Falkenstein/Rotmäuer:
Zwei Felsgipfel mit Ennstalblick
Wenige hundert Meter, bevor der Gaflenzbach in die Enns mündet, befindet sich am westlichen Ortsende von Weyer der Ausgangspunkt des nachfolgenden Wandertipps. Zwischen der bereits im Mittelalter urkundlich erwähnten Marktgemeinde mit seiner erhöht liegenden, mächtigen Pfarrkirche und dem Ennstal liegen die beiden von uns besuchten Felsgipfel (Abb. 1): der Falkenstein (993 m) mit Blick das Ennstal talauswärts und die südlich etwas vorgelagerten Rotmäuer (837 m) mit Aussicht ins Ennstal taleinwärts.
Schon beim Ausgangspunkt unserer Tour bei einer Brücke über den Gaflenzbach (ca. 385 m) gegenüber vom historischen Balgsetzerhaus (Abb. 2) hat man Richtung Nordwesten einen schönen Blick zu unseren beiden Gipfelzielen (Abb. 3). Hier gibt es am Rand der Bundesstraße B 121 neben einer Bushaltestelle auch einen Parkplatz. Wir wandern nach Querung der Brücke halblinks auf einem schmalen, asphaltierten Güterweg Richtung Norden in den engen Gasserlgraben. Vorbei an einem Wagnereibetrieb geht es eine Spur steiler bergan. Bei einem Wohnhaus queren wir über eine Straßenbrücke den Bach und biegen nach knapp über 500 m und 5–10 Minuten vom Ausgangspunkt bei einem weiteren Gebäude links auf einen breiten Weg ab. Wir marschieren einige Minuten Richtung Westen leicht aufsteigend, dann öffnet sich das Gelände und wir stehen am unteren Ende einer großen Wiese (Abb. 4). Vor uns sind nun sehr schön der demnächst von uns zu querende Waldhang und die Felsabstürze der Rotmäuer zu sehen. Unser Weg wendet sich mit einem Bogen nach rechts und mündet in eine asphaltierte Straße, in die wir rechts einbiegen. Entweder bleibt man auf der Straße mit einer Serpentine oder man wandert – links abbiegend – auf einem abkürzenden Wiesenpfad einige Meter sehr steil aufwärts und biegt dann links wieder in die Straße ein. Danach geht es Richtung Westen erneut ins Waldgelände. Nach einer weiteren Serpentine biegen wir nach rund 20–25 Minuten vom Ausgangspunkt links auf einen breiten, beschilderten Forstweg ab. Wenige Meter nach der Abzweigung steht übrigens am Ende der asphaltierten Straße im von hier nicht einsehbaren Weiler Kochlöffl ein beschilderter Parkplatz zur Verfügung. Wer erst hier die Wanderung startet, spart rund 150 Hm und für Auf- und Abstieg insgesamt ca. 35–40 Minuten.
Auf dem breiten Forstweg wandern wir nun – nur mäßig ansteigend – die Waldhänge querend Richtung Westen. Nach einem ersten Aussichtspunkt ins taleinwärts führende Ennstal (Abb. 5) biegen wir nach kaum mehr als 10 Minuten bei einer Serpentine links auf einen steileren und steinigen Steig ab. Nach der Querung eines Weges und einem Steilstück mündet unsere Abkürzung erneut in den Forstweg. Vorbei an einer Lichtung endet dieser und wir wandern abwechselnd ein bisschen steiler oder fast eben bzw. schmäler oder breiter bzw. steiniger oder auf gut begehbarem Waldboden weiter Richtung Westen. Dabei geht es fast ausschließlich im Waldgelände einige Male vorbei an Felswänden (Abb. 6), die rechts den Weg begleiten. Nach einer S-Kurve im lichteren Gelände wartet – wieder im Wald – eine nicht allzu lange Steilstufe auf uns. Wenn der Boden nass ist, kann es hier ein wenig rutschig sein. 45–50 Minuten nach der Abzweigung von der asphaltierten Straße kurz vor dem Weiler Kochlöffl biegen wir links in eine Forststraße ein und gelangen mit wenigen Schritten zu einer Straßenteilung (ca. 820 m, Abb. 7), bei der man entscheiden muss, welchen Gipfel man zuerst „bezwingen“ möchte.
