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Steinkogel/Rosalia:
Zu einer neuen Aussichtswarte auf der Rosalia
Steinkogel/Rosalia Abbildung 1
Abb. 1

Der von Norden nach Süden langgezogene Höhenzug des Rosaliengebirges bildet die niederösterreichisch-burgenländische Landesgrenze. Im nachfolgenden Wandertipp stellen wir eine kurze, technisch einfache Rundtour vor, die von der niederösterreichischen Seite im Westen des Rosaliengebirges (Abb. 1) zu einer im Jahr 2019 errichteten Aussichtswarte führt. Diese befindet sich auf dem höchsten Punkt einer bis zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme der Warte unbeachteten Erhebung, des Steinkogels (640 m). Ausgangspunkt ist der Eingangsbereich von Schloss Frohsdorf (299 m, Abb. 2) im Gemeindegebiet von Lanzenkirchen. Im Laufe der wechselhaften Geschichte des Barockschlosses (Abb. 3) wurde es auch von der Tochter von Marie Antoinette, die unter dem Namen „Madame Royale“ in die Geschichte einging, bewohnt, die nach ihrer Flucht aus dem revolutionären Frankreich bis zu ihrem Tod im Jahr 1851 im Schloss Frohsdorf lebte. Daran erinnert der neben dem Schloss führende Bourbonenweg, den wir zu Beginn unserer Wanderung Richtung Osten benützen. Dabei geht es auch vorbei am Feuerwehrmuseum, das im Lindenhof, einem Nebengebäude des Schlosses, untergebracht ist. Auf der Rückseite von Schloss Frohsdorf, das leider nicht besichtigt werden kann, biegen wir links in eine Ortsstraße ein. Nach wenigen Schritten kommen wir zu einer Straßengabelung mit einer Bushaltestelle, bei der wir unsere Rundtour starten.

Vorab muss erwähnt werden, dass im Gegensatz zum Rückweg der Aufstieg zum Kamm des Rosaliengebirges, das gerne auch als Rosalia bezeichnet wird, eher kompliziert ist und guten Orientierungssinn erfordert. Wer diesen nicht besitzt, sollte besser auf der Abstiegsroute, die teilweise sogar zu viel beschildert ist, aufsteigen. Da wir das Wagnis eingehen, wählen wir bei der Straßengabelung die linke Straße, die wir aber gleich wieder rechts verlassen. Auf dem Rosalienweg geht es zu Beginn auf einer asphaltierten Ortsstraße Richtung Osten. Diese geht bald schon in eine Sandstraße über, die durch einen Graben mäßig steil aufwärtsführt. Kurz nach einer Gabelung, bei der wir geradeaus weitergehen, kommen wir zu einer scharfen Rechtskurve unserer Sandstraße, bei der wir diese geradeaus verlassen. Nach wenigen Schritten in einem engen Waldgraben (Abb. 4) geht es links steil hinauf zum Grabenrand, den wir nun auf einem engen, leider unmarkierten Steig entlang Richtung Osten marschieren. Wir gelangen zu einem Forstweg, in den wir links einbiegen und den wir nach wenigen Metern bei der hölzernen Darstellung zweier Wandersleute (Abb. 5) rechts gleich wieder verlassen. Ein weiteres Mal geht es links von einem Graben steil aufwärts, bis wir nach ca. 30–35 Minuten auf einen blau markierten Weg stoßen, in den wir rechts abbiegen und auf dem wir bis zum Rosaliakamm verbleiben.

Dabei queren wir eine größere, etwas verwachsene Lichtung und wandern nach Querung einer Forststraße wieder entlang eines Grabens wenig ansteigend weiter. Dann gelangen wir zu einem breiten Weg, ab hier wird die Orientierung einfacher. Nach ca. 60–75 Minuten vom Ausgangspunkt kommen wir zu einer weiteren Weggabelung, bei der wir uns links halten. Rund 200 m später zweigt dann rechts ein Weg ab, auf dem wir – nun steiler werdend – eine Lichtung überqueren. An ihrem oberen Ende hat man Richtung Westen erstmals einen schönen Blick zur Hohen Wand (Abb. 6) am Westrand des Steinfeldes. Jetzt weniger steil ansteigend gelangen wir wieder im Waldgelände nach etwa 1¼–1½ Stunden vom Ausgangspunkt zum breiten Kammweg (ca. 615 m) des Rosaliengebirges – in diesem Bereich eine Forststraße.

Wir zweigen rechts Richtung Süden ab und wandern etwa 15–20 Minuten in einem stetigen leichten Auf und Ab bis zu zwei kurz hintereinander folgenden Abzweigungen. Zuerst zweigt rechts unser späterer Abstiegsweg nach Lanzenkirchen ab und wenige Schritte weiter kann man links ins burgenländische Wiesen wandern. Gleich nach der zweiten Abzweigung – unser Ziel, die Aussichtswarte auf dem Steinkogel, ist bereits sichtbar (Abb. 7) – kann man rechts von einem Forst-Umkehrplatz über einen deutlich sichtbaren, etwas steileren Steig zur Warte aufsteigen, die wir nach etwa 1¾–2,0 Stunden erreichen.

