Braunsberg/Schlossberg:
Auf den Spuren der alten Kelten
Neben dem Hundsheimer Berg (480 m) und dem östlichsten Berg Österreichs, der Königswarte (344 m), zählt der Braunsberg (346 m, Abb. 1), auf den der nachfolgende Wandertipp führt, zu den „Aussichtsreichen Drei“ in der Umgebung von Hainburg an der Donau. Nur wenige wissen, dass es auf seinem fast flachen Gipfelplateau bereits lange vor Christi Geburt eine Kelten-Siedlung gegeben hat. Um daran zu erinnern, gibt es seit Kurzem neben einem Braunsberg-Rundweg und einem Donauweg auch einen Keltenweg, auf dem wir den Braunsberg von Ost nach West überschreiten werden. Doch zuvor besteigen wir noch den Schlossberg (291 m, Abb. 2), von dem man ebenfalls eine großartige Aussicht – unter anderem zum nahen Braunsberg – genießt.
Wir wählen als Ausgangspunkt für unsere Wanderung im Nordosten von Hainburg den Parkplatz Donau (ca. 143 m), der direkt am Südufer von Europas zweitlängstem Fluss genau vor dem Donau Cafe und unweit des Wasserturms (Abb. 3) liegt. Gegenüber von dieser Sehenswürdigkeit geht es am Rand einer Grünfläche Richtung Osten hinauf zur Nibelungengasse und in dieser zur Kreuzung mit der Krüklstraße. Links kommt man zum Braunsberg und rechts zum Schlossberg. Da wir diesen zuerst besteigen, biegen wir rechts in die Krüklstraße ein und überqueren neben dem Bahnhof Hainburg-Ungartor die Bahngleise der Bahnverbindung, die von Wien nach Wolfsthal führt. Nach rund 10 Minuten vom Ausgangspunkt kommen wir zu einem Kreisverkehr, bei dem wir die Bundesstraße B 9 (Verbindung Schwechat-Slowakische Grenze bei Bratislava) überschreiten. Neben weiteren Parkplätzen erblicken wir nun mit dem mächtigen Ungartor (Abb. 4) ein weiteres Wahrzeichen von Hainburg.
Auf einem asphaltierten Weg geht es jetzt entlang der noch gut erhaltenen Stadtmauer (Abb. 5) Richtung Süden mäßig steil aufwärts. Oberhalb am Stadtfriedhof vorbei mündet die asphaltierte Straße in einen breiten Sandweg, der uns ins Waldgelände führt. Nach der Querung eines Weges zweigen wir bei einer Weggabelung rechts ab. Mit einer Serpentine kommen wir im Wald zu einer weiteren Gabelung, wo wir mit der Besteigung des Schlossbergs eine Rundwanderung beginnen. Beim Aufstieg wählen wir den mit Stiegen (Abb. 6) und Serpentinen schnell aufwärts führenden Weg, der sich – im Übergang vom Wald ins offene, aussichtsreiche Gelände – mit einem weiteren, breiten Aufstiegsweg von Hainburg verbindet. Den Hang querend kommen wir mit wenigen Schritten bei einem noch erhaltenen Burgtor zur Auffahrtsstraße, die beim Sportplatz von Hainburg beginnt und die wir beim Abstieg verwenden werden. Wir biegen links in die nicht allzu breite Straße ein und wandern die letzten Meter zur Ruine (Abb. 7), zu der wir nach etwa 30 Minuten vom Ausgangspunkt gelangen.
Um die Aussicht in vollen Zügen zu genießen, empfehlen wir links vom Eingangstor außerhalb der noch recht gut erhaltenen Burgmauer auf einem breiten Wiesenweg die Burgruine zu umrunden. Richtung Nordwesten (Abb. 8) hat man einen tolle Blick abwärts nach Hainburg und zur Donau sowie zum Marchfeld im Hintergrund, Richtung Norden (Abb. 9) liegt uns gegenüber der Braunsberg, den wir später besteigen werden. Richtung Osten (Abb. 10) das Highlight: die slowakische Hauptstadt Bratislava. Im Westen wartet der Blick zum um einiges höheren Hundsheimer Berg (Abb. 11) auf uns. An der höchsten Stelle (Abb. 12), bei der wir die ersten 150 Hm unserer Wanderung bewältigt haben, sollte man ins Innere des Ruinengeländes wechseln und durch den Hof (Abb. 13) zum Eingangstor zurückkehren. Die ganze Ruinen-Begehung nimmt etwa 10 Minuten in Anspruch, die sich aber auf alle Fälle lohnen!
Auf der asphaltierten Zufahrtsstraße geht es steil in kaum mehr als 5 Minuten abwärts zum Sportplatz. Noch bevor wir die Ortsstraße, die an diesem vorbeiführt, betreten, biegen wir links auf einen breiten Weg ab. Auf diesem umrunden wir – zu Beginn kurz ansteigend und durch eine Serpentine unterbrochen mäßig steil abwärts – jetzt den Schlossberg, bis wir nach etwa 15 Minuten von der Ruine wieder zum Anfang unseres Rundwegs kommen. Auf dem Aufstiegsweg geht es vorbei am Friedhof und entlang der Stadtmauer zurück zum Ungartor, das wir von der Ruine nach etwa 20–25 Minuten erreichen.