Da wir zuerst zum höheren der beiden, dem Falkenstein, wandern wollen, halten wir uns rechts und steigen auf einer Forststraße Richtung Norden steiler bergauf. Links von uns wird bei einer steilen, breiten Lichtung (Abb. 8) die Gipfelregion des Falkensteins sichtbar. Nach etwa 5 Minuten biegen wir links auf einen Forstweg ab, der nun steil – nochmals die breite Lichtung querend – Richtung Südwesten aufsteigt. Nach einer Serpentine biegen wir links auf einen Steig ab. Zuerst geht es im Wald aufwärts und während wir zuerst zur Lichtung und dann steil zu ihrem oberen Rand queren, muss man aufpassen, damit man bei einer Weggabelung den links führenden, markierten Steig nicht übersieht. Man kann zwar auch geradeaus, dem Steig folgend, vorbei an einem Hochsitz zum nahen Gipfel gehen, aber das zunehmend verwachsene, recht steinige Waldgelände wird immer mühsamer zu begehen. Bleibt man auf dem markierten Steig, ist es wesentlich einfacher, zum am felsigen Abgrund stehenden Mini-Gipfelkreuz des Falkensteins (Abb. 9) zu gelangen. Für den bisherigen Aufstieg, bei dem wir knapp über 600 Hm bewältigt haben, benötigt man ungefähr 1¾–2,0 Stunden.
Vom sehr kleinen Gipfelbereich – speziell mit Kindern muss man hier aufpassen – genießt man hinter dem Gipfelkreuz einen sehr schönen Blick Richtung Westen, das Ennstal talauswärts (Abb. 10). Schön zu sehen sind der felsige Schieferstein (1.206 m) rechts bzw. nördlich der Enns und links, etwas weiter westlich, südlich der Enns die Wiesenhänge auf der Ostseite der Hohen Dirn (1.134 m). Uns genau gegenüber, am anderen Ufer der Enns, ragen der Burgspitz (1.429 m, Abb. 11) mit seinem Wiesengipfel und der gern bestiegene Almkogel (1.513 m) empor. Richtung Norden (Abb. 12) blicken wir ins Alpenvorland.
Für uns geht es in ungefähr 20 Minuten wieder abwärts – zuerst bei der Querung der Lichtung mit Blick Richtung Osten das Gaflenzbachtal taleinwärts (Abb. 13) und am Schluss Richtung Süden zu den Kalkalpen (Abb. 14) – zur Forststraßen-Gabelung, bei der wir den finalen Aufstieg auf den Falkenstein begonnen haben. Geradeaus weiter, im ersten Teil leicht ansteigend und dann minimal abwärts, gelangen wir Richtung Süden auf einer Forststraße zu einem Umkehrplatz. Gleich hinter diesem zweigt links ein Waldsteig ab, auf dem wir gemütlich zu den Rotmäuern wandern, die wir vom Falkenstein nach ca. 30 Minuten erreichen. Großartig von den Felsen neben einem Gipfeldenkmal (Abb. 15) ist die Aussicht Richtung Süden (Abb. 16) ins Ennstal taleinwärts und zu unserem tief unter uns liegenden Ausgangspunkt. Im schmalen Gipfelbereich gibt es für Durstige auch eine meist gut gefüllte Getränkebox!
Wir gehen zurück zur Forststraßen-Gabelung und kurz nach dieser biegen wir rechts in unseren Aufstiegsweg ein. Vorsichtig – speziell bei nassen Bodenverhältnissen – meistern wir die kurze Steilstelle, wandern entlang der Felswände (Abb. 17), genießen nochmals den Ennstalblick Richtung Süden (Abb. 18), verwenden die Abkürzung über den Forstweg und gelangen nach 30–35 Minuten von den Rotmäuern zur asphaltierten Straße nahe dem Weiler mit dem netten Namen Kochlöffl, in die wir rechts einbiegen. In einer Serpentine marschieren wir abwärts zum großen Wiesengelände und blicken über dieses Richtung Südosten (Abb. 19) zum bewaldeten Rapoldeck (1.195 m) und zum mit einem Kamm verbundenen Schrabachauer Kogel (1.321 m). Auf dem Aufstiegsweg geht es zurück zum engen Gasserlgraben und durch diesen vorbei am „überdachten“ Wagnereibetrieb (Abb. 20) zum Ausgangspunkt bei der Gaflenzbachbrücke, von der man flussaufwärts (Abb. 21) die Pfarrkirche von Weyer und flussabwärts (Abb. 22) – etwas von Bäumen verdeckt – das Balgsetzerhaus sieht. Für den Abstieg von den Rotmäuern benötigt man kaum mehr als etwa 55–60 Minuten.
Geogr. Länge/Breite: 14°39'07''/47°51'14''
Rechtswert (UTM): 473964 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5300134 m (Zone: 33 N)