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Kapuzinerberg/Mönchsberg:
Salzburger Kulturwanderung
Kapuzinerberg/Mönchsberg Abbildung 1
Abb. 1

Die auf beiden Seiten der Salzach gelegene Landeshauptstadt Salzburg (Abb. 1) ist weltberühmt für eine Vielzahl von kulturhistorisch hochbedeutenden Sehenswürdigkeiten wie den Dom oder die Festung Hohensalzburg. Die Stadt ist aber auch berüchtigt für ihren „Schnürlregen“, der oft tagelang dauern kann. Für eine solche Wetterperiode ist der nachfolgende Wandertipp gedacht, wenn Touren im umgebenden Bergland weniger reizvoll erscheinen. Unterwegs besteigen wir die beiden Stadtberge von Salzburg, den Kapuzinerberg (640 m, Abb. 2) und den Mönchsberg. An dessen höchster Stelle – mit 542 m auf dem Festungsberg – befindet sich die Festung Hohensalzburg, die wir aber nicht besuchen werden. Unser höchster Punkt auf dem Mönchsberg ist die Richterhöhe (508 m). Zwischen Kapuzinerberg und Mönchsberg befindet sich südwestlich der Salzach die Altstadt von Salzburg mit einer Reihe von Sehenswürdigkeiten, an denen wir ebenfalls vorbeikommen werden.

Da der Ausgangspunkt, die S-Bahn-Station Salzburg Gnigl (ca. 440 m), und der Endpunkt, die S-Bahn-Station Salzburg Mülln-Altstadt, nicht ident sind, muss man vorher überlegen, wo man seinen Wagen abstellt. Wir raten zum großen, gebührenpflichtigen Parkplatz in Salzburg-Mülln gegenüber vom Haupteingang des LKH Salzburg, der sich unweit der S-Bahn-Station befindet. Wenn man dort parkt, fährt man vor dem Beginn der Wanderung mit der Salzburger S-Bahn-Linie 3 zum Ausgangspunkt in Salzburg Gnigl.

Von der S-Bahn-Station Salzburg Gnigl geht man Richtung Südwesten mit Blick zum Kapuzinerberg (Abb. 3) auf der Linzer Bundesstraße in etwa 5–10 Minuten – unterwegs eine große Straßenkreuzung querend – stets unserem ersten Gipfelziel entgegen. Dort beginnt mit ein paar Stiegen links neben einer Tankstelle der Doblerweg, auf dem wir nun den Kapuzinerberg besteigen. Wir biegen nach den Stufen rechts in einen asphaltierten Weg ein, der mit einer Serpentine gleich etwas an Höhe gewinnt. Am Ende des asphaltierten Weges führen wieder Stufen zu einem Wohnhaus, an dem wir uns rechts vorbeibewegen. Stets im Wald geht es nun fast ständig über mit einem Geländer gesicherte Treppen die steilen, bewaldeten Nordhänge des Kapuzinerbergs aufwärts. Nach rund 25 Minuten vom Ausgangspunkt in einem Sattel angekommen, kann man links mit wenigen Schritten zum Aussichtsplatz „Oberer Gnigler Kavalier“ aufsteigen. Von hier hat man einen schönen Blick auf den Nordteil der Landeshauptstadt (Abb. 4). Wieder retour im Sattel, erklimmen wir Richtung Süden neben einem Felsen mit einer weiteren steilen Treppenanlage die nächsten Hm und stehen nach einem etwas flacheren Wegstück nach rund 35–40 Minuten vom Ausgangspunkt vor der Rückseite des Franziskischlössls, einer ehemaligen Wehranlage auf dem Kapuzinerberg. Über eine Stahltreppenanlage kommen wir in kurzer Zeit zu einer Weggabelung und von dieser mit wenigen Schritten auf breitem Weg weiter zum Eingangsbereich des Franziskischlössls (Abb. 5), der sich gleich neben dem höchsten Punkt des Kapuzinerbergs befindet.

