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Hörneckele:
Mächtiges Gipfelkreuz hoch über dem Gsiesertal
Hörneckele Abbildung 1
Abb. 1

Fährt man vom Ort Welsbach im Südtiroler Pustertal kommend zuerst Richtung Osten und dann Richtung Norden das Gsiesertal taleinwärts, erblickt man kurz vor dem Ort St. Martin auf der linken Seite einen etwas vorgelagerten, bewaldeten Berg, das Hörneckele (2.127 m, Abb. 1), mit einem mächtigen Gipfelkreuz auf der Spitze. Dieses ist das Ziel des nachfolgend beschriebenen Wandertipps, wobei zu betonen ist, dass man im Gipfelbereich trotz letzter Bäume eine großartige Aussicht genießt.

Ausgangspunkt unserer Wanderung ist die schon auf 1.425 m gelegene Jausenstation Karbacherhof (Abb. 2), bei der es einen kleinen Parkplatz gibt und die man vom Tal über eine zwar asphaltierte, aber schmale Bergstraße erreicht. Auf einer breiten Forststraße geht es hoch über dem Karbach Richtung Westen gemütlich aufwärts. Nach rund 15–20 Minuten gelangt man am Beginn einer Lichtung zu einer Rastbank, hinter der Richtung Norden ein unmarkierter, sehr steil und steinig aufwärtsführender Waldsteig beginnt, auf dem trittsichere Bergwanderer die Forststraßen-Begehung abkürzen könnten. Wir raten aber, auf der Forststraße Richtung Westen zu verbleiben. Gleich nach einer Rechtskurve kann man oberhalb einer Wiese erkennen, wie steil das Waldgelände, durch das die Abkürzung führt, ist (Abb. 3). Nach einer Abzweigung links, bei der man zur bewirtschafteten Laxidenalm abbiegen könnte, überqueren wir über eine Brücke den nun neben uns fließenden Karbach und gelangen zu einem kleinen Stausee (Abb. 4) samt Kraftwerk. Nach rund 40–45 Minuten auf der Forststraße biegen wir bei einer Straßengabelung rechts ab und marschieren mit wenigen Schritten hinauf zur am Waldrand stehenden Stiegeralm (1.616 m, Abb. 5): Diese wird auch als Schäferalm bezeichnet und wird leider nicht mehr bewirtschaftet. Man kann sie aber privat mieten.

Weiter auf einer breiten Forststraße geht es nun Richtung Osten um einiges steiler aufwärts. Bei Lichtungen kann man regelmäßig schöne Ausblicke (Abb. 6) genießen. Nach etwa 70–75 Minuten vom Ausgangspunkt kommen wir erneut zu einer Straßen-Gabelung (ca. 1.770 m). Auf der links führenden Straße könnte man gemütlich weiter zu unserem Gipfelziel marschieren. Wir aber biegen auf der rechts führenden Forststraße sofort links auf einen Steig ab, der mit einer kurzen Treppenanlage (Abb. 7) aufwärtsführt. Dann geht es auf dem Steig Richtung Norden zu einer Bachquerung, bei der von rechts die steile, von uns nicht genützte Abkürzung wieder in den markierten Steig mündet. Bevor wir nochmals den Bach queren, geht es wenige Minuten steil und steinig die Waldhänge hinauf. Danach wird unser Steig einfacher begehbar, führt vorbei an einer Holzhütte und über eine Lichtung sowie erneut im Waldgelände mittels Holzstegen über etwas feuchteres Gebiet, bis wir rund 25–30 Minuten nach Einstieg in den Steig steiles Wiesengelände (Abb. 8) betreten.

Auf diesem aufsteigend, treffen wir einige Meter links von uns die parallel aufwärtsführende Forststraße, zu der wir aber nicht gehen. Durch ein Holztörl betreten wir das untere Ende einer Alm, über die sich nun unser Wiesenpfad mit Serpentinen aufwärtsschlängelt. Wir biegen bei einer Wasserstelle rechts in die von links kommenden Forststraße ein und wandern in etwa 10 Minuten zu einer unbewirtschafteten Almhütte (Abb. 9). Hier endet die Forststraße. Auf einem rechts abzweigenden Steig geht es jetzt auf dem zunehmend leichter begehbaren und breiter werdenden Steig in Serpentinen das steile Wiesengelände aufwärts. Nach rund 10 Minuten erreichen wir bei einer Weggabelung (Abb. 10) den Gipfelkamm des Hörneckele. Rechts auf einen Steig abzweigend, wandern wir in 5–10 Minuten in einem leichten Auf und Ab und von Bäumen flankiert über einen Wiesenstreifen zum – auf einer etwas steileren, kleinen Erhebung stehenden – Gipfelkreuz (Abb. 11), das überdimensional groß ist. Für den gesamten Aufstieg, bei dem wir knapp über 700 Hm bewältigt haben, benötigt man ungefähr 2½–2¾ Stunden.

