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Hochnall:
Zwischenstopp bei den Plattener Erdpyramiden
Hochnall Abbildung 1
Abb. 1

Beim nachfolgend beschriebenen Wandertipp, der auf den südlich des um einiges höheren Rammelsteins (2.483 m) liegenden Hochnall (2.337 m, Abb. 1) führt, besichtigt man bereits nach etwas mehr als einer halben Stunde mit den Plattener Erdpyramiden (Abb. 2) ein viel besuchtes, spektakuläres Südtiroler Naturdenkmal. Von dort geht es über teilweise sehr steiles Waldgelände hinauf zur bewirtschafteten Gönneralm (1.985 m) und dann über großflächiges Wiesengelände zum höchsten Punkt des Hochnalls, der sich etwas oberhalb des Gipfelkreuzes befindet. Wer sich genau vorbereitet, wird merken, dass auf verschiedenen Plänen und Wanderbeschreibungen für unser Gipfelziel unterschiedliche Höhenangaben gemacht werden. Interessanterweise gibt es dieses Phänomen auch auf zwei nebeneinanderstehenden Hinweistafeln beim Ausgangspunkt: Auf der einen Tafel wird die Höhe des Hochnalls mit 2.231 m , auf der zweiten Tafel mit 2.337 m angegeben. Fragt man Einheimische, ist ohne Zweifel der höhere Wert richtig!

Unser Ausgangspunkt, der Parkplatz P 2 (1.430 m), liegt zwischen den kleinen Orten Oberwielenbach und Platten nördlich oberhalb von Percha im Pustertal. Auf dem eigens angelegten Erdpyramidenweg mit erklärenden Schautafeln geht es gegenüber des Parkplatzes (Abb. 3) zu Beginn über Stufen steiler ansteigend zu einer Forststraßen-Querung. Danach wandert man Richtung Südosten auf einem längeren, fast ebenen, nur selten steiler aufwärtsführenden, breiten Waldweg. Nach etwa 20 Minuten zweigt links ein Steig ab, auf dem wir später absteigen werden. Im nun offenen Gelände biegen wir im Gebiet der Höllerhöfe links in eine asphaltierte Bergstraße ein. Richtung Süden (Abb. 4) genießt man von der Straße – neben der Aussicht zum nahen Kronplatz (2.275 m) – einen ersten schönen Dolomitenblick. Richtung Nordosten überblickt man die steilen Waldhänge, über die wir schon bald aufsteigen werden. Bei der nach kurzer Zeit folgenden Serpentine verlassen wir geradeaus die asphaltierte Bergstraße und gelangen nach 30–35 Minuten vom Ausgangspunkt zur höchstgelegenen Aussichtsplattform der Plattener Erdpyramiden. Wir raten aber dazu, auf dem breiten Serpentinenweg gemütlich ca. 25 Hm zur nächsten Aussichtsplattform abzusteigen, denn von hier hat man einen wesentlich besseren Überblick über dieses Naturphänomen (Abb. 5).

Wieder zurück auf der asphaltierten Bergstraße, geht diese nach wenigen Metern bei einem Wohnhaus in eine Forststraße über. Nach ungefähr 10 Minuten von den Erdpyramiden quert der direkte Aufstiegssteig zur Gönneralm unsere Forststraße. Man kann nun bequem auf der Forststraße zum Almgasthaus aufsteigen, wir entscheiden uns beim Aufstieg aber für den rechts abzweigenden Steig (Nr. 16 A). Nachdem dieser einen Forstweg gequert hat, geht es durch einen steilen Graben auf einem schmalen, steinigen Steig aufwärts. Wir biegen links in den parallel aufwärtsführenden Forstweg ein, verlassen diesen aber bei einer Serpentine geradeaus gehend gleich wieder. Auf einem breiten, aber sehr steilen Sandsteig geht es nun weiter aufwärts. Dann öffnet sich das Waldgelände ein bisschen, wir halten uns rechts und unser weiterhin steiler Steig wird erneut schmäler und steiniger. Dann stehen wir nach einer Bachüberschreitung vor einem thronartigen Holzstuhl (Abb. 6), von dem man Richtung Südwesten einen schönen Blick nach Bruneck (Abb. 7) hat. Hangquerend geht es steil hinauf zu einer Geländeverengung, bei der wir nach 45–50 Minuten vom Einstieg wieder auf die bequeme Forststraße treffen, auf der wir später absteigen werden. Nach rund 5 Minuten auf der Forststraße biegen wir nach einer Bachquerung rechts auf den von links kommenden Aufstiegssteig (Nr. 6) von Oberwielenbach ab. Dieser ist gut begehbar, aber steil und auch steinig. Nach rund 10 Minuten queren wir nochmals die Forststraße und wandern etwas links von der Gönneralm, die wir erst beim Abstieg besuchen werden, zu einer privaten Jagdhütte (Abb. 8). Bis hierher haben wir mit dem Abstecher zu den Erdpyramiden ca. 1¾–2,0 Stunden vom Ausgangspunkt benötigt.

