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Sonnenberg/Buchkogel:
Von Eisenstadt ins Leithagebirge
Sonnenberg/Buchkogel Abbildung 1
Abb. 1

Zugegeben, „echte“ Bergwanderer schmunzeln zu Recht etwas, wenn man vom „Leithagebirge“ spricht. Ist doch der höchste Gipfel dieses „Gebirges“, der Sonnenberg (484 m), nicht einmal 500 m hoch. Trotzdem sollte man Wanderungen auf diesem Höhenzug, der noch zu den Alpen zählt und gemeinsam mit dem Hundsheimer Berg (480 m) das Bindeglied zu den Karpaten bildet, nicht unterschätzen! Es warten zwar keinerlei technische Schwierigkeiten, doch man kann bei einer Tour einiges an Wegstrecke und auch an Hm zusammenbringen. Unser nachfolgender Wandertipp führt am Südrand des Leithagebirges (Abb. 1) von Eisenstadt zuerst zur Gloriette-Warte (351 m), dann zur Sonnbergwarte, die ein paar Meter vom höchsten Punkt des Leithagebirges entfernt steht, und zuletzt zur Buchkogelwarte (443 m). Wenn man bei dieser familienfreundlichen Wanderung überhaupt von technischen Herausforderungen sprechen kann, dann betrifft das höchstens das Besteigen der beiden letztgenannten, über steile Leitern bzw. Treppen zu erklimmenden Aussichtswarten.

Ausgangspunkt unserer Rundtour sind die wochentags gebührenpflichtigen, aber nicht allzu teuren Parkplätze am Westrand des Eisenstädter Schlossparks (ca. 205 m). In der Gloriettegasse geht es zu Beginn vorbei am Joseph-Haydn-Konservatorium (Abb. 2) Richtung Norden aufwärts. Mit den letzten Wohnhäusern der burgenländischen Landeshauptstadt erreichen wir im Waldgebiet mit einer Serpentine die Gloriette (Abb. 3), bei der weitere Parkplätze zur Verfügung stehen und in der sich auch ein Lokal befindet – übrigens die einzige Einkehrmöglichkeit unterwegs! Gleich danach biegen wir rechts ab und wandern mäßig steil ansteigend auf einem breiten Waldweg zur auf einer Wiese stehenden Gloriette-Warte (Abb. 4), die wir vom Ausgangspunkt nach etwa 20 Minuten erreichen. Von der Aussichtsplattform genießt man Richtung Süden einen schönen Blick nach Eisenstadt und Richtung Südosten zum Neusiedlersee (Abb. 5). Von hier sieht man auch sehr schön Richtung Nordosten den Buchkogel (Abb. 6), den wir später besteigen werden. Durch Bäume verdeckt ist Richtung Nordwesten unser erstes Gipfelziel, der Sonnenberg.

Von der Aussichtswarte geht es noch kurz Richtung Norden zu einem Schranken: Hier biegen wir links in eine Forststraße ein, auf der wir mit wenigen Schritten – leicht abwärts – zu einem parallel verlaufenden, blau markierten Weg wandern. Dieser beginnt übrigens auch bei der Gloriette und führt direkt hierher. Auf diesen biegen wir rechts ab und marschieren jetzt längere Zeit stets im Waldgebiet – teils eben, teils mäßig ansteigend – zuerst Richtung Norden und nach einem Linksbogen Richtung Westen. Nachdem wir an einer etwas kitschig anmutenden Marienstatue (Abb. 7) vorbeigekommen sind und wieder einige Hm verloren haben, wenden wir uns bei einer Wegkreuzung rechts Richtung Norden und wandern etwas ansteigend zur nächsten Wegkreuzung mit der Bezeichnung „Beim Juden“ (450 m). Was es damit auf sich hat, entnimmt man einer Hinweistafel (Abb. 8). Wir zweigen links ab, wandern Richtung Westen zuerst auf breitem Weg minimal abwärts und nach Einmündung einer Forststraße von rechts geradeaus auf dieser weitere 5 Minuten erneut leicht ansteigend zu einer Abzweigung. Wir biegen rechts ab und marschieren zu Beginn eben und dann etwas steiler ansteigend mit einem Linksbogen zum höchsten Punkt des Leithagebirges, auf dem der riesige Sender steht. Für den ganzen Aufstieg vom Ausgangspunkt hierher haben wir mit dem kurzen Umweg zur Gloriette-Warte etwa 1¼–1½ Stunden benötigt. Ein paar Meter weiter stehen wir dann vor der Sonnbergwarte (Abb. 9), deren Besteigung auf einer fast senkrechten Leiter Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erfordert. Dazu sollte man wissen, dass diese Aussichtswarte, von der man einen tollen Blick Richtung Westen über das südliche Wiener Becken zum Alpenostrand mit dem Schneeberg (2.076 m) hat, früher als Grenzwachturm am Eisernen Vorhang gedient hat.

