Schiffall:
Felsdurchsetzter Gipfelgrat als größte Herausforderung
Mitten in den teilweise recht felsigen Grazer Hausbergen windet sich zwischen Bruck an der Mur und der steirischen Landeshauptstadt das Murtal von Norden nach Süden. Nur zwischen dem kleinen Ort Röthelstein und Rothleiten, einem nördlichen Stadtteil von Frohnleiten, ändert sich die Flussrichtung der Mur für ein paar Kilometer von Osten nach Westen. Genau in diesem Bereich befindet sich das Gipfelziel unseres nachfolgenden Wandertipps. Der 1.221 m hohe Schiffall (Abb. 1) – dieser wird gerne auch mit drei „f“ geschrieben – ist durch einen felsdurchsetzten Waldgrat mit dem Kreuzkogel (1.181 m), zu dessen Gipfelkreuz wir aber über einen mit Seil gesicherten Felssteig nicht aufsteigen werden, verbunden. Die an einigen Stellen steil abwärts führende Begehung des Gipfelgrats erfordert auf jeden Fall Trittsicherheit und stellt mit Sicherheit die größte Herausforderung auf dieser Tour dar! Aber auch sonst überrascht der Schiffall immer wieder mit steilen Wegpassagen.
Ausgangspunkt unserer Wanderung ist der kleine Ort Laufnitzdorf am nördlichen Murufer. Dort stehen bei der Abzweigung vom Murtal in den Laufnitzgraben in der Nähe des GH Schweizerhof (ca. 433 m, Abb. 2) sowohl Parkplätze als auch eine Bushaltestelle zur Verfügung. Eine eigene Bahnstation gibt es mangels einer Brücke nicht, denn die Südbahnstrecke verläuft südlich der Mur. Vom GH Schweizerhof geht es auf der Straße ins Laufnitztal wenige Schritte Richtung Norden bis zu einer etwas erhöht stehenden Kapelle (440 m, Abb. 3). Bei dieser biegen wir rechts Richtung Osten ab. Vorbei an einigen Wohnhäusern und mit Blick auf die steilen Waldhänge unseres Gipfelziels (Abb. 4) wandern wir bis zu einer Straßengabelung, bei der wir uns links halten. Leicht aufsteigend erreichen wir nach knapp 10 Minuten vom Ausgangspunkt beim letzten Wohnhaus den Waldrand. Gleich nach Betreten des Waldes wartet links eine kleine Steilstufe auf uns, die über einen markierten Steig von uns gemeistert wird. Nach einer kurzen Hangquerung biegen wir rechts auf einen Waldweg ab, der steil Richtung Nordosten aufwärts führt. Bei einer rechts von uns liegenden Lichtung verlassen wir den Weg und marschieren nicht allzu steil ins offene Gelände (Abb. 5). Auf einem Pfad geht es zuerst am linken Wiesenrand steil aufwärts, bis wir nach rund 25–30 Minuten vom Ausgangspunkt unweit eines Strommasts eine am rechten Wiesenrand stehende Rastbank erreichen. Gleich anschließend queren wir – nach links versetzt – eine asphaltierte Straße, um danach erneut im Waldgelände weiter steil aufzusteigen. Bei Lichtungen kann unser stets gut markierter Steig in den Sommermonaten etwas verwachsen sein. Ein rechts beginnender Forstweg wird beim Aufstieg von uns ignoriert. Ungefähr nach 20–25 Minuten von der Rastbank betreten wir kurz nach einem Felsen erneut offenes Gelände (Abb. 6).
Hoch über uns ist dabei der Hof Felber (ca. 800 m) zu sehen, zu dem wir nun über eine immer steiler werdende Wiese aufsteigen. Dabei muss man aufpassen, denn die alte Markierung führt direkt zum Hof, während die neue Markierung steil rechts an diesem vorbeiführt. Egal, wie man aufsteigt: Oben angekommen, erwartet uns ein großartiger Blick Richtung Süden (Abb. 7) zum Murtal und Richtung Westen (Abb. 8) zum Laufnitzgraben. Wir biegen rechts auf eine asphaltierte Hof-Zufahrtsstraße ab und verlassen diese nach wenigen Minuten bei einer weiteren Rastbank, die links etwas erhöht steht. Auf einem Wiesenweg erreichen wir nach ungefähr 70–75 Minuten vom Ausgangspunkt den Hof Steiner (832 m, Abb. 9), an dem wir links vorbei wieder ins Waldgelände marschieren.
Angenehm ansteigend geht es in diesem aufwärts, bis wir links in eine querende Forststraße einbiegen um diese allerdings sofort wieder rechts zu verlassen. Auf einem Forstweg geht es erneut ins offene Gelände, wo sich vor uns der steile, bewaldete Gipfelaufbau des Schiffalls erhebt. Nach Übersteigen eines Zauns marschieren wir in einem Rechtsbogen auf einem Wiesenweg hinauf zu einem querenden Sandweg, der von rechts von Mixnitz hierher aufsteigt und in den wir links einbiegen. Nach wenigen Schritten kommen wir nach etwas über 1½ Stunden vom Ausgangspunkt zur nächsten Weggabelung, bei der wir unseren Gipfelrundweg beginnen.