Beim folgenden Waldstück überschreiten wir die 2.000-Meter-Marke und gelangen in mehr als 5 Minuten ins offene Almgelände (Abb. 9). Auf breitem Weg geht es steil zu einem letzten, recht lichten Waldstück. Ab jetzt flankieren nur mehr vereinzelt kleinere Nadelbäume unseren Aufstiegsweg, der sich in Serpentinen über das offene Gelände (Abb. 10) aufwärts schlängelt. Nach ca. 45–50 Minuten von der Jagdhütte nahe der Gönneralm gelangen wir zum sehr breiten Gipfelkamm. Unser Weg wendet sich links Richtung Norden, führt an einem kleinen Teich (Abb. 11) vorbei und dann über Wiesengelände (Abb. 12) etwas steiler auf eine Erhebung: An ihrer höchsten Stelle gehen wir links – westlich – vorbei. Oben angekommen, wird nun der Gipfelbereich des Hochnalls (Abb. 13) sichtbar. Da es keinen Verbindungsweg von unserem Weg – dieser führt weiter Richtung Norden zum bereits vor uns stehenden Rammelstein, für dessen Besteigung man unbedingt Trittsicherheit benötig – zum Gipfelkreuz bzw. zum links von diesem befindlichen höchsten Punkt gibt, ist nun Orientierungssinn gefragt. Bei Nebel sollte man die nun erforderliche weglose Querung des Wiesenplateaus meiden. Wir empfehlen, zuerst zum von Lawinensperren umgebenen höchsten Punkt (Abb. 14) aufzusteigen, um von diesem die tolle Aussicht zu genießen. Für den gesamten Aufstieg samt Abstecher zu den Plattener Erdpyramiden, bei dem wir inklusive der Gegensteigung bei den Erdpyramiden fast 950 Hm bewältigt haben, benötigt man ungefähr 3,0–3¼ Stunden..

Trotz der Lawinenschutzbauten hat man von hier eine großartige Aussicht: Richtung Norden (Abb. 15) der Rammelstein mit der Rieserfernergruppe dahinter, Richtung Nordosten (Abb. 16) der Hochgall (3.436 m), der höchste Gipfel der Rieserfernergruppe, der Antholzer See und ganz rechts im Nordosten der Großglockner (3.798 m), Österreichs höchster Berg. Im Nordwesten (Abb. 17) sieht man die Zillertaler Alpen mit dem Hochfeiler (3.510 m) und dem Großen Möseler (3.480 m). Blickt man nach Osten (Abb. 18), erblickt man den Südtiroler Teil der Villgratner Berge mit dem Toblacher Pfannhorn (2.663 m). Schlussendlich reicht der Blick Richtung Südwesten (Abb. 19) bis zu den schneebedeckten Ötztaler Alpen und der Ortlergruppe. Für einen ungetrübten Dolomitenblick (Abb. 20) sollte man die wenigen Schritte zum Gipfelkreuz (Abb. 21) absteigen. Tief und steil geht es beim Gipfelkreuz abwärts zum Antholzer- und zum Pustertal.