Auf dem Aufstiegsweg geht es in etwa 15 Minuten zurück zur Wegkreuzung „Beim Juden“. Wer es eilig hat, kann – rechts abzweigend – auf dem bereits bekannten Weg vorbei an der Gloriette zum Ausgangspunkt zurückkehren. Wir aber wandern geradeaus weiter. Es geht nun in einem ständigen Auf und Ab auf breiten Wegen, Forststraßen und kurz auf einem Steig durch für das Leithagebirge typische Laubwälder (Abb. 10) etwa 60 Minuten Richtung Osten. Die einzige Unterbrechung bildet nach rund 15–20 Minuten eine größere Wiese (Abb. 11), an deren südwestlichem Rand ein Kruzifix mit der Bezeichnung „Schöner Jäger“ (Abb. 12) steht. Ein wichtiger Hinweis für diese längere West-Ost-Querung: stets den Hinweisschildern und Markierungen zum Buchkogel folgen und die vielen abzweigenden – teilweise markierten – Wege ignorieren. Man kann aber auch die Wanderung an mehreren Stellen verkürzen und jeweils rechts Richtung Süden nach Eisenstadt zurückwandern.

Nach ca. 60 Minuten von der Wegkreuzung „Beim Juden“ verlassen wir rechts die Forststraße und wandern auf breitem Weg in etwa 10–15 Minuten nicht allzu steil zur nächsten Abzweigung. Bei dieser halten wir uns links und erreichen mit wenigen Schritten nach etwa 1¼–1½ Stunden vom Sonnenberg den Gipfel des Buchkogels. Auch hier kann man – steil, aber bei weitem nicht so schwierig – einen Aussichtsturm (Abb. 13) besteigen. Großartig sind nicht nur die Blicke Richtung Süden (Abb. 14) zur burgenländischen Landeshauptstadt und Richtung Südosten (Abb. 15) zum Neusiedlersee: Richtung Norden (Abb. 16) überblickt man den weiteren Verlauf des Leithagebirges, Richtung Nordwesten (Abb. 17) sieht man zum Flachland südlich von Wien und Richtung Westen (Abb. 18) zurück zum Sonnenberg.

Um zum Ausgangspunkt zu gelangen, geht es in wenigen Minuten auf dem Aufstiegsweg abwärts zurück zur Forststraße, in die wir links Richtung Westen einbiegen. Nach wenigen Metern verlassen wir sie links Richtung Süden wieder und wandern auf breitem Weg kaum mehr als 5 Minuten fast eben über die bewaldete Hochfläche des Leithagebirges bis zur nächsten Wegkreuzung. Wir halten uns geradeaus und verlassen nach weiteren etwa 10 Minuten rechts den breiten Weg. Kurz geht es auf einem Steig fast eben dahin, dann etwas mühsam – durch Wind umgestürzte Bäume müssen passiert werden – rund 15 Minuten durch einen schmalen Graben (Abb. 19) abwärts. Nach etwa 40–45 Minuten vom Buchkogel geht es rechts vorbei am Burgstallberg (305 m, Abb. 20) und links vorbei am ORF-Landesstudio Burgenland (Abb. 21).

