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Muckenkogel von Westen:
Ein weithin sichtbarer Gipfel
Muckenkogel von Westen Abbildung 1
Abb. 1

Schon von Weitem – sowohl aus dem niederösterreichischen Alpenvorland als auch inneralpin – ist der Gipfel des Muckenkogels (1.248 m, Abb. 1) nicht nur sichtbar, sondern auch sofort namentlich zuordenbar. Das liegt daran, dass auf dem Hausberg von Lilienfeld an der höchsten Stelle eine markante Sendeanlage steht. Die viel besuchte Bezirkshauptstadt – für ihr Zisterzienserstift weit über die Grenzen Niederösterreichs bekannt – ist auch meistens der Ausgangspunkt für Wanderungen auf den Muckenkogel. Dabei nützen viele den Sessellift, der Groß und Klein aus dem Traisental fast bis zum Gipfel befördert. Eine kleine Wanderung auf dem großflächigen Almplateau unterhalb der höchsten Stelle kann man mit der Einkehr in einer der vielen bewirtschafteten Hütten verbinden. Auf dem Muckenkogel und auf der im Süden mit einem kurzen Kamm verbundenen Kloster-Hinteralpe (1.313 m) ist an sonnigen Wochenendtagen immer viel los!

Wer es gerne ruhiger hat, wandert besser – wenn möglich – an einem Wochentag und wählt als Ausgangspunkt den kleinen Ort Freiland (402 m) westlich des Muckenkogels. Dieser liegt taleinwärts von Lilienfeld am Zusammenfluss der Traisen und der Unrechttraisen, die dann gemeinsam von Freiland Richtung Norden via Lilienfeld in die Landeshauptstadt St. Pölten fließen und bei Traismauer in die Donau münden. Wir starten unsere Wanderung auf den Muckenkogel in Freiland bei der Traisenbrücke am nördlichen Beginn der Bundesstraße B 214. Parallel zur Traisen (Abb. 2) führt an deren Südufer ein asphaltierter Weg Richtung Nordosten wenige Meter zu einem Bahnübergang, der von uns gequert wird. Kurz geht es noch entlang der Bahntrasse, dann wendet sich der markierte Weg bei einer Gabelung rechts Richtung Osten und führt uns in ein Seitental. Ab hier ist der Weg nicht mehr asphaltiert. Vorbei an einem Wohnhaus wandern wir nun links neben einem Bach mit Blick zu den steilen Waldhängen im Westen des Muckenkogels (Abb. 3) etwas steiler aufwärts. Nach etwa 15 Minuten vom Ausgangspunkt mündet unser Weg in eine Forststraße, in die wir – der Markierung und einem Wegweiser folgend – halb links einbiegen und die wir bis zur Lilienfelder Hütte nicht mehr verlassen werden.

Erste Serpentinen bringen uns – jetzt hauptsächlich Richtung Norden – zu einer größeren Lichtung (Abb. 4). Sämtliche abzweigende Forststraßen und Wege ignorieren wir, es geht angenehm ansteigend weiter aufwärts. Dann wendet sich mit einer Rechtskurve (ca. 600 m) unsere gut markierte Forststraße wieder Richtung Osten und führt geradeaus bergwärts. Links von uns ist dabei eine größere Felswand (Abb. 5) und tief unten das Traisental zu sehen. Besonders reizvoll ist diese Wanderung übrigens, wenn im Herbst der Nebel über dem Tal liegt. Mit langgezogenen Serpentinen geht es in weiterer Folge zügig aufwärts, wobei gilt: Je höher wir kommen, desto schöner wird der Blick in die uns westlich und nördlich umgebende Bergwelt. Ist es zu Beginn der Hohenstein (1.195 m), der die Aussicht im Nordwesten dominiert, erweitert sich bei einer Linkskurve (ca. 780 m) der Blick und im Westen (Abb. 6) werden unser fast 400 m tiefer liegender Ausgangspunkt, der Türnitzer Höger (1.372 m) und der Ötscher (1.893 m) und im Süden (Abb. 7) das Tal der Unrechttraisen sowie der Gippel (1.669 m) sichtbar.

Auf unserer nun etwas steiler werdenden Forststraße kommen wir nach 1½–1¾ Stunden bei einem Schranken zu einer großen Wegkreuzung (956 m) und zum Beginn des großflächigen Wiesen- und Almgebietes auf dem Muckenkogel. Rechts – noch vor dem Schranken – könnte man einen kurzen Abstecher (10 Minuten hin und retour) zur aussichtsreich gelegenen Steinhofberghütte (960 m, Abb. 8) machen. Bereits nach dem Schranken erblicken wir links am unteren Rand der Wiese die etwas tiefer gelegene Lilienfelder Hütte (Abb. 9).

Wir biegen rechts in die aufwärts führende Sandstraße ein, verlassen diese aber nach knapp 50 m wieder und zweigen rechts auf einen Pfad ab, der am rechten Wiesenrand (Abb. 10) steiler werdend zu einer Bergrettungshütte (ca. 1.000 m) führt. Gleich nach dieser werden vor uns das große Almgebiet und der Gipfel mit der Sendeanlage des Muckenkogels sichtbar. Unser Wiesenpfad quert die Sandstraße, die wir vor Kurzem verlassen haben und die mit einer Serpentine hier heraufführt. Wir biegen beim Aufstieg rechts in die Sandstraße ein, die zuerst eben und dann wieder ansteigend Richtung Süden führt. Bei der ersten Weggabelung links und bei der zweiten rechts kommen wir mit Blick zum bewaldeten Kamm, der den Muckenkogel mit der Kloster-Hinteralpe verbindet, nach ca. 25–30 Minuten von der Lilienfelder Hütte zur bewirtschafteten Klosteralpe (1.067 m, Abb. 11).

Gleich hinter der Hütte zweigt links ein unmarkierter Wiesenpfad ab, auf den wir Richtung Osten aufsteigen. Bei den ersten Bäumen, an denen wir vorbeikommen, sollte man sich unbedingt umdrehen und die großartige Aussicht Richtung Westen (Abb. 12) genießen. Unser Wiesenpfad bringt uns in knapp 10 Minuten von der Klosteralpe zur Bergstation des Muckenkogel-Sesselliftes (1.134 m, Abb. 13). Kurz vor dieser biegen wir rechts auf eine asphaltierte Zufahrtsstraße ab, auf der wir in wenigen Minuten steil Richtung Süden zum rechts von der Straße stehenden ersten Sender aufsteigen. Kurz danach zweigt in einer Linkskurve rechts die „Klöstertreppe“ (Abb. 14) ab, ein immer steiler werdender, schmaler Waldsteig, auf dem trittsichere Bergwanderer die letzten Hm zum Gipfel des Muckenkogels erklimmen können. Im letzten, sehr steilen Teil unterstützen Stufen den Aufstieg. Wem dieser Aufstiegssteig zu gewagt ist, kann weiter auf der asphaltierten Zufahrtsstraße in einem langgezogenen Bogen – natürlich etwas länger – zum Gipfel aufsteigen, den man vom Ausgangspunkt nach ungefähr 2½–2¾ Stunden, in denen man gut 850 m bewältigt hat, erreicht.

Neben der massiven Sendeanlage (Abb. 15) und einem Rastplatz (Abb. 16) erwartet uns am Gipfel des Muckenkogels eine leider durch Bäume etwas eingeschränkte Aussicht. Nochmals sollte man unbedingt Richtung Westen (Abb. 17) blicken, den von hier oben ist nicht nur der Ötscher, sondern es sind auch das Hochschwabmassiv, einige Gesäuseberge, die Bergwelt rund um Mariazell sowie die höchsten Berge (Großer Priel (2.515 m) und Spitzmauer (2.446 m) des Toten Gebirges zu bestaunen. Schön ist ebenfalls der Blick Richtung Norden (Abb. 18), vor allem abwärts nach Lilienfeld zum Zisterzienserstift, aber er reicht auch weit ins Alpenvorland und im Nordosten sogar bis zum Wienerwald.

Für den Abstieg verwenden wir nicht den steilen Aufstiegsweg, sondern wir wandern weiter Richtung Süden auf der asphaltierten Zufahrtsstraße mäßig steil abwärts der Kloster-Hinteralpe entgegen. Nach wenigen Minuten kommen wir zu einer Wegkreuzung, bei der Richtung Osten (Abb. 19) der Hochstaff (1.305 m) und die Reisalpe (1.399 m) sowie der Unterberg (1.342 m) im Hintergrund sichtbar werden. Bei dieser Wegkreuzung könnte man sich auch dafür entscheiden, rechts weiter Richtung Süden zur Traisnerhütte auf dem Gipfel der Kloster-Hinteralm (Abb. 20) zu wandern, von der man einen tollen Alpenblick genießt. Wir aber halten uns links und wandern unterhalb des Gipfels des Muckenkogels in einem Linksbogen – nochmals den Blick abwärts nach Lilienfeld (Abb. 21) genießend – auf der asphaltierten Zufahrtsstraße zurück zum ersten Sender und von diesem steil abwärts zur Wiese (Abb. 22) bei der Bergstation des Muckenkogel-Sesselliftes, zu dem wir nach rund 15 Minuten vom Gipfel des Muckenkogels gelangen.

