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Kirchenberg von Osten:
Gemütliche Rundwanderung auf einen Voralpen-Gipfel
Kirchenberg von Osten Abbildung 1
Abb. 1

Die meisten Bergwanderer nützen die große Pfarrkirche von Hainfeld als Startpunkt, um auf unterschiedlichen Routen von Norden aus den Hausberg der größten Gemeinde des Gölsentals, den Kirchenberg (924 m), zu besteigen. Aber es gibt auch alternative Ausgangspunkte, um zur Hainfelder Hütte, die auf dem höchsten Punkt steht, zu wandern. Einer davon liegt im Ortsteil Landstal auf der Straße, die vom Hauptplatz von Hainfeld in den kleinen niederösterreichische Ort Ramsau und weiter zum berühmten Golfplatz im Adamstal führt. Unmittelbar vor einer Straßenbrücke über den Ramsaubach kann man von einem kleinen Autoabstellplatz (ca. 445 m) von Osten die Wanderung auf den Kirchenberg (Abb. 1), der zur besseren lokalen Zuordnung häufig auch als Hainfelder Kirchenberg bezeichnet wird, starten.

Zu Beginn geht es auf dem asphaltierten Güterweg Steiner eben – entlang einer größeren Schraubenfabrik links und einer bergauf führenden Wiese (Abb. 2) rechts von uns – Richtung Süden. Auf einigen interessanten Schautafeln (Abb. 3) kann man mehr über die Geschichte der Firma erfahren. Nach knapp 5 Minuten zweigen wir vor einem Bauernhof rechts ab, steigen auf einer Forststraße wenige Meter leicht aufwärts und verlassen dann links – einer Markierung folgend – diese gleich wieder. Oberhalb einer Wiese geht es mit Blick taleinwärts zuerst flach und nach einer Rechtskurve leicht wieder absteigend an einem großen Bergwerk (Abb. 4) vorbei. Nach etwa 10–15 Minuten gelangen wir zu einer Richtung Westen führenden – im Bereich einiger Häuser noch asphaltierten – Forststraße, die durch den Heugraben nicht allzu steil aufwärtsführt.

Nach ca. 25–30 Minuten wendet sich bei einem größeren Bauernhof (556 m) unsere markierte Forststraße nach links und führt – um einiges steiler werdend – am linken Rand einer langgezogenen Lichtung (Abb. 5) Richtung Süden einem Talschluss entgegen. Dabei ist oberhalb von diesem im Hintergrund bereits der Bauernhof auf dem Sonnleitensattel zu sehen, zu dem wir in weiterer Folge aufsteigen. Nach knapp 10 Minuten gelangen wir im Wald zu einer Serpentine – früher hat man hier bereits die Forststraße verlassen – und setzen für weniger als 5 Minuten unsere Wanderung Richtung Nordosten fort. Bei einer Rechtskurve biegen wir dann – das ist hier eher schlecht markiert – rechts von der Forststraße auf einen Forstweg ab. Erneut Richtung Süden führend, macht dieser einen Rechtsbogen. Gleich danach zweigt links ein steiler Weg ab, der nach wenigen Schritten in einen Steig übergeht, auf dem wir zu einer großen Wiese (Abb. 6) aufsteigen. Diese querend geht es zuerst auf einem Wiesenpfad und dann auf einem Wiesenweg steil hinauf zum bereits sichtbaren Bauernhof auf dem Sonnleitensattel (758 m, Abb. 7), den wir nach ungefähr 55–60 Minuten vom Ausgangspunkt erreichen. Kurz bevor man zum Sattel gelangt, sollte man sich umdrehen und den schönen Blick Richtung Norden (Abb. 8) genießen.

Wir queren – rechts abbiegend – den Bauernhof und wandern vorbei an insgesamt drei Aussichtsbankerln, von denen man einen großartigen Blick Richtung Süden (Abb. 9) abwärts nach Salzerbad und zum Gippel (1.669 m) im Hintergrund hat. Dann wendet sich unser Weg rechts nach Norden und führt auf bzw. links entlang von einem Waldkamm in einem Auf und Ab in rund 10–15 Minuten in einen Waldsattel. Weiter geht es anschließend Richtung Nordwesten gemütlich ansteigend auf einem gut begehbaren Steig im Waldgelände in ebenfalls etwa 10–15 Minuten zu einer Rastbank mit dem schönen Namen „Suchtaler Bankerl“ (Abb. 10). Mit einer scharfen Rechtskurve wendet sich unser Steig erneut Richtung Norden und führt längere Zeit parallel zum rechts über uns verlaufenden Bergkamm eben weiter. Nur selten – wie an einer Stelle Richtung Westen zum nahen Staff (786 m, Abb. 11) oberhalb von St. Veit an der Gölsen – gibt es schöne Ausblicke. Wieder ansteigend geht es unterhalb einer mächtigen Felsengruppe (Abb. 12) vorbei. Gleich danach beginnen wir mit einigen Serpentinen den finalen Anstieg zur Hainfelder Hütte, die wir knapp nach einer Wegteilung – links führt ein Steig abwärts nach Hainfeld – erreichen. Für den Aufstieg, bei dem wir mit kleineren Gegensteigungen etwas über 500 Hm bewältigt haben – benötigt man etwa 1¾–2,0 Stunden.

Auf dem Platz vor der Hainfelder Hütte (Abb. 13) genießt man einen schönen Blick Richtung Süden (Abb. 14) zu den niederösterreichischen Alpen mit dem Schneeberg (2.076 m) als besonderem Blickfang im Hintergrund. Richtung Osten (Abb. 15) überblickt man weite Teile des Wienerwaldes bzw. der Voralpen südwestlich von Wien. Man sollte unbedingt die paar Stufen zu einer an die Hütte angebauten Terrasse hinaufsteigen und den Blick Richtung Westen (Abb. 16) zum Gölsental und zu den nördlich davon liegenden Hügeln des sogenannten Wiesenwienerwaldes mit dem Steinwaldleiten (734 m) bewundern.