Auf dem breiten, asphaltierten Stefan-Zweig-Weg – der berühmte Schriftsteller bewohnte vor seiner Emigration die burgähnliche Anlage – geht es nun in knapp 5 Minuten abwärts bis zur zweiten beschilderten Abzweigung, bei der wir rechts den Hauptweg verlassen. Vorbei an einem Aussichtspunkt mit Blick zur Festung Hohensalzburg kommen wir nach weiteren Stufen zu einer Wegkreuzung, bei der wir uns links halten. Etwas steiler und bei nassen Bodenverhältnissen leicht rutschig geht es abwärts, bis wir in den befestigten Nordweg einbiegen, auf dem es mit vielen Stufen Richtung Süden stadtwärts geht. Nach Querung des Stefan-Zweig-Weg geht es kontinuierlich steil abwärts, dann gelangen wir zu einem Mozart-Denkmal (Abb. 6), bei dem wir links in den Stefan-Zweig-Weg einbiegen. Vorbei an einer Büste des Schriftstellers und am Kapuzinerkloster (Abb. 7) geht es zu einem weiteren Aussichtspunkt mit Blick (Abb. 8) auf die unter uns liegende Stadt und zum uns gegenüberliegenden Mönchsberg, den wir schon bald besteigen werden.

Hier verlassen wir links den Stefan-Zweig-Weg wieder und können nach wenigen Metern links zu einem weiteren Aussichtsplatz abbiegen. Von diesem überblickt man sehr schön die Altstadt von Salzburg (Abb. 9). Auf dem zum Abstieg ins Zentrum der Landeshauptstadt von uns verwendeten Imbergweg warten erneut unzählige steile Stufen auf uns, über die wir zur Steingasse und zum Giselakai gehen. Für den Abstieg vom Kapuzinerberg haben wir etwa 25–30 Minuten benötigt.

Über die sich rechts von uns befindende Staatsbrücke (Abb. 10) queren wir die Salzach. In der Verlängerung der Brücke betreten wir die Stadt und kommen nahe des Geburtshauses von Wolfgang Amadeus Mozart zur berühmten Getreidegasse, in die wir beim Kranzlmarkt links einbiegen. In einem Zickzack (Kranzlmarkt – Alter Markt (Café Tomaselli) – Residenzplatz – Domplatz (Salzburger Dom, Abb. 11) – Kapitelplatz (ca. 425 m mit Blick zur Festung Hohensalzburg, Abb. 12)) queren wir in ca. 10 Minuten die Altstadt.

Am südlichen Ende des Kapitelplatzes wandern wir nun in der Festungsgasse bis kurz nach einer Linkskurve und der Talstation der Festungsbahn. Dort verlassen wir rechts die stark von Touristen frequentierte Festungsgasse und steigen über Treppen neben der Festungsbahn steil aufwärts. Nicht mehr allzu steil geht es zurück zur Festungsgasse, in die wir rechts einbiegen. Nachdem wir ein Festungstor durchschritten haben, verlassen wir nach ca. 10 Minuten vom Kapitelplatz die links abzweigende Festungsgasse wieder – diese führt direkt zum Eingang der Festung Hohensalzburg – und wandern geradeaus auf dem Oskar-Kokoschka-Weg Richtung Westen weiter. Über einen Sattel wandern wir vom Festungsberg zum Mittelteil des Mönchsbergs (Abb. 13). Bei einem Wohnhaus links geht es leicht aufwärts und nach einer Rechtskurve können wir rechts den Hauptweg für knapp 5 Minuten verlassen und eine auf einer Erhebung stehende buddhistische Stupa (Abb. 14) besuchen. Wieder zurück auf dem Hauptweg geht es vorbei am Wassermuseum „Wasser Spiegel“, das wir vom Kapitelplatz nach etwa 20 Minuten erreichen. Gleich danach machen wir links einen kurzen Abstecher (ca. 5–10 Minuten) hinauf zur Richterhöhe (505 m, Abb. 15), von der man einen schönen Blick Richtung Osten (Abb. 16) zur Festung Hohensalzburg und zum Gaisberg (1.287 m) und Richtung Süden zum Schloss Leopoldskron und zum Untersberg (Salzburger Hochthron (1.852 m)) hat. Schade nur, dass, wenn man diese Wanderung bei Schlechtwetter unternimmt, die höheren Berge in der Umgebung der Landeshauptstadt meist von Wolken verhüllt sind.

