Grüntalkogel/Bichlberg:
Ausflug ins Texingtal
Das im Übergangsbereich von den Grashügeln des Mostviertels zu den Niederösterreichischen Voralpen gelegene Texingtal (Abb. 1) ist unter den Bergwanderern im Osten Österreichs kaum bekannt. Das kleinräumige Gebiet südwestlich der Landeshauptstadt St. Pölten bietet aber so manche nette Wanderroute und ein Besuch lohnt auf alle Fälle. Etwas oberhalb des namensgebenden Ortes Texing liegt St. Gotthard (462 m) mit seiner weithin sichtbaren Wallfahrtskirche (Abb. 2). In deren Bereich – auf dem Parkstreifen gegenüber vom kleinen Ortsfriedhof (ca. 450 m) – befindet sich der Ausgangspunkt unserer Rundwanderung, die uns auf zwei südlich des kleinen Orts gelegene Gipfel, den Grüntalkogel (886 m) und den Bichlberg (859 m), führen wird.
Von den Autoabstellplätzen geht es auf der asphaltierten Straße, auf der man von Texing nach St. Gotthard fährt, Richtung Süden (Abb. 3) vorbei am GH Schrittwieser und an der Wallfahrtskirche, die wir erst am Ende der Wanderung besichtigen werden. Gleich nach dem Gasthof biegen wir rechts auf einen markierten Wanderweg ab, auf dem vor uns unser erstes Ziel, der bis zum Gipfel bewaldete Grüntalkogel (Abb. 4), sichtbar wird. Auf breitem Weg geht es zuerst über offenes Gelände und danach im Wald in einem leichten Auf und Ab Richtung Südwesten. Eine Wiese wird von uns auf einem Pfad gequert, anschließend wartet erneut Waldgelände auf uns. Wieder geht es leicht bergab und bergauf, dann erreichen wir im Wiesengelände nach etwa 15 Minuten von St. Gotthard den Weiler Schwaighof (ca. 465 m, Abb. 5), bei dem wir links in eine querende, asphaltierte Straße einbiegen. Auf dieser marschieren wir nun im offenen Gelände mit Serpentinen vorbei an einem Bauernhof Richtung Süden bergwärts. An der Stelle, bei der rechts der Weg nach Plankenstein abzweigt, geht die asphaltierte Straße in einen Sandweg über und bringt uns zu einer Weggabelung am Waldrand. Beim Aufstieg vom Schwaighof hierher genießt man regelmäßig die schöne Aussicht Richtung Norden (Abb. 6) ins Texingtal. Wir biegen rechts in eine Forststraße ein und wandern mit einem Linksbogen in ein Waldtal, wo wir bald schon – nach insgesamt rund 30 Minuten vom Ausgangspunkt – die Forststraße links verlassen.
Weiter durch das Waldtal links neben einem Bach, queren wir auf dem Bertlsteig nach kurzer Zeit die gerade verlassene Forststraße. Unser nun wieder etwas breiterer Weg wird im folgenden Teil des von uns durchwanderten Waldtal (Abb. 7) immer steiler und geht nach einer weiteren Forststraßen-Querung erneut in einen schmäleren Steig über. Hangquerend nähern wir uns einer Felsenstelle (Abb. 8), die mit Stufen rechts umgangen wird. Nach rund 35–40 steilen und teilweise steinigen Minuten vom Weiler Schwaighof biegen wir links in den breiten Römerweg ein, den wir aber bald schon wieder rechts verlassen. Über viele Baumwurzeln geht es – den Waldhang querend – ein bisschen steiler aufwärts, dabei nähern wir uns kontinuierlich einer oberhalb von uns führenden Forststraße, auf die man links wechseln könnte. Wir bleiben auf dem Steig, der hier eben und dann dafür etwas steiler zu einem Waldsattel (ca. 760 m) zwischen Grüntalkogel links und dem Walzberg (868 m) rechts führt, bei dem wir jetzt die Forststraße – nach links versetzt – queren. Entweder auf einem über viele Baumwurzeln führenden, markierten Steig oder direkt daneben auf einem breiten Weg wandern wir nun Richtung Osten über sehr steiles Waldgelände immer geradeaus zur Grüntalkogelhütte (Abb. 9), die sich, von Bäumen umgeben, auf dem höchsten Punkt unseres ersten Gipfelziels befindet. Für den Aufstieg von St. Gotthard, bei dem wir mit den geringfügigen Gegensteigungen zwischen St. Gotthard und dem Weiler Schwaighof etwa 450 Hm bewältigt haben, benötigt man ungefähr 1¼–1½ Stunden. Von der Terrasse der Hütte hat man Richtung Nordosten (Abb. 10) einen schönen Blick zur Wallfahrtskirche, zum Mostviertel und ins Alpenvorland.
Wir setzen unsere Rundtour zuerst mit ein paar Schritten Richtung Süden und dann – links haltend – auf einem teilweise sehr steilen Serpentinenweg über die Osthänge des Grüntalkogels fort. Im oberen Teil noch im Waldgelände, betreten wir danach eine größere Lichtung, von der unser zweites Gipfelziel, der Bichlberg (Abb. 11), noch ein Stück entfernt sichtbar wird. Nach rund 10 Minuten von der Grüntalkogelhütte biegen wir bei einer Serpentine links in eine Forststraße ein, die wir nach wenigen Schritten wieder links verlassen. Entlang eines Zaunes kommen wir neben einem Gatter zu einer Weggabelung (ca. 740 m), bei der links der nach St. Gotthard führende Schneckensteig abzweigt. Wir wandern geradeaus auf einem breiten Kammweg – wie schon kurz beim Aufstieg jetzt erneut auf dem Römerweg – am Beginn leicht ansteigend links neben einer Baumzeile und rechts neben einem leicht erhöhten Grasgelände weiter Richtung Osten. Bald schon öffnet sich der Blick rechts Richtung Süden (Abb. 12) die Tiefgrabenrotte abwärts und Richtung Südosten (Abb. 13) zum jetzt schon recht nahen Bichlberg. Nach rund 25 Minuten vom Grüntalkogel kommen wir ein wenig absteigend zu einer Lichtung mit dem Schwabeckkreuz (ca. 725 m, Abb. 14) und einer etwas erhöht liegenden Aussichtsplattform, von der man Richtung Norden (Abb. 15) einen großartigen Ausblick zum Texingtal, zum Alpenvorland und bis zum Waldviertel im Hintergrund genießt.
Hier könnte man links auf breitem Weg nach St. Gotthard absteigen, wir aber wandern halb rechts auf dem Römerweg zuerst im Wald bergan und dann über lichteres Gelände bergab zur nächsten Weggabelung (ca. 740 m). Um den Bichlberg zu besteigen, biegen wir links vom Römerweg, der unser nächstes Gipfelziel südseitig umwandert, auf den Yetisteig ab. Dieser führt schmal, steiniger werdend, über viele Baumwurzeln und teilweise steil im Waldgelände aufwärts. Vorbei an einer Felswand (Abb. 16) betreten wir wieder offenes Gelände und wandern über einen Wiesenkamm (Abb. 17) mit Blick links Richtung Norden ins Texingtal zu einer kleinen Holzhütte (Abb. 18), die an der höchsten Stelle des Bichlbergs steht. Für den Wegabschnitt vom Grüntalkogel zum Bichlberg, bei dem man mit Gegensteigungen weitere 150 Hm bewältigen muss, benötigt man etwa 60–65 Minuten.
Großartig von hier der Alpenblick Richtung Süden, der vom Schneeberg (2.076 m) im Südosten (Abb. 19) über große Teile der Wiener Hausberge im Süden bis zum Ötscher (1.983 m) im Südwesten (Abb. 20) reicht. Eine Orientierungstafel hilft dabei, die vielen von hier sichtbaren Berge zu benennen. Weiter Richtung Nordosten geht es zuerst etwas steiler auf einem breiten Waldsteig und dann nicht mehr so steil auf einem Pfad über großflächiges Wiesengelände (Abb. 21) – am Ende entlang eines Zaunes – in ungefähr 15 Minuten zu einem Rastplatz (ca. 768 m), wo wir ein weiteres Mal auf den Römerweg stoßen. Geradeaus weiter – rechts von uns genießen wir Richtung Osten (Abb. 22) einen schönen Blick ins Pielachtal mit dem Hauptort Kirchberg an der Pielach – und nicht rechts abbiegend wandern wir abwärts in einen Wiesensattel (ca. 720 m) und biegen links vom Römerweg ab. Auf unserem breiten, markierten Weg wandern wir nun im Wald Richtung Westen und mit Serpentinen vorbei an Gebäuden in den engen Höllgraben (Abb. 23), der Richtung Norden vom schmalen Texingbach links von uns durchflossen wird. Dann öffnet sich das Gelände wieder und wir setzen unsere Wanderung auf einer asphaltierten Straße fort. Wenige Minuten nach Verlassen des Höllgrabens biegen wir links Richtung Westen auf eine ebenfalls asphaltierte Straße ab, überqueren auf einer Brücke den Texingbach (ca. 430 m) und müssen nun vorbei an einigen Höfen und Wohnhäusern eine nicht allzu steile Gegensteigung meistern. Dabei genießen wir im ersten Teil Richtung Südosten (Abb. 24) einen Blick zurück zum soeben durchwanderten Waldgebiet und im zweiten Teil Richtung Südwesten zum Grüntalkogel. Nach rund 10 Minuten erreichen wir nahe beim örtlichen Feuerwehrgebäude wieder St. Gotthard (Abb. 25) und die Hauptstraße, in die wir rechts einbiegen.
Bevor wir nach rund 1,0–1¼ Stunden vom Bichlberg zum Ausgangspunkt zurückkehren, besuchen wir noch die Wallfahrtskirche St. Gotthard und unterhalb von dieser auf ihrer Nordseite die „Heilige Brunn“-Kapelle (Abb. 26), von der man – vorbei an einem kleinen Teich, sich rechts haltend – mit wenigen Schritten zum Friedhof gelangt.
Geogr. Länge/Breite: 15°19‘49‘‘/48°02‘10‘‘
Rechtswert (UTM): 524619 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5320362 m (Zone: 33 N)