Kaiserkogel:
Am Ostrand des Mostviertels
Das zwischen dem Alpenvorland im Norden und den Niederösterreichischen Voralpen im Süden gelegene Mostviertel wird im Osten vom Traisental begrenzt. Bis in die Gipfelregionen bewaldete Hügel mit hohem Wiesenanteil prägen das Aussehen der lieblichen Landschaft dieser voralpinen Region. Der nachfolgende Wandertipp führt am Ostrand des Mostviertels (Abb. 1) vom kleinen, im Traisental zwischen Wilhelmsburg und Traisen gelegenen Ort Rotheau (420 m) auf den 716 m hohen Kaiserkogel. Nicht nur von der auf dem Gipfel stehenden Kaiserkogelhütte, sondern auch unterwegs genießt man an vielen Stellen eine wundervolle Aussicht. Mit einigen Gegensteigungen beim Auf- und Abstieg kommt man bei dieser Rundtour, die im Großen und Ganzen der Route 3 auf der Wandertafel im Bereich des Ausgangspunktes entspricht, auf stattliche 600 Hm.
Der Ausgangspunkt liegt im Ortszentrum von Rotheau (Abb. 2) auf der Rückseite des ehemaligen Gasthauses Lindenhof, wo auch genügend Parkplätze zur Verfügung stehen. Man kann aber ebenso mit dem Zug bzw. mit dem Autobus anreisen. Auf der links abzweigenden Berggasse wandern wir zu Beginn nach einem Linksbogen nicht allzu steil ansteigend vorbei an Wohnhäusern Richtung Westen dem Ehrenecker Kogel (591 m, Abb. 3) entgegen. Am Ende des Ortsgebietes biegen wir nach etwa 10 Minuten links von der asphaltierten Berggasse ab – damit verlassen wir auch für einige Zeit die über den Gipfel des Ehrenecker Kogels führende, gut beschilderte Route 3 – und setzen unsere Wanderung auf einem steil werdenden Waldsteig fort. Vorbei an einem Marterl (Abb. 4) genießen wir bei der Querung einer Lichtung erstmals Richtung Südwesten (Abb. 5) einen schönen Blick zu den bewaldeten Bergen nördlich des Bezirkhauptortes Lilienfeld, die sich bereits im Übergangsbereich zu den Niederösterreichischen Voralpen befinden. Weiter geht es steil auf dem markierten Waldsteig aufwärts, dann biegen wir nach etwa 25–30 Minuten im offenen Gelände links auf eine asphaltierte Zufahrtsstraße zu einem aus einigen Höfen und Wohnhäusern bestehenden Weiler ein, den wir durchwandern.
Beim letzten Haus geht es rechts mit wenigen Schritten hinauf auf eine Wiese, bei der wir – uns links haltend – am unteren Wiesenrand entlang eines Zauns weiter Richtung Westen wandern. Rechts von uns sehen wir dabei die bewaldeten Südhänge des Ehrenecker Kogels. Nach Überschreiten eines Zauns mit schönem Blick über das großflächige Wiesengelände am Ostrand des Mostviertels halten wir uns halbrechts und wandern auf einem etwas abschüssigen Wiesenpfad hinauf zu einem Hof, den wir ebenfalls durchwandern. Gleich danach kommen wir zu einer Weggabelung, bei der wir rechts auf einen schmalen, asphaltierten Güterweg einbiegen. Vor uns wird nun erstmals – noch etwas entfernt – der Kaiserkogel in Richtung Nordwesten (Abb. 6) sichtbar. Der Güterweg bringt uns im offenen Wiesengelände mäßig steil ansteigend zur Ehreneckerhöhe (570 m). Bei einer kleinen Kapelle (Abb. 7) auf einem Kamm stoßen wir westlich des bewaldeten Gipfels des Ehrenecker Kogels wieder auf die Route 3.
Bei der nun folgenden Wegstrecke Richtung Westen auf dem Wiesenkamm kann man sich einige Zeit an der Aussicht rechts Richtung Norden (Abb. 8) ins Alpenvorland und links Richtung Süden (Abb. 9) zu den Niederösterreichischen Voralpen erfreuen. Nach etwas über 10 Minuten auf dem Kammweg, in denen wir uns einer unbezeichneten, bewaldeten Erhebung nähern, zweigen wir bei einem Viehgatter (ca. 600 m) links ab und verlieren auf breitem Weg mit Blick zum Kaiserkogel (Abb. 10) wieder einiges an Höhe. Vorbei an einem Hof, queren wir nach etwa 1¼–1½ Stunden vom Ausgangspunkt unweit eines Parkplatzes bei der Meiselhöhe (521 m) eine asphaltierte Straße.
Wir gelangen auf breitem Weg wieder ins Waldgelände und erreichen steiler ansteigend – im letzten Teil am Rand einer Wiese (Abb. 11) – nach rund 15–20 Minuten von der Meiselhöhe die Giesenberg-Höfe (ca. 635 m). Dort queren wir die asphaltierte Zufahrtsstraße auf den Kaiserkogel, die hier mit einem Parkplatz endet. Auf breitem Weg geht es wenige Schritte hinauf zum Waldrand, wo von links der markierte Aufstiegsweg von Eschenau in die Route 3 mündet. Mäßig steil geht es in wenigen Minuten zu einer Lichtung, bei der man von einer unter einem Dirndlstrauch stehenden Rastbank Richtung Norden (Abb. 12) den schönsten Voralpenblick unserer Wanderung genießt. Nochmals geht es steil aufwärts, dann stehen wir nach etwa 1¾–2,0 Stunden vom Ausgangspunkt, in denen wir mit der größeren Gegensteigung beim Abstieg zur Meiselhöhe schon weit über 450 Hm bewältigt haben, vor der Kaiserkogelhütte (Abb. 13).
Der Blick Richtung Süden zu den Niederösterreichischen Voralpen ist zwar nicht ganz so aussichtsreich wie kurz davor, dafür hilft eine Tafel mit den zu sehenden Gipfeln bei der Orientierung (Abb. 14). Großartig ist hingegen der Blick gleich hinter der Hütte kurz vor einem Sendemast Richtung Norden (Abb. 15) ins Alpenvorland, der bis St. Pölten und zum Dunkelsteinerwald reicht.
Es geht auf dem breiten Aufstiegsweg wieder zurück zum Ende der asphaltierten Zufahrtsstraße, auf der wir nun im offenen Gelände – am Beginn eben und dann mäßig steil absteigend – etwa 10 Minuten vorbei an zwei Höfen (Kopetzöd) zu einer Abzweigung wandern. Hier hat man einen schönen Blick Richtung Süden (Abb. 16) ins Steubachtal und zum Buchberg mit seinen nicht zu übersehenden Windrädern. Wir folgen links der Route 3, die uns ins Waldgelände führt. Der zu Beginn breite Weg wird zusehends steiler absteigend und schmäler. Wir gelangen zu einer sehr steilen Wiese, über die wir auf einem etwas verwachsenen Pfad mit Blick Richtung Norden (Abb. 17) zum Kamm, auf den wir beim Aufstieg gewandert sind, zum Hof Panzenöd absteigen. Noch bevor wir diesen erreichen, biegen wir rechts in einen Weg am unteren Wiesenrand ein. Für kurze Zeit verlaufen hier nun Route 2 und 3 parallel. Dann aber wird unsere Route 3 im Waldgelände immer steiler und bei nassen Bodenverhältnissen kann der schmale Steig auch etwas rutschig sein. Immer wieder ist vor uns Richtung Osten die Steinwandleiten (734 m, Abb. 18), die noch zum Wienerwald zählt, zu sehen. Im unteren Teil wird unser Steig wieder breiter und weniger steil, nach knapp einer Stunde vom Kaiserkogel erreichen wir im Tal den kleinen Ort Steubach (368 m, Abb. 19). Wer sich übrigens den steilen Abstieg im Waldgelände ersparen will, bleibt bei der Abzweigung auf der Zufahrtsstraße zum Kaiserkogel und steigt auf dieser – natürlich etwas länger – ins Steubachtal ab.
Wir biegen im Ort links Richtung Osten in die Landstraße L 107 ein, verlassen diese aber nach etwa 50 m rechts gleich wieder. Über eine Brücke queren wir den nach dem Ort benannten Bach und wandern über Wiesengelände auf einer asphaltierten Straße – zuerst steiler und dann mäßig ansteigend – Richtung Südosten (Abb. 20) hinauf zu den Haselhof-Höfen. Nach etwas über 15 Minuten vom Ort Steubach kommen wir zu einer Abzweigung (ca. 445 m), bei der unsere Route 3 links Richtung Osten zurück zum Ausgangspunkt führt. Wir raten aber zu einem kurzen Abstecher – auf der asphaltierten Straße geradeaus verbleibend – auf den etwas höher vor uns liegenden Kamm am Ortsbeginn von Traisen. Hier hat man einerseits einen Blick Richtung Norden ins Traisental und andererseits auf einem rechts abzweigenden Weg, nur ein paar Schritte gehend, Richtung Osten ins Gölsental (Abb. 21).
Wir marschieren ein paar Meter leicht abwärts zurück zur Abzweigung, dann wandern wir nun noch kurz auf der asphaltierten Straße durch einen Hof und westlich vorbei an der Erhebung des Halterbergs (502 m, Abb. 22). Nach kurzem Anstieg nochmals mit schönem Blick Richtung Norden (Abb. 23) in unser bisheriges Wandergebiet geht es ab einem Kruzifix am Wegesrand – nun nördlich vorbei am Halterberg – zuerst eben auf breitem Weg erneut ins Waldgelände und dann mäßig steil absteigend wieder zu einer großen Wiese (Abb. 24). Wir halten uns links, steigen zu einem Hof ab und setzen – immer der Markierung und den Hinweistafeln der Route 3 folgend – unseren Abstieg fort, der uns zum unteren Wiesenrand führt. Dort halten wir uns rechts und müssen nach wenigen Metern – uns links haltend – nochmals ein Viehgatter öffnen. Auf einem breiten Pfad geht es nun zum ersten Wohnhaus von Rotheau und auf einer asphaltierten Zufahrtsstraße wenige Schritte abwärts ins Traisental. Auf einer parallel zur Bundesstraße B 20 führenden Ortsstraße, in die wir links einbiegen, wandern wir – auf einer Brücke nochmals den Steubach (Abb. 25) und danach die Landstraße L 107 querend – Richtung Norden zurück ins Ortszentrum und zum Ausgangspunkt, den wir vom Kaiserkogel nach ungefähr 1¾–2,0 Stunden wieder erreichen.
Geogr. Länge/Breite: 15°35‘48‘‘/48°04‘06‘‘
Rechtswert (UTM): 544440 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5324069 m (Zone: 33 N)