Himmelalm von Norden/Ratzeneck:
Wie im Himmel!
Die auf über 800 m Höhe zwischen dem Engleitengraben und dem Traisental gelegene Himmelalm zählt mit Sicherheit zu den schönsten Plätzen der niederösterreichischen Voralpen. Ein grandioser Ausblick auf große Teile der Wiener Hausberge belohnt für den Aufstieg, der aus allen Himmelsrichtungen erfolgen kann. Eher selten genutzt wird der Weg aus Westen aus dem Raum Türnitz bzw. aus dem Pielachtal, weil er sehr zeitintensiv ist. Viele Bergwanderer starten im Traisental entweder im Süden in Lehenrotte oder im Osten in Schrambach, wobei wir den oberen Teil der zweiten Option, der über das bewaldete Ratzeneck (Abb. 1) führt, zum Abstieg verwenden werden. Bleibt noch der Aufstieg von Norden aus dem Engleitengraben, den wir beim nachfolgenden Wandertipp beschreiben werden und der zwar der kürzeste, aber damit auch der steilste ist.
Ausgangspunkt unserer kurzen Rundtour ist eine Straßengabelung (433 m, Abb. 2) im Ortsteil Oberhof des im Engleitengraben gelegenen Weilers Zögersbach. Bei einem erster Blick links Richtung Süden können wir bereits erahnen, wie steil das waldreiche Gelände des Ratzenecks (Abb. 3) ist. Von der Straßengabelung wandern wir auf der linken, ab hier nicht mehr asphaltierten Straße vorbei an einem Alpenvereinsstützpunkt und einem Stadel Richtung Südwesten den Engleitengraben taleinwärts (Abb. 4). Nach rund 5 Minuten zweigt links unser markierter Steig ab, der im ersten Teil parallel zum Graben mäßig steil zu einer Forststraßen-Querung führt. Kurz auf breitem Weg halten wir uns im Waldgelände bei einer Weggabelung links und steigen steiler werdend aufwärts. Unser Steig wendet sich nach Norden und wird – oft etwas verwachsen – für längere Zeit immer steiler. Nach einer wieder etwas flacheren Wegpassage queren wir bei einer Lichtung erneut eine Forststraße.
Mit Unterstützung von Serpentinen nähern wir uns im offenen Gelände etwas felsigerem Gelände. Dabei genießen wir Richtung Westen einen ersten schönen Blick zum Hohenstein (1.195 m, Abb. 5). Nach einer kurzen Steilpassage geht es zuerst eben und dann wieder steil ansteigend – problemlos – vorbei an mächtigen Felsen (Abb. 6). Ein rechts neben uns steil ins Tal fallender Wasserfall ist meist nur im Frühling „aktiv“. Wir passieren ein Viehgatter, durchwandern mit einem Linksbogen einen Waldgraben und erreichen in einem bald folgenden langgezogenen Rechtsbogen das untere Ende des großflächigen Wiesengeländes der Himmelalm (Abb. 7). Steil geht es über eine Wiese aufwärts, dann stehen wir nach etwa 1,0–1¼ Stunden vom Ausgangspunkt vor dem Ottokar-Kernstock-Haus „Am Himmel“ (ca. 825 m, Abb. 8).
Schon von hier hat man einen schönen Ausblick. Wir aber wandern Richtung Osten über die steiler werdende, großflächige Himmelalm (Abb. 9) in etwa 10–15 Minuten zum stets vor uns sichtbaren Gipfelkreuz (896 m, Abb. 10) und genießen von diesem Richtung Süden (Abb. 11) einen Traumblick zum Schneeberg (2.076 m) und zur Rax (2.007 m) und – westlich (Abb. 12) des uns gegenüberstehenden Türnitzer Högers (1.372 m) – neben vielen anderen Gipfeln zum Göller (1.766 m), zum Tirolerkogel (1.380 m) und zum Ötscher (1.893 m). Richtung Nordwesten (Abb. 13) erblickt man nochmals sehr schön den benachbarten Hohenstein. Speziell bei guter Fernsicht fühlt man sich hier neben dem Gipfelkreuz „wie im Himmel“!
Der höchste Punkt der Himmelalm (903 m) ist nicht allzu weit im Wald versteckt. Wer auch diesen aufsuchen möchte, geht von der Erhebung, auf der das Gipfelkreuz steht, weiter über Almgelände Richtung Osten (Abb. 14) zuerst ein paar Schritte abwärts und dann leicht ansteigend entlang des Waldes und eines Zauns zu einem Zaundurchgang auf dem markierten Weg nach Schrambach. Gleich nachdem wir den Wald betreten haben, verlassen wir rechts den markierten Weg und besteigen den vollkommen unmarkierten Mini-Hügel (Abb. 15) – natürlich ohne Aussicht! Für den Aufstieg vom Ausgangspunkt, bei dem wir knapp 500 Hm bewältigen mussten, haben wir kaum mehr als ca. 1¼–1½ Stunden benötigt.
Wir kehren mit wenigen Schritten zurück zum markierten Waldweg Richtung Osten nach Schrambach, der sich nun auf dem bewaldeten Bergrücken des Ratzenecks längere Zeit in einem leichten Auf und Ab bewegt. Nach Querung einer kleinen Lichtung geht es auf dem gut sichtbaren und leicht begehbaren Steig nun nicht allzu steil abwärts. Nur einmal – bei der Querung eines breiten Weges – muss man etwas aufpassen, um nicht den links führenden Steig zu übersehen. Nach etwa 25–30 Minuten von der höchsten Stelle der Himmelalm ist links wenige Meter von unserem Steig eine Forststraße zu sehen, auf die wir – den markierten Steig nach Schrambach verlassend – Richtung Norden wechseln.
Es folgt nun eine längere – zugegeben aber nicht recht spannende – Wegstrecke auf der in einigen Serpentinen ins Tal führenden Forststraße. Erst im unteren Bereich kann man bei einer Lichtung talwärts einen Blick zum Ausgangsort (Abb. 16) erhaschen. Nachdem es an einer auffälligen Felswand (Abb. 17) vorbeigegangen ist, stehen wir vor dem Büchlhof. Entweder auf der asphaltierten Zufahrtsstraße oder am Waldrand eines breiteren Wiesenstreifens geht es nun die letzten Hm abwärts in den Engleitengraben (Abb. 18). Dabei wandert man oberhalb der kleinen Privatschule „Niederhof“ (Abb. 19) vorbei, bevor man links in die Talstraße einbiegt und wenige Schritte zum Ausgangspunkt geht. Diesen erreicht man vom höchsten Punkt unserer Wanderung nach etwa 1,0 –1¼ Stunden.
Geogr. Länge/Breite: 15°32‘34‘‘/47°59‘31‘‘
Rechtswert (UTM): 540505 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5315555 m (Zone: 33 N)