Von den beiden Rastbänken neben dem Gipfelkreuz hat man einen großartigen Blick Richtung Süden (Abb. 12) abwärts zum Gsiesertal und zu den Dolomiten und Richtung Osten (Abb. 13) zu den Villgratner Bergen mit dem Toblacher Pfannhorn (2.663 m). Da in die anderen Himmelsrichtungen die Aussicht durch Bäume eingeschränkt ist, wandern wir am Wiesenkamm Richtung Norden (Abb. 14) zurück zur letzten Weggabelung. Dabei genießt man Richtung Westen (Abb. 15) einen grandiosen Blick, der bis zur Rieserfernergruppe, die zu den Hohen Tauern zählt, reicht,

Wir empfehlen, von der Weggabelung geradeaus weiterzugehen und in 2–3 Minuten auf eine gleich folgende, namenlose Erhebung (ca. 2.145 m) aufzusteigen, die sich ideal als Aussichtsplatz eignet. Blickt man von hier Richtung Süden (Abb. 16) zu den Dolomiten, überblickt man auch den von Bäumen flankierten Kammweg mit dem Gipfelkreuz des Hörneckele. Richtung Südwesten (Abb. 17) sieht man die Almen und die darüberliegende Berggruppe mit Laxidenspitz (2.404 m), Eisatz (2.493 m) und dem Rudlhorn (2.448 m) und rechts daneben eine weitere Berggruppe mit Million (2.443 m), Frisiberg (2.569 m) und der Amperspitze (2.687 m). Würde man auf dem Wiesenpfad, auf dem wir zu unserem Aussichtsplatz gewandert sind weiter aufsteigen, könnte man das hinter uns im Norden liegende Fellhorn (2.518 m, Abb. 18) besteigen. Schlussendlich genießt man Richtung Nordosten (Abb. 19) den Blick zum oberen Gsiesertal, zur Lasörlinggruppe in Osttirol und zu weiteren Gipfeln der Villgratner Berge.

Zurück bei der letzten Weggabelung, wandern wir jetzt auf dem Aufstiegsweg abwärts zur Almhütte (Abb. 20) und von dieser weiter auf der Forststraße bis zum Wiesen-Einstieg, von dem man nochmals einen schönen Dolomitenblick (Abb. 21) genießt. Steil geht es über die Wiese und im Wald – vorbei an der Holzhütte – am Aufstiegsweg abwärts. Nach rund 45–50 Minuten vom Hörneckele kommen wir wieder zur Forststraße, auf der wir nun mit regelmäßigen Ausblicken in 15–20 Minuten zur Stiegeralm (Abb. 22) absteigen. Von dieser geht es – weiter auf dem Aufstiegsweg – vorbei am Stausee auf der Forststraße zurück zum Ausgangspunkt (Abb. 23), den man vom Gipfel des Hörneckele nach ungefähr 1½–1¾ Stunden erreicht.

Wir empfehlen, nach der Wanderung in der gastlichen Jausenstation Karbacherhof einzukehren und von der Terrasse den schönen Ausblick Richtung Süden (Abb. 24) zum unteren Gsiesertal und zu den Dolomiten zu genießen.

HM/Zeit:
Vom Parkplatz bei der Jausenstation Karbacherhof zuerst auf der Forststraße vorbei am Stausee und an der Stiegeralm auf das Hörneckele mit Gegensteigungen auf dem Gipfelkamm knapp 750 Hm in etwa 2½–2¾ Stunden (Aufstieg) bzw. über den Aufstiegsweg in ungefähr 1½–1¾ Stunden (Abstieg).
Zeitraum:
Mitte April–Ende Oktober
Anforderungen:
Mittellange, technisch einfache Tour meist auf Forststraßen, breiten Wegen und gut begehbaren Steigen und Wiesenpfaden mit kürzeren steileren und steinigen Passagen. Der rechts bald nach Start der Wanderung abzweigende, die Forststraßen-Begehung abkürzende Steig erfordert Trittsicherheit!
Highlights:
Großartige Aussicht vom Gipfel des Hörneckele und vom Aussichtsplatz auf dem Weg auf das Fellhorn; großflächiges Wiesen- und Almgebiet
Anfahrt:
Von Osttirol (Lienz) über Silian über die B 100 zur österreichisch-italienischen Grenze, weiter auf der italienischen Staatsstraße SS 49 über Toblach bis Welsberg-West. Von Nordtirol (Innsbruck) über die Brenner-Autobahn (A 13/A 22) und die österreichisch-italienische Grenze bis zur Abfahrt Brixen und dort auf der italienischen Staatsstraße SS 49 über Bruneck bis Welsberg-West. Auf der SP 46 kurz nach dem Ortsbeginn von Welsbach links ins Gsiesertal abbiegen und bis Km 12,2 taleinwärts fahren. Dort links abbiegen und auf einer zwar schmalen, aber asphaltierten Bergstraße etwa 1,2 km bis zum Parkplatz bei der Jausenstation Karbacherhof fahren.
Einkehr:
unterwegs keine Einkehrmöglichkeit, Jausenstation Karbacherhof beim Ausgangspunkt, GH im Gsiesertal
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 12°12'29''/46°48'35''
Rechtswert (UTM): 287005 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5187816 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/3107 und 3101
Herzlichen Dank an unsere Sponsoren: