Rudolfshöhe:
Rundwanderung westlich von Wien
Wenn man Wien mit dem Auto auf der Westautobahn bzw. mit dem Zug auf der alten Westbahnstrecke durch das Wiental verlässt, fährt man an der Rudolfshöhe (475 m, Abb. 1) vorbei. Nur die wenigsten wissen, dass auf der höchsten Stelle dieses bis zum Gipfel bewaldeten Wienerwaldhügels eine fast 30 m hohe, hölzerne Aussichtswarte steht. Diese sollte man unbedingt besteigen, denn von der sich oben befindenden Plattform hat man von Westen einen grandiosen Blick zur österreichischen Bundeshauptstadt. Bei guter Fernsicht ist sogar hinter der Hainburger Pforte die ca. 60 km östlich von Wien entfernte slowakische Hauptstadt zu sehen. Ebenso gut ist die Aussicht zu den benachbarten Wienerwald-Bergen, leider wird der Blick zu den niederösterreichischen Alpen durch die bereits zu hohen Bäume im Umfeld der Aussichtswarte eingeschränkt. Bevor wir bei unserer Wanderung dorthin kommen, werden wir gleich zu Beginn den 425 m hohen Schöffelstein besteigen, der nach dem „Retter des Wienerwaldes“, dem 1832 in Böhmen geborenen und 1910 in Mödling verstorbenen Journalisten, Politiker, Heimat- und Naturschützer Josef Schöffel, benannt ist.
Ausgangspunkt unserer nicht allzu langen, durchwegs gemütlichen Rundtour sind die Park & Ride-Parkplätze (ca. 245 m) beim Bahnhof Purkersdorf gegenüber vom Tiergehege Kellerwiese (Abb. 2), das speziell von Familien mit Kindern gerne besucht wird. Am südlichen Ende des langgezogenen Parkplatzes – etwa 100 m nach einer Fußgängerbrücke (Abb. 3), über die wir am Ende unserer Tour zum Ausgangspunkt zurückkehren werden – queren wir auf einem Zebrastreifen mit Blick zu unserem ersten Gipfelziel (Abb. 4) die Bundesstraße B 44, die von Purkersdorf nach Pressbaum führt. Auf der dem Parkplatz gegenüberliegenden Straßenseite angekommen, biegen wir in die asphaltierte Kellergasse ein, verlassen diese aber nach wenigen Metern gleich wieder. Wir biegen rechts ab, wandern vorbei am Sängerbrunnen (Abb. 5) und beginnen Richtung Südwesten auf einem schmalen, markierten Steig unseren Aufstieg auf den Schöffelstein. Bald schon gewinnen wir mit zwei Serpentinen an Höhe, bevor es längere Zeit – zuerst umgeben von Sträuchern und anschließend von Bäumen – parallel zum Wiental mäßig steil aufwärts geht. Dabei hat man einen schönen Blick taleinwärts in das Wiental (Abb. 6). Mit einer Serpentine geht es kurz Richtung Nordosten, dann wendet sich unser Steig – kaum ansteigend – rechts Richtung Südosten. Nach etwa 15 Minuten vom Sängerbrunnen biegen wir rechts in einen querenden Weg ein. Auf diesem geht es nun einige Meter etwas steiler – von einer S-Kurve unterbrochen – Richtung Südwesten. Dann wendet sich unser hier wieder etwas flacherer Weg mit einem langgezogenen Linksbogen Richtung Süden. Nach einer Linkswendung geht der Weg in einen Steig über und führt steil und mit Unterstützung von Serpentinen zur höchsten Stelle des Schöffelsteins, auf der ein Denkmal in Form eines Obelisken (Abb. 7) zur Erinnerung an den Retter des Wienerwalds steht. Für den ca. 180 Hm-Aufstieg haben wir vom Ausgangspunkt nur etwa 35–40 Minuten benötigt. Neben dem Denkmal erfahren wir auf einer Tafel mehr über Josef Schöffel und ein paar Meter weiter am oberen Ende einer links vom Weg liegenden Wiese bei einem Rastplatz Wissenswertes über die Imkerei (Abb. 8).
Auf breitem Weg geht es zuerst mäßig steil und dann steiler werdend in etwa 5 Minuten Richtung Osten abwärts zum sogenannten Blätterdach (ca. 385 m, Abb. 9), einem Rast- und Abenteuerspielplatz. Kurz bevor wir diesen erreichen, mündet im steilen Abwärtsteil vom Schöffelstein der markierte Aufstiegsweg vom Naturparkzentrum in Deutschwald in unseren Weg. Im Naturparkzentrum kann man mehr über den Naturpark Sandstein-Wienerwald, in dem sich unsere gesamte Rundwanderung bewegt, erfahren. Beim Blätterdach treffen mehrere Wege zusammen. Wir setzen unsere Tour auf dem Sattel zwischen Schöffelstein und Rudolfshöhe fast eben auf einem breiten, markierten Weg geradeaus Richtung Osten fort. Nach einem weiteren Rastplatz und einer von uns ignorierten Abzweigung nach links beginnt der Waldweg wieder anzusteigen. Wenige Meter danach kann man sich bei einer Linkskurve entscheiden, ob man etwas länger, aber bequemer auf dem markierten Weg verbleibend in Serpentinen weiter aufsteigt oder ob man – rechts den Weg verlassend, deutlich sichtbaren Trittspuren folgend – auf der Direttissima die steilen Waldhänge erklimmt. Da sich die beiden Wegvarianten schon bald kurz treffen, kann man hier einen Wegwechsel vornehmen. Im oberen Bereich der Rudolfshöhe angekommen, mündet der steile Aufstiegsweg rechts in den bequemen Weg. Nun geht es kaum mehr ansteigend über einen fast flachen Waldrücken – einen rechts abzweigenden Weg ignorierend – bis zu einer Abzweigung, die uns links mit wenigen Schritten zum Gipfelkreuz (Abb. 10) und zum danebenstehenden Aussichtsturm (Abb. 11) führt, den wir vom Ausgangspunkt nach ungefähr 1¼–1½ Stunden erreichen.
Um die Aussicht zu genießen, muss man die Rudolfswarte besteigen, da diese derzeit noch das uns umgebende Waldgebiet überragt. Besonders toll ist der Blick Richtung Osten (Abb. 12) zur Bundeshauptstadt Wien, uneingeschränkt der Blick Richtung Norden (Abb. 13) zum Wiental und zu den Wienerwaldbergen westlich der Bundeshauptstadt, Richtung Süden (Abb. 14) zum Anninger (675 m) und zum Hohen Lindkogel (834 m) sowie Richtung Nordwesten (Abb. 15) nach Gablitz und zum Troppberg (542 m). Schon etwas eingeschränkt ist die Aussicht zu den niederösterreichischen Voralpen im Westen (Abb. 16), einzig der mächtige Schneeberg (2.076 m) ist im Südwesten gut zu sehen.
Auf einem links neben unserem Aufstiegsweg beginnenden Weg geht es wieder abwärts zu dem breiten Weg, der vom Blätterdach heraufgeführt hat. In diesen biegen wir links ein und wandern mäßig steil Richtung Osten (Abb. 17) abwärts. Nach etwa 5 Minuten teilt sich der Weg, wir halten uns links und wandern Richtung Nordosten steiler abwärts. Bei der nächsten Wegteilung halten wir uns geradeaus und kommen nach ca. 15 Minuten vom Aussichtsturm zur Querung einer Forststraße. Stets auf dem markierten Waldweg verbleibend nähern wir uns rasch unweit der Wiener Stadtgrenze dem Wiental. Noch bevor wir dieses nach einem kurzen Steilstück erreichen, wendet sich unser markierter Weg nach links und führt kaum absteigend entlang eines Zaunes Richtung Westen zu einem Forstweg, in den wir rechts einbiegen. Es geht abwärts zu einer Siedlung von Purkersdorf (Abb. 18), die von uns gequert wird. Dabei erblicken wir links den Aussichtsturm auf dem Gipfel der Rudolfshöhe (Abb. 19).
Bei einer größeren Straßengabelung halten wir uns geradeaus und gelangen auf der Rückseite eines Wohnhauses zu einem aufsteigenden Weg, der aber gleich wieder rechts auf einem markierten Steig verlassen wird. Auch dieser führt jetzt für etwas mehr als 5 Minuten mit einem Rechtsbogen aufwärts. An der höchsten Stelle hat man dann einen schönen Blick zum Wiental (Abb. 20). Nun abwärts und anschließend – erneut auf einem breiten, markierten Weg – längere Zeit im einem stetigen Auf und Ab geht es entlang der Nordhänge des Georgenbergs immer einige Meter oberhalb des Wientals in einem langgezogenen Linksbogen bis zum eingezäunten Tiergehege Kellerwiese. Am Ende von dessen Zaun verlassen wir rechts den breiten Weg und steigen mit schönem Blick auf das Ortszentrum (Abb. 21) von Purkersdorf steil abwärts zur Fußgängerbrücke über die Bundesstraße und erreichen nach etwa 1,0–1¼ Stunden von der Rudolfshöhe den Ausgangspunkt.
Geogr. Länge/Breite: 16°10‘34‘‘/48°12‘20‘‘
Rechtswert (UTM): 587380 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5339831 m (Zone: 33 N)