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Hirschwaldstein:
Vorbei an der mächtigen Burg Altpernstein
Hirschwaldstein Abbildung 1
Abb. 1

Ursprünglich im 12. Jahrhundert als klassische Ritterburg erbaut, thront heute die im 16. Jahrhundert größtenteils neu errichtete Anlage von Burg Altpernstein östlich der beiden Orte Kirchdorf an der Krems und Micheldorf hoch über dem oberösterreichischen Kremstal. Wer es gerne bequem hat, kann mit dem Auto über eine gut ausgebaute Bergstraße bis zur Burg, die nur zu ausgesuchten Zeiten besichtigt werden kann, fahren. Aber man kann auch einige Wanderwege nutzen, um sich von der Burgterrasse am prachtvollen Ausblick über das Kremstal zu erfreuen. Der nachfolgende Wandertipp führt von der Pfarrkirche von Micheldorf (465 m) auf den Hirschwaldstein (1.095 m, Abb. 1) – etwa auf halber Höhe des Bergs befindet sich die mächtige, gut erhaltene Burganlage. Beim Abstieg geht es dann direkt vorbei an der Burg Altpernstein.

Vom direkt hinter der Pfarrkirche (Abb. 2) gelegenen Parkplatz (P3) – von hier ist unser Gipfelziel Richtung Nordosten (Abb. 3) bereits zu sehen – wandern wir zunächst Richtung Süden durch eine Parkanlage dem Georgenberg (594 m, Abb. 4) entgegen. Kurz bevor man diesen nach Querung eines Kinderspielplatzes erreicht, erblicken wir rechts Richtung Südwesten die mächtige Kremsmauer (1.604 m, Abb. 5). Wir biegen links in einen asphaltierten Waldweg ein und gehen ein paar Schritte Richtung Osten zu einer Wegkreuzung neben einem größeren Gehöft. Wir biegen rechts ab und wandern auf einer asphaltierten Straße steil – vorbei an einem Wasserhäuschen – durch einen Graben, zuerst im Wald und dann im offenen Gelände, Richtung Süden hinauf zu einem Sattel (ca. 530 m). Diesen erreichen wir nach ungefähr 15–20 Minuten vom Ausgangspunkt: Vom Sattel hat man Richtung Süden (Abb. 6) einen ersten schönen Blick zum obersten Steyrtal, zum Sengsengebirge und zum Toten Gebirge.

Von hier könnte man rechts einen kurzen Abstecher zur Wallfahrtskirche auf dem Georgenberg machen, wir entscheiden uns aber für den links abzweigenden Weg, auf dem wir die bewaldeten Hänge des Pröllers (740 m) besteigen. Ein Wiesenweg geht gleich in einen immer steiler und auch steiniger werdenden Waldsteig über. Mit einem Linksbogen marschieren wir in etwa 10 Minuten aufwärts zu einer Weggabelung und machen links – ein wenig absteigend – einen kurzen Abstecher zu einem Aussichtsplatz mit Blick zur Kirche auf dem Georgenberg (Abb. 7).

Zurück zum Aufstiegsweg queren wir leicht nach rechts versetzt eine Forststraße. Danach geht es erneut steil und über viele Baumwurzeln Richtung Osten aufwärts. Nach 40–45 Minuten vom Ausgangspunkt – das Waldgelände ist zuletzt nicht mehr so steil – biegen wir rechts in einen Forstweg ein. Dieser führt über eine schmäler werdende Geländestufe mit eindrucksvollem Blick Richtung Süden (Abb. 8) fast eben in etwa 10 Minuten zu einer großen Wegkreuzung (ca. 730 m). Rechts biegt der Prälatenweg ab, auf dem man größtenteils auf Forststraßen zum Steyrdurchbruch, einer sehenswerten Engstelle im Mittellauf des Flusses, absteigen kann.

