Ostereralm/Rabenkogel:
Östlich des Seegrabens
Auf vielen Hochalmen der Obersteiermark befinden sich wunderschön in einer großflächigen Wiesenlandschaft gelegene Hüttendörfer. Häufig gibt es dort auch eine in den Sommermonaten bewirtschaftete Almhütte, in die man einkehren kann. Zusätzlich führen meistens – in vielen Fällen recht holprige – Mautstraßen vom Tal zu den Almdörfern hoch oben. All das trifft auch für unser Wandergebiet zu, in dem sich der nachfolgende Wandertipp befindet. Vom kleinen Dorf Göriach nahe bei Turnau wandern wir östlich des Seegrabens, durch den die Bundesstraße B 20 vom Höhenkurort Aflenz zum Seebergsattel führt, entlang eines von Süden nach Norden langgezogenen Bergkamms (Abb. 1) zur Ostereralm (1.565 m). Nach der Einkehr in die dortige Rabenkogelhütte geht es in wenigen Minuten über Almgelände auf eine Erhebung, den Rabenkogel (1.622 m), nach der die Hütte benannt ist. Interessanterweise ist dieser südlich des wesentlich bekannteren Hochangers (1.682 m), der von vielen Bergwanderern bestiegen wird, gelegene, recht aussichtsreiche Grasgipfel auf keinem Plan zu finden. Für den Aufstieg zur Ostereralm verwenden wir hauptsächlich einen markierten, gut und sicher angelegten Steig, der erst im obersten Teil etwas mühevoller zu begehen ist. Der Abstieg erfolgt dann über die Mautstraße.
Ausgangspunkt unserer Tour ist die Abzweigung von der Landesstraße L 123 nördlich von Göriach in den Eichholzweg (ca. 805 m, Abb. 2). Gegenüber von einem Betriebsgelände befindet sich bei einer Bushaltestelle ein großer Holzlagerplatz, bei dem aber auch genügend Parkraum zur Verfügung steht. Mit Blick zu den oberhalb einer großen Wiese liegenden bewaldeten Südhängen unseres Wandergebietes (Abb. 3) marschieren wir vorbei an einem Wohnhaus auf einer asphaltierten Bergstraße Richtung Norden aufwärts. Zuerst im offenen Gelände, erreichen wir dann Waldgelände und nach einer Serpentine und einem steileren Straßenstück einen ersten Aussichtsplatz Richtung Süden (Abb. 4) zum Ort Turnau und zu den dahinter liegenden Waldhügeln, auf denen sich auch das Ausflugslokal Pogusch befindet. Im Waldgelände geht es weiter in Serpentinen und wir kommen nach etwa 35–40 Minuten vom Ausgangspunkt zu einer links abzweigenden Forststraße (1.005 m), in die wir einbiegen. Wer sich 200 Hm und ca. 60 Minuten Wanderung – hin und retour – auf einer asphaltierten Straße, die weiter oben zum Anfang der Mautstraße führt, ersparen will, kann erst hier sein Auto – ohne die hier eher schmale Straßen zu blockieren – abstellen.
Vorbei an einem Schranken, kurz bergan und dann fast eben wandern wir in wenigen Minuten Richtung Norden zu einer Jagdhütte (Abb. 5). Nach einer Serpentine verlassen wir links über ein paar Stufen die Forststraße. Nun wandern wir – stetig etwas steiler ansteigend – auf einem sehr schön angelegten Steig aufwärts. Nach einer kleinen Stufenanlage, über die ein großer Ameisenhaufen umgangen wird, mündet unser markierter Steig in eine neu errichtete Forststraße, in die wir nach etwa 1,0–1¼ Stunden vom Ausgangspunkt links einbiegen. Sofort danach erwartet uns Richtung Nordwesten (Abb. 6) ein traumhafter Blick in den Seegraben und links – westlich – von diesem zu zwei beliebten Wanderbergen, dem Schießling (1.667 m) und dem Oisching (1.699 m). Am Ende des Seegrabens sieht man erstmals die zum Hochschwab gehörenden Felswände der Aflenzer Staritzen.
Wenige Meter später müssen nochmals ein paar Stufen (Abb. 7) gemeistert werden, mit denen man rechts auf den markierten Steig abbiegt. Einige Zeit verlaufen Straße und Weg parallel, dann beginnt unser Steig oberhalb der Forststraße steiler anzusteigen. Nach einer erneut weniger steilen Wegstrecke wendet sich der Steig rechts bergwärts und führt steil hinauf zur Einmündung in die Mautstraße, in die wir nach ca. 30 Minuten von der Abzweigung von der neu errichteten Forststraße links einbiegen. Knapp 10 Minuten – auf der nur mäßig aufwärtsführenden Forststraße – später zweigt unser markierter Steig rechts ab (ca. 1.390 m). Nun kommt der herausforderndste Teil unseres Aufstiegs, den man aber mit etwas mehr Zeitaufwand auch – auf der Mautstraße verbleibend – umgehen kann: Zuerst geht es im lichten Gelände sehr steil aufwärts (Abb. 8), dann wird der Steig im Wald steiniger. Vorbei an kleineren Felsen geht es ein bisschen gemütlicher unterhalb des Hörsterkogels (1.609 m) weiter aufwärts. Der Hörsterkogel wäre ein alternatives Gipfelziel, aber leider ohne Aussicht. Nach einer Rechtswendung verlieren wir wieder leicht an Höhe und erreichen, erneut aufwärts gehend, das Almgelände der Ostereralm (Abb. 9). Unserem Gipfelziel, dem Rabenkogel, entgegen durchqueren wir das vergleichsweise kleine Hüttendorf und erreichen nach rund 2½–2¾ Stunden vom Ausgangspunkt die in der Almsaison bewirtschaftete Rabenkogelhütte (Abb. 10). Von dieser hat man Richtung Osten (Abb. 11) einen Traumblick zur Hohen Veitsch (1.981 m) und zum südlich vorgelagerten Rauschkogel (1.720 m). Zwischen diesen beiden Gipfeln erblickt man mit der Türnauer Alm ein ähnliches Almdorf wie auf der Ostereralm.
Wenn man noch einen Gipfel erklimmen will, gibt es drei Optionen: Wie bereits gesagt, ist der bewaldete Hörsterkogel südlich der Ostereralm eher uninteressant. Spannender sind da die zwei möglichen Gipfelziele nördlich der Alm: Wer sich für den Hochanger entscheidet – man verwendet rechts hinter der Rabenkogelhütte den breiten Weg, der später im Almgelände rechts abzweigend in einen Wiesenpfad übergeht und steil zum Gipfelkreuz führt –, sollte nach unserem langen Anstieg konditionsstark sein. Wir empfehlen direkt hinter der Rabenkogelhütte zuerst rund 5 Minuten weglos über steiles Wiesengelände (Abb. 12) und dann weitere 5 Minuten auf einem Graskamm (Abb. 13) kaum mehr bergauf zur unmarkierten höchsten Stelle aufzusteigen. Neben dem tollen Blick Richtung Osten (Abb. 14), wie schon unten von der Ostereralm, sieht man von unserem Gipfel einerseits sehr schön Richtung Nordosten (Abb. 15) zum benachbarten Hochanger und Richtung Nordwesten (Abb. 16) ins Zentrum der Hochschwabregion mit dem Gipfel des Hochschwabs (2.277 m) oberhalb seiner Südwände.
Mit Blick Richtung Südosten (Abb. 17) zu den Fischbacher Alpen, Richtung Südwesten (Abb. 18) zum Schießling und ins nordwestliche Grazer Bergland sowie Richtung Süden (Abb. 19) zum bewaldeten Hörsterkogel geht es in wenigen Minuten wieder abwärts zur Ostereralm. Für den Abstieg verwenden wir nun die Mautstraße, eine etwas holprige Schotterstraße. Vom Südende der Ostereralm geht es zuerst noch Richtung Nordwesten und nach einer Serpentine sehr lange Zeit entlang der Waldhänge mäßig steil absteigend stets Richtung Süden. Dabei genießt man immer wieder schöne Blicke zum Hochschwab (Abb. 20). Nach 25–30 Minuten von der Ostereralm – kurz nach einer Jagdhütte mit letztem Blick Richtung Nordosten (Abb. 21) retour zu den Almgipfeln und einer Linkskurve – kommen wir zu jener Abzweigung, bei der der letzte, eher mühevollere Teil unseres Aufstiegs begonnen hat. Hier und im weiteren Verlauf der Mautstraße – wir biegen nach ca. 5 Minuten nicht rechts auf unseren Aufstiegssteig ab – gibt es immer wieder schöne Blicke zu erhaschen: Während des ersten Teils Richtung Südwesten (Abb. 22) in den Seegraben und nach einer Linkswendung der Forststraße auch Richtung Südosten (Abb. 23) nach Turnau und zum Troiseck (1.468 m).
Mit zwei langgezogenen Serpentinen geht es nun auf der Mautstraße zuerst Richtung Osten und dann Richtung Westen zu einem Rastplatz mit schöner Aussicht (Abb. 24) zu den Höfen und zu einem Sender im Bereich Eichholz. Nach wenigen Schritten Richtung Osten abwärts gelangen wir etwa 1,0–1¼ Stunden von der Ostereralm entfernt zum Schranken am Beginn der Mautstraße. Wir biegen rechts in die querende, asphaltierte Straße ein und wandern auf dieser – erneut Richtung Westen – vorbei am Hof Pilscher und einem Marterl zu der Abzweigung, bei der wir die Straße beim Aufstieg verlassen haben. Vorbei am Aussichtsplatz geht es nun auf dem Aufstiegsweg abwärts zum Ausgangspunkt am Nordrand des Ortes Göriach (Abb. 25), den man von der Ostereralm nach ungefähr 1¾–2,0 Stunden erreicht.
Geogr. Länge/Breite: 15°19'14''/47°33'52''
Rechtswert (UTM): 524123 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5267931 m (Zone: 33 N)