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Größenberg:
Großartiger Blick von den Fischauer Bergen zur Hohen Wand
Größenberg Abbildung 1
Abb. 1

Auf der Fahrt auf der Bundesstraße B 26 oder mit der Bahn von Wiener Neustadt westwärts nach Puchberg am Schneeberg fährt man südlich an den Fischauer Bergen – korrekterweise heißen sie Fischauer Vorberge –, einem wenig beachteten, bewaldeten Höhenzug, vorbei. Dieser wird durch die auf einer Landstraße durchquerbare Prossetschlucht in zwei Teile geteilt, wobei die höchste Erhebung, der 650 m hohe Kienberg, im Süden liegt. Unser nachfolgender Wandertipp führt auf den Größenberg (605 m), den höchsten Gipfel des Nordteils der Fischauer Berge (Abb. 1). Seine im Namen angekündigte „Größe“ erklärt sich nicht durch seine Höhe, sondern vielmehr auf Grund der großartigen Aussicht zur gegenüberliegenden Hohen Wand, die man von der höchsten Stelle genießt.

Ausgangspunkt unserer Rundtour ist die in Brunn an der Schneebergbahn gelegene Bahnhaltestelle (ca. 288 m, Abb. 2) im Gemeindebereich von Bad Fischau-Brunn. Wir wandern auf der Brunner Hauptstraße zuerst entlang der Mauer des örtlichen Schlossparks, dann vorbei an einem australischen Restaurant und dem Schlossplatz Richtung Westen – immer geradeaus den Fischauer Bergen entgegen (Abb. 3). Nach rund 5–10 Minuten kommen wir am Teichplatz zu einer Straßengabelung, bei der wir unsere Rundtour starten. Beim Aufstieg halten wir uns links und folgen den Wegweisern zur Eisensteinhöhle. Nachdem wir ein Viadukt unterhalb der aus dem Schneeberg-Rax-Gebiet kommenden Wiener Hochquell-Wasserleitung (Abb. 4) durchquert haben, beginnt die asphaltierte Zufahrtsstraße zur Höhle, zu der wir weiter aufsteigen, etwas steiler zu werden. Auf dem immer noch asphaltierten Eisensteinweg, auf den wir links abbiegen, verlassen wir langsam das Siedlungsgebiet von Brunn an der Schneebergbahn und kommen über ein paar Treppen auf einem Waldweg zurück zur Zufahrtsstraße, in die wir links Richtung Süden einbiegen. Nach ein paar Schritten gelangen wir nach rund 25 Minuten vom Ausgangspunkt zu einem ersten Höhepunkt unserer Wanderung: zur gegenüber von einem ganzjährig geöffneten Gasthaus (ca. 395 m, Abb. 5) liegenden Eisensteinhöhle (Abb. 6). Diese kann in den Sommermonaten nur zu genau festgelegten Terminen im Rahmen einer Führung besucht werden. Das Besondere der Eisensteinhöhle ist, dass sich an ihrer tiefsten Stelle von 73 m eine Thermalquelle von 15°C befindet.

Wir wandern auf einem Steig weiter Richtung Süden, zu Beginn in einem leichten Auf und Ab und dann abwärts zu einem breiten Weg, in den wir rechts einbiegen. Hier hat man Richtung Osten (Abb. 7) einen schönen Blick nach Wiener Neustadt und zum Rosaliengebirge im Hintergrund. Nochmals geht es etwas abwärts, dann biegen wir nach ca. 10 Minuten von der Eisensteinhöhle rechts in einen gelb markierten Weg (ca. 365 m) Richtung Westen ein.