Gleich nach der Wegkreuzung, bei der wir links von der Klosteralm aufgestiegen sind – rechts geht’s zur Bergstation –, verlassen wir halb rechts die Zufahrtsstraße und biegen auf einen breiten Wiesenpfad ein. Richtung Nordwesten geht es mäßig steil und mit schönem Blick über das großflächige Wiesengelände in weiteren rund 15 Minuten zurück zur Bergrettungshütte und steiler abwärts zur Abzweigung wenige Meter oberhalb der Lilienfelder Hütte (Abb. 23). Wir zweigen links auf die beim Aufstieg benutzte, markierte Forststraße ab und wandern auf dieser – immer wieder die schöne Aussicht (Abb. 24) genießend – weiter talwärts. Besonders schön bereits im unteren Bereich – speziell im Herbst – ist der Blick hinauf zur Kloster-Hinteralpe (Abb. 25). Nach rund 1,0–1¼ Stunden von der Abzweigung oberhalb der Lilienfelder Hütte gelangt man wieder nach Freiland und ins Traisental (Abb. 26). Auf dem Aufstiegsweg geht es die letzten Schritte zurück zum Ausgangspunkt, den wir vom Gipfel des Muckenkogels nach ungefähr 1½–1¾ Stunden erreichen.

HM/Zeit:
Vom kleinen Parkplatz in Freiland bei der Traisenbrücke am nördlichen Beginn der Bundesstraße B 214 über die Klosteralpe auf den Muckenkogel ca. 850 Hm in ungefähr 2½–2¾ Stunden (Aufstieg) bzw. auf dem Direktweg in etwa 1½–1¾ Stunden (Abstieg).
Zeitraum:
April–Mitte November
Anforderungen:
Mittellange, technisch einfache Tour auf nur selten steileren, meist gut markierten – teilweise auch asphaltierten – Zufahrtsstraßen, Forststraßen und Wiesenpfaden. Für den kurzen, immer steiler werdenden Waldsteig („Klöstertreppe“) vom ersten Sender zum Gipfel des Muckenkogels benötigt man speziell bei Nässe Trittsicherheit. Der Waldsteig kann aber auf der asphaltierten Zufahrtsstraße wie beim Abstieg umgangen werden.
Highlights:
Schöner, von Bäumen etwas eingeschränkter Blick vom Gipfel des Muckenkogels und auch unterwegs vor allem Richtung Westen und Norden bis zum Toten Gebirge und zu den benachbarten Gipfeln der niederösterreichischen Voralpen sowie abwärts zum Zisterzienserstift Lilienfeld; das großflächige Almgelände zwischen der Lilienfelder Hütte und dem Gipfelaufbau des Muckenkogels
Anfahrt:
Von Norden (St. Pölten, A 1) über die Bundesstraße B 20 bis Km 28,8 nach Freiland fahren, dort Richtung Süden über die Traisenbrücke auf die B 214 abzweigen, gleich nach der Brücke gibt es rechts einen kleinen Parkplatz. Von Südosten (Mürzzuschlag, S 6) auf der B 23 bis Terz, weiter auf der B 21 und auf der B 214 Richtung Norden bis zum Parkplatz in Freiland fahren. Von Südwesten (Kapfenberg, S 6) auf der B 20 bis Mariazell und weiter auf der B 21 bzw. B 214 Richtung Norden bis Freiland fahren. Dort vor der Traisenbrücke links zum kleinen Parkplatz abbiegen. Eine Autobushaltestelle gibt es bei der Abzweigung von der B 20 auf die B 214.
Einkehr:
Lilienfelder Hütte, Klosteralpe sowie mit kurzem Abstecher: Steinhofberghütte und Traisnerhütte auf der Kloster-Hinteralpe
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 15°34‘07‘‘/47°58‘32‘‘
Rechtswert (UTM): 542442 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5313726 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/4205
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