Wir aber queren die Forststraße und gelangen nach nur wenigen Schritten auf die bei der großen Wegkreuzung geradeaus führende Forststraße, in die wir jetzt rechts einbiegen. Nur mäßig ansteigend wandern wir nun 15–20 Minuten auf dieser – links von uns ist Burg Altpernstein noch ein Stück entfernt sichtbar (Abb. 9) – entlang des rechts von uns gelegenen Ochsenkogels (906 m) schlangenlinienförmig Richtung Osten. Bei der nächsten großen Wegkreuzung verlassen wir geradeaus die rechts weiter aufwärts führende Forststraße und wandern zuerst auf einem Waldsteig bergan und dann wieder abwärts mit einem Linksbogen zu einem Forstweg, in den wir rechts einbiegen und Richtung Norden weiterwandern. Bei der Querung einer Lichtung – rechts oberhalb von uns steht auf einer Wiese ein Holzkreuz (Abb. 10) – verlassen wir, knapp bevor wir zur Burg Altpernstein gelangen, zwischen zwei Rastbänken den markierten Forstweg und gehen auf einem unmarkierten Pfad zu einer beschilderten Weggabelung (ca. 830 m), bei der wir nach 1¼–1½ Stunden vom Ausgangspunkt unseren steilen Gipfelaufstieg beginnen.

Wir wählen den rechts führenden Steig, der kurz eine Lichtung quert und im Waldgelände immer steiler wird. 10 Minuten später stehen wir dann vor der Ruine eines alten Wehrturms (ca. 900 m, Abb. 11). Kurz marschieren wir rechts auf einem etwas breiteren Weg, dann biegen wir bei der nächsten beschilderten Weggabelung links auf einen Steig ab, der steil, an manchen Stellen steinig und über viele Baumwurzeln in lichteres Waldgelände aufwärts führt. Nach der Querung einer Forststraße gelangen wir in felsiges Gelände (Abb. 12), wobei unser Steig klug angelegt rechts an diesem vorbeiführt. Dann durchqueren wir ein aufgrund von Sturmschäden mühsam zu begehendes Waldgelände und gelangen zu einer weiteren beschilderten Weggabelung. Jetzt sind es nur mehr wenige Schritte und man steht vor der steilen, steinigen Gipfelerhebung des Hirschwaldsteins (Abb. 13). Mit etwas Geschick – und unter Umständen mit Zuhilfenahme der Hände – bezwingen wir die letzten Meter und stehen nach ungefähr 2,0–2¼ Stunden vom Ausgangspunkt neben einer Rastbank vor dem Gipfelkreuz des Hirschwaldsteins (Abb. 14). Da die Bäume um uns herum bereits zu hoch sind, müssen wir hier auf eine schöne Aussicht verzichten!

Vorsichtig geht es die Gipfelerhebung wieder abwärts zur ersten beschilderten Weggabelung. Man könnte hier auch links zum Eustachius Kreuz abbiegen und weiter zum Wehrturm absteigen. Wir aber wählen den Aufstiegsweg durch das leicht zerzauste Waldgelände und vorbei an den Felsen, da sich dabei immer wieder schöne Ausblicke (Abb. 15) ergeben. Nach ungefähr 15 Minuten vom Gipfelkreuz bei der querenden Forststraße angekommen, ist es ratsam, rechts knapp 100 m auf dieser zum Gleitschirmstartplatz (ca. 980 m) zu marschieren. Von diesem hat man einen großartigen Blick: Richtung Nordwesten (Abb. 16) zum Kremstal bzw. Richtung Norden (Abb. 17) ins Alpenvorland.

Für den weiteren Abstieg auf dem Aufstiegsweg, vorbei am alten Wehrturm zur Burg Altpernstein über das teilweise sehr steile Waldgelände, benötigt man, speziell bei nassen Bodenverhältnissen, Trittsicherheit! Nach ca. 25–30 Minuten vom Hirschwaldstein – ohne Abstecher zum Gleitschirmstartplatz – kommen wir wieder zu jener beschilderten Wegkreuzung (ca. 830 m), bei der wir unseren finalen Aufstieg zu unserem Gipfelziel begonnen haben. Jetzt sind es nur mehr wenige Meter und wir stehen vor der mächtigen Burg Altpernstein (ca. 800 m, Abb. 18). Leider ist der Zugang zeitlich nur sehr beschränkt möglich. Daran gekoppelt ist auch der Besuch der Burgtaverne, in der man Getränke erwerben kann.

Wir halten uns halblinks, queren den Parkplatz und wandern rund 5 Minuten auf der asphaltierten Zufahrtsstraße abwärts bis zur ersten Linkskurve. Bei dieser zweigt unser markierter Steig rechts ab und führt in weiteren 5 Minuten mit einem Linksbogen – mit Blicken Richtung Süden (Abb. 19) zum Ochsenkogel und Richtung Westen (Abb. 20) zur hinter dem bewaldeten Pröller gelegenen Kremsmauer – zu einer Querung der Burg-Zufahrtsstraße. Auf einer asphaltierten Straße wandern wir leicht abwärts zu einem größeren Hof, bei dem sich unser Abstiegsweg von Richtung Süden nach Richtung Nordwesten wendet. Zuerst auf einem Wiesenweg und dann auf einem Waldsteig, geht es nun kontinuierlich abwärts zum Talboden eines immer enger werdenden Waldgrabens (Abb. 21). Rechts neben einem Bach, den wir unterhalb eines mächtigen Felszahns (Abb. 22) zweimal queren, durchwandern wir den Graben und gelangen nach rund 60–65 Minuten vom Gipfel des Hirschwaldsteins bei einem alten Gebäude (Stang, 512 m, Abb. 23) und ersten Wohnhäusern von Micheldorf wieder ins offene Gelände.

Kurz auf der asphaltierten Grabenstraße, biegen wir noch wenige Schritte vor der Ortstafel links auf einen Wiesenpfad ab. Leicht aufwärts geht es weiter, dann wählen wir bei der bald schon folgenden Weggabelung den rechten Pfad, auf dem wir am unteren Rand einer großen Wiese (Abb. 24) mäßig steil zu einem breiten, asphaltierten Weg absteigen, in den wir nach rund 10–15 Minuten links einbiegen. Auf diesem geht es dann zuerst Richtung Westen und zuletzt kurz Richtung Süden zurück zur bereits sichtbaren Pfarrkirche von Micheldorf (Abb. 25). Für den gesamten Abstieg sollte man rund 1¼–1½ Stunden einplanen.

HM/Zeit:
Vom Parkplatz (P 3) hinter der Pfarrkirche von Micheldorf vorbei am Ochsenkogel auf den Hirschwaldstein mit geringfügigen Gegensteigungen knapp 700 Hm in etwa 2,0–2¼ Stunden (Aufstieg) bzw. über die Burg Altpernstein ca. 1¼–1½ Stunden (Abstieg).
Zeitraum:
April–November
Anforderungen:
Nicht allzu lange, technisch unschwierige Tour mit einigen sehr steilen Wegteilen zwischen der Burg Altpernstein und dem Gipfel des Hirschwaldsteins auf Forststraßen, Wegen, Steigen und Wiesenpfaden. Speziell in den steilen Wegabschnitten ist bei nassen Bodenverhältnissen Trittsicherheit notwendig, beim Auf- bzw. Abstieg der steilen, felsigen Gipfelerhebung des Hirschwaldsteins ist unter Umständen die Zuhilfenahme der Hände erforderlich.
Highlights:
immer wieder schöne Ausblicke unterwegs (Kremsmauer, Totes Gebirge, Sengsengebirge, Kremstalblick und Aussicht ins Alpenvorland vom Gleitschirmstartplatz), Burg Altpernstein
Anfahrt:
Auf der Autobahn A 9 von Norden kommend bis Abfahrt Inzersdorf/Kirchdorf und weiter auf der Bundesstraße B 138 Richtung Süden bzw. von Süden kommend bis Abfahrt Klaus und weiter auf der Bundesstraße B 138 Richtung Norden bis Km 34,7 fahren. Dort Richtung Osten abbiegen und nach etwa 100 m rechts etwa 1,5–2,0 km Richtung Süden bis ins Ortszentrum von Micheldorf fahren. Hier orientiert man sich an den Hinweistafeln des Parkplatzes P 3, auf dem hinter der Pfarrkirche genügend Gratis-Parkplätze zur Verfügung stehen. Micheldorf ist auch mit der Bahn bzw. einem Linienbus erreichbar.
Einkehr:
Burgtaverne Altpernstein (ist aber zeitlich nur sehr beschränkt zugänglich), GH in Micheldorf
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 14°08'09''/47°52'38''
Rechtswert (UTM): 435383 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5303027 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/4201
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