Um unsere Rundtour fortzusetzen und zum Ausgangspunkt zurückzukehren, steigen wir auf einem breiten Pfad am linken Rand des offenen Geländes (Abb. 17) steil Richtung Nordosten in etwa 5 Minuten zu einer Holzhütte ab. Im unteren Bereich genießen wir links Richtung Norden (Abb. 18) noch einmal einen schönen Blick ins Gölsental und zu den Hügeln des Wiesenwienerwalds. Bei der Hütte biegen wir bei einer größeren Forststraßenkreuzung rechts Richtung Osten in einen Forstweg ein. Nochmals blicken wir rechts hinauf über die steilen Wiesenhänge zur Hainfelder Hütte (Abb. 19). Vorbei an einem Fahrverbotsschild geht es – von Bäumen umgeben – über die Osthänge des Kirchenbergs steil auf diesem abwärts. Am oberen Rand einer größeren Freifläche mit Blick Richtung Süden (Abb. 20) zum Sonnleitensattel wandern wir zu einer Rechtskurve – mit Blick zum Bergwerk (Abb. 21) – und erreichen nach etwa 15–20 Minuten vom Gipfel des Kirchenbergs eine alte Hütte. Nun wieder im Waldgelände, geht es auf einer Forststraße mit Serpentinen abwärts. Bei der dritten Serpentine (Abb. 22) – einer Rechtskurve etwa 15 Minuten von der Hütte – kann man sich dann entscheiden, ob man – um ca. 10 Minuten länger – zum Hof im Heugraben, bei dem wir auf unseren Aufstiegsweg treffen, weiterwandert und auf diesem mit einer kleinen Gegensteigung zum Ausgangspunkt zurückkehrt oder hier links die Forststraße verlässt.

Für die hier beschriebene Variante, bei der wir links von der Forststraße abbiegen, ist guter Orientierungssinn hilfreich. Nach ein paar Schritten auf einem steinigen Weg aufwärts biegen wir rechts in einen recht steilen, unmarkierten Steig ein. Schon bald gelangen wir zu einem Waldweg, in den wir links abbiegen. Bei der sofort folgenden Wegteilung halten wir uns rechts und steigen gemütlich auf einem Waldweg Richtung Norden abwärts. Eine größere Forststraßenkreuzung wird von uns geradeaus gequert. Leicht absteigend gelangen wir nach wenigen Minuten auf einer Forststraße zu einem Rechtsbogen, bei dem wir diese rechts wieder verlassen. Auf einem breiten Weg geht es nun steiler werdend durch einen schmalen, wasserlosen Graben abwärts zum asphaltierten Güterweg Steiner unweit der Schraubenfabrik (Abb. 23). In diesen biegen wir links ein und gelangen mit wenigen Schritten nach ca. 55–60 Minuten vom Kirchenberg zurück zum Ausgangspunkt.

HM/Zeit:
Vom Hainfelder Ortsteil Landstal über den Sonnleitensattel mit kleineren Gegensteigungen beim Auf- bzw. Abstieg knapp 550 Hm auf den Kirchenberg in ungefähr 1¾–2,0 Stunden (Aufstieg) bzw. über die Osthänge des Kirchenbergs in ca. 55–60 Minuten (Abstieg). Wer beim Abstieg für den untersten Teil den Aufstiegsweg verwendet, benötigt etwa 10 Minuten länger.
Zeitraum:
Fast ganzjährig (je nach Schneelage)
Anforderungen:
Teilweise steile, nicht allzu lange und technisch einfache Wanderung auf Güterwegen, Forststraßen und Wegen, Steigen und Wiesenpfaden, die auch für Familien gut geeignet ist. Wer beim Abstieg die beschriebene Wegvariante verwendet, benötigt ausgeprägten Orientierungssinn!
Highlights:
Blick von der Hainfelder Hütte auf den Wienerwald, die niederösterreichischen Voralpen und den Schneeberg. Von Rastbänken beim Sonnleitensattel kann man beim Aufstieg einen schönen Ausblick Richtung Süden genießen.
Anfahrt:
Auf der Westautobahn aus dem Raum Wien bis zur Abfahrt Altlengbach, weiter über Laaben und die Klammhöhe bis zur Einmündung in die Bundesstraße B 18 östlich von Hainfeld. Auf der Westautobahn aus Westen bis zur Abfahrt St. Pölten Süd, weiter auf der B 20 bis zum Kreisverkehr in Traisen und von dort ostwärts auf der B 18 bis Hainfeld. Auf der Südautobahn A 2 bis zur Abfahrt Leobersdorf, von dort auf der B 18 westlich bis Hainfeld: Dann bei allen Zufahrtsvarianten auf der B 18 bis ca. Km 42,5 und dort Richtung Süden abbiegen und vorbei am Hauptplatz mit einer Linkskurve auf der Landstraße nach Ramsau ca. 1,7 km fahren, bis kurz vor einer Brücke über den Ramsaubach links ein kleiner Autoabstellplatz zur Verfügung steht. Hainfeld kann mit der Bahn (von St. Pölten) und der Ausgangspunkt per Bus (Richtung Ramsau) erreicht werden.
Einkehr:
Hainfelder Hütte, Gasthäuser in Hainfeld
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 15°46‘25‘‘/48°01‘15‘‘
Rechtswert (UTM): 557691 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5318906 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/4330
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