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Kampstein von Süden:
Schöner Blick zum Süd- und Westkamm des Wechselgebietes
Kampstein von Süden Abbildung 1
Abb. 1

Der nachfolgende Wandertipp führt im niederösterreichischen Wechselgebiet auf den Nordkamm, auf dem sich neben der Graskuppe des Arabichls (1.595 m) und der Frauenalpe (1.458 m) auch der Kampstein (1.467 m, Abb. 1) befindet, auf den der nachfolgende Wandertipp führt. Speziell beim Aufstieg aus dem kleinen, im vom Gr. Pestingbach durchflossenen Wechselgraben gelegenen Ort Mariensee (815 m) hat man immer wieder Blickkontakt zum Südkamm mit dem höchsten Punkt des Wechsellandes, dem Hochwechsel (1.743 m), und dem Niederwechsel (1.617 m), auch zum Westkamm mit dem Umschussriegel (1.720 m) und dem Schöberlriegel (1.704 m). Wir bewegen uns bei unserer Rundtour hauptsächlich auf markierten Wegen, wobei sich aber in den letzten Jahren die Wegführung in manchen Bereichen geändert hat. Das sollte man wissen, wenn man sich analoger bzw. digitaler Wanderpläne bedient, die oft noch nicht auf dem letzten Stand sind! Weiters sind die beiden Einkehroptionen unterwegs, die Kampsteiner Schwaig und das GH Platzer zumindest derzeit nicht in Betrieb (nähere Infos dazu im Internet). Ebenso sind die Beschriftungen auf den zahlreichen Wegweisern nicht immer einheitlich, was für Verwirrung sorgen kann!

Trotz dieser Einschränkungen erwartet uns eine schöne Wanderung, die auf dem beschilderten Parkplatz (Abb. 2) etwa 150 m taleinwärts von der kleinen Kapelle, die das Ortszentrum von Mariensee bildet, beginnt. Gleich am hinteren, nördlichen Ende des Parkplatzes führt ein markierter Waldweg in einem langgezogenen Linksbogen aufwärts und mündet in eine Sandstraße, in die wir rechts einbiegen. Mit einem ersten Blick die bewaldeten Hänge des Kampstein (Abb. 3) hinauf umwandern wir mit Serpentinen einen Bauernhof. Nach einer Rechtskurve öffnet sich erstmals die Aussicht zum Südkamm des Wechsels. Oberhalb vorbei an einem Wohnhaus gewinnen wir mit einer weiteren Serpentine rasch an Höhe. Auf einer größeren Lichtung genießen wir nochmals einen netten Blick in unser nördlich bzw. östlich von uns gelegenes Wandergebiet. Vorbei an einem Rastplatz mit Kruzifix folgen – erneut im Waldgebiet – zwei weitere Serpentinen, bevor wir nach rund 30–35 Minuten vom Ausgangspunkt zu einer Abzweigung kommen, bei der wir links die Sandstraße verlassen und in einen speziell im Sommer etwas verwachsenen Steig einbiegen. Bald schon geht es nun etwas steiler Richtung Westen. Nach etwa 10 Minuten von der letzten Abzweigung mündet unser am Ende leicht abschüssiger Steig in die Höhenstraße, die von St. Peter am Wechsel im Osten zum Beginn des Erlebniswegs Wildwasser nahe des Talschlusses im Wechselgraben im Westen führt. Wir biegen links auf die asphaltierte Straße ab, verlassen diese aber nach wenigen Schritten bei einer Rechtskurve gleich wieder und gehen im offenen Gelände zu einer markanten Kreuzigungsgruppe (Abb. 4).

Ein paar Meter weiter Richtung Westen zweigt rechts ein Wiesenweg ab, auf dem wir mit wenigen Schritten leicht aufwärts – vorbei an einer Aussichtsbank mit Blick zum Hochwechsel (Abb. 5) – zur nächsten Abzweigung gehen. Hier wieder rechts, geht es nach Passieren eines Viehzauns erneut Richtung Norden steil einen Wiesenhang (Abb. 6) hinauf, bis wir nach 55–60 Minuten vom Ausgangspunkt erneut zur asphaltierten Höhenstraße (1.112 m) gelangen, in die wir links einbiegen. Schon wenige Meter später verlassen wir diese rechts und wandern nun auf einem etwas steileren und steinigeren Waldsteig aufwärts. Nach einer Rechtswendung geht es steiler und steiniger werdend zu einer weiteren – im Wald gut versteckten – Kreuzigungsgruppe (Abb. 7), die um einiges älter ist als die weiter unten liegende. Nachdem unser Steig in einen breiteren Weg gemündet hat, queren wir bei einer Trafostation erstmals einen Forstweg. Auf dem nächsten, nicht mehr so steilen Wegabschnitt folgen einige weitere Querungen. Außerdem wechseln sich dichtere und lichtere Waldteile (Abb. 8) ab. Nach einer Passage parallel zu einer Stromtrasse (Abb. 9) und auf breiterem Weg zweigt links ein Steig ab, auf dem wir – wieder etwas steiler – nach ungefähr 1¾–2,0 Stunden das Almgelände rund um die Kampsteiner Schwaig (1.400 m, Abb. 10) erreichen, wo zahlreiche Wege, u.a. unser späterer Abstiegsweg, aufeinandertreffen.

