Oberort fahren. Dort beim Gasthof Post beginnt rechts die zwar asphaltierte, aber schmale, an Werktagen stark von LKW befahrene Straße in den Haringgraben. Nach ca. 1,8 km steht oberhalb der Marienklamm links ein kleiner Parkplatz zur Verfügung.
Einkehr:
Unterwegs keine Einkehrmöglichkeit, Gasthäuser in Tragöß-Oberort und beim Grünen See
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 15°05‘36‘‘/47°32‘38‘‘
Rechtswert (UTM): 507030 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5265625 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/4216
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