Erneut auf der Krüklstraße nähern wir uns Richtung Norden dem Braunsberg (Abb. 14). Vorbei an den Parkplätzen des Bergbads biegen wir gegenüber vom GH Karnunt rechts auf den Awarenweg ab, auf dem wir kurz bis zu einer Weggabelung aufsteigen. Hier kann man sich entscheiden, ob man den „alten“ Fußweg rechts von den Felsen, den „Braunsberg-Rundweg“, bei dem man später links in den Keltenweg abzweigt, oder eben rechts abbiegend den Keltenweg zum Aufstieg auf den Aussichtsberg verwendet. Wir wählen den Keltenweg, der bald schon von einer asphaltierten Ortsstraße in einen breiten Weg übergeht. Auf diesem geht es kaum ansteigend längere Zeit entlang von Gärten, am Anfang unterhalb von Felsen (Abb. 15) und später unterhalb des Gipfels (Abb. 16) Richtung Osten. Nach einem kurzen Abstieg und der Einmündung eines weiteren Weges von rechts erreichen wir nach etwa 20 Minuten vom GH Karnunt die Abzweigung zum Gipfel des Braunsbergs. Zu Beginn im offenen Gelände (Abb. 17) auf einem schmalen, etwas verwachsenen Steig gelangen wir Richtung Norden bei einem Rastplatz ins Waldgelände, in dem wir den Braunsberg-Rundweg queren. Teilweise recht steil, aber stets gut begehbar und in Serpentinen wandern wir von Südosten kommend hinauf zum Gipfelplateau des Braunsbergs, das wir inklusive unseres Abstechers zum Schlossberg nach etwa 1¾–2,0 Stunden erreichen.
Vorbei an einem Gedenkstein (Abb. 18) geht es zum höchsten Punkt (Abb. 19) am Ende der Mautstraße, die im Sommerhalbjahr von Hainburg befahrbar ist. Richtung Osten blicken wir wieder nach Bratislava, auch der Aussichtsturm und die Sendeanlage auf der Königswarte sind zu sehen. Richtung Norden (Abb. 20) sind oberhalb der March-Mündung in die Donau die bereits in der Slowakei gelegenen Ruine Theben (Devin) und der bis zum Gipfel bewaldete Thebener Kogel (514 m) zu sehen. Richtung Süden (Abb. 21) schauen wir abwärts nach Hainburg und zum Schlossberg sowie zum Hundsheimer Berg.
Wir wandern in 5 Minuten Richtung Westen (Abb. 22), entweder auf dem Pfad links neben der Mautstraße oder über das große Wiesengelände mäßig steil absteigend und die Mautstraße querend zum alten, leider nicht mehr besteigbaren, hölzernen Aussichtsturm an der steilen und felsigen Geländekante. Vorsicht, wenn man von hier den Blick Richtung Westen (Abb. 23) hinab nach Hainburg, die Donau aufwärts bis zum Wienerwald, den niederösterreichischen Voralpen und sogar zum fernen Schneeberg (2.076 m) genießt!
Nun wandern wir am unteren Ende der großen Gipfelwiese (Abb. 24) mit Blick zum Marchfeld (Abb. 25) mit den beiden Prinz Eugen-Schlössern Niederweiden und Schlosshof – das Wiesengelände querend und an den Wegweisern orientierend – auf dem Keltenweg weiter zur Mautstraße. Parallel zu dieser geht es jetzt im Wald etwas steiler abwärts. Bei einem letzten Blick auf einer Lichtung zum Thebener Kogel wendet sich der Steig nach links und führt angenehm absteigend wieder zur Mautstraße, die von uns gequert wird. Kurz befinden wir uns auf einem breiten Weg, der Richtung Norden in wenigen Minuten zur Ruine Röthelstein führt, dann biegen wir nach etwa 50 m links auf einen Steig ab, auf dem wir uns der Donau nähern. Etwa 30 Hm oberhalb des Flusses wandern wir in einem stetigen leichten Auf und Ab auf einem teilweise mit Geländer gesicherten Waldsteig stromaufwärts Richtung Südwesten. Nur selten öffnet sich dabei der Blick (Abb. 26) zur Donau und zum am Nordufer gelegenen Augebiet. Kurz nach einem schönen Aussichtsplatz kommen wir zu einer Weggabelung, bei der wir uns rechts halten. Über Stufen und Serpentinen geht es hier steil hinab zum Ufer und zum Ausgangspunkt, den wir vom Gipfel des Braunsbergs nach ungefähr 45–50 Minuten erreichen.
Geogr. Länge/Breite: 16°56‘42‘‘/48°09‘05‘‘
Rechtswert (UTM): 644658 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5334945 m (Zone: 33 N)