Hohe Rannach:
Unweit der Grazer Stadtgrenze
Das Gipfelziel des nachfolgenden Wandertipps, die Hohe Rannach (1.018 m, Abb. 1), befindet sich nördlich der Grazer Stadtgrenze und ist der nächstgelegene Berg mit über 1.000 m vor den Toren der steirischen Landeshauptstadt. Unser waldreiches Wandergebiet (Abb. 2) liegt zwischen dem Murtal bei Gratkorn im Westen und dem alles überragenden Schöckl (1.445 m) im Osten, den wir aber unterwegs leider nicht sehen werden. Dafür genießen wir immer wieder eine schöne Aussicht ins westliche (Packgebiet) und nördliche (Gleinalpe) Grazer Bergland. Beim Abstieg ist einmal auch die steirische Landeshauptstadt zu bewundern.
Ausgangspunkt unserer eher kurzen, technisch einfachen und familienfreundlichen Tour, die beim Aufstieg laut Wanderplänen durch ein Gebiet namens Freßnitzviertel führt, ist das GH Höchwirt (ca. 610 m, Abb. 3), das nahe des Weilers Jasen, der zur Gemeinde Gratkorn zählt, steht. Vom Parkplatz hat man bereits einen ersten schönen Blick Richtung Norden (Abb. 4) zu den Bergen der Gleinalpe. Zu Beginn geht es – vorbei am mit Kinderspielplätzen reichlich ausgestatteten Gasthof (Abb. 5) – Richtung Nordosten auf einer asphaltierten Straße ins Waldgebiet, das von uns in wenigen Minuten durchwandert wird. Im jetzt folgenden offenen Gelände ist das auf uns wartende Wandergebiet schön zu überblicken (Abb. 6). Wir nähern uns einigen Häusern und der an einer Straßenkreuzung gelegenen Hollacknerkapelle (634 m, Abb. 7). Rechts von dieser beginnt unser durchwegs gut markierter Wanderweg Nr. 8, der uns – weiterhin Richtung Nordosten – erneut ins Waldgebiet führt. Wir marschieren nun ungefähr 10 Minuten auf dem steiler und auch leicht steiniger werdenden Weg aufwärts, wobei man wissen sollte, dass unser Wanderweg in diesem Streckenabschnitt auch eine Fahrradpiste ist und man daher etwas aufpassen sollte. Wieder öffnet sich das Gelände und wir betreten großflächiges Wiesengebiet (Abb. 8). Nach ein paar fast flachen Schritten verlassen wir links, wenige Meter nach einem Gedenkkreuz (ca. 675 m), den Fahrradweg und wandern auf dem Weg Nr. 8 erneut ins Waldgelände.
In diesem geht es nun auf einem gut zu bewandernden Weg nicht allzu steil kontinuierlich aufwärts. Nach einem kurzen Forstwegteil wendet sich unser Waldsteig nach rechts Richtung Osten und führt mit Forststraßen-Querungen weiter bergan. Bei einer solchen, am Rande einer größeren Lichtung, genießt man einen schönen Blick ins westliche Grazer Bergland (Abb. 9). In weiterer Folge umwandern wir mit Aussicht Richtung Nordwesten ins Gleinalmgebiet (Abb. 10) auf einem schmäleren Steig und kaum mehr ansteigend den Fuchskogel (942), den wir aber im dichten Waldgebiet – so wie den Schöckl – auch nicht zu Gesicht bekommen. Unser Gipfelziel wird ebenfalls nur einmal bei einer Forststraßen-Querung kurz für uns sichtbar. Nach etwas über einer Stunde vom Ausgangspunkt biegen wir links in eine Forststraße ein, die den oberen Teil unserer zu Beginn benützten Fahrradpiste bildet und die wir später zum Abstieg verwenden werden. Nach kurzer Zeit erreichen wir den querenden Rundweg, auf dem man die Gipfelregion der Hohen Rannach umkreisen kann. Wir biegen rechts ab, gehen wiederum nur wenige, flache Schritte und stehen nach etwa 70–75 Minuten vom Ausgangspunkt auf dem Rannachsattel vor einer Abzweigung, bei der links der ca. 20–25 Minuten dauernde finale Aufstiegsweg zum Gipfel der Hohen Rannach beginnt.