Wir halten uns bei der gleich folgenden zweiten Abzweigung rechts und queren mit Blick zu unserem Gipfelziel Richtung Osten (Abb. 11) fast eben eine größere Wiese. Teils im Wald und teils über Lichtungen mit Blick zum Südkamm des Wechselgebietes geht es nun in 15–20 Minuten mäßig steil hinauf zum Gipfelkreuz des Kampsteins (Abb. 12), das auf einer kleinen Lichtung – ohne Aussicht – steht. Für den gesamten Aufstieg, bei dem wir rund 650 Hm bewältigt haben, benötigten wir ca. 2,0–2¼ Stunden.

Da hier außer Bäumen nichts zu sehen ist, wandern wir auf dem Aufstiegsweg zurück zu den Lichtungen, auf denen man nun auch den Westkamm (Abb. 13) mit dem Hochwechsel gut sehen kann. In etwa 10–15 Minuten vom Gipfelkreuz Richtung Westen zurück zur Kampsteiner Schwaig (Abb. 14), kann man kurz vor dem Gebäude rechts Richtung Nordwesten Schneeberg (2.076 m, Abb. 15) und Rax (2.007 m) gut sehen. Bei der großen Wegkreuzung wählen wir für unseren Abstieg jetzt nicht unseren Aufstiegsweg, sondern die links Richtung Osten führende Forststraße. Unterhalb des Kampsteins (Abb. 16) an diesem vorbei, biegen wir beim zweiten rechts abzweigenden Forstweg Richtung Süden ab, den Forstweg verlassen wir aber gleich wieder rechts. Auf einem steilen, steinigen und gut markierten Steig geht es nun in zwei Abschnitten – kurz ein kurzes Wegstück auf dem Forstweg wandernd – abwärts zur Hahnhütte (1.236 m, Abb. 17). Auf einer Forststraße wandern wir zu einer zweiten Hütte, dort verlassen wir rechts diese Forststraße wieder . Auf gutem Weg geht es abwärts zur Julia Keischn (Abb. 18), einer weiteren Hütte mit einer Quelle. Jetzt ist es nicht mehr weit und wir erreichen auf einem steiler abwärtsführenden Forstweg mit zwei Serpentinen wieder im offenen Gelände (Abb. 19) nach ungefähr 1,0–1¼ Stunden vom Kampstein das ehemalige GH Platzer (Abb. 20): Dieses war auch als an der asphaltierten Höhenstraße, die wir schon vom Aufstieg kennen, gelegener Alpengasthof „Zum Wechselblick“ (ca. 975 m) bei den Einheimischen bekannt.

Um von hier zum Ausgangspunkt nach Mariensee zurückzukehren, wird es etwas komplizierter: Am besten geht man auf der asphaltierten Höhenstraße, in die man links einbiegt, vorbei am GH Platzer rund 3 Minuten Richtung St. Peter nach Osten und zweigt dort scharf rechts auf eine mit Fahrverbotsschild versehene Zufahrtsstraße ab. Oberhalb eines Hofes und mit schönem Blick zum Hochwechsel (Abb. 21) geht es abwärts, dann zweigt man rechts auf eine Forststraße ab. Zuerst Richtung Westen und nach einer Serpentine Richtung Süden wandern wir im Waldgelände hinunter nach Mariensee. Nach einer Doppel-Serpentine und einem ersten Haus geht unsere Forststraße in eine asphaltierte Ortsstraße über und wir kommen nach rund 20–25 Minuten vom ehemaligen GH Platzer zur kleinen Kapelle im Ortszentrum (Abb. 22). Gleich unterhalb von dieser halten wir uns rechts und gehen auf einer Ortsstraße Richtung Westen zu einer kleinen Holzbrücke, dann auf einem Wiesenweg an der Rückseite des Feuerwehrgebäudes vorbei und über einen Kinderspielplatz zum Ausgangspunkt. Diesen erreichen wir vom Kampstein nach ungefähr 1½–1¾ Stunden.

HM/Zeit:
Vom Parkplatz in Mariensee vorbei an zwei Kreuzigungsgruppen auf den Kampstein etwa 650 Hm in ca. 2,0–2¼ Stunden (Aufstieg) bzw. vorbei am ehemaligen GH Platzer in etwa 1½–1¾ Stunden (Abstieg).
Zeitraum:
April–November
Anforderungen:
Kurze, technisch einfache, immer wieder steile Tour auf gut begehbaren Forststraßen, Wegen, Steigen und Wiesenpfaden. An manchen Stellen ist Ortskenntnis von Vorteil!
Highlights:
Schöne Blicke ins Wechselland und auf die umliegenden Berge; großflächige Almen
Anfahrt:
Mariensee liegt im Pestingbachtal ca. 10 km westlich von Aspang-Markt, das man über die Autobahn A 2 (Abfahrt Edlitz vom Norden, Abfahrt Aspang vom Süden) und die Bundesstraße B 54 erreicht. Bei Km 9,6 der taleinwärts führenden Straße steht gegenüber vom Sportplatz ein Parkplatz zur Verfügung. Mariensee kann auch mit dem Bus erreicht werden.
Einkehr:
Kampsteiner Schwaig und GH Platzer sind derzeit geschlossen (Infos dazu im Internet), GH in Mariensee
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 15°58'57''/47°32'20''
Rechtswert (UTM): 573931 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5265528 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/4218
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