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Lorenzipechkogel von Süden:
Rundwanderung nördlich des Traisentals mit Blicken zum Stift Lilienfeld
Lorenzipechkogel von Süden Abbildung 1
Abb. 1

Die meisten, die einen Besuch des Zisterzienserstifts Lilienfeld mit einer Wanderung verbinden, wählen den südlich des Traisentals liegenden Muckenkogel (1.248 m) als ihr Ziel. Viele nützen dabei den Sessellift, mit dem man schnell und bequem auch die vielen Einkehrmöglichkeiten erreichen kann. Viel zu wenig bekannt sind die großartigen Wanderwege auf die schöne Hügellandschaft nördlich von Lilienfeld und des Traisentals. Im nachfolgenden Wandertipp stellen wir eine gemütliche Rundtour auf den Lorenzipechkogel (883 m, Abb. 1) vor, die wir im taleinwärts von Lilienfeld gelegenen Ort Schrambach starten werden, wobei man aber auch Lilienfeld als Ausgangspunkt wählen könnte. Da es weder einen Lift noch – leider –Einkehroptionen gibt, ist man bei dieser Rundwanderung oft alleine unterwegs. Highlights sind die tollen Blicke abwärts ins Traisental zum Stift Lilienfeld, im Frühjahr die Schneerosen im Gipfelbereich und besonders das Wegstück am Ende der Wanderung taleinwärts auf dem Uferweg der Traisen von Lilienfeld zum Ausgangspunkt in Schrambach.

Der Ausgangspunkt unserer Tour befindet sich bei einer neuen Fußgängerbrücke (Abb. 2) gegenüber des leider dauerhaft geschlossenen GH Hof am Steg (485 m), das am Südufer der Traisen liegt. Wir queren über die Brücke auf die Nordseite des Flusses (Abb. 3) und biegen wenige Meter danach rechts auf die Landstraße, die vom Traisen- ins Pielachtal führt, ab. Nach einer Linkskurve und dem Ortsende von Schrambach bleiben wir noch für kurze Zeit auf der Richtung Nordwesten führenden, asphaltierten Landstraße und biegen dann rechts auf einen Forstweg (Weg Nr. 63 und 655) ab. Mit Serpentinen geht es Richtung Norden – zu Beginn über schönes Wiesengelände (Abb. 4) am Fuße des Schrambacherberges (790 m), den wir jetzt besteigen werden – mit großartigen Blicken Richtung Süden (Abb. 5) zum Traisental und zu den steilen, bewaldeten Nordhängen des Muckenkogels mäßig steil aufwärts. Nach etwa 15 Minuten vom Ausgangspunkt betreten wir Waldgelände, in dem es auf der gut markierten und beschilderten Forststraße in weiteren Serpentinen kontinuierlich aufwärts geht. Etwa 35–40 Minuten vom Ausgangspunkt geht die Forststraße bei einer Serpentine in einen breiten Waldweg über, der um einiges steiler ist. Nach Querung eines Forstweges und einer Lichtung mit der kleinen Hubertushütte (Abb. 6) – jetzt wieder nur mäßig steil ansteigend – geht es nach 1,0–1¼ Stunden vom Ausgangspunkt vorbei an der im Wald liegenden, unbezeichneten höchsten Stelle des Schrambacherberges (Abb. 7).

