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Gaisberg von Westen:
Herausfordernde Tour östlich der Landeshauptstadt
Gaisberg von Westen Abbildung 1
Abb. 1

Neben den drei Stadtbergen – dem Kapuzinerberg (636 m), dem Mönchsberg (508 m) sowie der Festung Hohensalzburg (540 m) – und dem mächtigen Untersberg mit dem Salzburger Hochthron (1.852 m) als höchstem Punkt auf österreichischem Staatsgebiet ist der Gaisberg (1.287 m, Abb. 1) der bedeutendste Hausberg der Landeshauptstadt. Fast alle Stadtteile im Osten von Salzburg liegen am Fuße des weithin sichtbaren Gipfels mit seinem markanten Sendemast. Konnte man früher mit einer Zahnradbahn von der Stadt auf den Gaisberg fahren, so führt heute eine breite Landesstraße mitregelmäßigem Linienbusverkehr bis zum Gipfelplateau. Der Plan, eine Seilbahn zu errichten, wurde nach Protesten der Bevölkerung wieder verworfen.

Der Ausgangspunkt unserer Wanderung befindet sich im Bereich des Schlosses und der Pfarrkirche Aigen (436 m, Abb. 2) im Südwesten der Landeshauptstadt. Auf dem Weg dorthin kommt man in der Traunstraße vorbei an der heute als Museum für die Öffentlichkeit zugänglichen Trapp Villa, die mit dem berühmten Film „Sound of Music“ Weltruhm erlangte. Weiters erkennt man knapp vor dem Ausgangspunkt, dass die Tour auf den Gaisberg kein gemütlicher Spaziergang ist, sondern eine steile, teilweise recht steinige und durchaus herausfordernde Wanderung, bei der ca. 850 Hm zu bewältigen sind.

Gleich hinter der Pfarrkirche und dem Schloss Aigen starten wir unsere Wanderung bei der Schwarzenberg-Promenade und betreten den von Familien gern besuchten Aigner-Park (Abb. 3). Vorbei an einem Teich geht es zuerst von Bäumen umgeben und dann am Wiesenrand mit Gaisberg-Blick (Abb. 4) Richtung Osten dem steilen Waldgelände entgegen. Links vom in einem engen Graben fließenden Felberbach (Abb. 5), der für seine schluchtartigen Höhlen und Grotten bekannt ist, wandern wir auf breitem Weg steil aufwärts zu einer Wegkreuzung. Beim Aufstieg bleiben wir auf dem mit „Gaisberg-Gipfel“ gekennzeichneten Weg, der links abzweigt und uns zu einer asphaltierten Straße führt, in die wir rechts einbiegen. Mit einem langgezogenen Rechtsbogen geht es hinauf in offenes Wiesengelände und vorbei an einem größeren Hofgebäude mit erstem Blick zu den Berchtesgadener Bergen. Wir bleiben auf der asphaltierten Straße – Ortskundige könnten links über steiles Waldgelände abkürzen – und wandern mit Serpentinen hinauf in den Weiler „Steinwänder“ mit einigen Reitställen. Imposant ist dabei der Blick Richtung Osten (Abb. 6) zum schon nahen Gipfelaufbau des Gaisbergs und Richtung Südwesten (Abb. 7) zu den Gipfeln der Berchtesgadener Alpen westlich des Salzachtals von Norden nach Süden, u. a. mit dem Untersberg (Berchtesgadener Hochthron: 1.973 m), dem imposanten Watzmann (2.713 m) und dem Hohen Göll (2.522 m). Nach rund 1,0–1¼ Stunden endet nach einem schönen Blick Richtung Nordwesten zur Landeshauptstadt bei der Querung der Gaisberg-Landesstraße (ca. 810 m) der gemütliche Teil unseres Gipfelaufstiegs. Hier gibt es übrigens auch eine Haltestelle (Steinwänder) des auf den Gaisberg fahrenden Linienbusses.