Einige flache Meter im Wald später erreichen wir eine Lichtung, auf der links von uns in einem eingezäunten Grundstück zwei stattliche Häuser (Abb. 11) stehen. Dann wird unser Weg – erneut im Waldgelände – ein bisschen steiler und wir queren eine weitere Lichtung. Hier muss man aufpassen, dass man den rechts abzweigenden, markierten Steig nicht verpasst. Sollte das passieren, ist es auch nicht tragisch, denn ein Stück weiter oben treffen die beiden Wegoptionen wieder aufeinander. Benützt man den markierten Steig, gelangt man im Wald zu einem breiten Kamm, bei dem sich unsere Gehrichtung von Nord auf Nordwest ändert. Nur sehr mäßig ansteigend geht es nun entlang einer Lichtung – hier trifft die zweite Wegoption wiederum auf den markierten Steig – und vorbei an einem weiteren Haus, das links von uns auf einer Wiese steht und zu dem wir später gehen werden. Mit einem letzten, sehr kurzen Anstieg erreichen wir nach rund 1½–1¾ Stunden vom Ausgangspunkt den schmalen Gipfelkamm (Abb. 12) mit gleich zwei kleinen Gipfelkreuzen (Abb. 13). Bisher haben wir etwas über 400 Hm bewältigt.
Enttäuscht, dass es hier mitten im Wald keine Aussicht gibt, wandern wir in 5 Minuten Richtung Südosten zurück zu dem Haus auf der Wiese, von deren oberen Rand man wieder sehr schön das Grazer Bergland (Abb. 14) im Bereich der Pack sieht. Entweder auf dem markierten Steig oder über den parallel führenden breiteren Weg geht es wieder abwärts zur Kreuzung auf dem Rannachsattel, bei der wir den finalen Gipfelanstieg begonnen haben. Vom Gipfel hierher haben wir 15–20 Minuten benötigt. Wir biegen rechts auf unseren Aufstiegsweg ab, verlassen nach wenigen Schritten links den Rundweg und gehen zu jener Stelle, bei der wir beim Aufstieg auf den Radweg gestoßen sind. Wir bleiben jetzt geradeaus auf der Forststraße und wandern zuerst eben auf der Nordseite und dann mäßig absteigend auf der Westseite am nur wenig höheren und dicht bewaldeten Geierkogel (946 m) vorbei.
Wir bleiben nun für rund 30–35 Minuten auf der Forststraße, die gleichzeitig eine beschilderte Fahrradstrecke ist und mit langgezogenen Serpentinen hauptsächlich im Wald talwärts führt. Immer wieder abzweigende Wege werden dabei von uns ignoriert. Gleich nach der ersten Rechtskurve wartet eine Überraschung auf uns: Auf einer Lichtung blickt man zuerst Richtung Südwesten (Abb. 15) ins Murtal bei Gratkorn und wenige Schritte später Richtung Südosten (Abb. 16) zur steirischen Landeshauptstadt. Ein Warnzeichen macht uns dann darauf aufmerksam, dass nicht nur die Radfahrer, sondern auch wir die Forststraße rechts verlassen müssen. Auf nun etwas schmälerem Weg meistern wir eine kurze Gegensteigung und gelangen mit einem Linksbogen erneut ins offene Gelände. Umgeben von toller Aussicht (Abb. 17) bleiben wir stets auf dem Radweg – speziell an engeren Stellen muss man aufpassen, denn auf der beschilderten Radstrecke haben die oft recht schnellen „Drahtesel“ natürlich Vorrang – und gelangen nach ca. 60–65 Minuten vom Gipfel der Hohen Rannach auf jenes Wiesengelände (Abb. 18), auf dem wir beim Aufstieg vom Radweg abgebogen sind.
Für uns geht es nun über den Aufstiegsweg etwas steiler abwärts im Wald zur Hollacknerkapelle und von dieser auf der asphaltierten Straße – mit einem letzten schönen Blick ins Grazer Bergland (Abb. 19) – zurück zum Ausgangspunkt, dem GH Höchwirt (Abb. 20), den wir vom Gipfel nach ungefähr 1¼–1½ Stunden erreichen.
Noch ein Tipp: An asiatischen, afrikanischen und lateinamerikanischen Kunst- und Kultgegenständen Interessierte sollten das Tropenmuseum besuchen. Dieses befindet sich auf der Straße, die von der Hollacknerkapelle Richtung Norden abzweigend in den Rötschgraben führt.
Geogr. Länge/Breite: 15°22'31''/47°09'19''
Rechtswert (UTM): 528444 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5222503 m (Zone: 33 N)