Gleich danach wird es kompliziert: Da wir zur Westseite des Esterházy-Schlossparks gelangen müssen, kann man entweder geradeaus auf dem Buchgrabenweg ins Zentrum von Eisenstadt wandern und von dort vorbei am Schloss rechts in die Gloriettegasse Richtung Norden abbiegen. Etwas flotter ist es aber, wenn man hier rechts in die Güterstraße, die zur Johannesgrotte führt, abbiegt, diese aber nach wenigen Metern links wieder verlässt. Auf einer asphaltierten Straße (Hartlsteig) wandern wir – eine Gegensteigung meisternd – hinauf in einen höher gelegenen Ortsteil von Eisenstadt (Abb. 22). Bei der nächsten Kreuzung halten wir uns zuerst rechts (Simon Gruber-Weg) und sofort wieder links (Neuriedgasse). Am Ende der Gasse wird – wenige Meter nach rechts oben versetzt – die Parkstraße gequert. In der Obeliskgasse wandern wir bis zum Rosentalweg, der parallel am Ostrand des Schlossparks verläuft. Wir biegen links in diesen ein und betreten oberhalb des nicht mehr funktionstüchtigen Lindenstadions rechts den Schlosspark. Dieser wird nun – wieder etwas ansteigend – vorbei an einem Teich (Abb. 23) von Osten nach Westen gequert. Gegenüber vom Joseph-Haydn-Konservatorium biegen wir links in die Gloriettegasse (Abb. 24) ein und gehen Richtung Süden zum Ausgangspunkt, den wir vom Buchkogel nach ungefähr 1¼–1½ Stunden erreichen.

HM/Zeit:
Von den Autoabstellplätzen am Westrand des Eisenstädter Schlossparks mit zahlreichen kleineren und größeren Gegensteigungen fast 550 Hm über die Gloriette-Warte auf den Sonnenberg ungefähr 1¼–1½ Stunden (Aufstieg), von dort in ca. 1¼–1½ Stunden auf den Buchkogel und dann vorbei am ORF-Landesstudio Burgenland in weiteren etwa 1¼–1½ Stunden zurück zum Ausgangspunkt.
Zeitraum:
Ganzjährig (je nach Schneelage)
Anforderungen:
Technisch einfache, mittellange, familienfreundliche und nicht allzu steile Rundtour auf meist durch Waldgebiet führenden, gut markierten und gut begehbaren Straßen (Land-, Orts- und Forststraßen), Wegen und Steigen. Vor allem die Besteigung der über eine steile Leiter zu erklimmenden Sonnbergwarte erfordert Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Für den Rückweg vom ORF-Landesstudio Burgenland via Stadtzentrum bzw. durch den Schlosspark benötigt man ausgeprägten Orientierungssinn!
Highlights:
Großartige Aussicht von den drei Aussichtswarten, die für das Leithagebirge typischen Laubwälder, Schloss Esterházy und der Schlosspark
Anfahrt:
In die burgenländische Landeshauptstadt Eisenstadt gelangt man von Norden (Raum Neusiedel am See) über die Bundesstraße B 50, von Nordwesten (Wiener Becken) auf der Autobahn A 3, von Süden (Wr. Neustadt/Mattersburg) auf der Schnellstraße S 31. Den Hinweisschildern folgend fährt man zum Schloss Esterházy. Links vom Hauptportal zweigt bei einer Ampel-Kreuzung Richtung Norden die Gloriettegasse von der Esterházystraße (B 59) ab. Etwa 300 m nach der Kreuzung stehen an der Westseite des Schlossparks – an Wochentagen kostengünstige, gebührenpflichtige – Parkplätze zur Verfügung. Nach Eisenstadt kann man natürlich auch mit Bahn und Bus gelangen!
Einkehr:
Cafe in der Gloriette, sonst unterwegs keine Einkehrmöglichkeit, GH in Eisenstadt
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 16°31'00''/47°50'53''
Rechtswert (UTM): 613464 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5300521 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/5202
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