Wir verlassen links den Sandweg und wandern auf einem markierten Weg ins Waldgelände. Nach Querung einer Forststraße geht es für uns über eine Lichtung steil aufwärts. Nachdem wir eine kleine Wiese gequert haben, wechseln wir – leicht aufsteigend nach rechts versetzt – auf einen breiteren, links abzweigenden Schotterweg (Abb. 10). Auf diesem wandern wir immer steiler werdend und mit tollen Ausblicken bei kleinen Lichtungen ins westliche Grazer Bergland (Abb. 11) und erneut ins Murtal (Abb. 12) aufwärts. An manchen Wegstellen muss man speziell bei nassen Bodenverhältnissen aufpassen, dass man durch den Schotter nicht ins Rutschen gerät. Nach einer Serpentine wird unser Weg wieder weniger steil und daher besser begehbar und wir kommen zu einer Weggabelung, bei der wir uns links halten. Über eine flache Lichtung und danach im Waldgelände zwei kleinere Steilstufen meisternd erreichen wir nach ungefähr 2¼–2½ Stunden vom Ausgangspunkt, in denen wir knapp 800 Hm aufgestiegen sind, das von Wald umgebene Gipfelplateau (Abb. 13). Hier sucht man vergeblich nach einem Gipfelkreuz, nur eine auf einem Baumstamm angebrachte Tafel (Abb. 14) weist auf die höchste Stelle des Schiffalls hin.
Was es aber ab hier gibt, sind Felsbrocken (Abb. 15), die uns beim nächsten Wegteil über den Gipfelgrat begleiten werden. Dazu kommen noch Baumwurzeln und zum Teil steile Abwärtsstücke, die Trittsicherheit verlangen. Diese benötigt man aber auch, wenn man um rund 30 Minuten schneller über den steilen Aufstiegsweg zum Hof Steiner zurückkehrt. Wir wandern weiter Richtung Nordosten und erreichen – immer wieder unter Zuhilfenahme der Hände und mit einigen kurzen Gegensteigungen – bei einer Felswand nach rund 15–20 Minuten die nächste Weggabelung (Abb. 16). Geradeaus könnte man in etwa 5–10 Minuten den kurz mit einem Seil gesicherten Gipfelfelsen des Kreuzkogels besteigen. Wir aber biegen rechts vom Gipfelgrat ab und wandern mit wenigen Schritten Richtung Osten abwärts zu einer neu errichteten Forststraße. Entweder auf dieser oder dem rechts abbiegenden, markierten Steig wandern wir in ein paar Minuten zu einem querenden, markierten Weg, in den wir rechts Richtung Südosten einbiegen. Vorbei an einem inzwischen etwas verwachsenen Aussichtspunkt und später einer Serpentine wandern wir nun auf dem breiten Forstweg in ca. 20 Minuten zur im offenen Gelände stehenden, leider unbewirtschafteten Almhütte Obergoisser (ca. 1.000 m, Abb. 17). Auf diesem Wegstück gibt es immer wieder tolle Blicke Richtung Südosten (Abb. 18) zum Schöckl (1.445 m) und zum nahen Hochtrötsch (1.239 m), Richtung Südwesten (Abb. 19) zum Murtal bei Frohnleiten und zum westlichen Grazer Bergland. Weit im Hintergrund ist das weststeirische Randgebirge mit der Koralpe und der Pack zu sehen.
Rund 10 Minuten von der Almhütte kommen wir nach einer Serpentine und zwei Viehgattern wieder zu jener Wiese (Abb. 20) mit der Weggabelung, bei der wir unseren Gipfelrundweg begonnen haben. Kurz danach trennen sich die Wege nach Mixnitz und nach Laufnitzdorf. Wir wandern auf dem Aufstiegsweg zurück zum Hof Steiner (Abb. 21), den wir vom Gipfel auf unserer Route über den Gipfelgrat nach rund 70–75 Minuten erreichen.
Ortsunkundige sollten auf jeden Fall auf dem markierten Aufstiegsweg – bei Querung der großen Wiese mit großartigem Blick ins Grazer Bergland (Abb. 22) – zum Ausgangspunkt absteigen. Nur wenn man sich im Gewirr von zum Teil neu angelegten Forststraßen und -wegen auskennt, kann man links vom Hof Steiner über unmarkierte Waldwege und eine asphaltierte Zufahrtsstraße nach Laufnitzdorf wandern. Dabei gibt es bei offenen Geländestellen immer wieder schöne Ausblicke abwärts ins Murtal (Abb. 23) (Abb. 24) und hinauf zum Schiffall (Abb. 25) zu genießen. Egal, für welche Wegvariante man sich entscheidet: Man muss für den Abstieg vom Hof Steiner zum Ausgangspunkt ungefähr 45–60 Minuten rechnen. Das bedeutet, dass man für den gesamten Abstieg mit Nutzung des Gipfelgrats rund 2,0–2¼ Stunden benötigt.
Geogr. Länge/Breite: 15°19'12''/47°17'29''
Rechtswert (UTM): 524193 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5237585 m (Zone: 33 N)