Die Aussichtswarte auf dem höchsten Punkt des Steinkogels (Abb. 8) wurde im Jahr 2019 auf Initiative der beiden Gemeinden Lanzenkirchen in Niederösterreich und Wiesen im Burgenland errichtet. Daher genießt man von der oberen Plattform einerseits einen grandiosen Blick Richtung Westen (Abb. 9) nach Niederösterreich – besonders toll die Aussicht (Abb. 10) zum Schneeberg (2.076 m) und zur Rax (2.007 m), deren Gipfel bereits in der Steiermark liegt – und andererseits Richtung Osten (Abb. 11) ins Burgenland. Hier reicht der Blick von Eisenstadt mit dem Leithagebirge im Nordosten bis Mattersburg im Südosten. Im Hintergrund erblickt man den Neusiedlersee und die ungarische Tiefebene. Der Blick Richtung Norden und Süden wird durch die umgebenden Bäume leider eingeschränkt! Einzig die höchste Erhebung des Nordteils des Rosaliengebirges, der Krieriegel (682 m, Abb. 12), ist teilweise zu sehen.

Über den steilen Steig, auf dem wir zur Warte aufgestiegen sind, geht es jetzt abwärts zu dem breiten Kammweg, in den wir links einbiegen. Vorbei an der Abzweigung nach Wiesen marschieren wir leicht aufwärts zur Abzweigung links nach Lanzenkirchen. Stets der gelben Markierung folgend geht es Richtung Westen zu einer querenden Forststraße, in die wir rechts einbiegen. Bei der gleich folgenden Gabelung kann man beide Alternativen wählen, denn nach jeweils einer Serpentine treffen sich beide Wege nach rund 10 Minuten wieder. Auf der überaus gut markierten und beschilderten Forststraße nähern wir uns nun dem Südenbrunner Graben, in dem sich einige Tümpel (Abb. 13) und ein kleiner Teich (Abb. 14) befinden. Immer links knapp oberhalb des Grabens gehen wir gemütlich abwärts, bis wir nach etwa 55–60 Minuten von der Aussichtswarte wieder bewohntes Gebiet erreichen. Hat man beim Abstieg im Waldgebiet längere Zeit keine Aussicht gehabt, überragt nun vor uns im Westen (Abb. 15) der mächtige Schneeberg die Ebene des Steinfeldes. Auf einer asphaltierten Ortsstraße – eine ebenfalls markierte Abzweigung nach links ignorierend – wandern wir stets geradeaus vorbei an schmucken Wohnhäusern und kommen nach ca. 15 Minuten zurück zu jener Straßengabelung, bei der wir unsere Rundtour begonnen haben. Auf der Westseite vom Schloss Frohsdorf (Abb. 16) und vorbei am örtlichen Feuerwehrmuseum (Abb. 17) wandern wir dann zurück zum Ausgangspunkt, den wir vom Steinkogel nach etwa 1¼–1½ Stunden wieder erreichen.

HM/Zeit:
Vom Eingangsbereich von Schloss Frohsdorf über den Rosalia-Kammweg auf den Steinkogel mit Besteigung der Aussichtswarte und einigen Gegensteigungen auf dem Kammweg knapp 400 Hm in ca. 1¾–2,0 Stunden (Aufstieg) bzw. auf dem Direktweg etwa 1¼–1½ Stunden (Abstieg).
Zeitraum:
Fast ganzjährig (je nach Schneelage)
Anforderungen:
Einfache, kurze und selten steile Wanderung für die ganze Familie. Der beschriebene Aufstiegsweg erfordert auf jeden Fall Orientierungssinn und kann über den Abstiegsweg umgangen werden!
Highlights:
Blick von der Aussichtswarte auf dem Steinkogel Richtung Westen (Niederösterreich/Alpenblick) und Richtung Osten (Burgenland/Neusiedlersee/Ungarn), die üppige Waldflora des Rosaliengebirges, Schloss Frohsdorf, das Feuerwehrmuseum
Anfahrt:
Auf der Südautobahn A 2 bis Knoten Wiener Neustadt, dort auf die Schnellstraße S 4 (Richtung Mattersburg) abbiegen und diese bei der Ausfahrt Lanzenkirchen verlassen. Auf der Landstraße bis nach Lanzenkirchen fahren (ca. 4,0 km), dort Richtung Hochwolkersdorf abbiegen und nach der Leithabrücke nach ca. 500 m gegenüber vom Eingangsbereich von Schloss Frohsdorf auf einem Seitenstreifen der Landstraße parken. Der Ausgangspunkt kann auch mit dem Bus erreicht werden.
Einkehr:
Unterwegs keine Einkehrmöglichkeit, GH in Lanzenkirchen
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 16°15'16''/47°44'43''
Rechtswert (UTM): 594034 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5288758 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/5207
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