Entweder zurück zum Aufstiegsweg und auf diesem westlich der Erhebung knapp vor dem Gipfel Richtung Süden zum Teich oder Wegspuren folgend östlich der Erhebung über schönes, sanft absteigendes Wiesengelände (Abb. 22), benötigt man jeweils etwa 10 Minuten zum Teich. In dessen Umgebung befindet sich auch die auf manchen Plänen fälschlicherweise als Hochnall-Gipfel ausgewiesene Erhebung. Mit Blick zu den Zillertaler Alpen (Abb. 23) bzw. ins westliche Pustertal (Abb. 24) geht es nun auf dem Aufstiegsweg weiter über die steilen Wiesen und kurz im Wald abwärts zur Jagdhütte (Abb. 25). Dort führt links ein kurzer Verbindungsweg zur Gönneralm (Abb. 26), die wir vom Hochnall nach ungefähr 40–45 Minuten erreichen.

Auf der Forststraße mit Serpentinen geht es zum Einstieg in unseren Aufstiegsweg und auf diesem abwärts zurück zur Forststraße kurz vor der Bachquerung. Beim Abstieg halten wir uns rechts, bleiben auf dem Weg Nr. 6 nach Oberwielenbach und steigen kurz zur nächsten Einmündung in die Forststraße ab. Um eine weit ausholende Serpentine zu vermeiden, können Trittsichere links gleich wieder die Forststraße verlassen und auf dem Steig Nr. 6 sehr steil und steinig einiges an Weg abkürzen. Bei der nächsten Einmündung in die Forststraße biegen wir links in diese ein und wandern nun länger – regelmäßig mit schönen Ausblicken (Abb. 27) (Abb. 28) – bis zur Querung unseres Aufstiegswegs kurz vor den Plattener Erdpyramiden. Beim Abstieg biegen wir rechts von der Forststraße ab und gehen teilweise steil abwärts zur Einmündung rechts in den Erdpyramidenweg. Auf diesem geht es dann gemütlich zurück zum Ausgangspunkt, den wir von der Gönneralm nach knapp über einer Stunde bzw. vom Hochnall nach ungefähr 1¾–2,0 Stunden erreichen.

HM/Zeit:
Vom Parkplatz P 2 zwischen Oberwielenbach und Platten mit Abstecher zu den Plattener Erdpyramiden auf dem Steig Nr. 16 A zum höchsten Punkt des Hochnalls mit geringfügigen Gegensteigungen im Bereich der Erdpyramiden knapp 950 Hm in etwa 3,0–3¼ Stunden (Aufstieg) bzw. auf dem Weg Nr. 6 und auf der Forststraße in ungefähr 1¾–2,0 Stunden (Abstieg).
Zeitraum:
Mai–Mitte Oktober
Anforderungen:
Lange und durchaus auch anstrengende, technisch unschwierige Tour auf Forststraßen, breiten Wegen und meist gut begehbaren Steigen und Wiesenpfaden. Der Aufstiegssteig (Nr. 16 A) zur Gönneralm ist sehr steil, ebenso der Abstiegsweg Nr. 6, beide können aber auf der Forststraße umgangen werden. Im Gipfelbereich ist Orientierungssinn notwendig, dieser sollte bei Nebel gemieden werden.
Highlights:
Fantastischer Rundblick vom Hochnall zu den Dolomiten, zur Rieserfernergruppe und zu den Zillertaler Alpen sowie weiteren Berggruppen der Umgebung; großflächiges Almgebiet oberhalb der Gönneralm, die Plattener Erdpyramiden
Anfahrt:
Von Osttirol (Lienz) über Silian über die B 100 zur österreichisch-italienischen Grenze, weiter auf der italienischen Staatsstraße SS 49 über Toblach bis Percha (ca. Km 36,5). Von Nordtirol (Innsbruck) über die Brenner-Autobahn (A 13/A 22) und die österreichisch-italienische Grenze bis zur Abfahrt Brixen und dort auf der italienischen Staatsstraße SS 49 über Bruneck bis Percha (ca. Km 36,5). Auf der SP 148 Richtung Norden ca. 6,0 km über Oberwielenbach bis zum Parkplatz P 2 auf dem Weg nach Platten.
Einkehr:
Gönneralm, Pyramidencafe unweit des Ausgangspunktes, GH in Oberwielenbach und Percha
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 12°00'22''/46°48'43''
Rechtswert (UTM): 271607 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5188631 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/3101
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