Ostrong von Westen/Gr. Peilstein:
Schöne Kammwanderung im „Donauwaldviertel“
Der Ostrong (Abb. 1) ist ein wandertechnisch gut erschlossener Höhenzug, der sich im südlichen Waldviertel von der Donau im Süden – westlich flankiert vom Yspertal – bis zum Weitental im Norden zieht. Seine höchste Erhebung ist der Große Peilstein (1.061 m). Auf Grund der Nähe zu Österreichs wichtigstem Fluss wird dieses Gebiet auch gerne als „Donauwaldviertel“ bezeichnet. Bei unserem nachfolgenden Wandertipp, der in der Gemeinde Altenmarkt im Yspertal beginnt, werden wir, bevor wir zum höchsten Punkt des Ostrongs gelangen, noch zwei weitere Gipfel besteigen, den Kaiserstein (935 m) und den Kleinen Peilstein (1.024 m). Die beiden Peilsteine auf dem Ostrong im Waldviertel darf man nicht mit dem Peilstein im Wienerwald verwechseln: Es sind zwar alle recht felsig, aber im Waldviertel gibt es kein Kalkgestein, sondern die für diese Region typischen Granitblöcke, bei denen wir auch bei unserer Tour vorbeikommen werden.
Unser Ausgangspunkt liegt bei der Pfarrkirche von Altenmarkt (498 m, Abb. 2) im Yspertal. Nach Querung der Bundesstraße B 36 wandern wir auf einer Ortsstraße vorbei an einer Kapelle (Abb. 3) knappe 5 Minuten Richtung Osten. Bei einer Straßengabelung halten wir uns links und gehen im Zickzack durch die Birkengasse Richtung Norden. Dabei wird rechts von uns der nördliche Teil des Ostrongs (Abb. 4) sichtbar. Nach einem kurzen Bergab-Stück biegen wir im offenen Gelände rechts in eine asphaltierte Bergstraße ein, auf der wir vorbei an einem Marterl und einer kleinen Kapelle Richtung Osten zum Weiler Maierhof aufsteigen und diesen durchwandern. Gleich danach geht die asphaltierte Straße in eine Sandstraße über und nähert sich – mit Blick zum Großen Peilstein (Abb. 5) – langsam dem Waldgelände. Nach ein paar Serpentinen endet nach ca. 30 Minuten vom Ausgangspunkt bei einem Umkehrplatz die Sandstraße und wir biegen links auf eine Forststraße Richtung Osten ab. Ab hier bestens mit Hinweistafeln (Weg Nr. 33) markiert, geht es nun etwa 10 Minuten steil hinauf bis zu einer Weggabelung, bei der wir uns rechts halten. Entlang eines Zauns erreichen wir auf einem breiten Grasweg nach 40–45 Minuten einen Rastplatz mit einer etwas kitschigen Kreuzigungsgruppe namens Surbichl (ca. 710 m, Abb. 6).
Weiter geht es flach Richtung Osten auf einem im Sommer etwas verwachsenen Weg. Der nächste Wegweiser zeigt nach links und wir verlieren wieder etwas an Höhe. Dann geht es rechts steiler werdend – zu Beginn auf einem Hohlweg-ähnlichen Steig – hinauf zu einer Forststraßen-Querung. Kurz auf einem schmalen Steig queren wir eine weitere Forststraße, bevor es nun erneut um einiges steiler und auch etwas steiniger wird. Nach der nächsten Forststraßen-Querung fühlt man sich im Waldgelände wirklich im Waldviertel angekommen: Dutzende kleine Findlinge (Abb. 7), die für diese Region typischen Granit-Blöcke, flankieren unseren Weg. Nochmals wird eine Forststraße gequert, bevor wir nach etwa 1¼–1½ Stunden endlich den querenden Kammweg (ca. 930 m) auf dem Ostrong erreichen.
Wer gleich Richtung Norden zu den beiden Peilstein-Gipfeln wandern möchte, bleibt auf dem Weg Nr. 33, der links abzweigt. Wir wollen aber noch einen Abstecher zum Kaiserstein machen. Daher biegen wir rechts in den querenden Kammweg (Weg Nr. 22 und 51) ein und wandern Richtung Süden gute 10 Minuten sanft absteigend in einen Waldsattel. Dann geht es geradeaus wieder etwas steiler hinauf zum Kaiserstein. Nachdem man an einem großen Felsen (Abb. 8) vorbeigekommen ist, erreicht man die mit Granitblöcken übersäte höchste Stelle (ca. 940 m). Der mit einer kleinen Fahne markierte Gipfel (Abb. 9), zu dem wir etwa 20 Minuten nach der Einmündung unseres Aufstiegswegs in den Kammweg gelangen, liegt – ein paar Schritte geradeaus weiter – etwas tiefer. Die einzige Enttäuschung hier: Den in älteren Tourbeschreibungen gepriesenen Alpenblick gibt es leider nicht mehr – zu verwachsen ist die Umgebung.