Nach einem kurzen, etwas steileren Wegstück bietet sich bei einer links von uns liegenden Wiese eine schöne Aussicht Richtung Süden (Abb. 8) ins Wechsel- und ins Semmeringgebiet. Stets weiter Richtung Westen gemütlich ansteigend verschmälert sich unser Weg ein wenig und wird steiniger. Solange wir durch Waldgebiet marschieren, wird unser Aufstiegsweg von Föhrenwäldern (Abb. 9) flankiert, die für große Teile der Fischauer Berge typisch sind. Nach einiger Zeit verlieren wir nach Querung einer kleinen Lichtung wieder etwas an Höhe. Nur undeutlich ist im bewaldeten Gebiet unser Gipfelziel zu erkennen. Nach einem flacheren Teil steigt unser Steig westlich vom Brunner Eben (546 m), einer der vielen Erhebungen auf dem Kamm der Fischauer Berge, wieder steiler an. Von links mündet ein markierter Weg in unseren und wir gelangen zu einer Wegkreuzung mit einem querenden, grün markierten Weg. Obwohl uns ein Hinweisschild zum Größenberg nach links beordert, bleiben wir beim Aufstieg noch kurz geradeaus auf dem gelb markierten Weg, um nach wenigen Schritten links in den rot markierten Steig Richtung Süden einzubiegen. Etwas steiler gelangen wir in wenigen Minuten zum rechts vom markierten Steig auf einem Felsen stehenden Gipfelkreuz (Abb. 10). Aber Vorsicht: Gleich hinter diesem geht es senkrecht die Westhänge der Fischauer Berge abwärts. Weiters fällt auf, dass das Gipfelkreuz nicht an der höchsten Stelle steht. Auf dem rot markierten Waldsteig geht es in Richtung Süden in 2–3 Minuten steil aufwärts zur Gipfelwiese (Abb. 11), auf der es einen schönen Rastplatz gibt. Für den gesamten Aufstieg haben wir vom Ausgangspunkt etwa 1½–1¾ Stunden benötigt, in denen wir samt Gegensteigungen rund 350 Hm bewältigt haben. Auch die Gipfelwiese wird an ihrem Westrand von Felsen abgegrenzt, die sich direkt an der Abbruchkante befinden.

Hier erwartet uns nun der bereits angekündigte Traumblick Richtung Westen (Abb. 12) zur Hohen Wand, die aber leider den dahinter liegenden Schneeberg (2.076 m) etwas verdeckt. Im Süden (Abb. 13) blicken wir wieder zur Semmering-Region und im Nordwesten (Abb. 14) zum Ort Dreistetten und zum Vorderen Mandling (925 m). Im Norden (Abb. 15) kann man den Hohen Lindkogel (834 m) erkennen.

Wir verlassen den rot markierten Weg, der weiter Richtung Südosten nach Winzendorf absteigt, und wandern auf dem links abbiegenden grün markierten Weg steil in etwas über 5 Minuten zu jener Wegkreuzung, bei der wir beim Aufstieg geradeaus weitergewandert sind. Wir queren unseren gelb markierten Aufstiegsweg und wandern mit einer kleineren Gegensteigung östlich am links von uns stehenden Zimsesberg (589 m) vorbei. Mit einem Linksbogen wieder absteigend, gelangen wir zu seiner Nordseite, wo wir rechts mit einer Serpentine unseren bisherigen Weg verlassen. Weiter auf unserem breiten, grün markierten Weg wandern wir nun sehr gemütlich absteigend vorbei an Lichtungen stets Richtung Nordosten abwärts.

Wer noch eine kleinere Herausforderung sucht, kann bei der Serpentinen-Abzweigung geradeaus ein paar Schritte weiter gehen und bei einer kleinen Lichtung rechts in einen unmarkierten, aber deutlich sichtbaren Steig abzweigen und immer steiler in Richtung Norden in ca. 5 Minuten zur privaten Burgstallhütte (578 m) aufsteigen. Bei dieser biegt man rechts in den Hüttenzufahrtsweg ein, wandert einige Minuten Richtung Osten abwärts und biegt dann rechts in einen markierten Steig ein, auf dem wir wieder zu unserem grün markierten Weg zurückkehren.

Nach etwa 30–35 Minuten vom Gipfel des Größenbergs – ohne den Umweg zur Burgstallhütte, für den man etwa 10–15 Minuten benötigt – kommen wir auf unserem grün markierten, breiten und durch schönes Waldgebiet und Lichtungen (Abb. 16) führenden Weg zu einer markierten Weggabelung, bei der wir uns für die wesentlich interessantere rechte Wegvariante entscheiden. Das bedeutet, dass man gemütlicher, aber etwas länger auch links weiter wandern könnte. Unser rechter, grün markierter Weg führt uns zu einem von Felshängen flankierten Graben (Abb. 17), der bei unserer Durchquerung immer enger und steiler wird, aber trotzdem gut begehbar ist. Nach gut 10 Minuten von der Weggabelung mündet unser Abstiegsweg bei einem größeren Wiesengelände (Abb. 18) in die gemütlichere Wegvariante. Ab jetzt geht es auf einem breiten, blau-gelb markierten Weg Richtung Osten mäßig absteigend entlang von Wiesen und vorbei an einer markierten Abzweigung in etwa 10–15 Minuten zu einem großen Bauernhof, wo sich früher auch das GH Kürassier, das aber schon seit Jahrzehnten geschlossen ist, befunden hat. Rechts vom Hof sind auch noch die felsigen Reste eines ehemaligen Steinbruchs (Abb. 19) zu erkennen.

Bei den jetzt unmittelbar hintereinander folgenden Wegkreuzungen und -gabelungen muss man ein wenig aufpassen: Im Prinzip geht es der jetzt blauen Markierung folgend – auf dem rechts abzweigenden, gelb markierten Forstweg kann man zur Eisensteinhöhle wandern und auf dem Aufstiegsweg wieder absteigen – stets geradeaus und gemütlich, mit einer kurzen, etwas steileren Ausnahme, absteigend nach Brunn. Nach Querung eines rot markierten Weges geht es ein wenig steiler abwärts zu den ersten Wohnhäusern von Brunn (Abb. 20), die wir vom ehemaligen GH Kürassier nach etwa 15–20 Minuten erreichen. Auf einer Ortsstraße halten wir uns rechts und kehren wieder zum Teichplatz und von diesem durch den Ort und vorbei am Schlossplatz (Abb. 21) zum Ausgangspunkt zurück, den wir vom Größenberg ohne Umweg zur Burgstallhütte nach ungefähr 1¼–1½ Stunden erreichen.

HM/Zeit:
Von der Bahnhaltestelle Brunn an der Schneebergbahn über die Eisensteinhöhle mit einigen kleineren Gegensteigungen auf den Größenberg ca. 350 Hm in etwa 1½–1¾ Stunden (Aufstieg) bzw. vorbei am ehemaligen GH Kürassier in ungefähr 1¼–1½ Stunden (Abstieg). Für den Umweg über die private Burgstallhütte (etwa + 50 Hm) benötigt man ungefähr 10–15 Minuten.
Zeitraum:
Februar–Mitte Dezember (je nach Schneelage)
Anforderungen:
Nur selten steile, kurze und technisch einfache Wanderung auf asphaltierten Straßen, Forststraßen, Wegen und Steigen. Die Durchwanderung des engen, steilen Grabens beim Abstieg ist gut begehbar, kann aber auch umgangen werden. Am Nordteil der Fischauer Berge gibt es ein dichtes Netz an markierten und unmarkierten Wegen, was an einigen Stellen für Verwirrung sorgen kann. Vorsicht bei der steilen, felsigen Abbruchkante beim Gipfelkreuz und bei der Gipfelwiese des Größenbergs.
Highlights:
Blick von der Gipfelwiese des Größenbergs speziell zur Hohen Wand, aber auch zum Semmering- und Wechselgebiet (auch unterwegs); die Eisensteinhöhle; die Graben-Durchquerung beim Abstieg; ausgedehnte Föhrenwälder
Anfahrt:
Von der Autobahn A 2-Abfahrt Wr. Neustadt West auf der Bundesstraße B 26 ca. 3,6 km Richtung Westen (Puchberg am Schneeberg) bis Weikersdorf am Steinfelde, dort rechts Richtung Norden (Winzendorf) abbiegen und 0,5 km bis zur Ortsmitte von Weikersdorf am Steinfelde fahren. Wieder rechts Richtung Norden abbiegen, 2,5 km bis kurz nach dem Ortsbeginn von Bad Fischau-Brunn fahren, links in die Brunner Hauptstraße (Wegweiser zur Eisensteinhöhle) abzweigen und nach etwa 0,1 km auf dem Seitenstreifen noch vor dem Bahnübergang parken. Die Zufahrt ist auch mit der Bahn (Schneebergbahn) und über die A 2-Ausfahrt Wöllersdorf/Wr. Neustadt Nord via Ortszentrum von Bad Fischau und der Landstraße nach Weikersdorf am Steinfelde möglich. Ca. 0,3 km nach dem Bahnübergang rechts in die Brunner Hauptstraße abbiegen.
Einkehr:
GH Eisensteinhöhle, GH in Brunn an der Schneebergbahn (u. a. australisches Restaurant) und in Bad Fischau
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 16°09‘26‘‘/47°49‘32‘‘
Rechtswert (UTM): 586606 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5297556 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/5201
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