Zuerst kurz Richtung Osten und dann wieder Richtung Norden wandern wir auf einem gut begehbaren Steig mäßig steil abwärts, der dann in weiterer Folge in einem leichten Auf und Ab und zuletzt etwas steiler zu einer links von uns parallel führenden Forststraße absteigt. Entweder auf dieser mit leider etwas verdeckten Blick zum nächsten von uns zu besteigenden Berg oder auf dem links parallel verlaufenden, markierten Steig geht es mit wenigen Schritten hinunter in einen Sattel (ca. 735 m). Rechts zweigt eine Forststraße ab, die über schönes offenes Gelände (Abb. 8) abwärts zum Hof Hundsgruber und ins Stangental führt, durch das wir später nach Lilienfeld absteigen werden. Wir aber wandern auf der links im Waldgebiet an den Hängen der Schneewaldhöhe Richtung Norden führenden Forststraße mäßig steil aufwärts. Bald schon geht es vorbei an einer Abzweigung, bei der wir beim Abstieg zum Hof Hundsgruber abbiegen werden. Bei der folgenden Weggabelung halten wir uns links und wandern auf unserer Forststraße kurz Richtung Südwesten zu einer weiteren Gabelung, bei der wir die rechte Forststraße wählen. Diese geht dann wieder Richtung Norden in einen Weg über, der uns auf einen breiten Waldkamm bringt und zunehmend schmäler wird. Nach einer kurzen Steilpassage stehen wir vor der hölzernen Schneerosenwarte (850 m, die Angabe von 811 m in der Warte ist falsch(!), Abb. 9). Von dieser genießt man einen Traumblick zum im Traisental gelegenen Stift Lilienfeld (Abb. 10). Weiter geht es zu einer namenlosen Erhebung (ca. 870 m) und von dieser am linken oberen Rand vom offenen Gelände mit Blick zu unserem Gipfelziel (Abb. 11) abwärts in einen Sattel, in dem links ein Steig zum benachbarten Pechberg (862 m) abzweigt. Für uns geht es geradeaus auf einem schmalen Steig immer steiler ansteigend zum gleich hinter einem Felsen (Abb. 12) stehenden Gipfelkreuz des Lorenzipechkogels (Abb. 13), den wir ungefähr 15–20 Minuten nach der Schneerosenwarte bzw. ca. 2,0–2¼ Stunden vom Ausgangspunkt, in denen wir über 550 Hm bewältigt haben, erreichen.

Neben einem weiteren großartigen Blick Richtung Süden (Abb. 14) zum Stift Lilienfeld, zum Muckenkogel sowie zahlreichen Gipfeln der niederösterreichischen Voralpen genießt man vom neben dem Gipfelkreuz stehenden Tisch samt Bänken den Ausblick Richtung Westen (Abb. 15) zum Hohenstein (1.195 m),zum schon weiter entfernten Ötscher (1.893 m) sowie Richtung Osten (Abb. 16) zum Gölsental und zu den westlichen Ausläufern des Wienerwaldes. Von Bäumen leicht verdeckt wird der Blick Richtung Norden (Abb. 17) ins Alpenvorland.

Für den Abstieg geht es auf dem Aufstiegsweg Richtung Südwesten (Abb. 18) wieder abwärts in den Sattel mit der Abzweigung zum Pechberg. Dabei sollte man nicht nur auf den schmalen und sehr steilen Pfad achten, sondern auch die nur von hier sichtbaren Gipfel der niederösterreichischen Kalkalpen sowie die nur im Spätwinter bzw. im Frühling blühenden Schneerosen bewundern. Das erklärt auch, warum dieser Weg – neben vielen anderen, etwas verwirrenden Namen, die wir immer wieder unterwegs auf Wegweisern lesen können –, auch als „Schneerosenweg“ bezeichnet wird. Nach der Bewältigung einer kurzen Gegensteigung wandern wir auf dem Aufstiegsweg zurück zur Schneerosenwarte und in weiterer Folge zur Abzweigung zum Hof Hundsgruber, zu der wir vom Lorenzipechkogel nach ungefähr 20 Minuten gelangen. Wir biegen von der Forststraße links in einen breiten Waldweg ein, auf dem es recht steil abwärts in einer Serpentine zu einer weiteren Forststraße geht, in die wir links einbiegen. Wem dieser Weg zu steil ist, kann auf der Forststraße bis zum nahen Sattel wandern und dort links auf eine weitere Forststraße abbiegen. Der Zeitunterschied, bis beide Abstiegsoptionen wieder aufeinandertreffen, ist übrigens nicht sehr groß. Man könnte natürlich auch auf dem Aufstiegsweg mit Gegensteigung (+ 50 Hm) auf den Schrambacherberg wieder zum Ausgangspunkt absteigen (Dauer vom Gipfel des Lorenzipechkogels: 1,0 –1¼ Stunden), was wir aber nicht tun.

Von dort, wo der steile Waldweg und die Forststraße zusammentreffen, geht es jetzt auf letzterer – oberhalb des Hofes Hundsgruber – mit Blick zum Stangental und zum Stift Lilienfeld (Abb. 19) in kaum mehr als 5 Minuten zu einer Weggabelung, bei der wir uns rechts halten und zum Hof Hundsgruber (682 m), den wir vom Gipfel des Lorenzipechkogels nach ungefähr 30–35 Minuten erreichen, absteigen.

Auf der hier links beginnenden asphaltierten Zufahrtsstraße geht es in einer Serpentine abwärts in das Stangental und dann längere Zeit im Wald etwas oberhalb des Talbodens Richtung Südosten zu einer Straßengabelung, bei der wir uns rechts halten. Links führt die Straße ins Ortszentrum von Lilienfeld. Oberhalb eines Wohngebietes des kleinen Lilienfelder Vorortes Stangental (Abb. 20) wandern wir Richtung Westen – mit Blick zum taleinwärts führenden Traisental (Abb. 21), das wir bald durchwandern werden – wieder zum von einem winzigen Bach durchflossenen Talboden, in den wir links einbiegen. Vorbei an einem alten Kruzifix (Abb. 22), einer Statue an einem Miniteich und an einigen Wohnhäusern marschieren wir Richtung Süden mäßig steil abwärts zum nördlichen Ufer der Traisen, zu dem wir vom Hof Hundsgruber nach ca. 30–35 Minuten gelangen. Wir biegen etwa auf Höhe des südlich von uns liegenden LKH Lilienfeld rechts in den Uferweg ein. Entlang der in diesem Bereich noch recht naturbelassen fließenden Traisen (Abb. 23) wandern wir auf einem asphaltierten Weg flussaufwärts Richtung Westen, zuerst mit einem Linksbogen – vorbei an einer Fahrschule – und dann mit einem Rechtsbogen. Nach rund 15–20 Minuten auf dem nördlichen Uferweg queren wir über eine Brücke den Fluss und wandern am südlichen Traisenufer auf einer Ortsstraße von Schrambach in wenigen Minuten zurück zum Ausgangspunkt. Für den gesamten Abstieg vom Gipfel des Lorenzipechkogels sollte man etwa 1¼–1½ Stunden einplanen.

Wer noch Zeit hat, sollte anschließend an die schöne Rundtour noch das Zisterzienserstift Lilienfeld (Abb. 24) besuchen – es lohnt sich!

HM/Zeit:
Von der neuen Fußgängerbrücke gegenüber vom ehemaligen GH Hof am Steg in Schrambach über den Schrambacherberg mit zahlreichen Gegensteigungen beim Hin- und Retourweg auf den Lorenzipechkogel rund 600 Hm in etwa 2,0–2¼ Stunden (Aufstieg) bzw. durch das Stangental und entlang der Traisen in ca. 1¼–1½ Stunden (Abstieg). Beim Abstieg auf dem Aufstiegsweg spart man zwar etwa 15 Minuten, muss aber zusätzlich 50 Hm bewältigen.
Zeitraum:
März–Mitte Dezember (je nach Schneelage)
Anforderungen:
Nur selten steile, mittellange und technisch einfache Wanderung auf asphaltierten Straßen, Forststraßen, Wegen und Steigen. Vorsicht beim kurzen, steilen Auf- bzw. Abstieg im Gipfelbereich des Lorenzipechkogels. Der steile Abstieg am Waldweg oberhalb des Hofs Hundsgruber kann auf Forststraßen umgangen werden.
Highlights:
Blick vom Gipfelkreuz des Lorenzipechkogels zum Stift Lilienfeld, zum Wienerwald, zu den niederösterreichischen Vor- (u.a. Muckenkogel, Hohenberg) und den niederösterreichischen Kalkalpen (u.a. Ötscher); Blick von der Schneerosenwarte ins Traisental und zum Stift Lilienfeld; die Schneerosen auf dem Schneerosenweg im Spätwinter, der Streckenabschnitt am Nordufer der Traisen, das Zisterzienserstift Lilienfeld
Anfahrt:
Auf der Bundesstraße B 20 (Verbindung von St. Pölten an der Westautobahn A 1 im Norden über Mariazell nach Kapfenberg an der Schnellstraße S 6 im Süden) bis nach Schrammbach. Bei Km 26,3 Richtung Norden auf die Landstraße, die das Traisental mit dem Pielachtal verbindet, abbiegen, ca. 150 m bis vor die Traisenbrücke fahren und dort rechts auf die südliche Uferstraße Richtung Osten abbiegen. Nach etwa 150 m befindet sich links schräg gegenüber vom ehemaligen GH Hof am Steg eine neue Fußgängerbrücke, in der Uferstraße stehen Parkplätze zur Verfügung. Bei Anreise mit Bus oder Bahn muss man von der B 20 durch den Ort Schrambach wenige Minuten Richtung Norden zum Ausgangspunkt gehen.
Einkehr:
unterwegs keine Einkehrmöglichkeit, GH in Lilienfeld
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 15°34‘07‘‘/47°59‘58‘‘
Rechtswert (UTM): 542420 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5316430 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/4329
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