Wieder zurück auf dem Hauptweg geht es nun mit einem Rechtsbogen auf dem Kamm des Mönchsbergs entlang. Dabei wählen wir den linken Kammweg mit tollem Blick Richtung Südwesten (Abb. 17) zum Salzburger Stadtteil Riedenburg und zum benachbarten Reinberg (511 m), auf dem sich die älteste menschliche Ansiedlung im heutigen Stadtgebiet von Salzburg befunden hat. Mit einem Linksbogen verengt sich der Kamm und erstmals sind die Altstadt tief unter uns und dahinter der Kapuzinerberg sichtbar. Nach wenigen Metern machen wir – rechts vom Hauptweg abbiegend – einen weiteren Abstecher entlang einer hohen Festungsmauer (Abb. 18) zum Naturfreundehaus Stadtalm. Auch hier genießen wir eine grandiose Aussicht auf die Altstadt und die Festung Hohensalzburg. Auf der anderen Seite der Mauer geht es zurück zum Hauptweg und auf diesem leicht abwärts in einen Sattel. Wieder mäßig steil aufwärts kommen wir zum vor einigen Jahren am Nordteil des Mönchsbergs errichteten Museum der Moderne Salzburg (Abb. 19) mit seinem eher teuren Café-Restaurant. Den Hauptweg rechts verlassend wandern wir an der Vorderseite des Museums vorbei – mit Traumsicht auf die Altstadt (Abb. 20). Mit einigen Treppen aufwärts kommen wir beim nächsten Aussichtspunkt auf die Landeshauptstadt (Abb. 21) wieder zurück zum Hauptweg, auf dem wir nun entlang der senkrecht zur Salzach abfallenden Osthänge des Mönchsberg, die mit einem Geländer gesichert sind, gemütlich Richtung Mülln wandern.

Wir nähern uns der Pfarrkirche Mülln (Abb. 22), zu der wir jetzt unterhalb eines Nobelhotels auf dem Hauptweg absteigen. In einem Rechtsbogen links von der Kirche wandern wir abwärts zur Augustinergasse, in die wir rechts einbiegen und auf der wir wenige Meter zur Müllner Hauptstraße absteigen, in die wir links abbiegen. Immer geradeaus – eine große Kreuzung, bei der man links zum Parkplatz gegenüber vom LKH Salzburg abbiegen kann, querend – sind es nur mehr wenige Schritte neben einer Auto-Unterführung zur S-Bahn-Station Mülln-Altstadt, bei der wir unsere Wanderung nach einer Gesamtgehzeit von ca. 2½–2¾ Stunden beenden. Mit der Besteigung des Kapuzinerbergs und des Mönchsbergs sowie den zahlreichen Abstechern haben wir dabei etwa 350 Hm bewältigt.

HM/Zeit:
Von der S-Bahn-Station Salzburg Gnigl mit der Besteigung des Kapuzinerbergs und des Mönchsbergs sowie den zahlreichen Abstechern etwa 350 Hm in ca. 2½–2¾ Stunden bis zur S-Bahn-Station Salzburg Mülln-Altstadt.
Zeitraum:
ganzjährig (je nach Schneelage)
Anforderungen:
Kurze, über viele steile Treppenanlagen und Stufen führende, technisch einfache Wanderung. Bei Schnee und Eis sollte man speziell auf dem Kapuzinerberg einige Streckenabschnitte besser nicht begehen, der Stefan-Zweig-Weg ist alternativ ganzjährig gut und sicher begehbar.
Highlights:
Immer wieder großartige Ausblicke auf Salzburg; die Kulturdenkmäler in der Altstadt und auf dem Mönchsberg; die Festung Hohensalzburg; das Museum der Moderne Salzburg auf dem Mönchsberg
Anfahrt:
Die S-Bahn-Stationen Salzburg Gnigl und Salzburg Mülln-Altstadt sind am besten öffentlich mit der S-Bahn – unter anderem auch vom Salzburger Hauptbahnhof – erreichbar. Gegenüber vom LKH Salzburg gibt es unweit der S-Bahn-Station Salzburg Mülln-Altstadt einen großen, gebührenpflichtigen Parkplatz.
Einkehr:
Einkehrmöglichkeiten in der Altstadt, auf dem Mönchsberg (u. a. Buffet bei der Richterhöhe, Naturfreundehaus Stadtalm, Café-Restaurant im Museum der Moderne Salzburg) und am Ende der Wanderung in Salzburg-Mülln
Koordinaten Ausgangspunkt:
S-Bahn Haltestelle Salzburg-Gnigl
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 13°03‘59‘‘/47°48‘42‘‘
Rechtswert (UTM): 355236 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5297191 m (Zone: 33 N)


S-Bahn Haltestelle Mülln-Altstadt
(Endpunkt)

Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 13°02‘04‘‘/47°48‘31‘‘
Rechtswert (UTM): 352838 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5296893 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/3204
Herzlichen Dank an unsere Sponsoren: