Es gibt nur wenige Berge in den Alpen, die selbst bergaffine Personen sofort bei ihrem Anblick erkennen: Dazu gehören natürlich das Schweizer Matterhorn (4.478 m), die Drei Zinnen (2.999 m) in Südtirol und sicherlich auch der Blick von Heiligenblut auf Österreichs höchsten Gipfel, den Großglockner (3.798 m). Zu dieser prominenten Reihe von Berggiganten kann man aber auch die im Bundesland Salzburg nahe der Landesgrenze zu Oberösterreich gelegene Bischofsmütze (Abb. 1) zählen: Ihre beiden Felstürme, die Große (2.454 m) und die gleich benachbarte Kleine (2.430 m) Bischofsmütze, sind schon von Weitem unverwechselbar. Der nachfolgende Wandertipp führt – von der Süd- zur Westseite dieser imposanten Berggestalt – zum der Bischofsmütze vorgelagerten Losegg (1.647 m, Abb. 2), von dessen Gipfel man eine atemberaubende Aussicht genießt.

Zum Ausgangspunkt unserer Wanderung führt vom zur Gemeinde Filzmoos gehörenden Ort Neuberg der bis zu einem Schranken (ca. 1.200 m) befahrbare Kohleggweg. Vor dem Schranken stehen auch einige Parkplätze am Straßenrand zur Verfügung. Schon vom Ausgangspunkt ist die Bischofsmütze (Abb. 3) zu sehen. Auf einer Forststraße wandern wir im Waldgelände Richtung Norden mäßig steil aufsteigend in etwa 10–15 Minuten zu einer Weggabelung, bei der wir uns links halten. Fast eben queren wir eine größere Lichtung, dabei kann man zum unter uns liegenden Liental und zu den sich östlich von uns befindlichen Hacklplatten (1.546 m, Abb. 4) blicken. Zurück im Wald gelangen wir mit Unterstützung von zwei Serpentinen zur Arzbergalm (1.338 m, Abb. 5), die wir nach ca. 25–30 Minuten vom Ausgangspunkt erreichen.

Bei den gleich folgenden Weggabelungen zweigen wir rechts von der Forststraße, die zur Sulzkaralm (1.543 m) führt, Richtung Nordosten auf einen Wiesenpfad ab, der uns mit wenigen Schritten wieder ins Waldgelände führt. Nun wird unser zunächst breiterer Weg um vieles steiler und zusehends schmäler. Etwas mühsamer muss eine steinige, steile Stelle in einem engen Bachbett gemeistert werden. Etwa 25–30 Minuten nach der Arzbergalm kommen wir zu einem querenden Weg. Links könnte man mit wenigen Schritten erneut zu der Forststraße, die zur Sulzkaralm führt, wechseln. Wir aber gehen rechts eine knappe Minute zu einer weiteren Abzweigung, bei der wir links auf einen Wiesenpfad Richtung „Hofpürglhütte Austriaweg“ abbiegen. Größtenteils über offenes Gelände (Abb. 6), streckenweise durch Latschen wandern wir – immer wieder auf dem steiler werdenden Pfad nach Markierungen suchend – dem Leckkogel (2.023 m), der hier den Blick zur Bischofsmütze verdeckt, Richtung Nordosten entgegen. Nach rund 1¼–1½ Stunden vom Ausgangspunkt gelangen wir zum querenden Austriaweg (1.675 m). Dieser bildet den West- und Südweg auf der bei Bergsteigern recht beliebten Umrundung des Gosaukamms.

Nachdem wir rechts Richtung Osten (Abb. 7) den Blick zur Hofpürglhütte (1.705 m), zum Dachsteinmassiv mit dem Rötelstein (2.247 m) sowie zum imposanten Torstein (2.948 m) genossen haben, wenden wir uns links Richtung Westen. Auf dem hier noch einfach begehbaren Austriaweg (Abb. 8) geht es im leichten Auf und Ab wieder ins Latschengelände. Erneut etwas an Höhe gewinnend, sind jetzt immer wieder vorsichtig steinigere Stellen und Wurzeln zu übersteigen. Dann wendet sich an einer Geländekante der Austriaweg rechts Richtung Norden. Hier haben wir nun mit knapp 1.700 m die höchste Stelle unserer Wanderung erklommen. Außerdem wird Richtung Westen (Abb. 9) unser Gipfelziel, das Losegg, vor uns sichtbar. Wieder an Höhe verlierend, öffnet sich das Gelände ein weiteres Mal, die Bischofsmütze (Abb. 10) wird rechts von uns erneut sichtbar. Ein kleines Steinkar querend, wendet sich der Austriaweg mit einem Linksbogen Richtung Westen und wir kommen zu einer Abzweigung, bei der man links steil zur bereits seit Längerem sichtbaren Sulzkaralm (Abb. 11) absteigen könnte. Wir bleiben geradeaus auf dem Austriaweg, verlieren aber – um Felswänden auszuweichen – auch hier noch einiges an Höhe. Ab einer weiteren Abzweigung links zur Sulzkaralm geht es auf dem Austriaweg erneut aufwärts und am Schluss leicht abwärts zur nächsten Weggabelung. Hier verlassen wir nach ungefähr 45–50 Minuten – uns geradeaus haltend – den Austriaweg. Dieser führt ab hier Richtung Norden entlang der steilen Felswände der westlichen Seite des Gosaukamms.

Wir wandern zuerst kurz eben und dann leicht abwärts weiter Richtung Westen (Abb. 12), bevor es erneut steiler ansteigend zur Gipfelwiese mit einem Rastplatz am Losegg geht. Auf Trittspuren kann man jetzt noch in 2–3 Minuten Richtung Westen zum Gipfelkreuz (Abb. 13) des Loseggs marschieren, das wir vom Ausgangspunkt nach etwa 2¼–2½ Stunden, in denen man mit den Gegensteigungen auf dem Austriaweg fast 550 Hm bewältigt, erreicht haben.

Großartig ist von hier der Blick Richtung Osten (Abb. 14) zur Bischofsmütze, Richtung Nordosten (Abb. 15) zum felsigen Gosaukamm, Richtung Norden (Abb. 16) zum Lammertal und zu den Bergen der Osterhorngruppe, Richtung Westen bzw. Richtung Südwesten (Abb. 17) zum Tennengebirge, zum Hagengebirge mit dem Hochkönig (2.941 m) und zu den Hohen Tauern und Richtung Südosten (Abb. 18) zu den Niederen Tauern.

Zurück zum Rastplatz steigen wir von dort – am Beginn sehr steil – teilweise auf einem abschüssigen Steig Richtung Westen (Abb. 19) in 10–15 Minuten zur bewirtschafteten Mahdalm (1.530 m, Abb. 20) ab. Bei dieser wenden wir uns Richtung Osten und wandern unterhalb des Gipfels des Loseggs zuerst steiles Wiesengelände querend stetig aufwärts wieder ins Waldgelände. Erneut folgt ein etwas mühsamer zu begehender Wegteil auf einem schmalen, teilweise abschüssigen Steig, der an einigen Stellen Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erfordert. Es dauert etwas, bevor die Sulzkaralm (Abb. 21) vor uns sichtbar wird. Zuerst geht es abwärts, dann wieder bergauf und 25–30 Minuten nach der Mahdalm erreichen wir die im Sommer bewirtschaftete Hütte (Abb. 22).

Von der Sulzkaralm wandern wir – erneut leicht aufwärts, dann abwärts und wieder aufwärts – im ersten Teil Richtung Süden und nach einer Linkswendung Richtung Osten auf der Forststraße. Ab hier geht es jetzt nur noch abwärts und wir können nochmals den Blick zum Dachsteinmassiv (Abb. 23) genießen. Richtung Süden erblicken wir unter uns die Arzbergalm, zu der wir nun absteigen. Bei der folgenden Serpentine muss man entscheiden, ob man mit einer weiteren Serpentine absteigt oder ob man die wenigen Schritte links zu unserem Aufstiegsweg wechselt und – auf diesen rechts abbiegend – steil und etwas mühsam zur Arzbergalm wandert, zu der man nach etwa 35–40 Minuten von der Sulzkaralm gelangt.

Auf der Forststraße wandern wir dann mit Blick Richtung Süden (Abb. 24) zum Rossbrand (1.770 m) in ca. 20 Minuten zurück zum Ausgangspunkt, den wir vom Gipfel des Loseggs nach ungefähr 1¾–2,0 Stunden erreichen.

Koordinaten Ausgangspunkt:

Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 13°28‘49‘‘/47°27‘58‘‘
Rechtswert (UTM): 385490 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5258090 m (Zone: 33 N)