Wir betreten nun wieder Waldgelände und kommen mit wenigen Schritten auf einem breiten, steinigen Weg steil aufwärts erneut zu einer Wegkreuzung, bei der wir unsere Gipfelrundtour beginnen. Wir wandern geradeaus auf dem Weg Nr. 14 weiterhin steil aufwärts. Schon bald geht unser Weg in einen markierten Steig über, auf dem wir – bei Nässe etwas mühsam und rutschig – sehr steil zu einem Kamm aufsteigen. Wir biegen rechts auf diesen ab und wandern über Stock und Stein (Abb. 8) weiterhin im Wald nun eine Zeitlang Richtung Süden. Nach rund 30–35 Minuten – nach der Überschreitung der Gaisberg-Landesstraße – queren wir etwa auf 1.000 m den Gaisberg-Rundweg. Bald schon stehen wir auf der Oberkante der großflächigen Zistelalm (Abb. 9), die wir später beim Abstieg besuchen werden. Wir biegen links in einen breiten Sandweg ein und nähern uns am Waldrand (Abb. 10) mit einem Linksbogen von Süden unserem Gipfelziel.

Dann verlassen wir links den breiten Weg, betreten Waldgelände und wandern auf einem Steig (weiterhin Nr. 14) – immer steiler und auch steiniger werdend – hinauf zu einem querenden Weg, in den wir links einbiegen, den wir aber nach wenigen Schritten links wieder verlassen. Auf dem schmalen, markierten Weg Nr. 804 geht es jetzt im lichter werdenden Waldgelände (Abb. 11) teilweise sehr steil, immer steinig und auch etwas felsig sowie mit Unterstützung von Holzstufen dem Gipfelplateau des Gaisbergs entgegen. Kurz bevor wir dieses erreichen, öffnet sich das Waldgelände gänzlich und man genießt bei einem Aussichtspunkt Richtung Westen (Abb. 12) einen tollen Blick ins Salzachtal, zur Landeshauptstadt und zu den Berchtesgadener Alpen. Nochmals über steiles, steiniges Gelände (Abb. 13) und mit Hilfe von Treppen erreichen wir nach etwa 40–45 Minuten von der Abzweigung an der Oberkante der Zistelalm das großflächige Gipfelplateau (Abb. 14). Auf dessen Westseite (Abb. 15) (Abb. 16) genießen wir nochmals den Blick zur Stadt mit unserem deutlich sichtbaren Ausgangspunkt tief unter uns, zum Salzachtal sowie zu den Bergen westlich von diesem. Auf dem letzten Teilstück der Gaisberg-Landesstraße, in die wir links einbiegen, wandern wir nun vorbei am kreisförmigen Parkplatz mit der Endstelle des Linienbusses sowie zwei Einkehrmöglichkeiten (Kohlmayr´s Gaisbergspitz, Goasn Alm, Abb. 17) über eine Wiese (Abb. 18) dem gleich neben dem ORF-Sender stehenden Gipfelkreuz (Abb. 19) entgegen. Für den gesamten Aufstieg, bei dem wir rund 850 Hm bewältigt haben, benötigt man etwa 2½–2¾ Stunden..

Von hier genießt man einen schönen Blick Richtung Süden (Abb. 20) vom Dachstein (2.995 m) über dutzende Gipfel der Osterhorngruppe bis zum felsigen Tennengebirge dahinter. Wer genau schaut, kann auch die beiden Felstürme der Bischofsmütze (2.458 m) erkennen.

Am Beginn des Rückwegs, der im ersten Teil Richtung Osten führt, öffnet sich die Aussicht Richtung Norden (Abb. 21) und man erblickt den nahen Felsgipfel des Nocksteins (1.042 m) und im fast flachen Alpenvorland einige der Seen nördlich der Landeshauptstadt. Weiter abwärts kommen wir auf einen Richtung Osten nach Koppl führenden, parallel verlaufenden Weg, den wir nach wenigen Minuten rechts Richtung Süden verlassen. Auf einem steinigen Steig durchwandern wir steil abwärts führend eine Felsenklamm (Abb. 22) und queren nach etwa 10 Minuten vom Gipfelkreuz die Gaisberg-Landesstraße. Dabei ist Richtung Osten der markante Gipfelaufbau des Schafbergs (1.782 m, Abb. 23) im Salzkammergut zu sehen. Auf einem breiten, steinigen Weg geht es weiter im Waldgelände nun steil abwärts zum oberen Ende der Zistelalm und mit Traumblick – einerseits Richtung Süden (Abb. 24 zum Tennengebirge sowie Richtung Südwesten (Abb. 25) zu den Berchtesgadener Alpen – über Wiesengelände zum Hotel-Restaurant Zistelalm (986 m, Abb. 26) mit Bushaltestelle und Parkplatz. Für den bisherigen ca. 300 Hm-Abstieg haben wir kaum mehr als 30–35 Minuten benötigt.

Rechts vorbei an den Gebäuden der Zistelalm queren wir den Gaisberg-Rundweg und marschieren auf dem breiten Weg Nr. 15 zuerst Richtung Westen und nach einem Rechtsbogen Richtung Nordwesten weiterhin steil und steinig in etwa 25–30 Minuten von der Zistelalm zu jener Wegkreuzung, bei der wir unsere Gipfel-Rundtour gestartet haben. Wir biegen links in unseren Aufstiegsweg ein, queren nochmals die Gaisberg-Landesstraße und wandern – immer wieder den traumhaften Blick Richtung Nordwesten zur Landeshauptstadt Salzburg (Abb. 27) und Richtung Westen zu den Berchtesgadener Alpen (Abb. 28) genießend – auf der asphaltierten Straße, vorbei an den Höfen des Weilers „Steinwänder“, abwärts. Nach etwa 20–25 Minuten von der Landesstraßen-Querung besteht die Möglichkeit, links abbiegend auf zwei unterschiedlichen Wegen zum Aigner-Park abzusteigen. Wir wählen den einfacheren (blauen) Steig, der uns – im Waldgelände teilweise auch steil und mit Serpentinen – in 15–20 Minuten wieder über die große Wegkreuzung zum Aufstiegsweg führt. Auf diesem geht es dann rechts vom schluchtartigen Graben des Felberbachs zurück zum Ausgangspunkt im Salzburger Stadtteil Aigen (Abb. 29), den wir vom Gipfel des Gaisbergs nach ungefähr 1¾–2,0 Stunden erreichen.

HM/Zeit:
Von der Pfarrkirche und Schloss Aigen über den Weiler „Steinwänder“ und die Wege Nr. 14 bzw. 804 im oberen Bereich von Westen bzw. Süden auf den Gaisberg ca. 850 Hm in 2½–2¾ Stunden (Aufstieg) bzw. über die Zistelalm in ungefähr 1¾–2,0 Stunden (Abstieg).
Zeitraum:
Mitte April–November
Anforderungen:
Technisch unschwierige, aber teilweise recht steile, steinige, im oberen Bereich auch leicht felsige, mittellange, etwas anstrengende und herausfordernde Wanderung auf durchwegs gut markierten asphaltierten Straßen, Wegen und Steigen. Wer es lieber etwas weniger anstrengend haben möchte, kann im oberen Bereich auch beim Aufstieg die einfachere Abstiegsroute wählen bzw. den Linienbus verwenden.
Highlights:
großartige Ausblicke vom Gipfelbereich und oft auch unterwegs zum Salzachtal, zur Landeshauptstadt Salzburg und vor allem zu den Berchtesgadener Alpen, aber auch zur Osterhorngruppe, zum Dachstein sowie dem Tennengebirge; der schluchtartige Graben des Felberbachs mit Höhlen und Grotten; Pfarrkirche und Schloss Aigen; die Trapp Villa in der Traunstraße in Aigen
Anfahrt:
Vom Zentrum von Salzburg über die Aigner Straße bis zur links abzweigenden Blumaustraße fahren. Aus anderen Richtungen: Auf der Autobahn A 10 bis zur Abfahrt Salzburg Süd, dort auf die Bundesstraße B 150 Richtung Anif/Salzburg Süd abbiegen und – vorbei an Anif – 4,1 km Richtung Nordosten bis zur Abzweigung nach Glasenbach/Elsbethen fahren. Richtung Osten über die Salzach-Brücke 1,4 km bis zum Kreisverkehr in Glasenbach, dort Richtung Norden (Salzburg) ca. 3,0 km bis zur rechts abzweigenden Blumaustraße fahren. In Aigen ungefähr 1,8 km über Blumaustraße, Traunstraße (Trapp Villa) und Graf Revertera-Allee zur Pfarrkirche und zum Schloss Aigen: Dort und wenige Meter danach stehen bei der Schwarzenberg-Promenade beim Eingang zum Aigner-Park Parkplätze zur Verfügung.
Einkehr:
GH „Kohlmayr´s Gaisbergspitz“ und die „Goasn Alm“ auf dem Gipfelplateau des Gaisbergs, Hotel-Restaurant „Zistelalm“, GH Schloss Aigen (Haubenrestaurant!)
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 13°05'21''/47°47'10''
Rechtswert (UTM): 356866 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5294309 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/3210 und 3204
Herzlichen Dank an unsere Sponsoren: