Ötscher:
Auf den niederösterreichischen Fujiyama
Wer mit dem Auto oder mit der Bahn von Linz nach Wien oder umgekehrt fährt, dem fällt bei halbwegs guter Sicht im Süden eine markante Berggestalt auf, die man über weite Teile der Strecke sieht. Dabei handelt es sich um den 1.893 Meter hohen Ötscher (Abb. 1), der auf Grund seiner Erscheinung auch gerne als der "Fujiyama Niederösterreichs" bezeichnet wird.
Bergsteiger, die immer wieder auch gene ihre Hände einsetzen wollen, bevorzugen als Aufstiegsweg den Rauhen Kamm an der Ostseite des Ötschers. Wer es gerne gemütlicher hat, der wählt Lackenhof als Ausgangspunkt, wobei sich durch die Benützung des Sessellifts zum Ötscher Schutzhaus eine weitere Erleichterung beim Auf- oder Abstieg anbietet. Denn vom Talort, der auf rund 800 Meter liegt, bis zum Gipfelkreuz (Abb. 2) sind es immerhin stolze 1.100 Hm (Höhenmeter).
Vom hinteren Parkplatz (840 m) des Ötscher-Liftes führt der Aufstiegsweg (Nr. 277, 6, 206, 605) mit der roten Markierung über die steile Skipiste und alternativ über ebenso steile Waldsteige in ca. 1¼ Stunden die rund 440 Hm aufwärts zum Riffelsattel (ca. 1.284 m), von dem man erstmals einen Blick in Richtung Süden und der gegenüberliegenden Gemeindealpe werfen kann oder auf einem unmarkierten Steig den Kleinen Ötscher (1.552 m, Abb. 3). einen Besuch abstatten kann. Der Weg über die Skipiste ist sehr steil, aber bei trockenen Verhältnissen gut begehbar. Es ist nur zu berücksichtigen, dass dieser Weg zeitweise (meist im Herbst) wegen Forstarbeiten gesperrt ist. In diesem Fall muss man die markierte Waldvariante wählen. Vom Riffelsattel geht es links in östlicher Richtung auf einer breiten Forststraße weiter zum Ötscher Schutzhaus (ca. 1.418 m, Abb. 4). Für diesen kurzen Wegabschnitt benötigt man rund 20 Minuten.
Nach einer kurzen Rast im Schutzhaus, das unmittelbar neben der Bergstation des Ötscher-Liftes liegt, geht es jetzt auf dem meist wesentlich stärker begangenen Weg in Serpentinen über einen Wiesenhang aufwärts Richtung Süden zum Hüttenkogel (Abb. 5). Doch bevor man diesen Aussichtspunkt erreicht, wendet sich der Weg wieder ostwärts nach links und führt - nun steiler werdend – durch Latschen zu einem weiteren, auf knapp 1.600 Meter gelegenen Aussichtspunkt (Abb. 6). Von hier geht es jetzt steil und teilweise auch steinig weiter. Nach knapp 150 Hm, die vorsichtig (speziell bei feuchten Verhältnissen) zu überwinden sind, wird der weitere Aufstieg wieder einfacher. Vorbei an kleineren Vorgipfeln und über Wiesenhänge geht es bald schon das Gipfelkreuz vor Augen (Abb. 7) fast gemütlich hinauf auf den Gipfel des Ötschers. Für den teilweise steilen Wegabschnitt vom Ötscher Schutzhaus zum Gipfel, bei dem ca. 475 Hm zu überwinden sind, benötigt man etwa 75-90 Minuten. Für den gesamten, ca. 1.100 Hm umfassenden Aufstieg von Lackenhof zum höchsten Punkt des Ötschers, auf dem ein mächtiges Gipfelkreuz (Abb. 8) steht, benötigt man etwa 2½-3,0 Stunden.
Von hier genießt man bei guter Sicht einen prachtvollen Ausblick in alle Richtungen (Abb. 9). Einziger Wermutstropfen ist die Tatsache, dass sich am Wochenende bei halbwegs schönem Wetter am nicht allzu großen Gipfelplateau die Massen treffen (Abb. 10). Oft muss man auch bei einigen engeren Passagen beim Aufstieg bzw. Abstieg auf Grund der Menschenmassen mit etwas Stau rechnen!
Für den Abstieg, der für Wanderer, die keinesfalls klettern wollen, auf jeden Fall auf dem Aufstiegsweg (Abb. 11) erfolgen sollte, muss man bis zum Ötscher Schutzhaus ca. 1 Stunde einplanen, bis nach Lackenhof weitere 45 Minuten.
Geogr. Länge/Breite: 15°09‘45‘‘/47°51‘57‘‘
Rechtswert (UTM): 512160 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5301405 m (Zone: 33 N)