Daher wandern wir wieder Richtung Norden abwärts in den Sattel und zurück zur Einmündung unseres Weges Nr. 33 in den Kammweg, der stets in der Mitte des breiten, bewaldeten Bergrückens (Abb. 10) führt. Zuerst eben und dann wieder leicht ansteigend geht es links vorbei an einer namenlosen Erhebung (993 m) in zunehmend lichteres Waldgelände. Bei Querung einer größeren Lichtung (Abb. 11) erreichen wir die 1.000-Meter-Marke. Mit einem Linksbogen wird unser breiter Weg erneut etwas steiler, immer wieder vom gut beschilderten Kammweg (Weg Nr. 33 und 51) abzweigende Wege werden von uns ignoriert. Etwa 30–35 Minuten nach der Einmündung unseres Aufstiegswegs in den Kammweg kommen wir nach einem kurzen Bergab-Stück zu einer Weggabelung, bei der wir unsere Gipfelrundtour auf die beiden Peilsteine starten.
Da wir zuerst zum Kleinen Peilstein wandern wollen, halten wir uns rechts, verlassen aber den breiten Weg gleich wieder links und gehen leicht absteigend auf einem unmarkierten Steig in etwa 5 Minuten zum Peilstein-Schutzhaus (1.018 m, Abb. 12). Es handelt sich um eine Selbstversorgerhütte. Wir gehen ein paar Schritte weiter Richtung Norden und kommen in das felsige Gelände (Abb. 13) am Fuße des Kleinen Peilsteins. Problemlos an diesem vorbei kommen wir an seine Vorderseite, wo man mit Hilfe eines kurzen Seils zum Gipfelkreuz (Abb. 14) aufsteigen kann. Gäbe es hier keine technische Hilfe, wäre das auch kein Problem!
Vom Felsen des Kleinen Peilsteins hat man eine prächtige Aussicht Richtung Norden (Abb. 15) ins Waldviertel, sowohl links ins Yspertal als auch rechts ins Weitental. Im Hintergrund ist Richtung Nordosten (Abb. 16) der Jauerling (960 m) schön zu sehen.
In knapp 5 Minuten sind wir zurück beim Peilstein-Schutzhaus, biegen direkt nach der Hütte rechts Richtung Westen ab und gelangen mit wenigen Schritten zu einem querenden Steig, in den wir links einbiegen. Zunehmend steiler und steiniger geht es Richtung Südwesten ins felsige Gelände (Abb. 17), das wir aber ohne größere Probleme überwinden. Nach etwa 10–15 Minuten vom Kleinen Peilstein steht man auf dem eigentlich unspektakulären höchsten Punkt des Ostrongs, auf dem Großen Peilstein (Abb. 18). Ein paar Schritte rechts Richtung Westen ändert sich das aber: Vom Peilsteiner Sonnenplatzl (Abb. 19) genießt man nochmals einen schönen Blick ins Waldviertel und hinab ins Yspertal (Abb. 20). Für den gesamten Aufstieg inklusive der Abstecher zum Kaiserstein und zum Kleinen Peilstein haben wir ungefähr 2¾–3,0 Stunden, in denen wir mit den vielen Gegensteigungen bereits über 700 Hm bewältigt haben, benötigt.
Wir wandern vom höchsten Punkt des Großen Peilsteins auf einem Steig mäßig steil Richtung Südosten abwärts zum Beginn unserer etwa halbstündigen Gipfeltour. Auf halbem Weg dorthin können trittsichere Bergwanderer rechts weglos zum Waldrand gehen und einen schönen Blick Richtung Süden (Abb. 21) zu den Niederösterreichischen Voralpen und abwärts zum Ausgangspunkt im Yspertal erhaschen. Von der Weggabelung geht es dann auf dem Aufstiegsweg kurz aufwärts, danach abwärts zur Lichtung und weiter zur Abzweigung des Wegs Nr. 33 ins Yspertal, die wir vom Großen Peilstein nach etwa 25–30 Minuten erreichen. Wir biegen rechts vom Kammweg ab und marschieren in rund 20–25 Minuten auf dem Aufstiegsweg – mehrfach mit Forststraßen-Querungen – teilweise recht steil zur Kreuzigungsgruppe. Weiter steil abwärts kommen wir zur Sandstraße, auf der wir – bei einer Serpentine mit einem weiteren schönen Alpenblick (Abb. 22) – zum Weiler Maierhof absteigen. Auf dem vom Aufstieg bekannten Weg geht es mit Blick ins Yspertal (Abb. 23) zurück zum Ausgangspunkt (Abb. 24), den wir vom Großen Peilstein nach etwa 1¼–1½ Stunden erreichen.
Geogr. Länge/Breite: 15°03‘56‘‘/48°16‘56‘‘
Rechtswert (UTM): 504857 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5347670 m (Zone: 33 N)